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Kein Eisprung - trotz Hochlage

Thema: Kein Eisprung - trotz Hochlage

Hallo, ich habe voriges Jahr im Juni die 3 Monatsspritze abgesetzt, habe dann lange auf meinen Zyklus gewartet. Im Januar hatte ich einen US, da hat mein Gyn auch einen Follikel und eine 18 mm aufgebaute Schleimhaut gesehen und gemeint ich werde sehr sehr bald bluten. Im Februar hatte ich einen positiven Ovulationstest und auch von 1-3.03 meine Blutung, habe dann mit diesem Zyklus angefangen Temperatur zu messen und hatte auch eine Hochlage und einen bestätigten ES. Jedoch hat an Hochlagentag 10 die Periode eingesetzt. Da ich 34 werde und jetzt nicht so viel Zeit verlieren möchte, habe ich mit meinem Gyn Rücksprache gehalten und er hat mich an ZT 2 in die Ordination bestellt, hat Blut abgenommen, Befund erhalte ich beim 2ten Termin an ZT 17 - zur 2. Blutabnahme und Ultraschall. Er hat mir dann jedoch erklärt, dass ich mich aufs Temperatur messen gar nicht verlassen kann, weil die Temperatur auch hoch geht, wenn ein Ei kurz vor dem ES ist, dann aber doch nicht springt. Er geht davon aus, dass ich keinen Eisprung habe, deshalb jetzt das Monitoring mit 2 Blutuntersuchungen und US an ZT 17 und möchte dann wahrscheinlich meinen Eisprung auslösen. Ich dachte eigentlich, dass man sich beim Temperatur messen darauf verlassen kann das man einen Eisprung hat. Könnt ihr mir eure Erfahrungen und euer Wissen dazu sagen? Bin hin und her gerissen und weiß gar nicht mehr was ich machen soll. Dachte eigentlich, dass ich etwas bekomme um die 2 Zyklushälfte zu verlängern und nicht das es gleich auf ES auslösen hinausläuft. Habe daraufhin in diesem Zyklus Mönchspfeffer Dosis erhöht (wie bei Kinderwunsch beschrieben) und nehme weiterhin Inofolic, sowie Omega 3, Vitamin D3 (vor allem wegen der derzeitigen Ausgangsbeschränkung) und habe mit Himbeerblättertee begonnen, weil ich gelesen habe, dass diese Unterstützungen bei Kinderwunsch gut sind und vor allem um die 2. Zyklushälfte zu verlängern.

