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Hausgeburt, ambulante geburt, geburtshaus

Thema: Hausgeburt, ambulante geburt, geburtshaus

Hallo meine lieben, ich bin zwar noch ganz am Anfang meiner Schwangerschaft (9. Woche), aber ich mache mir jetzt schon viele Gedanken um die Geburt. Da ich nun bereits eine Tochter habe und ich die Tage im Krankenhaus so unfassbar furchtbar fand, stand für mich sofort fest, dass ich kein zweites Mal so lange im Krankenhaus bleiben werde (außer in einer Ausnahmesituation). Ich wohne um die Ecke von einem Geburtshaus & überlege auch, ob ich vielleicht dort entbinden sollte. Allerdings weiß ich auch nicht, wie das dort abläuft. Auch an eine hausgeburt habe ich schon gedacht.. aber was mich schon bei meiner Tochter davon abhielt, ist der Tod meiner Oma und zusätzlich kam meine Mutter bei der Geburt meiner Schwester ebenfalls fast ums Leben, weil sich die Plazenta einfach nicht lösen wollte. Bei meiner Schwester war die Plazenta ebenfalls mit der Gebärmutterwand verwachsen und nun habe ich natürlich auch Angst, dass das ganze genetisch bedingt ist (auch wenn meine Frauenärztin sagt, dem sei nicht so und die Geburt melner Tochter ohne jegliche Komplikationen verlief) Eine weitere Option wäre eine ambulante Geburt. Gibt es irgendwelche Voraussetzungen, die ich dafür erfüllen muss? Braucht man beispielsweise zwingend erforderlich eine nachsorgehebamme? Vielleicht kann mir eine von euch ja ihre Erfahrung (egal, ob Geburtshaus, hausgeburt oder ambulante Geburt) mitteilen. Liebe Grüße Isi, mit Elisa und Ü-Ei

von Isisworld am 11.07.2022, 16:07



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Hallo Isi, Erstmal herzlichen Glückwunsch! Ich habe damals im Krankenhaus entbunden und mich nach einer Nacht aus verschiedenen Gründen selbst entlassen! Die wollten damals einen Kinderarzttermin für die U2 wissen und natürlich eine Nachsorgehebamme die einmal täglich kontrolliert, für den kleinen und meine Geburtsverletzungen! Nicht weit weg von uns ist ein Geburtshaus, ich habe mir das damals angesehen! Mir gefällt die Atmosphäre dort sehr! Wenn sich irgendwann #2 auf den Weg macht, würde ich das im Hinterkopf behalten! Möchte nicht das mein Sohn 2-4 Nächte ohne mich zu Hause ist! Bei Geburtshäusern muss man soch nur sehr früh anmelden ich war damals in der 12. Woche bei unserem schon zu spät Ich wünsche dir alles alles Gute und hoffe du triffst für dich/euch die richtige Entscheidung

von Annika444 am 11.07.2022, 17:56



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Hi, mein erstes Kind war eine klassische Krankenhausgeburt (leider sehr traumatisch). Danach stand für mich fest: wenn schon Krankenhaus, dann ambulant! Man braucht eine Nachsorgehebsmme jnd bleibt nach der Geburt noch ca 4 Stunden im Kreißsaal, ehe man entlassen wird. Meine letzten beiden Kinder kamen per Hausgeburt. Voraussetzung dafür ist (zumindest bei meiner Hebamme), daß die Hebamme einen bereits während der Schwangerschaft betreut. Und es gibt viele Ausschlußkriterien (Mehrlinge, Schwangerschaftsdiabetis, BEL, ET Überschreitung um mehr als 14 Tage etc). So daß im Vorfeld schon potentielle Komplikationen ausgeschlossen werden. Was hast Du denn konkret für Fragen? LG

