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Muss Mal Dampf ablassen

Thema: Muss Mal Dampf ablassen

Heute hatte ich den ersten Tag auf der Arbeit nach meinem positiven Test und habe es sofort meinem Chef mitgeteilt, da ich zum Betriebsarzt muss. Solange die Ergebnisse vom Betriebsarzt nicht da sind, darf ich erstmal nicht arbeiten. Mein Chef fing sofort an zu predigen, dass man ja schwanger und nicht krank sei. Außerdem wäre ich ja noch nicht beim Gynäkologen gewesen, deswegen wisse er ja gar nicht ob ich wirklich schwanger sei (hatte heute morgen extra nochmal einen Test gemacht, der mehr als eindeutig war - siehe Foto). Nachdem ich mich dann für seine Glückwünsche bedankt habe (was mehr als nur sarkastisch gemeint war und von ihm mit einem Lächeln und einem "ja so weit waren wir noch nicht") und ihm sagte, dass ich bis zum Termin beim Betriebsarzt nicht arbeiten dürfe, wollte er mir dies nicht glauben und wollte dies von dem Betriebsarzt schriftlich haben. Meine Laune war schon mehr als im Keller. Er berichtete dann noch, dass die meisten Schäden bei Kindern ja nicht während der SS sondern während der Geburt passieren, z.B. durch die Nabelschnur welche sich um den Hals wickelt. Nach einer halben Stunde kam er dann zu mir, während ich mit meinen Kollegen im Pausenraum saß, und verkündete, dass ich nun gehen dürfe - das mache man jetzt wohl so, bei den Erzieherinnen mache man das ja wohl auch. Ich solle dann am Donnerstag nach dem Termin beim Gynäkologen mit den Unterlagen zu ihm kommen. Meine Kollegen schauten mich alle mit großen Augen an, da niemand wusste das ich schwanger bin. Na prima. Da war der Tag so richtig gelaufen Und so jemand arbeitet im sozialen Bereich - von Empathie habe ich heute nichts gespürt. Ich bin im übrigen Sozialarbeiterin und arbeite beim Jugendamt. Sorry für den langen Text, aber ich musste Mal ein wenig Dampf ablassen. Liebe Grüße, Ani

von @ni am 03.04.2018, 19:01



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Herzlichen Glückwunsch, aber warum darfst du denn im Jugendamt nicht mehr arbeiten? Ich bin auch Sozialarbeiterin. Aktuell in einer Kita miz nur u 3 Kindern und deshalb im BV. In der ersten Schwangerschaft habe ich in einer Jugendwohnung gearbeitet und war sogar noch mit auf Gruppenreise. Da sehe ich keinen Grund für ein BV. Du wickelst und knuddelst doch nicht...

von Mama-von-Linchen am 03.04.2018, 20:20



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Ich habe auch kein BV, sondern muss lediglich erst zum Betriebsarzt um meinen Impfstatus prüfen zu lassen um dann zu schauen, ob ich normal arbeiten kann. Solange das jedoch nicht geklärt ist, darf ich zunächst nicht arbeiten.

von @ni am 03.04.2018, 20:35



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Glückwunsch, ich hätte aber auch den Termin beim FA abgewartet. Da kann ich deinem AG nur zustimmen.

von Felica am 03.04.2018, 20:38



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Es geht mir eher um die Art und Weise wie mein Chef mit der gesamten Situation umgegangen ist: - das unempathische Verhalten - das nicht gratulieren - das herausposaunen vor den Kollegen etc Das ich arbeiten kann habe ich ja nie abgestritten, oder?

von @ni am 03.04.2018, 21:01



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Hallo Ani! Erstmal Glückwunsch zum positiven Test und alles Gute! Doch leider muss ich auch bemerken, dass ich deinen Chef verstehen kann. So wie du deine Herangehensweise schilderst, wäre ich wohl auch überrumpelt gewesen a la "wie, was, warum Blutwerte? Betriebsarzt? arbeitet bis dahin nicht mehr? wer sagt das?" Ich kenne eure betrieblichen Abläufe nicht, aber bei mir war es auch so, dass ich meiner Vorgesetzten von der SS erzählt habe (nachdem ich bei der Gyn zur Bestätigung gewesen war) und ihr ein Attest bringen musste. Sie hat dann alles weitere eingeleitet, um prüfen zu lassen, ob mein Arbeitsplatz den Mutterschutzrichtlinien angemessen ist. Ich bin auch Sozialarbeiterin. Dass er dich heimschickt, war dir ja wohl klar, du hast ihn ja selbst darauf hingewiesen. Und er muss dich sofort schicken. Spätestens dann hätten deine Kollegen wohl auch Fragen gestellt, oder? Hmm...

