Liebe Frau Höfel, wie viele andere Mamas habe auch ich Einschlafschwierigkeiten mit meinem Sohn Felix (10 Monate). Wenn er müde wird, ziehe ich ihm den Schlafanzug an, putze noch kurz seine Zähnchen mit dem Fingerling und dann nehme ich ihn auf den Arm und singe ihm ein Schlaflied vor. Da geht das Geschrei aber schon los. Wenn ich ihn ins Bettchen lege, schreit er lauthals, krabbelt im Bett zu den Gitterstäben und stellt sich hin und schreit so laut (mit Tränen, und sein Kopf/Haare ist auch sehr schnell nassgeschwitzt), bis ich ihn wieder hochnehme und trage, Aber da stemmt er sich auch meistens weg, beißt mich und reißt meine Haare raus, und schimpft weiter. Dann versuche ich ihn durchs Stillen im Elternbett zum Einschlafen zu bekommen (da schläft er leider auch nicht mehr immer ein, sonst hätte ich auch kein Problem ihn weiterhin in den Schlaf zu stillen), und wenn das nicht geholfen hat, dann packe ich ihn ins Tragetuch und gehe draußen spazieren (würde ich drinnen bleiben, dann würde er weiterschimpfen). Es ist ein richtiger Kampf für beide – für mich sind die ganzen Methoden anstrengend und für ihn ist es auch anstrengend, schlafen zu wollen aber es nicht zu können. Seit einem Monat legen wir ihn nachdem er eingeschlafen ist in sein Gitterbettchen und holen ihn dann, wenn er zum ersten mal aufwacht zum Stillen ins Elternbett. Wenn ich in der Früh aufstehe lege ich ihn in sein Gitterbett zurück (oft wacht er aber beim „Umparken“ wieder auf und ich muss ihn wieder hochnehmen und beruhigen….), da er sonst aus dem Bett krabbeln würde. Er krabbelt sogar mal nachts an meinem Kopf vorbei, drum wäre es mir ja fast lieber er wäre die ganze Nacht im Gitterbett, aber da ich ihn dann nachts noch ca. 5-8 mal stille ist mir das zu anstrengend immer aufzustehen und im Sitzen zu stillen. Auch tagsüber schläft er nur genauso umständlich ein. In den Buggy setzt er sich nur manchmal rein (sonst streckt er die Beine durch dass man ihn schon gar nicht erst reinsetzen kann) und nur max. 10 Minuten, auch wenn er müde ist (In den Kinderwagen hat er sich auch nicht gern gelegt, oft erst nachdem er durch‘s Tragen eingeschlafen ist). Da schreit er auch so lang und biegt sich durch, dass ich ihn rausnehmen und wieder ins Tragetuch nehmen muss und so lang spaziere, bis er einschläft. Dann kann ich ihn erst in den Buggy legen und mal eine Runde spazieren gehen. In den Radlanhänger will er sich auch nicht setzen oder nur kurz und dann wieder raus. Im Tragetuch schläft er dann schon wieder ein; er braucht also immer die körperliche Nähe. Habe das bisher immer mitgemacht, weil ich ihn nicht weinen hören kann und Angst hab, dass ihn das Weinen stresst (damit meine ich jetzt nicht dass ich ihn allein lasse, sondern ich finde es auch schon schlimm wenn er weint und ich da bin, drum hab ich immer gleich alles mögliche ausprobiert womit ich ihn beruhigen könnte), und weil es hieß Babys im ersten Jahr kann man noch nicht verwöhnen. Ich wollte mir kürzlich Rat in einer Stillgruppe holen, aber dort wurde mir nur gesagt, dass ich das schon so weitermachen soll wie bisher, auch wenn es anstrengend ist. Es geht ja den meisten so. Aber die Zeit würde ja auch irgendwann vorbeigehen und das Kind braucht es halt einfach noch. Ich habe aber nicht den Eindruck dass ich das bisher richtig gemacht habe, sonst würde er ja schneller und besser schlafen. Abgesehen davon bin ich am Ende meiner Kräfte, da er tagsüber auch sehr anspruchsvoll und quengelig ist. Nun wollte ich fragen, ob Sie mir einen Tipp geben könnten, wie ich das Einschlafen für uns erträglicher machen kann. Wäre es eine erste Lösung, wenn mein Mann ihm ein paar Tage vor der Einschlafumstellung nachts herumträgt und wenn er sich nicht beruhigen lässt, nur noch abgepumpte Milch im Fläschchen gibt, und wir diese dann Tag für Tag mehr mit Wasser strecken, sodass Felix tagsüber schon mal mehr isst. (Brei isst er übrigens seit 4 Monaten immer noch nur ein paar Löffelchen, er will danach immer noch gestillt werden) Ich würde mich unsichtbar machen, denn sobald mich Felix sieht, will er zu mir an die Brust. Wenn er dann nachts schon mal nur noch die Wasserflasche möchte oder evtl. dann nur noch getragen werden möchte von meinem Mann, könnte man dann das Einschlafprozedere umstellen? Darf ich ihn einfach in sein Bettchen legen und weinen lassen? Natürlich bleibe ich bei ihm und würde ihn durch leises Zureden und Streicheln beruhigen. Oder soll das weiterhin nur mein Mann machen, wenn es leichter ist für‘s Baby? Mir wäre es natürlich lieber ich wäre beim weinenden Kind, dann ist es nicht so schlimm als es draußen hören zu müssen und nicht da zu sein. Was mache ich dann, wenn er sich an den Stäben hochzieht und steht und weint? Ihn stehen lassen und warten, bis er sich wieder hinsetzt oder umplumpst und irgendwann schläft oder soll ich ihn dann aufnehmen und wieder hinlegen (dann wird er sich gleich wieder hochziehen)? Wie lang kann ich ihm dieses Prozedere zumuten bevor ich ihn hochnehme oder darf ich ihn dann gar nicht mehr hochnehmen weil er sonst nur die meint, wenn er lang genug schreit darf er raus? Oder soll die ersten Tage der Umstellung nur mein Mann die Nachtschicht machen, damit ihm die Umstellung leichter fällt, da er dann schon mal keine nach Mimi riechende Mama vor der Nase hat? (Oder kann es dann sein, dass sich Felix evtl. gar nicht mehr von mir ins Bett bringen lässt/ nachts beruhigen lässt) Oder kann ich das auch machen? Und vor allem wie handhabe ich es dann tagsüber mit dem Einschlafen? Wenn ich ihn ins Bettchen lege, dann müsste er es ja dann schon von nachts her gewöhnt sein, aber was ist wenn ich ihn in den Kinderwagen legen will? Oder falls er sich doch in den Buggy gesetzt hat und wir gefahren sind und er zum Weinen anfängt, soll ich ihn dann schon hochnehmen? Vielen herzlichen Dank schon mal für Ihren Rat!
von MamaJe am 02.06.2017, 13:21