von Pintaloosa am 11.07.2022, 17:59



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Hallo, ich kann dir von meiner Erfahrung mit dem Geburtshaus bei meiner allerersten Entbindung berichten und wieso ich mich immer wieder dafür entschieden würde. Ich habe alle Vorsorge Termine im GH bei der Hebamme machen lassen, bin lediglich zu den 3 Ultraschalls zur Frauenärztin gegangen. Angemeldet im GH habe ich mich quasi sofort als ich von der SS erfahren habe. Auch habe ich mir sofort eine Nachsorge Hebamme gesucht, da die Hebammen im GH bei uns, die Nachsorge leider nicht übernehmen können. Die Geburt kann nur im GH stattfinden, wenn deine SS soweit komplikstionslos verläuft. Ich hatte zwar einen SS-Diabetes der aber diätetisch gut eingestellt war, wäre ich insulinpflichtig geworden, hätte die Geburt dort nicht stattfinden können, sondern im KH. Warum ich mich von vornherein für das GH entschieden habe: - ich wollte eine selbstbestimmte Geburt ohne unnötige Interventionen - 1 zu 1 Betreuung (am Ende der Geburt sind sogar 2 Hebammen zur Stelle) - Gute Atmosphäre in der man sich wohl, sicher und geborgen fühlt - Krankenhauskeime - Covid! - kein venöser Zugang für Schmerzmittel - kein Dauer-CTG - keine vag. Untersuchungen, außer man wünscht es - keine Gewalt - nur ich, mein Mann und die Hebamme Und es kam genau so wie ich es mir erträumt habe! Es ist alles gut gegangen, ich habe mich sehr wohl, sicher und entspannt gefühlt, immer in dem Wissen, die Hebamme würde mir sagen wenn hier etwas gerade schiefläuft. Als unser kleines dann da war, durften wir es begrüßen und hatten erstmal Zeit für uns. Die U1 und meine Versorgung (1 Naht am Damm) erfolgten dann durch die Hebammen und 3 Stunden später waren wir zu Dritt zu Hause in unserem Bett! Einfach nur wundervoll! Mann muss dann innerhalb von 10 Tagen zur U2 zum Kinderarzt (die würde ja normalerweise auch im KH erfolgen) Was für mich gegen die Hausgeburt gesprochen hat, war, das ich mich einfach nicht wohl gefühlt hätte, ich hätte dort nicht die Möglichkeiten gehabt, wie ich sie im GH hatte. Keine Badewanne, keine Seile/Tücher von der Decke zum festhalten und um Gottes Willen - die Sauerei Noch zu den Kosten! Erstmal habe ich 150 Euro für die Hebammen Rufbereitschaft bezahlt, die habe ich aber komplett von der KK zurückbekommen. Dann ca. 4 Wochen vor ET habe ich nochmal 250 Euro bezahlt. Ich würde es immer wieder so machen, man muss sich halt nur dessen bewusst sein, dass man keine Schmerzmittel bekommt und eben kein Arzt vor Ort ist, man hat aber natürlich auch unter Geburt jederzeit die Möglichkeit zu sagen, das man ins KH gehen möchte. Alles Gute für dich

von Emmi2022 am 11.07.2022, 18:14



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Bei den letzten beiden Schwangerschaften hätte ich gerne Hausgeburten gehabt. Leider wohne ich ungünstig (mehrere Hinterhöfe, ganz oben) und nachdem ich bei einer in Eile abgebrochenen Hausgeburt dabei leuchtet das auch nochmal mehr ein. Die letzten drei Geburten haben/werden im Geburtshaus stattfinden. Du siehst wie schon oben genannt, gibt es mehrere Kriterien die erfüllt werden müssen. Insgesamt würde ich nie wieder im Krankenhaus entbinden wenn ich nicht muss! Meine erste Geburt lief ganz klassisch und vielen Interventionen im Krankenhaus ab und war einfach nur scheisse. Bei mir hat das absolutes Misstrauen bei Ärzten hervorgerufen die ich wirklich nur wenn nötig konsultiere

von Btby am 12.07.2022, 07:57



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Hallo, Du musst einfach mal im Geburtshaus anrufen und einen Beprechungstermin ausmachen. Das ist völlig unverbindlich. Man bekommt alles ausführlich gezeigt und erklärt. Ich habe das auch gemacht. Und habe z. B. gelernt: Natürlich wird bei Komplikationen in der Schwangerschaft keine Geb.hausgeburt gemacht. Bei Komplikationen unter der Entbindung wird die Frau zügig in die Klinik transportiert. Auch bekommt man im Geburtshaus eine Beleghebamme, falls man doch nicht dort entbinden möchte. Bei mir war das so. Während der Schwangerschaftsvorsorge (die ich dort abwechselnd mit meinem Arzt gemacht habe), habe ich mich mit meiner Hebamme entschieden, doch in die Klinik zu gehen. Sie kam natürlich mit. Beleghebammen arbeiten oft in Geb.häusern, sind aber an der nächsten Klinik auch als Hebi zugelassen. Das war für mich perfekt. Wenn man ambulant entbinden will, muss man an den meisten Kliniken die anschließende Hebammenversorgung nachweisen. LG

