Lieber Frau Höfel,
mein Sohn ist 19 Wochen alt und wurde von Anfang an gepuckt, da er so besser schlafen konnte.
Nun dreht er sich seit einer Woche und versucht dies auch nachts, trotz des Tuches in dem er gewickelt ist.
Seit etwa einer Woche hat sich sein Schlaf auch sehr verändert, er wacht öfter auf zum trinken und wehrt sich sehr gegen das Tuch. Nun habe ich ihn frei schlafen lassen, doch ich hatte das Gefühl, dass er dadurch nicht do ruhig war, er fuchtelt ständig mit den Armen, Kratz sich, reibt die Augen usw.
Da er im Beistellbett schläft, hole ich ihn aufgrund der Müdigkeit einfach zu mir ins Bett. Nun meine Frage:
Signalisiert er mir, dass er nicht mehr eingewickelt sein will und was tue ich, damit er trotzdem ruhig schlafen kann? Ist es außerdem gefährlich, wenn er sich nachts auf den Bauch dreht und ich es nicht merke?
Woran liegt das, dass er auf einmal viel früher wach wird und nicht mehr so lange schläft, tagsüber dann aber deutlich müder ist?
Vielen Dank schon im Voraus
Viele Grüße
von
Alexandra10
am 30.07.2018, 14:34
Antwort auf:
Pucken weglassen
Liebe Alexandra,
Schlafphasen ändern sich immer mal wieder.
Ihr Sohn beginnt sich zu drehen und will auf den Bauch. Dabei ist das Tuch hinderlich. Es sollte also weg.
Wenn Ihr Sohn sich selber zum Schlafen auf den Bauch dreht, dann sollte man schauen, ob er so besser schläft.
Schlafen ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen. Dieses Schlafverhalten ändert sich häufig!
In diesem Alter muss ein Kind noch nicht durchschlafen.
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Bleiben Sie gelassen, sorgen Sie für Nahrung und Nähe- umso schneller schlafen alle wieder.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 31.07.2018
Antwort auf:
Pucken weglassen
Ich hoffe ich darf zum pucken auch antworten : bei meiner war es auch so. Nachdem sie nicht mehr gepuckt werden wollte war das gefuchtel groß.
Sie musste es erst lernen ohne pucken zu schlafen. Ich hab gedachkt das wird nie was aber nach ca 10 Tagen
wurde das fuchteln besser! Ich hab immer wenn sie angefangen hat sich zu reiben ihre Hände wieder runter und ein bisschen festgehalten. Man braucht n bisschen Geduld aber es klappt! !
von
Ernakuh
am 31.07.2018, 09:42