von SamanthaJ am 05.04.2020, 16:18



Antwort auf Beitrag von SamanthaJ

Hallo, wenn die Temperatur 10 Tage oben bleibt, hattest Du sicher einen Eisprung. Denn nur nach erfolgtem Eisprung entsteht aus dem leeren Rest-Follikel auch ein Gelbkörper. Das ist eine walnuss-große, gelbe Drüse, die für 10 bis 16 Tage funktioniert und dann zurückgebildet wird (ohne Schwangerschaft, sonst wächst sie weiter). Sie produziert das Gelbkörperhormon Progesteron. Und nur das wirkt anhaltend (also mehr als für wenige Tage) aufs Wärmezentrum im Gehirn. Das heißt: Ohne Eisprung kein Gelbkörper, ohne Gelbkörper kein Progesteron, ohne Progesteron keine Erwärmung - allenfalls ganz kurz, für maximal vier Tage. Und das ist es, was Dein Arzt meinte. Bei einer Hochlage von mehr als vier Tagen darf man aber von einem Eisprung ausgehen. Aber: Deine zweite Zyklushälfte ist mit 10 Tagen etwas kurz. Das kann reichen, tut es aber oft nicht. Auch bei mir zeigte eine zweite ZH von nur 10 Tagen, dass ich einen Progesteronmangel hatte, mein Gelbkörper also nicht kräftig genug war und nicht lange genug Progesteron produziert hat. Eine zu kurze 2. Zyklushälfte (also Gelbkörperschwäche) behandelt man heute oft nicht mehr mit einem Hormon, das die zweite Zyklushälfte verlängert. Denn Studien haben wohl gezeigt, dass solche Gaben die Schwangerschaftsquote nicht erhöhen konnten. Der Grund ist, dass sie die eigentliche Ursache der Gelbkörperschwäche nicht behandeln, sondern nur das Symptom. Ursache aber ist eine unzureichende Eireifung in der ERSTEN Zyklushälfte. Nur nach zügiger, guter Eireifung entsteht aus dem leeren Follikel nach dem Eisprung auch ein fitter Gelbkörper. Deshalb behandeln die meisten Ärzte eine Gelbkörperschwäche heute ursächlich, nämlich mit einem eisprungauslösenden Mittel (und zwar auch bei vorhandenem Eisprung!). Häufigstes ist Clomifen. Clomifen sorgt für eine zügige, gute Eireifung und einen pünktlichen Eisprung sowie einen kräftigen Gelbkörper nach dem Eisprung. Damit hat man eine stabile, ausreichend lange zweite Zyklushälfte. Auch ich selbst bin damit (im zweiten Versuchszyklus) schwanger geworden. Langer Rede kurzer Sinn: Lass den Arzt erstmal die Hormönchen bestimmen. Liegt ein Gelbkörperhormon-Mangel (Progesteronmangel) vor, ist es der absolut richtige Weg, ein eisprungauslösendes Mittel zu geben. Dieses MIttel ist kein Hormon, sondern es stimuliert die körpereigene Hormonproduktion. Dein Körper macht also letztlich doch alles selbst. Ich fand diese Tatsache für mich damals okay und gut zu akzeptieren. LG und *daumendrück*

von Lillimax am 05.04.2020, 18:35



Antwort auf Beitrag von Lillimax

Hallo, Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Mein Arzt hat mir erklärt, dass mit der Temperatur genauso ist wie mit dem LH, was ansteigt und damit auch ein Ovu positiv ist, aber dennoch nicht springt. Er sagte das der Reiz damit die Temperatur hochgeht vom Hirn ausgeht und es dann trotzdem nicht zum Eisprung kommt und man anhand der Tempi den Eisprungszeitpunkt zwar bestimmen kann, jedoch kann es sein, dass das Ei springt, muss es jedoch nicht und kann sich auch zurückbilden die Temperatur bleibt aber dennoch oben. Das war für mich nicht logisch. Ich hatte auch nachgefragt ob die kurze zweite Zyklushälfte an einer Gelbkörperschwäche liegen kann, aber er hatte das verneint und gemeint er ist sich sicher das kein Ei springt. Deine Erklärung macht für mich viel mehr Sinn und ist verständlich. Die zweite Blutuntersuchung und US ist an Zyklustag 17, vorigen Zyklus hatte ich den ES circa an ZT 19, also musste man im US (sofern der Zyklus auch so ist) eigentlich Follikel sehen. Bin gespannt was er mir dann vorschlägt. ;-) Ich hänge noch ein Bild der Kurve vom vorigen Zyklus an.

von SamanthaJ am 05.04.2020, 18:48



Antwort auf Beitrag von SamanthaJ

Für mich klingt Lillimaxs Erklärung auch sehr schlüssig. Ich hatte früher über Jahre sehr unregelmäßige Zyklen von bis zu ca. 80 Tagen. Hatte aufgrund von Kinderwunsch dann auch begonnen Temperatur zu messen. Bei mir war es in der Tat so, dass das Ei sichtbar Anlauf nahm zum springen und dann doch nichts passierte. Es gab eine kurze Hochlage (nie länger 3 Tage) und dann pendelte es sich schnell wieder unten ein. Irgendwannwann sprang es dann doch mal. So kam es zu den sehr unterschiedlich langen Zyklen. Bei einer längeren Hochlage ist aber auch das Ei gesprungen.

von Zava-Mamy am 05.04.2020, 22:13