Hallo Frau Neumann, unser Sohn ist nun 9 Monate jung. Ich möchte ihn bis zu seinem ersten Lebensjahr begleitend zur Beikost stillen. Ich hatte vor Kurzem angefangen, ihn zusätzlich zum Stillen einen milchfreien Getreidebrei mit Obst zum Frühstück anzubieten. Nachmittags habe ich ihm dann nur Obst statt auch nochmal Getreideobstbrei gegeben. Allerdings ist er seit der Beikosteinführung immer wieder "verstopft" und hat harten Stuhlgang. Deshalb habe ich das wieder gelassen und bin morgens auf etwas Brot und Obst zusätzlich zum Stillen bzw. nur Obst und Stillen umgestiegen. Mittags bekommt er seinen Gemüsekartoffelfleischbrei bzw. auch immer schon Häppchen vom Tisch, da er sehr kaubegeistert ist. Abends bekommt er seinen Milchbrei. Isst er alles mittlerweile begeistert. Er trinkt allerdings außer MuMi sehr wenig, immer nur ein paar Schlückchen Wasser. Jetzt würde ich gerne auch mal Müsli zum Frühstück anbieten, mit etwas Kuhmilch und noch stillen. Ist das zuviel? Ist die Variante mit Brot, Obst + Stillen besser? Da er ja oft harten Stuhlgang hat? Braucht ein Baby eigentlich tatsächlich zweimal Getreidebrei am Tag in dem Alter? Ich kenne den Beikostfahrplan natürlich und habe mich schon ausführlich informiert aber nicht jedes Baby passt in das Raster ;-) Gerade jetzt im Sommer sollte der Kleine genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, da denke ich, ist Obst und Gemüse wie Gurke besser? Ich danke Ihnen im Voraus für die Beantwortung meiner Fragen.
Viele Grüße MiKa
von
MiKa2019
am 27.06.2019, 09:04
Antwort auf:
Müsli und zusätzlich Stillen sinnvoll?
Hallo Mika
es ist doch wunderbar, dass du dein Baby weiterhin nach Bedarf stillen willst. Denn dies erspart dir ganz viel Grübelei. Durch die Methode des Stillens nach Bedarf kann dein Baby Durst stillen. Zusätzlich darfst du, wenn du das Gefühl hast, dass es jetzt bei der großen Hitze wichtig sei, auch zusätzlich Flüssigkeit anbieten. Wasser oder Tee ist geeignet. Auch Obst ist wunderbar. Einige Mütter bieten Obstsmoothies an. Wassermelone widerum ist bei den Babys besonders beliebt.
Dein Baby kann jetzt ruhig zwei Mal am Tag Brot bekommen oder einmal Müsli und einmal Brot und je nach dem auch mehr.
Dass sich der Stuhl durch die Beikosteinführung verändert hat, das ist völlig normal. Zum Einen liegt es evtl tatsächlich an der Beikost. Zum Anderen ist es die normale Darmreife, die veränderte Stuhlfrequenzen und Stuhlkonsistenzen mit sich bringt. Die Darmpassage kann mitunter etwas länger dauern, die Mikrobiota sind in Veränderung - all das kann sich darauf auswirken. Solange dein Baby nicht sichtlich schlimm darunter leidet, kannst du das unter "normal" verbuchen. Etwaige diesbezügliche besondere Mekrmale und Auffälligkeiten solltest du natürlich sonst mit dem KiA besprechen.
Mach jetzt einfach noch viel mehr weiter mit der Familienkost. Lass dein Kind bei Tisch querbeet mit essen. Lass ihn Essen mit Freude entdecken. Biete Geschmack, biete Vielfalt, biete Erlebnis. Und zwar so, dass alle Sinne angesprochen und gefordert werden.
Suchst du noch nach konkreten Anregungen für babygeeignetes Fingerfood?*
Lass dein Kind selbständig essen, biete geeignetes Fingerfood und fördere das Kauenwollen noch viel mehr.
*Bspw:
Grundrezept für Grießschnitten:
200g Kuhmilch (auch Pflanzendrink alternativ möglich, wenn du stillst)
40g Grieß
Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Rauten schneiden, etwas zerlassene Butter dazugeben, evtl etwas süßen. Obst.
Bananenküchlein:
1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 Ei verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Öl.
Herzoginkartoffeln
750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen.
mit
1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben.
Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen.
Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen.
Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb.
Gemüseblech
mit einer kombinierten Auswahl von Kartoffeln, Möhren, Pastinaken, Hokkaido-Kürbis, Süßkartoffel, Kohlrabi, Fenchel....
alles waschen, schälen, nochmals waschen, in fingerdicke Stäbchen schneiden.
Das Gemüse mit Olivenöl mischen.
Auf einem Backblech verteilen.
Schalotten klein hacken und zusammen mit 1 Zweiglein Rosmarin, ggf Thymian, darauf verteilen.
Bei 180° ca 45 im Ofen backen, dabei ab und zu wenden.
Kennst du Frühstücksmuffins? - geht auch nachmittags
Das sind Muffins aus Müslizutaten und normalen Zutaten. Sie sind fett-und zuckerarm und geben lang Energie. Das Müsli wird in der Muffinform gebacken.
bspw:
150g Haferflocken
1 Ei
1 TL Backpulver
eine Prise Zimt und Vanille
2 EL Apfelmus
2 EL Mandelmus
220 ml Milch oder Joghurt
nach Belieben: Rosiinen (1 Handvoll oder andere Troclenfrüchte, kleingeschnitten nach Wahl)
Wenn zu flüssig, Mehl zugeben.
aus den Zutaten einen Teig bereiten und in die Muffinformen füllen. Im vorgeheizten Ofen (180°) ca 20-25 min backen, bis fertig.
oder:
2 mittelgroße Bananen
3 Eier
3 EL feine Haferflocken
3 EL grobe Haferflocken (oder Weizenflocken, Dinkelflocken etc)
Zubereitung wie oben.
Probiere ruhig verschiedene Rezepte aus und finde euer eigenes Rezept, was euch am besten schmeckt.
Frühstücksmuffins sind beliebt, weil sie aus der Hand gegessen werden können, transportfähig sind und eben trotzdem Müsli (Haferflocken = Nährstoffe par excellence, guter Energiespender) sind.
Ei ist kein Muss in den Rezepten, Es gibt viele eifreie/vegane Rezepte. Finde eure Favoriten.
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 27.06.2019