Thema:
Wie organisiert ihr das?
Hallo,
ich bin seit ca. 1 Monate selbstständig - mit Gründungszuschuss Antrag laufend. Davor 9 Monate arbeitslos mit normalem Arbeitslosengeld.
Davor mein ganzes Leben lang immer angestellt - im In- und Ausland (mehr im Ausland) - und dann in Deutschland an einen familienunfreundlichen Arbeitgeber geraten, der mir dann auch gleich gekündigt hat, als ich aus der Elternzeit zurück kam.
So - jetzt meine Frage:
Wir organisiert ihr euch?
Mein Mann ist auch selbstständig - und zwar selbst und ständig! Er ist Komponist und froh um jeden Auftrag - und arbeitet auch oft bis spät nachts und am Wochenende.
Ich arbeite Vormittags, hole dann meine Kleine (2 Jahre) um 13.00 aus der Kita, die macht dann Mittagsschlaf und geht Abends um ca. 20:30 bis 21:00 schlafen.
Leider hat sie ein sehr geringes Schlafbedürfnis - und ich noch nen Haushalt an der Backe, Sport soll auch noch sein (da müssen jetzt mal endlich so 8-10kg runter).
Wie organisiert ihr das? Mit momentanem Auftrag, Auftragsakquise (heisst ja dann immer für lau umfangreiche Angebote und Anträge schreiben und auf Netzwerksveranstaltungen rum tanzen), Haushalt, Kinderbetreuung, Einkaufen und all das?
Und Kind Nr. 2 soll ja auch noch in die Röhre.
Danke für Erfahrungsberichte!
von
kirshinka
am 20.04.2011, 11:59
Sind auch ein selbst und ständiger Haushalt - beide.
Den Haushalt hab ich extrem zurückgeschraubt - gibts halt die weiße Wäsche manchmal aus dem Korb. Es wird nicht jede Woche feucht gewischt, sondern viel gestaubtsaugt (macht auch mal mein Mann). Wir haben klare Absprachen getroffen in denen mein Mann da sein muß! Z.B. ist er an einem Nachmittag für das Kind da und bitte nicht im Büro - ich arbeite dann. Dafür macht er dann am Samstagvormittag noch was. Wenn viel ansteht, arbeiten wir beide auch manchmal am Abend, wenn die Kleine schläft. Da unser Kind schon größer ist darf sie sich oft ne Freundin einladen - dann ist sie beschäftigt und ich kann was im Büro erledigen. Früher kam da oft die Uroma zu uns und hat mit ihr gespielt - ich war ja nur ein Zimmer weiter und sie war beschäftigt - statt Uroma könnte auch ein größeres Mädchen mit ihr spielen? Wenn du nicht weit weg bist?
In den ersten drei Jahren war es besonders stressig mit Kleinkind - aber dann gings stetig bergauf. Sie konnte sich auch immer gut alleine beschäftigen. Ach ja, Kind Nr.2 haben wir dann gar nicht mehr geplant.
von
Flirrengel
am 20.04.2011, 14:43
Hi!
Damit ich den Haushalt noch so grade im Griff behalte - mein Mann ist Selbständig und kaum verfügbar - hab ich so viel wie möglich vereinfacht.
Großeinkauf mache ich Samstags mit Sohnemann. Da ich akribisch nach Wochenplan koche und auch viel für die komenden Wochen einfriere, kauf ich auch nur das ein, was direkt benötigt wird und auf der Liste steht. Mitte der Woche geh ich nur schnell Kleinigkeiten und frische Sachen einkaufen.
Kleinere Arbeiten im Haushalt erledige ich immer gleich, d.h. wenn in Raum A was rumliegt und ich gehe sowieso in Raum B, wo es hingehört, nehm ich es gleich mit...
Die Zimmer putze und räume ich dann auf, wenn ich sowieso drin bin. Also, das Bad putze ich, wenn Junior ohnehin in der Badewanne beaufsichtigt werden muss. Dann singen wir zusammen Piratenlieder und ich feudel derweil die Waschbecken und das Klo. Mit dem Überschwemmungswasser nach dem Baden wisch ich dann auch noch gleich durch.
Wenn ich koche, putz ich nebenbei auch die Oberflächen in der Küche, etc..
Zum Bodenputzen verwende ich eine Sprühflasche mit verdünntem Orangenallzweckreiniger. Den Reiniger sprüh ich direkt auf den Boden und laß ihn kurz einwirken. Anschließend wisch ich nur mit einem trockenen (Mikrofaser-)Wischmopp drüber.
