Hallo Herr Professor Costa,
mal wieder eine besorgte Frage:
Sonntag wurde bei dem verhältnismäßig warmen Wetter gegrillt. Sie ahnen nun welche Frage kommt...
Leider verwendete der ‚Grillmeister‘ dieselbe Gabel für das sowohl rohe als auch gegrillte Fleisch. Was ich erst später bemerkte - bedauerlicherweise.
Ich weiß, dass diese oder ähnliche Frage hier schon mal gestellt wurde, dennoch würde mich interessieren, warum ein „Kontakt“ mit rohem sowie gegrillten Fleisch nicht kritisch sein soll, zumal es ja immer heißt, dass das Abtöten von Listerien mindestens 70 Grad betragen sollte usw. ...
Der Kontakt mit der sodann „kontaminierten“ Gabel (sofern denn daran Listerien sind), ist mit dem gegrillten Fleisch ja nicht allzu lange, sodass es fraglich ist, ob dadurch überhaupt alles abgetötet werden kann?
Von daher Grund zur Sorge?
Vielen Dank vorab für Ihre Antwort!
von
AH_1981
am 17.03.2020, 22:12
Antwort auf:
Grillen
Sie haben Recht, solche Fragen werden häufig gestellt. Das hängt damit zusammen, dass fast alle "Grillmeister" (jeder Mann, ich glaube weltweit meint, er sei beim Grillen ein Meister. Und ein besserer Fussballtrainer als Jogi Löw... Ich weiß nicht, warum das so ist, aber ich kenne nur "Meister" und "Meistertrainer"...) diesen Umgang mit den Fleischzangen pflegen.
Das Risiko, durch das Anstechen von "versifftem Fleisch" mit einer Gabel, um es auf den Grill zu legen, um dann mit der selben Gabel das fertig gegrillte Fleisch erneut "anzupieksen" und zu verteilen, ist nur rein theoretisch denkbar. Im heißen, gegrillten Fleisch gibt es keine Bakterien und die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwelche Toxoplasmen an der Gabel kleben, halte ich für sehr, sehr gering. Eigentlich Null-Wahrscheinlichkeit. Listerien spielen dabei keine Rolle.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 21.03.2020