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Vollzeit-Mamas und Kinderwunsch

Thema: Vollzeit-Mamas und Kinderwunsch

Hallo Ihr Lieben, ich stehe am WE an einem Verkaufsstand unseres Kindergartens bei einer Art kleinem Stadtfest und verkaufe Glühwein. Unser KiGA ist ein privater und der einzige (!!!!!!!!) im gesamten Landkreis (!!!!!), der eine Kleinkindbetreuung anbietet. Außerdem ist er von morgens halb acht bis nachmittags halb sechs geöffnet, so dass man bzw. Frau auch tatsächlich eine Vollzeitstelle ausüben kann. Na jedenfalls steh ich so und verkauf Glühwein und denk an nichts Böses, plötzlich kommen zwei so Tanten an, kaufen ihren Glühwein, drehen sich mit dem Rücken zum Stand und unterhalten sich lautstark darüber, dass eine Bekannte von ihnen ja nun schon das zweite Kind hätt und dass es ja EINDEUTIG unerwünscht gewesen sein muss. Also HUNDERT Prozent nicht gewollt dieses Kind (jedenfalls nach deren Meinung), weil warum sonst würde die Mutter sonst jetzt schon wieder in Vollzeit arbeiten gehen??? Das Kind wär grad erst ein Jahr alt. Und überhaupt... und sowieso... Die haben allen Ernstes gemeint, nur weil eine Mutter wieder Vollzeit arbeitet, wäre das Kind 1. unerwünscht und 2. nicht geplant gewesen. Hallo?! *grummel* Mir wär fast die Hutschnur geplatzt! Ich wohne in einem sehr ländlichen Bereich von Ba-WÜ, aber sowas Blödes ist mir in Sachen Mütter, die wieder arbeiten gehen, ja selten untergekommen. Ich finde es eine Selbstverständlichkeit, dass eine Mutter, sofern sie dies möchte, wieder arbeiten geht. Es ist doch ihre Entscheidung und hat rein gaaaaar nichts damit zu tun, dass das Kind geplant war oder nicht. Ich selbst durfte mir Ähnliches anhören, weil ich mein erstes Kind mit 24 bekam (und damit den Altersdurchschnitt im Geburtsvorbereitungskurs drastisch absenkte). So nach dem Motto, noch so jung - das war wohl ein Unfall. Nichts mit Unfall! Gewollt und erwünscht war er,und geliebt von der ersten Minute an im Bauch. Eine bodenlose Frechheit sich dahin zu stellen und zu sagen, die Frau hätte ihr Kind wohl nicht gewollt... Nur weil sie jetzt wieder arbeiten geht. Manche Frauen haben nicht die Wahl, sie müssen nach einem Jahr wieder arbeiten, wenn Partner krank oder alo oder vielleicht nicht vorhanden ist. *örks* ... wollt ich nur mal los werden. Bin maßlos enttäuscht von diesem Hinterweltlerdenken ;-(

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 17:25



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Hallo! Es können sich heutezutage die wenigsten Familien leisten, dass die Frau jahrelang zu Hause bleiben. Das ist der Grund wieso die meisten Mamas bald wieder arbeiten gehen, ev. sogar ganztags. Ich habe meinen Sohn mit 22 Jahren bekommen und genau wie bei euch war er ein Wunschkind. Wir hatte bereits eine 3-Zimmer Wohnung und jeder einen geregelten Job, also hat alles perfekt gepaßt. Ich ging zur Kigazeit 20 Stunden und seit mein Sohn in der Schule ist 25 Stunden arbeiten und möchte für mich einfach auf einen Vollzeitjob die nächsten Jahre verzichten. Ich möchte mein Kind nicht bis 5 in fremder Betreuung lassen, ich möchte ihn selbst am Nachmittag unterstützen und zu seinen Hobbys bringen und schaue deshalb, dass ich so schnell wie möglich vom Büro rauskomme. Ich kenne aber auch Mamas die ganztags arbeiten und genauso zufrieden sind. Das muß jede Mama selbst wissen und entscheiden. Die Damen die sich bei euch unterhielten, sind in einer Zeit aufgewachsen, in der es normal war, dass die Mutter zu Hause ist und das Essen mittags für die Kinder am Tisch steht. Das läßt die heutige finanziell schwierige Zeit oft nicht zu, obwohl sich natürlich auch die Ansprüche wesentlich erhöht haben. Aber auch die Mieten etc. sind im Vergleich zu früher in die Höhe geschossen und so manch eine Mutter würde auch heute gerne ein paar Jahre zu Hause beim Kind bleiben, und kann es sich aber einfach nicht leisten. LG Traude