Wichtig ist mir auch mein Trockner! Der kommt in der Zweckmäßigkeit gleich hinter ZEWA - unverzichtbar für jede Mama.
Bei mir kommt fast alles in den Trockner. Das geht schneller und ich spar mir haufenweise Arbeit, z.B. das Bügeln. Bügeln tu ich wenn's hochkommt 1 x pro Monat eine Bluse oder ein Hemd, that's all.
Abends bevor nachdem mein Sohn im Bett ist, richte ich dann schon wieder den Frühstückstisch für den nächsten Morgen. Ich geh nochmal durch alle Räume, richte Kissen auf dem Sofa, lege Zeitungen und Zeitschriften, sowie Bücher an ihren Platz. Das sind aber nur noch kleinere "Aufräumarbeiten", ich will ja dann auch irgendwann mal richtig feierabend haben.
Ich kann nur sehr das Buch "Besser einfach - einfach besser: das Haushaltssurvivelbuch" empfehlen. Da sind viele nützliche und zeitsparende Tipps zusammengetragen.
LG
von
Mutti69
am 20.04.2011, 15:42
Danke euch für die nützlichen Tips.
Tja - von der Selbstständigkeit will ich mir das zweite Kind nicht verderben lassen - ich will wirklich noch unbedingt eins!
Bügeln tu ich eh nie - ausser meine Arbeitsblusen.
Aber Trockner finde ich fürchterlich. die Wäsche richt schlecht und ist knitterig und es ist eine Riesen-Energie-Sauerei. Lieber die Wäsche ins Schlafzimmer - gibt gleich gutes Schlafklima.
(Ach ja - und ich habe grade 20 Osterhasen aus süßem Hefeteig gebacken - für die Kita meiner Tochter - deshalb noch wach. Ist ne Elterninitiativ Kita, wo die Eltern reihum zweimal im Monat auch kochen - und ich hab noch zusätzlich Brot und Brötchen Dienst (vielleicht auch bisschen viel?)
von
kirshinka
am 21.04.2011, 01:36
...ja, die Wäsche kommt zwar nicht stinkig aus dem trockner, sondern duftet und riecht in der Regel nach nix!
Zwischenzeitlich hab ich mal Trocknertücher von dm vermendet, um die Wäsche zu "beduften"...aber jetzt stört mich das gar nicht mehr...dann riecht meine Wäsche eben nicht, na und?!
Zum Thema knittrige Wäsche aus dem Trochner:
- der Trockner sollte nicht vollgestopft werden
- die einzelnen Wäschestücke sollten vor dem Einlegen in den Trockner aufgeschüttelt werden
- es ist sinnvoll den Timer am Trockner zu nutzen, dann kann man sofort am Ende der Trockenzeit die Sachen entnehmen
...dann sind sogar Blusen nahezu knitterfrei!
Zur Energiebilanz: ja, da hast Du wohl recht, verbrät natürlich Strom! ABER, meine eigene Energiebilanz ist mir wichtiger! Ich spar dadurch einen haufen Arbeit und Zeit ein. Wenn ich meinen üblichen Stundenlohn da gegenrechne, mach ich ein dickes PLUS!!! ;-)
DAUMEN HOCH FÜR TROCKNER!
LG
von
Mutti69
am 21.04.2011, 08:52
ich verstehe die frage nicht ganz.
es kommt ganz darauf an, was du selbstständig arbeitest und wieviel wochenstunden du aufwenden willst/kannst.
wenn du nur am vormittag arbeitest ( und das reicht ), dürfte es nicht schwer sein, deinen 3mann-haushalt nebenbei zu schmeißen.
wenn ein paar stunden am vormittag reichen und kind2 schon auf dem weg in die röhre ist, dann scheinst du dich mitsamt deiner selbstständigkeit nicht völlig ernst zu nehmen....
( ich bin nicht selbstständig, arbeite 25h, habe einen selbstständigen mann, der mal da ist und mal nicht, habe 2 kinder und überhaupt keine probleme alles zu schaukeln )
Mitglied inaktiv - 20.04.2011, 16:47
Antwort auf diesen Beitrag
Hatte vor nicht allzulanger Zeit ein ähnliche Frage...
