Frage: Frage zu Alternaria + Pyrrolizidinalkaloiden

Hallo Herr Prof. Dr. Costa, ich bin in der 10. SSW und mache mir Sorgen. 1. Mykotoxine: Ich habe in zwei Öko Tests gelesen, dass vor allem Bio-Tomatenprodukte oft mit Schimmelpilzgiften der Gattung Alternaria teils hoch belastet sind. In den Artikeln steht: Alternariol (AOH) hat in Zellstudien das Erbgut geschädigt. Die Tenuazonsäure (TEA) hat in Tierversuchen die Bildung körpereigener Proteine gehemmt, was zu Organschäden führen könnte. Wir kochen ca 3x pro Woche mit Bio-Tomatenprodukten. 2. Pyrrolizidinalkaloiden (PA). Wir würzen ca 2-3x/Woche mit Majoran und Oregano. In der StiWa steht, dass man im Schnitt mit 1,4g davon bereits die Tagesgrenze an PA erreicht. Beide Male sollten die Aufnahmen knapp unter oder etwas über der Tagesgrenze liegen. Kann das schon geschadet haben? Werden die Gifte von meiner Leber/Niere rausgefiltert, bevor sie zum Baby gelangen? Bei den PA sollte das Abbauprodukt in der Leber schädlich sein. So früh hat das Baby jedoch noch keine Leber oder? Danke

von Mama_Ste am 22.03.2022, 08:04



Antwort auf: Frage zu Alternaria + Pyrrolizidinalkaloiden

1. Das Vorkommen von Schimmelpilzgiften vor allem Bio-Tomatenprodukten ist ein bekanntes Phänomen. Üblicherweise sieht man diesen Pilzbefall auf der Oberfläche der Tomaten. Der Befall mit Alternaria nennt man auch Dürrfleckenkrankheit. Das Bekämpfen dieser Pilze setzt voraus die Behandlung der Tomaten mit Pflanzenschutzmitteln und das geht bei Biotomaten nicht... Normalerweise sollte der Anbieter die kranken Tomatenstauden einfach sehen und diese aussortieren. Das würde, natürlich, die Ernte mindern und auch die "Bio-Leute" wollen Profit machen, nicht nur alle Menschen und den Planeten retten... So ist das nunmal. Mein Tipp ist, sich jede Bio-Tomate vor allem am Stiel genau anzusehen und beim kleinsten Verdacht (brauen Flecken) die Tomate zu entsorgen. Blindes Vertrauen in "Bio" wäre falsch. 2. Laut dem Institut für Risikobewertung soll der Gehalt an Pyrrolizidinalkaloiden (PA) möglichst niedrig gehalten werden. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen und es ist Sache der Behörden, so etwas zu kontrollieren. Nach meiner Einschätzung ist die Verwendung von Majoran und Oregano 2-3 Mal pro Woche unbedenklich. Dem Baby schaden Sie damit sehr wahrscheinlich nicht.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 25.03.2022