Mitglied inaktiv - 09.12.2008, 09:08



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Über solche Kommentare rege ich mich eigentlich nicht auf. Ich denke, jeder soll es so machen, wie es für ihn individuell am besten paßt (egal ob zu Hause oder arbeiten). Ich finde außerdem, dass man nicht automatisch denken muß, dass Mütter nur arbeiten gehen, weil sie es sich nicht anders leisten können. Für manche ist es einfach nicht die Erfüllung, immer nur Hausfrau und Mutter zu sein. Sie gehen einfach gern arbeiten (egal ob Teil- oder Vollzeit). V. G.

Mitglied inaktiv - 09.12.2008, 09:49



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Also man kann nicht einfach so pauschal sagen, dass früher eine andere Zeit und Denkweise war. Meine Mutter ist nach meiner Geburt nach 8 Wochen wieder arbeiten gegangen und bei meiner Schwester nach 6 Wochen und auch Vollzeit. Wir waren dann in der Kinderkrippe. Wir leben allerdings auch im Osten, wo es ganz normal war. Ich will jetzt keinen Ost/West-Streit anfangen aber bei uns war es ganz normal, dass die Mütter wieder früh angefangen haben zu arbeiten. Und ich war auch "nur" ein Jahr mit unserer Tochter zu Hause. Aber ich bin froh, dass ich nach einem Jahr wieder loslegen konnte. Es ist für mich einfach nicht die Erfüllung Hausfrau / Mutter zu sein. Die letzten vier Wochen meiner Elternzeit waren die anstrengendsten Wochen überhaupt. Auch unsere Tochter war unerträglich. Für sie wurde es höchste Zeit, dass sie rauskommt und unter Kinder ist. Meine Meinung ist immer noch: Kinder gehören unter Kinder und je früher desto besser. Kathrin

Mitglied inaktiv - 09.12.2008, 13:17



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Hi, ich meinte ja nur, dass die Sprüche in Bezug auf "das Kind war nicht erwünscht/gewollt, warum sonst geht die Mutter wohl wieder Vollzeit arbeiten" absolut daneben waren... und die beiden Damen waren noch keine 40, also durchaus noch einem Alter, in dem sie noch über eigenen Nachwuchs nachdenken könnten. Die eine meinte sogar, sie hätte zwei kleine Kinder und die beiden seien absolute Wunschkinder gewesen *augenroll* Naja, Frechheit. Einfach blöd. Vor allem so was an unserem KigA-Stand zu bringen, wo wir hier für alles kämpfen und in der Region mit der Betreuung und den Öffnungszeiten eine Vorreiterrolle einnehmen... Sowas können die denken, wenn sie so blöde sind, aber dann doch nicht noch vor unserer Nase so eine Show abziehen. War schon ziemlich dreist, zumal damit indirekt allen in Vollzeit arbeitenden Müttern vorgeworfen wird, dass sie ihre Kinder nicht gewollt hätten.... So ein Schwachsinn. Für mich besteht da wirklich kein Zusammenhang... Aber so denken die Menschen hier nun einmal....

