Frage: Acrylamid in Crackern und Müsliriegeln

Lieber Herr Prof. Dr. Costa Momentan befinde ich mich in der 15. SSW. Während der Hochphase der Übelkeit im ersten Trimester habe ich fast täglich salzige Cracker gegessen (Tuc). Leider war ich mir der Acrylamidgefahr nicht bewusst. Habe ich meinem Baby damit geschadet? Beim Ersttrimesterscreening vor zwei Wochen sah alles wunderbar aus. Hätte sich dort allenfalls etwas gezeigt? Wie sieht es mit Acrylamid in Müsliriegeln aus? Ich esse eig. täglich einen Riegel (meist mit Getreide (Hafer&Weizen), Pekannüssen, Reis- und Invertzuckersirup, Ahornsirup, Sonnenblumenöl, Backtriebmittel etc.). Sollte ich darauf lieber verzichten wegen des Acrylamids? Vielen Dank für Ihre Einschätzung und die Arbeit, die Sie in diesem Forum leisten und ich hoffe, dass Sie mir Entwarnung geben können. Freundliche Grüsse

von Sonnenblume2411 am 23.05.2023, 07:52



Antwort auf: Acrylamid in Crackern und Müsliriegeln

Acrylamid ist in sehr vielen, man kann sagen in den meisten Speisen, die Weizen enthalten, vorhanden. Eine Ernährung ohne Acrylamid ist fast nicht möglich, weil dieser Stoff in fast allen Lebensmitteln enthalten ist. Eines steht jedoch fest, nämlich dass es kein Lebensmittel gibt, welches von den Fachgesellschaften bzw. den nationalen Behörden oder der WHO als gefährlich eingestuft wird, weil es zu viel Acrylamid enthält. Acrylamid bleibt aber nicht im Körper sondern wird über die Niere ausgeschieden. Wenn Sie ab jetzt die Cracker reduzieren, dürfen Sie davon ausgehen, dass nur noch wenig Acrylamid in Ihrem Körper vorhanden sein wird und Sie dem Kind nicht schaden. Müsliriegel sind OK, aber auch diese sollten Sie etwas reduzieren und nicht mehr täglich essen. Aus vielen Gründen, nicht nur wegen des Acrylamids. Achten Sie im weiteren Verlauf der Schwangerschaft darauf, gesündere Speisen zu sich nehmen - gemeint sind Obst, Gemüse, Salate, Milchprodukte, etc.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 26.05.2023