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Niedriglöhne: Und immer wieder, immer noch stehen die Frauen an erster Stelle

Thema: Niedriglöhne: Und immer wieder, immer noch stehen die Frauen an erster Stelle

sponline: EU-Vergleich: Jeder vierte Deutsche muss für Niedriglohn arbeiten Knapp ein Viertel aller Beschäftigten in Deutschland bezieht einen Niedriglohn von weniger als 9,54 Euro brutto pro Stunde. Das geht aus einer Studie des Forschungsinstituts IAB hervor. Europaweit gibt es nur in Litauen mehr Geringverdiener als hierzulande. ... Länderübergreifend finden sich vor allem Frauen ((!!!!!!!!!)), Jüngere, Geringqualifizierte, Ausländer, befristet Beschäftigte und Arbeitnehmer in Kleinbetrieben unter den Geringverdienern. Die Niedriglohnquoten von Frauen ((!!!!!!!)) und Teilzeitbeschäftigten sind in Deutschland besonders hoch. ... http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/geringverdiener-jeder-vierte-deutsche-muss-fuer-niedriglohn-arbeiten-a-913074.html ----------- Aus Kapital-, Arbeitgeber-, Zeitarbeitsfirmensicht würde ich sagen: Wir Frauen sind - nach wie vor - die beste willfährige, billige, beliebig verschiebbare und ausbeutbare Arbeitnehmermasse, die man hierzulande finden kann. Findet Ihr das als Frauen toll????

von Nikas am 25.07.2013, 17:15



Antwort auf Beitrag von Nikas

Solange Frauen selber der Meinung sind, dass sie nur "dazu verdienen" - sei es zum Gehalt des Partners oder zu staatlichen Leistungen - wird sich das so bleiben. Ich hoffe nur, dass es nicht auch noch weiter voran schreitet.

von Pamo am 25.07.2013, 17:50



Antwort auf Beitrag von Nikas

erstmal weist der beitrag ja selber darauf hin, dass sich das ranking stark veraendert wenn man nur Vollzeitbeschaeftigte vergleicht, dann liegen wir naemlich nicht in zweiter Stelle hinter Litauen, sondern viel weiter im Mittelfeld. Und bei Teilzeit sind ja zumeist die Minijobs gemeint, sprich, die 9,54 sind nicht nur brutto, sondern auch netto. Und das finde ich nicht wenig. Nicht, dass ich Minijobben toll finde, aber ich kenne noch aus der Kita einige wenige Frauen, die nur noch Minijobs machen. Sie sind ueber den Mann krankenversichert, die Minijobs sind superflexibel und lassen einem viel Zeit fuer Haushalt und so. Im Regelfall haben die keine Fahrtkosten, arbeiten nicht so viel, dass sie eine Putzfrau brauchen, kurzum, das finde ich schon nicht schlecht. Und vor allem haben die einen Job.Weil wir naemlich keine Arbeitslosen haben oder jedenfalls nur sieben Prozent. Was glaubst Du, wieviele Griechen oder Spanier Du da nicht in der Statistik findest als Niederigloehner mit 9,54 weil die eben nicht fuer 9,54 arbeiten gehen , sondern mit 0,00 arbeitslos sind. Ist das denn die bessere Alternative? Um auch mal rhetorische FRagen zu stellen. Grundsaetzlich mache ich ja aus meiner Einstellung keinen hehl. Die lautet, dass FRauen sich gut ausbilden lassen sollen und dann umfaenglich und anspruchsvolle Aabeit verrichten sollen mit dem Ziel oekonomischer Unabhaengigkeit, der Ferhigkeit, in Notzeiten eine Familie alleine zu ernaehren, sei der Gatte weg, tot, arbeitslos oder was auch immer. Und dazu reichen die 9,54 Euro nicht. Aber in bestimmten Faellen, doch, in bestimmten Faellen halte ich Minijos fuer kurze zeit fuer sinnvoll und 9,54 auch nicht fuer wenig. Benedikte

von Benedikte am 25.07.2013, 19:57



Antwort auf Beitrag von Benedikte

... dass diese halt meistens weniger verdienen als der Mann.Und mit schlecht ausgebildet usw hat es meiner Meinung auch nicht immer was zu tun.Es gibt mit Sicherheit viele Frauen die sich in die Abhängigkeit des Mannes begeben und das für sich ok finden aber es gibt einfach auch viele "typische" Frauenberufe in denen einfach schlecht bezahlt wird.So dass die Frau oftmals nicht mit dem Mann dies bezüglich mithalten kann!Ich denke an die Berufe wie Frisör/in,im Gesundheitswesen, Verkäufer/in usw.Alles schlecht bezahlte Berufe!Ich finde es richtig an Frauen zu appellieren sich gut zu bilden, finde es allerdings noch wichtiger an den Staat zu appellieren dass diese "typischen" Frauenberufe einfach nicht sooo schlecht bezahlt werden sollten!!! LG shaima