Jetzt mach ichs so: Ich steh zusammen mit meinem Mann auf und wenn er außer Haus ist (6:30) mache ich meinen Haushalt, koche mal etwas vor, schalte die Waschmaschine an, räume auf, lege Wäsche zusammen, mobbe trocken mal kurz ein oder zwei Zimmer raus...
Wenn mein Mäuschen wach ist (meist so gegen 8), frühstücken wir zusammen und dann gehen wir zu meiner Mum. Dort verzieh ich mich in mein Arbeitszimmer und die Maus hält die Großeltern auf Trab.
Nachmittags, wenn ich alles erledigt habe, gehen wir noch spazieren, kaufen zusammen ein oder ich verbringe sonst etwas Zeit mit ihr.
Manchmal muss ich halt Abends den Rechner doch nochmal anschalten... :-(
Am Wochenende wird geputzt und der Großeinkauf gemacht.
Wenn PEKIP oder Zwergerlturnen ist, sind wir halt später bei der Oma.
Wenn meine Mum keine Zeit hat, dann arbeite ich früh morgens und abends. Haushalt mach ich dann tagsüber nebenher.
von
cs80
am 20.04.2011, 18:35
Antwort auf diesen Beitrag
Noch mal kurz zum Verständnis:
Ich bin gerade dabei mich selbstständig zu machen. Ich arbeite - und zwar konzentriert - am Vormittag 4 Stunden und dann die eine Stunde, wenn meine Tochter schläft. - also auch 25 Stunden die Woche.
Das mit Kind 2 ist so eine Sache - die Uhr tickt!
von
kirshinka
am 21.04.2011, 01:39
Hmm - Mäuschen wird immer um spätestens 6:30 wach - auch wenn sie um 21:00 erst schläft - und manchmal noch früher (so wie heute - da wars 5:30) - und Omas wohnen leider am andern Ende des Landes.
Hmmmmm - aber ich werd das schon hinkriegen - mit etwas mehr Regelmäßigkeit.
von
kirshinka
am 21.04.2011, 01:41
Wenn Du selbständig arbeitest und Dein Mann auch, dann solltet Ihr Euch auch den Haushalt teilen!
DAS wäre für mich das allererste...
Ulrike
von
u_hoernchen
am 20.04.2011, 20:14
Hallo,
den Haushalt würde ich grundsätzlich mit Kind erledigen (tun alle Hausfrauen ja auch). Sie kann helfen oder in der Zeit allein spielen. Sport auch mit Kind, entweder Fitnesstudio mit Kinderbetreuung oder Joggen mit Babyjogger.
Vielleicht musst Du mehr Zeit in Deine Firma investieren, damit es langfristig läuft und dem Mann würde ich ohnhin einen Teil der Arbeit überlassen. Der kann auch mal abends komponieren und Dir die Kleine Nachmittags von der Backe halten.
LG
Kathrin
von
KaMeKai
am 21.04.2011, 08:08
*LOL* 25 Stunden für Selbständigkeit?! Mit was denn, Nageldesign oder so? Ist nicht böse gemeint, aber das finde ich utopisch. Wir sind beide selbständig. Nach mehreren Jahren laufen unsere Geschäfte zwar so gut, dass wir versuchen, beide nur 35 Stunden zu arbeiten, aber das klappt natürlich nicht immer. Wir haben jeweils mehrere feste Auftraggeber und die Projekte dauern in der Regel ein bis zwei Jahre. In der Branche meines Mannes sieht es momentan ohnehin sehr gut aus und auch ich habe mittlerweile einen Fuß in der beruflichen Tür. Somit fällt der zeitaufwändige Akquise-Teil weg. _Aber_ das haben wir uns hart erarbeitet, und zwar größtenteils _bevor_ Familienzuwachs da war. Mein Mann ist vier Tage die Woche an seinem Arbeitsort und ich allein mit den Jungs. Ich habe feste Termine in der Woche und unregelmäßige Auswärtstermine, die auch unterschiedlich lang sind. Den Rest kann ich von zu Hause aus erledigen und habe hierzu im Haus ein Büro eingerichtet, in dem ich auch mal Kunden empfangen kann. Wenn ich nur Bürotage habe, kann ich die Zeit relativ frei einteilen, arbeite aber sehr oft abends. Einen Feierabend habe ich eigentlich nicht, sondern sitze häufig bis nachts vorm Laptop. Ist aber ok, da wir an den Wochenenden dann Familienzeit haben und ich nachmittags mehr mit meinen Jungs machen kann. Zudem habe ich eine super Kinderbetreuung durch meine Freundin, die Tamu ist. Die Einrichtungen der Kids liegen am Ende der Straße, ca. 100m entfernt. Fahrzeiten fallen somit weg. Ohne Putzhilfe wäre ich aufgeschmissen. Die kommt einmal die Woche und erledigt das Grobe (bis Feine...). Da sie auch in einem Hotel arbeitet, räumt sie hier zusätzlich immer wunderbar auf, richtet alles her, faltet Handtücher hübsch etc. Das sind so Sachen, die ich nicht hinbekomme und es hilft sehr. Trockner haben wir auch und da knittert und stinkt gar nichts.