von Jorinde17 am 12.07.2022, 08:51



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Meistens scheitern Hausgeburten und Geburten im Geburtshaus an an zwei Dingen - es gibt kaum Hausgeburtshebammen und die Geburtshäuser sind häufig extrem schnell voll. Von den recht engen Kriterien mal abgesehen. Ambulante Geburten scheitern dann eher an der fehlenden Nachsorgehebamme oder dem Kinderarzt, der die U2 durchführt (unserer macht das z.B. tatsächlich nicht). Ich habe Freundinnen mit sehr positiven Erfahrungen im Geburtshaus und mit ambulanten Entbindungen. Mich hätte eh niemand zu Hause oder im Geburtshaus entbunden (zu alt und ich glaube, wir haben in der Stadt nicht mehr eine Hausgeburtshebamme), daher stellte sich für mich die Frage nicht. Da der Mann meiner besten Freundin nach der Schule lange Rettungsdienst gefahren ist, stellte sich die Frage aber für mich eh nicht. Bei Komplikationen ist (mir persönlich) die Zeit vom Geburtshaus in die Klinik einfach zu lang - bis die Rettung da ist, einen eingeladen hat, zum KKH gefahren ist, einen dort abgegeben hat... selbst wenn das nur 15/20 Minuten sind, sind das im Zweifel 15 Minuten zu lang. Der hat die Tour Geburtshaus - Klinik mindestens einmal im Monat gemacht, statistisch ist das vermutlich selten, wenn es einen selbst betrifft, hilft einem das aber auch nicht. Ambulant entbinden mit Beleghebamme fände ich ideal. Eine bekannte Bezugsperson, direkte Betreuung, medizinische Versorgen im Notfall direkt nebenan. Allerdings steht bei uns auf der Hebammenliste genau eine Beleghebamme und bei der bin ich mir nichtmal ganz sicher, dass die noch praktiziert (hatte sie als Wochenbettbetreuung angefragt, hat sich nie zurückgemeldet). Ruf im Geburtshaus an, lass dich beraten. Du darfst dich ja am Ende trotzdem umentscheiden und wenn im Laufe der Schwangerschaft Komplikationen auftreten, entbinden die dich dort ja eh nicht. Aber schadet ja nicht, dass schonmal anzugehen, wenn das eine Option für dich ist. Besser als wenn du dich in zehn Wochen ärgerst, dass die voll sind.

von Schmetterfink am 13.07.2022, 08:26



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Ich verstehe nach meiner eigenen Erfahrung in der Klinik deinen Wunsch. Dennoch käme es für mich nie in Frage. Wir haben im Bekannten- und Freundeskreis zwei Fälle, in denen eine Haus- bzw Geburtshaus-Geburt schief gelaufen ist. Beide Kinder haben zwar überlebt, sind aber körperlich behindert. Meinem Großen ging es auch von einer Sekunde auf die andere plötzlich sehr schlecht. Der Anästhesist hätte 5 Minuten gebraucht. Das war zu lange. Mein Baby hat sich zum Glück recht schnell erholt und scheint keine bleibenden Schäden zu haben. So unschön die Erfahrung für mich war: ich bin froh, dass wir im KH waren und die Hilfe sofort und auf der Stelle da war. Hast du denn mehrere KH in der Nähe? Schau dir alle an, vielleicht gibt es sogar Beleghebammen? Oder du nimmst eine Doula mit?

von BabyBoy20 am 13.07.2022, 19:24



Antwort auf Beitrag von Isisworld

Bitte bedenkt bei alle dem, was passiert falls das Baby dann doch nicht okay ist und man sich nicht im Krankenhaus befindet. Würde nur noch eine Klinik mit Kinder und neonatologie wählen für die Geburt. Aber nur weil ich die Erfahrung leider machen musste. War zwar im Krankenhaus, aber ohne kinderärzte, mein Baby war nicht in Ordnung und kam dann allein in ein anderes Krankenhaus. Ich war mit Kaiserschnitt erstmal frisch operiert und konnte nicht direkt mit. Das war sehr schlimm für mich.

von Biene222 am 17.07.2022, 06:30