Mitglied inaktiv - 03.04.2018, 22:17



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Tut mir leid, dass du eine solch unschöne Reaktion bekommen hast. Gerade in einer leitenden Position sollte er wohl in der Lage sein seine Gefühle im Zaum zu halten. Aber sieh es mal so: Erstens ist er ein Mann. Schwangerschaft und Muttersein ist für ihn wie Raketenwissenschaft. Zweitens ist er Verwaltungsfuzzi und leider werden die Leiter der Ämter ja nicht nach ihren Qualifikationen ausgesucht sondern nur danach, wer eben grad dran ist. Und drittens ist halt einfach ein Idiot. Genieße diese erste Zeit der Schwangerschaft. Sie ist magisch. Wo es quasi noch keiner weiß. Dieses süße kleine Geheimnis. Und lass dich nicht runter ziehen. Du bekommst ein Baby!!!! Herzlichen Glückwunsch!

von sarahT am 04.04.2018, 07:28



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Vielen lieben Dank für deine lieben Worte Ich genieße nun erstmal den heutigen Tag und freue mich morgen auf den ersten Termin beim Gynäkologen Ganz liebe Grüße, Ani

von @ni am 04.04.2018, 08:18



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Naja, ich kann schon verstehen, dass du dich über das Verhalten deines Chefs ärgerst, aber deine Vorgehensweise war sehr undiplomatisch. Vor dem Gyn- Besuch hätte ICH gar nichts gesagt. Und ich war schon mehrfach schwanger und arbeite mit infektiösen Materialien. Du weißt ja noch gar nicht, was beim Arztbesuch rauskommt. Warum man als Mitarbeiter beim Jugendamt da bis zum Nachweis der Impfungen nicht arbeiten kann, erschließt sich mir nicht so richtig. Wie viel und wie regelmäßig hast du denn Kontakt zu Kindern? Und: man kann doch auch erst einmal Schreibtischarbeit erledigen; dafür braucht man keinen Impfstatus. Ich denke, eine etwas bedachtere Herangehensweise hätte vermutlich auch die von dir gewünschten Reaktionen mit Gratulation hervorgebracht. Logisch ist für mich auch, dass das Risiko besteht, dass nach Offenlegen der Schwangerschaft beim Chef alle Kollegen davon erfahren. Was hattest du erwartet, was man denen sagt, wenn du wie du ja vermutet hattest, nicht arbeiten kannst??? Ich wünsche dir alles Gute und eine hoffentlich positive Schwangerschaft! Liebe Grüße!

von Glücksfee am 04.04.2018, 08:46



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Hallo! Ich kann dich schon verstehen.. Ich hatte auch etwas Stress mit meinem Vorgesetzten. Als ich schwanger wurde, habe ich grad einen aggressiven Jugendlichen betreut. Dieser hat mich während seiner Ausraster öfter mal geschlagen und getreten. Auch direkt in den Bauch. Ich hatte bis zur 10. Woche nichts gesagt, doch die Ausraster häuften sich und ich hab von der SS erzählt. Da meinte mein Chef auch nur, "Joa ok...aber deswegen musst du jetzt nicht ins BV. Du kannst locker weiterarbeiten! Ich sehe da keine Probleme." Zum Glück sah dass mein Betriebsarzt ganz anders und hat mich direkt rausgezogen. Im Nachhinein finde ich auch, dass es unglücklich lief. Man ist als sich sorgende Mutter in einer blöden Position. Man wird total belächelt...dieser Spruch: Du bist schwanger und nicht krank. Ich HASSE ihn. Klar, krank ist man nicht, ABER in besonderen Umständen und auch schutzbefohlen, wie ich finde. Es ist etwas so besonderes, man will dieses Leben in sich halten, schützen und sich in sein Nest zurückziehen. Warum werden Frauen dafür manchmal so belächelt? Ich finde es nicht ok. Am Schlimmsten ist es, wenn andere Frauen/Mütter einen dann anpampen, wie man es so oft liest in anderen Unterforen. Jede Schwangere ist anders - manche können wirklich locker bis zum MuSchu arbeiten, andere nicht. Und Gründe dafür gibts genug! LG

von FräuleinMotte am 04.04.2018, 09:57



Antwort auf Beitrag von FräuleinMotte

Super geschrieben! Genau, dieser doofe Spruch, man ist schwanger und nicht krank! Hab den auch schon mehrmals gehört & erlebt, dass man sich als Schwangere abquälen, auf die Zähne beißen und durchkämpfen muss & wenig Verständnis oder Hilfe bekommt. Stimmt, es ist nicht immer der männliche Chef, oftmals sind es auch Frauen, die so pampig reagieren...oder sogar die eigene FA, die meint, man müsse nicht so wehleidig tun. @Ani, vielleicht hättest du erst zur FA sollen & dann mit der Bestätigung zum Chef, aber dennoch ist das Verhalten deines Chefs nicht ok., er hätte es nicht allen mitteilen dürfen! Wünsch dir alles Gute & lass dich nicht ärgern.

von Marieli-e am 04.04.2018, 14:52



Antwort auf Beitrag von @ni

Ich stimme den anderen zu. Es war nicht sonderlich geschickt von dir es so anzugehen. Ich würde immer eine Bescheinigung des Gyns vorlegen, wenn ich auf die Einhaltung des MuSchu bestehe. Das der Chef eine formale Bescheinigung möchte kann ich verstehen, das würde ich auch von meinen Mitarbeiterinnen sehen wollen. Und ob man jetzt auf diese zwei, drei Tage pochen muss, wenn man auf dem Amt arbeitet wegen Impfgeschichten... klingt erstmal etwas nach Vorteile rausschlagen wollen.. Trotzdem finde ich auch dass dein Chef ebenfalls blöd reagiert hat. Das hätte man anders machen müssen. Daher kann ich den Anteil deines Ärgers auch verstehen.

von FrauStorch am 04.04.2018, 10:07