Hallo!
Niklas, jetzt 1, mag das Zähneputzen überhaupt nicht. Er hat 6 Zähnchen und schreit beim putzen. Er wird dann richtig bockig. Da hilft kein singen und nichts. Was kann ich machen, damit ich ihm die Zähne putzen kann? Erklären nützt in dem Alter ja noch nicht viel.
Und Marvin, jetzt 2, ist ja schon immer ein sehr ruhiges Kind gewesen. Was mir jedoch auffällt, ist, dass er, wenn wir z.B. bei einer anderen Mama sind und dort noch ein paar andere Kinder sind, die toben, er nie mit tobt, sondern nur bei mir ist. Er geht auch daheim nicht in ein anderes Zimmer zum spielen. Er holt vielleicht was, kommt aber gleich wieder gerannt. Wie kann ich ihm die Angst nehmen? Ich möchte nicht, dass er mal ein Außenseiter wird.
Danke und lG
Mitglied inaktiv - 05.09.2008, 20:47
Antwort auf:
Zähneputzen und allein spielen
Liebe Nino,
hast Du es bei Niklas schon mit einer elektrischen Zahnbürste probiert? Die fasziniert die Kinder oft und ausserdem ist der Putzeffekt durch die Eigenrotation noch grösser, als bei der manuellen Bürste. Könnte Marvin ein Vorbild für den kleinen Mann sein? Vielleicht hilft ein kleines gemeinsames Zahnputzritual z.B. Grimmassenschneiden vor dem Spiegel? Oder macht gemeinsam den Mund so weit auf wie ein Krokodil, Löwe etc. Dann wird zumindest in diesen Sek. schnell ein wenig geputzt.
Schau im Mund nach, was der kleine gegessen hat und berichte es ihm. Je überraschender und spannender Du tust, desto mehr wird der kleine seinen Mund bereitwillig öffnen (?).
Ich denke, dass die Vorbildfunktion von Marvin sehr förderlich wäre.
Sonst lasse Niklas am Abend ausreichend Wasser trinken, so dass die Zähne nur gespült werden und achte auf eine systemische Flourprophylaxe in Tablettenform. Dann verzichte aber auf eine flouridhaltige Zahnpasta.
Und zu Marvin:
Ich finde sein Verhalten, so wie Du es beschreibst als völlig normal. Er ist eben ruhig und beobachtend und noch in einer Phase, wo er ganz viel Sicherheit und bestimmt viel Bestätigung (?) braucht. Die gib ihm! Trau ihm in Deinem Beisein etwas zu, erteile viel Lob. Das tut ihm gut. Bestätige ihm auch, dass Du seine Nähe gern hast. In diesem Zusammenhang teile ihm auch mit, dass Du nun eben z.B. zur Toilette gehst o.ä. und gleich wieder kommst. Kommst Du wieder, dann lobe den kleinen Mann, dass er diese Weile allein ausgehalten hat! So signalisierst Du ihm, dass er fest mit Dir rechnen kann, auch wenn er "allein" ist.
Handhabe dies auch bei auswärtigen Besuchen. Schaut Euch in Ruhe alles an, beziehe die anderen Kinder mit ein. Versuche Kontakte zu den anderen zu knüpfen und Spielideen zu finden. Hat Dein Sohn einen Bezug zu etwas oder irgendjemanden gefunden, dann ziehe Dich langsam zurück. Das kann noch im selben Zimmer sein; setze Dich einfach an den Rand und betrachte alles still. Oder/und Du entziehst Dich dem Raum langsam. Erst einmal ohne Bescheid zu geben. Schau immer mal wieder nach Deinem Sohn. Ich würde ihn nicht ansprechen, sondern spielen lassen. Hast Du den Eindruck, dass er orientierungslos wirkt, dann gib ihm wieder Halt. Stelle die Situation als selbstverständlich da. Sprich mit Deinem Sohn am besten über alles, aber nicht darüber, dass Du nicht anwesend warst. Dies ist dann aufzulösen, wenn der Besuch beendet ist. Berichte ihm wie schön der Tag war und Du gesehen hast, dass er so "schön" mit den anderen Kindern gespielt hat. Erzählt über das erlebte.
Möchte Dein Sohn nicht! allein bleiben, dann nimm ihn mit zu Dir. Geht immer wieder schauen, was die anderen machen. Vielleicht gelingt es Euch dann in ein Spiel einzusteigen, wenn Dein Sohn konkrete Vorgaben hat.
Ladet Menschen zu Euch ein! Das ist hilfreich, da Dein Sohn sich "nur" auf die Menschen und nicht zusätzlich auf eine andere Umgebung einlassen muss. Trefft Euch draussen! Hier ist das Areal neutral.
Ein Aussenseiter wird Dein Sohn nicht, wenn er ruhig und besonnen ist. Kinder haben mit Angewohnheiten anderer meist gar keine Probleme- eher wir Erwachsenen, da wir diese immer auslegen wollen...
Eine Kindergartenübungsgruppe in Bildungsstätten oder in Kindergärten selber, ist oft richtig gut, damit die kleinen sich von der Mama trennen lernen. Dies geschieht sanft und vorsichtig und der Weg für den großen Schritt in den Kindergarten ist gebahnt.
Viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 07.09.2008