Mitglied inaktiv - 09.12.2008, 18:23



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hallo also ich habe wieder zu arbeiten angefangen als unsere tochter 4 monate alt war (sie wird bald 4 jahre alt). wir haben uns für diesen weg entschieden weil ich auch weiterhin meinem job nachgehen wollte, also nicht nur wegen dem geld, und auch nicht weil unser kind ein unfall war. ich bin die ersten 3,5 jahre halbtags arbeiten gegangen, seit 01.09 arbeite ich 32 stunden in der woche. ich muss sage dass ich in diesen 3,5 jahren sehr ausgeglichen war, hatte meine komplette hausarbeit organisiert und auch meinem kind king es in dieser zeit bei der tagesmutter gut. klar, war es am amfang schwer, sie als baby in fremde hände zu geben, aber ich muss ganz ehrlich sagen dass ich es beim zweiten kind genauso machen würde. durfte mir im geschäft oft anhören dass ich eine rabenmutter bin, aber warum denn? auch mein kind hatte in dieser zeit einen geregelten ablauf, man hat sich die ganze zeit mit ihr beschäftigt, wobei ich sagen muss ich mich warscheinlich nicht jeden tag mit ihr 4 std. am stück beschäftigt hätte, denn man würde dann noch nebenher den hausmalt usw machen. selbst meine mutter hat immer gesagt "wie kannst du nur....bla bla bla". jetzt find ich es viel schlimmer, denn jetzt muss ich jeden tag bis 16 uhr arbeiten, und hole sie um 16.30 aus dem kindi, bereits um 19 uhr ist sie im bett da sie sehr müde ist, und dass tut mir dann weh, dass ich dann nur kurze zeit mit ihr verbringen kann. aber naja,..... solange es ihr im kindi gefällt verkrafte ich es irgendwie und plane dann immer etwas am wochenende. gruss dragana

Mitglied inaktiv - 09.12.2008, 21:08



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Nach Sprüchen wie :war wohl ein Unfall, und Oh Gott ist ja selber noch ein Kind! Und einer Hebamme die zugesehen hat wie ich von Hinten bis Vorne gerissen bin, mit den Worten tja wer so früh Kinder will, hätte wissen sollen, dass es weh tut! Schockt mich dort gar nix mehr!Das ganze Dort hat nur auf ein Versagen gewartet und dann habe ich den Kleinen nicht einmal taufen lassen! Ich bin weggezogen mit meinem Mann (der Wohlbemerkt schon 31Jahre war)Groll habe ich immer noch, aber man setzt wieder mehr auf die Familie.Auf Mütterfreundschaften gebe ich seitdem leider nicht mehr viel:-(

Mitglied inaktiv - 10.12.2008, 10:26



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aua... Aber gut. Bisschen blöd die "Baden-Württemberger Hintlerwelter" Sind ja zum Glück nicht alle hier so, aber zugegeben, es sind schon recht viele... In unserem KiGA ist ne total coole lustige Frau im Vorstand, sie hat den Verein damals auch mitgegründet glaub ich. Die hat echt Haare auf den Zähnen oder wie sagt man. Die setzt sich so krass für alle ein, ob gegenüber der Stadt oder auch bei anderen Dingen, da zieh ich echt den Hut vor. Die macht sich damit sicherlich keine Freunde. Aber sie macht es, erhobenen Hauptes sogar. Schade, dass es nicht mehr solche Kämpferinnen gibt, dann wäre die Betreuungsdiskussion und -situation in BaWü bestimmt nicht so schlimm, wie sie es im Moment ist. Aber wenigstens zeigt sie mir ab und zu, dass es hier "Irgendwo im Nirgendwo" auch anders geht... Liebe Grüße... Schnarchnase

Mitglied inaktiv - 10.12.2008, 11:09



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Jeder nach seiner Facon. Zum Glück ist das hier in der gegen etwas lockerer. Es gibt sie hier alle: Die Vollziet-Mama, die ihr Mäuschen mit 6 Monaten in der KiTa abgibt und es 8 Stunden dort betreuen lässt, die Vollzeit-Mütter, die jahrelang "nur" Familienpause machen und den Beruf lange oder auch für immer an den Nagel hängen und die viele, vielen Mamas, die irgendwo dazwischen nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie suchen und dabei alle möglichen und unmöglichen Modelle leben. Es kommt doch auch immer auf die jeweilige Situation an. Glücklicherweise ist man hier ziemlich tolerant. LG, lupa

Mitglied inaktiv - 12.12.2008, 21:38