von Shaima am 25.07.2013, 21:57



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.... schlecht bezahlt???????? Klar, in erster Linie machen diese Jobs (immer noch) Frauen, aber bitte, warum sind die schlecht bezahlt?? Ich arbeite auch i.d.Pflege- und bin ganz und gar nicht schlecht dran. Öff. Dienst mit allem Pipapo, unbefristeter Vertag. Und wir kriegen ALLE (auch Männer) das gleiche, nämlich nach Tarif. Natürlich könnte es immer mehr sein , und wenn man jetzt den psych. Stress + die körperl. Belastung mitrechnet, ok, das wär ein argument, aber trotzdem ist es nicht "nicht gut" bezahlt. Ganz ehrlich, wer heute - in diesem Berufszweig - noch für 8,00 arbeitet, der ist selber schuld. Wir können uns - zum Glück- die Stelle aussuchen. Da finde ich "die Verkäuferin"oder "die Frieseurin". Die haben auch eine qualifizierte Ausbildung und arbeiten echt für sehr wenig. LG

von tabeamutti am 26.07.2013, 07:15



Antwort auf Beitrag von tabeamutti

Auch Handwerker verdienen oft sehr schlecht. Und das für einen körperlich anstrengenden Knochenjob. In der Rente wird es noch weniger, und der Körper ist kaputt. Die tun mir ehrlich gesagt mehr leid als die Kassiererin bei Lidl etc. Theoretisch hat jeder, egal ob Mann oder Frau, die Möglichkeit was "Gscheids" zu lernen. Die einen treffen die Entscheidung für einen schlecht bezahlten Knochenjob ganz bewusst, weil es das ist, was ihnen Spaß macht. Andere rutschen da einfach rein, weil man mit 15/16 Jahren einfach noch keine Ahnung vom Leben hat. Davon raffen sich manche später auf und bilden sich weiter. Andere eben nicht. Die bleiben dann unten hängen, mit viel Arbeit für wenig Geld, evtl. noch ein bissl Schwarzarbeit nebenbei, und sind aber oft ganz zufrieden damit. Die würden sich auch für das gleiche oder ein bissl mehr Geld nicht den ganzen Tag in ein Büro hocken wollen. Ich habe Bekannte ganz weit oben in Ministerien, in der finanziellen Mitte (mit und ohne Ehrgeiz dorthin gekommen), und welche, die trotz Vollzeitarbeit am Existenzminimum leben. Die Einen sind nicht zufriedener als die Anderen. Mehr Geld für den gleichen Job würde aber wohl jeder nehmen. Wir sind in der glücklichen Lage, dass ich jederzeit Vollzeit arbeiten könnte, aber auch in Teilzeit genug verdiene, um gut leben zu können (also mit 1,5 Gehältern insgesamt). Für die Rente wird genug angespart, und ein Haus ist auch noch da, falls es ganz eng werden sollte (nicht vom Mann bzw. dem Fortbestehen der Ehe abhängig, sondern Erbmasse). Solche Voraussetzungen werden in keiner Statistik berücksichtigt, sind gerade hier, im ländlichen Raum, aber Tatsache. Da brauchen viele Leute einfach nicht mehr zum Leben. Deshalb sind sie auch mit Teilzeitjobs und geringeren Löhnen zufrieden. Warum sollte man sich unnötig stressen? Viel Geld heißt nicht, dass man deshalb auch zufriedener ist. Natürlich gibt es zu viele Leute (vor allem Mütter), die blauäugig in die Minijob- und Abhängigkeits-Falle tappen. Das ist aber bei Weitem nicht in jedem Fall so, auch wenn Statistiken das so darstellen.

von Häsle am 26.07.2013, 09:10



Antwort auf Beitrag von Shaima

Sie verhandeln nicht so hart in Gehaltsverhandlungen Sie wählen oft soziale Berufe, die schlechter bezahlt werden. Sie bleiben den Kinder zu liebe mehrere Jahre zu Hause und verlieren somit Zeit, während die Männer Karriere machen. Sie wollen Teilzeit, die schlechter bezahlt wird und in der Regel mit weniger Verantwortung verbunden ist. Das sind alles Punkte die die Mehrzahl der Männer nicht tun.

von Nicol am 26.07.2013, 11:38



Antwort auf Beitrag von Nicol

Vielleicht ist weniger langfristig mehr.

von Petra28 am 26.07.2013, 12:18



Antwort auf Beitrag von tabeamutti

Also ich als Arzthelferin arbeite auch im Öffentlichen Dienst und werde Übertariflich bezahlt,würde nach Tarif für VZ 1045 Euro verdienen und das finde ich nicht viel!und die Jobs aussuchen kannen sich hier bei uns auch nicht!!!!

