Lieber Herr Dr. Grewe, ich habe nochmal eine Frage, welche mich sehr belastet. Ich weiß, dass eine Aussage schwierig ist, aber ich weiß nicht, ob eine weitere IVF Sinn macht. Ich müsste die Medikamente bestellen, doch habe ich noch nicht und vertragen tut ich sie ja auch nicht so gut. Seit 2,5 Jahren versuchen wir ein zweites Kind. Unser erstes Kind ist ohne Schwierigkeiten auf natürlichem Weg entstanden. Nach der Geburt kam es zu Komplikationen mit einer Entzündung. In einer Bauchspiegelung wurden Verwachsungen gelöst. Nach ca. einem Jahr Babywunsch wurde festgestellt, dass der Eileiter nicht durchgängig ist. Er wurde wieder durchgängig gemacht. Also, das erst Jahr konnte ja nicht funktionieren, da auch ausschließlich auf dieser Seite der Eisprung stattfindet. Aufgrund der Verwachsungen und meines damaligen Alters von 38 wurde mir zur IVF geraten. Nachdem drei Inseminationen erfolglos waren, haben wir aufgrund meines Alters zur IVF geschwenkt. 1. IVF hat gleich geklappt, doch leider Fehlgeburt mit Ausschabung. Danach 2 weitere IVF mit drei Tansfer von guten Blastos, doch keine Einnistung. 3. IVF mit zwei guten Blastos und sämtlicher Unterstützung wie scratching, ASS, Vitamine, Intralipid, Cortison. Erhöhte Killerzellen über 600. Mein Vorschlag an die Kinderwunschklink war, dass das Problem evtl. in der Gebärmutter selbst liegt, da ich gravierende Verwachsungen an den Eierstock mit Gebärmutter, Darm, Bauchfell etc. hatte und einen nicht durchgängigen Eileiter auf der anderen. Eileiter wurde nachträglich geprüft mit einer Spülung. Also könnte doch auch in der Gebärmutter eine Verwachsung sein? Zwei Ärzte der Klink haben mir gesagt, dass sich meine Gebärmutterschleimhaut immer sehr gut aufbaut und sie deshalb keinen Grund einer Spiegelung sehen. Kein Hindernis in der Gebärmutter. Wenn es einen Grund gäbe, dann hätten sie darauf hingewiesen. Wie sehen Sie das? Erkennt man das wirklich? Ich müsste die Gebärmutterspiegelung ja auch selbst bezahlen und die Kraft dafür fehlt mir eigentlich auch, da ich dafür extra in ein Krankenhaus müsste, das wieder Zeit kostet und ich wieder älter werde. Aber ich will mir nichts vorwerfen müssen. Die fehlende Einnistung wird auf mein alter zurückgeführt. Inzwischen bin ich 40 wie Sie ja schon wissen. Ich habe jeden Monat einen regelmäßigen Zyklus und auch einen Eisprung. Aus Kontrollen ist auch erkennbar, dass der Follikel immer eine gute Größe hat. Meine Hormone wurden das letzte Mal vor zwei Jahren getestet und sind in Ordnung gewesen. Auch die Schilddrüse. Progesteron war jedes Mal vor Transfer in Ordnung. Würde ein neuer Hormontest Sinn machen? Nach zwei Jahren könnte evtl. mein Östrogen zu niedrig sein, da mir manchmal die Gelenke schmerzen und komischerweise in der letzten IVF das alles komplett verschwunden war. Würde es Sinn machen anstelle einer weiteren IVF es z.B. sechs Zyklen mit der Unterstützung von Letrozol auf ganz normalem Weg zu versuchen? Wenn ich von den letzten 2,5 Jahren das eine Jahr abziehe wegen dem verschlossenen Eileiter und dann noch die Zeit der Fehlgeburt und Pilleneinnahme und IVF, versuchen wir es natürlich vielleicht 12 Zyklen. Mein Mann hat ein gutes Spermiogramm und an der Eizellenqualität scheint es auch nicht zu liegen. Das Problem liegt wohl in der Einnistung. Was würden Sie mir empfehlen? Solange wollen wir auch nicht mehr versuchen, da ich schon 40 bin. Entschuldigung, dass es so lange wurde, das lässt mich aber Nachts nicht schlafen. Danke.
von Floridita am 30.04.2021, 12:02