Frage: Baby nach hinten gekippt

Liebe Fr. Höfel,  mein 3 Monate altes Baby war heute auf meinem Arm, normalerweise halte ich immer mit beiden Armen - ich wollte die Flasche mitnehmen und greife danach und in dem Moment ist sein Oberkörper SEHR stark nach hinten gekippt und er wäre mir beinahe runtergefallen- Schock meines Lebens!!! Habe ihn sofort mit dem anderen Arm wieder nach oben befördert- leider in Panik fester und mit Schwung das sein Kopf gegen mein Kiefer. Er hat kurz zum Weinen angesetzt aber sofort wieder aufgehört und gelächelt. Kann hier nichts passiert sein? Gehirnblutung? Schütteltrauma? (Wie würde dies eigtl. untersucht werden?) Wir haben keine Veränderung bei ihm festgestellt aber mein Schock sitzt tief und ich mache mir schwere Vorwürfe! Danke Lg   

von sabinchen85 am 03.05.2024, 21:59



Antwort auf: Baby nach hinten gekippt

Liebe Sabinchen, vielleicht haben Sie den Artikel von Frau Dr. Althoff hier bei RuB schon gefunden. Sie sagt etwas sehr Wichtiges:  "Das Schütteltrauma, oder misshandlungsbedingtes Schädel-Hirn-Trauma, wie es auch heißt, ist zum Glück insgesamt selten: schätzungsweise 14 von 100.000 Kindern unter einem Jahr, bzw. etwa 100 bis 200 Säuglinge und Kleinkinder sind in Deutschland jährlich davon betroffen.  Im anderen Namen steckt ein ganz wichtiger Zusatz: misshandlungsbedingt. Es handelt sich also um eine Hirnverletzung, die eigentlich nur durch schwere Gewalt entstehen kann und nicht durch Toben, Turnen, wildes Spielen, ruckartige Bewegungen beim Hochnehmen oder auch mal eine etwas holprige Fahrt mit dem Kinderwagen.  Wie und wieso entstehen Schäden?  Beim Schütteln schleudert der Kopf des Säuglings unkontrolliert hin und her. Vor allem der Säugling kann aufgrund seiner schwachen Nackenmuskulatur den Kopf nicht alleine halten. Durch das gewaltsame Schütteln werden Schädel und Gehirn hin- und hergeworfen. Dabei können Blutgefäße und Nervenbahnen reißen. Dies kann zu lebenslangen Behinderungen und bis zum Tod führen." Es ist gut, dass mittlerweile alle relativ sensibel für dieses Thema sind. Was Ihnen passiert ist, hat damit aber nichts zu tun. Das Kind ist im Ganzen nach hinten umgekippt, und Sie haben es dann abgefangen und schwungvoll wieder zurück befördert. Ja, da war Ihr Kiefer im Weg, aber das ist nicht relevant. Setzen Sie das Kind nächstes Mal auf Ihre Hüfte und halten Sie es mit Ihrem Arm  unterhalb seiner Schultern. Dann kann auch die Flasche mit. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 05.05.2024



Antwort auf: Baby nach hinten gekippt

Hallo, ein "Schlag"/Schwung, der so stark ist, dass eine relevante Verletzung entsteht, tut ziemlich weh und würde sicher nicht weggelächelt. Also ist nichts passiert, keine Sorge. Viele Grüße 

von Mamamaike am 04.05.2024, 08:24