von Shaima am 26.07.2013, 14:19



Antwort auf Beitrag von Petra28

...bleiben aber gesünder, wenn sie solo sind.

von Pamo am 26.07.2013, 15:43



Antwort auf Beitrag von Shaima

wo verdient man denn so weni`? (höchstens mit 5) schau dir mal die (neuen) tarife an, selbst mit dem niedrigsten bei kl. I hat man noch 1150, und man kann ja auch verhandeln. vergiss nicht das 13. gehalt und die vl und altersvorsorge. das haben viele nicht. dennoch ist es generell natürlich recht wenig aber nicht sooo wenig und es ist eine e38,5 st.woche meißt ohne we und schichten

von Milia80 am 02.08.2013, 14:08



Antwort auf Beitrag von Nikas

Ganz einfach - weil es jemand macht bzw. der AG jemand dafür findet. Bestes Beispiel - die ausgebildete Arzthelferin mit 10/15 Jahren Berufserfahrung steigt nach der EZ mit 50 % 20 Stunden auf 400/450 Eur Basis ein - weil es sich mit Steuerklasse 5 eh nicht rechnet da muss man sich doch nicht mehr wundern - das Geschäftsmodell hat sich hier in den letzten 4 Jahren gut durchgesetzt - auch im Bürobereich Dieses Minijobs sind keine Aushilfen mehr- sondern feste Stellen, die jetzt auf 2 Personen aufgeteilt werden - is ja auch prakitischer, wenn jemand ausfällt und wegen Krankheit /Urlaub (da hält sich kaum jemand an die gesetzlichen Vorgaben) und dann ist die Stelle für 800/900 Euro vergeben mit 2 Fachkräften die sich den Po aufreißen.

von Lena_1977 am 26.07.2013, 09:53



Antwort auf Beitrag von Lena_1977

Aber dann hat sie sich einfach nur schlecht verkauft - mehr fällt mir dazu nicht ein. Komme selbst aus dem Gesundheitsbereich. Zwar Krankenschwester mit vielen Zusatzausbildungen. Leider wurden mir auch Jobs angeboten, die man eigentlich melden müsste... - bei 450 Euro ist der Stundenlohn niedriger "ganz logisch", da man da ja weniger Abgaben hat - dass man da auch nicht versichert ist, sieht der AG vielleicht oder auch nicht oder versucht "Dumme" zu finden... - Argument: es gibt viele, die den Job für 7 Euro machen, warum sollten wir Dich nehmen? Vielleicht weil ich die Sprache spreche und eine entsprechende Ausbildung habe???.... - Das Gesundheitssystem immer noch nicht den Stellenwert hat wie z.B. die Autoindustrie. Kommt das Auto nicht durch den TÜV und man muss 2000 Euro investieren, so sitzt das Geld viel lockerer, als wenn man das in die Pflege eines Menschen gibt... Mir fallen noch viele Beispiele ein, aber ich bin müde und auch verärgert. Mehr schreibe ich jetzt nicht, weil ja oft noch Flexibilität , etc. gefordert wird. Ich bin zum Glück nicht mehr in dem System und selbständig (auch nicht leicht, aber ich weiß, warum und wofür ich arbeite) - aber dennoch echt nicht schön. LG, Leonessa

von leonessa am 27.07.2013, 00:11



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da haben 5 Frauen(alle zwischen 45-50) in gehobenen Positionen erklärt wie man es richtig anstellt! 4 davon hatten keine Kinder und 3 waren nicht verheiratet, da hat man dann seine Antwort!

Mitglied inaktiv - 28.07.2013, 12:05



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Ja aber woran liegt das? Ich meine die Tatsache, dass eine Mutter scheinbar doch schlechtere Chancen hat Karriere im klassischen Sinne (sprich Führungsposition) zu machen, im Gegensatz zu einem Vater oder eben einer kinderlosen Frau oder einem kinderlosen Mann Liegt es daran, weil Mutter eher nicht den Antrieb haben Karriere machen zu müssen (also liegen die Gründe eher bei der Mütter selber) oder aber weil ihre Umwelt allein wegen ihrer Muttersein fehlenden Ehrgeiz, Flexibilität und Einsatzbereitschaft annimmt (sprich Gründe aus ihrer Umwelt)?

