Frage: Zu hoher Leinölkonsum - negative Folgen für das Ungeborene?

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa! Ich habe schon immer gerne Leinöl (bio und kaltgepresst) gegessen: im Müsli am Morgen, über Kartoffeln/Reis/Nudeln/Salat zu Mittag und aufs Brot zum Abendessen (insgesamt ca. 4-5 Esslöffel pro Tag). Jetzt bin ich in der 33. Woche schwanger und habe zufällig gelesen, dass ein zu hoher Konsum von Leinsamen sich negativ auf das Ungeborene auswirken kann (Studie mit Ratten aus 2015: erhöhter Cortisol- und Cholesterinspiegel beim Nachwuchs, wenn tgl ca. 9 EL Leinsamen verzehrt werden; vgl. https://praxistipps.focus.de/leinsamen-in-der-schwangerschaft-warum-hier-vorsicht-gilt_109675). Leinöl wird ja aus Leinsamen gewonnen (soweit ich weiß, braucht man für 1 L Öl ca. 4 KG Samen) - muss ich mir Sorgen machen, dass ich mit dem hohen Leinölkonsum meinem Kleinen geschadet habe? Herzlichen Dank für Ihre Antwort! Freundliche Grüße, Elisa-Sophie

von elisa1701 am 09.08.2022, 09:56



Antwort auf: Zu hoher Leinölkonsum - negative Folgen für das Ungeborene?

Grundsätzlich gilt Leinöl nicht als schädlich in der Schwangerschaft. Das ist, denke ich, die wichtigste Botschaft. Aber es gilt, wie bei den meisten Speisen, dass man sich nicht einseitig ernähren soll bzw. dass man nicht zu viel von einer einzelnen Speise essen soll. Man weiß nicht genau, wie viel Leinöl "zu viel Leinöl" ist... Bei 4-5 Esslöffeln Leinöl pro Tag dürfen Sie aber davon ausgehen, dass nichts Schlimmes passiert ist. Es wäre aber ratsam, die Menge in den nächsten, verbliebenen Wochen der Schwangerschaft doch zu reduzieren. Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 10.08.2022