Es ist stressig, aber es geht. Man muss sich durchbeißen und sich einen Namen machen. Nebenbei und als Beschäftigungstherapie bis das zweite Kind kommt dürfte es schwierig werden.
LG terkey
von
Terkey235
am 21.04.2011, 10:38
ich hatte schon angedeutet, daß ich mir das auch schlecht vorstellen kann, außer man hat eine boutique oder einen laden, der nur gewisse öffnungszeiten hat, wo man dann auch die tür nach 4/5h einfach zumachen kann.
wenn es sowas selbstständiges gibt, mit dem man auch noch gutes geld verdienen kann ( und das sollte es sein, ansonsten wird er gründungszuschuss nicht genehmigt! ), würde ich das gerne wissen, dann mach ich das auch.
neben festanstellung, kindern und haushalt.
Mitglied inaktiv - 21.04.2011, 11:11
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Und selbst mit dem kleinen Lädchen, dass nur ein paar Stunden geöffnet ist, hat man Probleme: Abrechnung, Bestellungen, Papierkram etc. kosten Zeit. Zudem dürfte es nicht genug abwerfen, als dass es sich lohnt.
Gerade beim Gründerzuschuss muss man doch auch angeben, wie viele Stunden man zukünftig investieren wird (so war es zumindest bei Freunden). Das Amt prüft schon, ob sich die Geschäftsidee mit dem angegebenen Stundensatz realisieren lässt.
Ich hatte schon Auftraggeber an der Hand, sonst hätte ich mir das mit Kindern nie ans Bein gehängt. Schwanger schon mal gar nicht. Gerade zu Anfang, wenn man sich einen Kundenstamm aufbauen - und diesen halten - muss, ist es nicht leicht und garantiert nicht mit 25h getan.
Ich sehe nach wie vor viele Vorteile in der Selbstständigkeit. Allerdings ist das ziemlich branchenabhängig und die Umstände müssen stimmen.
Aber vielleicht ist das Geschäftsmodell so raffiniert, dass es sich trägt.
von
Terkey235
am 21.04.2011, 13:10
ich habe 2008 den business-plan für meinen mann geschrieben.
da kommt man mit 25h nicht hin.
ist in meinen augen eh nur halbscharig ( gibt es das wort überhaupt ), wenn man mit tickender uhr schwanger werden will. subventionsverlängerung.
aber er ist ja auch noch nicht genehmigt 
Mitglied inaktiv - 21.04.2011, 18:05
Antwort auf diesen Beitrag
Weder nageldesign noch Boutique!
Und das Ziel ist doch auch vollzeit zu arbeiten - bzw. natürlich auch intensiver wenn es ne deadline gibt.
Durch den kakau kann ich mich selbst ziehen! auf so ne Miesmacherei kann ich echt verzichten!
von
kirshinka
am 22.04.2011, 23:10
erfahrungen und verwertung deiner informationen.
entschuldige, wenn das nicht das war, was du lesen wolltest. das kann ich verstehen.
deine empörung verstärkt nur meinen eindruck.
wie willst du vz arbeiten, wenn dein kind nur bis mittags betreut ist und du auf ein zweites kind hinarbeitest?
Mitglied inaktiv - 23.04.2011, 08:42
Antwort auf diesen Beitrag
Sorry, aber das ist nun mal die Realität, die lässt sich nicht schönreden. Habe wirklich viele Selbständige im Umfeld glaube somit - meine persönlichen Erfahrungen inklusive - ganz gut beurteilen zu können, wie da der Alltag aussieht. Aber nun gut, dann greifst du eben noch mal neun Monate lang Steuergelder in Form von Gründerzuschüssen ab und gut is.
terkey
von
Terkey235
am 25.04.2011, 14:56