von Fuchsina am 28.07.2013, 20:40



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Ich kann jetzt nur für MICH sprechen. ICH wollte NIE Karriere machen! Ich bin ein Mensch, der gerne mehr Freizeit hat und das Leben gerne selbst gestaltet, ohne dass mir einer sagt, was ich machen soll. Mir war schnell klar, dass das im Beruf nur geht, wenn man "Freizeit" opfert, wenn man anderen mal sagen kann, was sie machen sollen... Ohne Kinder habe ich auch nur 30 Stunden die Woche gearbeitet (zumindest die letzten 3 Jahre vor den Kindern) und auch gerne Überstunden angehäufelt, um dann 6 Wochen mit meinem Mann zu verreisen. Außerdem habe ich den zusätzlichen freien Tag intensiv genutzt um Liegengebliebenes zu erledigen. Mit Kindern bin ich jetzt ungefähr bei 20 Stunden die Woche (mal mehr aber auch mal weniger). Mein Mann arbeitet auch "nur" 35 Stunden in der Woche und wir freuen uns über unser Privileg, gemeinsam relativ viel Zeit zu verbringen und dennoch ausreichend Geld zu haben, ohne jeden Cent umdrehen zu müssen. Uns ist auch klar, dass das nicht jeder von sich behaupten kann. Mir geht es hier aber um Karrierefamilien - da verdient wahrscheinlich jeder eine Menge Geld, hat aber eben nicht mehr genügend Zeit, um mal einen Tag einfach so im Bad oder für einen Ausflug unter der Woche frei zu haben (und ich meine nicht von 18:00 -20:00 Uhr). Wir kaufen aber auch keine teuren Markenklamotten (sondern oft Second-Hand oder im Schlussverkauf), haben nur ein Auto und bauen Gemüse z.B. selbst an....Sogenannte Staussymbole sind uns nicht wichtig. LG, Leonessa (die nicht "an die Macht" will) - jetzt könnt Ihr mich gerne an den Pranger stellen

von leonessa am 28.07.2013, 22:26



Antwort auf Beitrag von leonessa

Naja es ist ja nun mal einfach so, dass sich manche Berufe besser mit Familie vereinbaren lassen, als andere. Es ist sehr wohl ein großer Unterschied ob ich von 8-17Uhr arbeite oder Schichten ab 4:30 oder bis 22:00Uhr, da sieht die Sache mit der Familie schon ganz anders aus. Es gab Tage da hab ich mein Kind nicht einmal gesehen. Mein Mann ist die ganze Woche auf Montage, da steht man dann schon blöd da, vor allem wenn was dazwischen kommt (Kollege krank, Kind krank, extra Projekte), ja und jetzt kam das 2te. Kind und eins wusste ich von Anfang an: So wie die letzten 8Jahre tute ich mir das nie wieder an! Da lieber habe ich weniger Geld! Das nützt mir nämlich gar nix , wenn ich 1. keine Zeit zum ausgeben haben und 2. immer am Limit laufe! Ich lebe auch nicht für einen schicken Cluburlaub oder ein tolles Auto, und wenn ich meinen Mann seine Großeltern höre, vermissen die in Ihrem Leben eigentl. nur eins : Zeit mit ihren kleineren Kindern! Das kommt eben nie wieder! Also bei mir klar: Meine Entscheidung +die blöden Arbeitszeiten im KH+ einen Vater der die Woche nicht verfügbar ist!

Mitglied inaktiv - 29.07.2013, 08:28



Antwort auf Beitrag von leonessa

... und auch mein Mann, wenn es geht - ich denke da sind wir ähnlich drauf. Auch was du bezgl. der Statussymbole schreibst - da ticken wir ähnlich. (Wobei - "nur" ein Auto? Ich kenne hier kaum eine Familie, die mehr als eins hat... Allenfalls vielleicht, dass nocn ein Dienstwagen zur Verfügung steht, aber das ist nicht unbedingt die Regel...) Die Frage ist doch auch, was soll "Karriere" überhaupt sein? Eine Führungsposition in einer marktführenden internationalen Firma? Viele solcher Positionen finde ich persönlich z.B. nicht verlockend. Andere aber durchaus. Es geht ja auch um den Inhalt, ob man das überhauot sinnvoll findet... "Karriere" im positiven Sinne heisst doch eigentlich einfach, dass man seine Arbeit gut und erfolgreich macht, und es da auch "bergauf" geht. Aber heisst das immer auch, dass man sehr gut verdient? Wenn man nicht im kommerziellen Sektor arbeitet, ist das halt nicht unbedingt so lukrativ - aber erfolgreich kann man da trotzdem sein. Und dass einem die Freizeit wichtig ist, dass man gerne mit seiner Familie Zeit verbringen möchte, muss m.E. Erachtens nicht zwingend ein Karrierehindernis sein. Es ist halt v.a. Definitionssache. Icn bin freiberuflich tätig und finde es gut, mein eigener Chef zu sein und wietgehend flexible Arbeitszeiten zu haben. Lass mich aber auch gerne einstellen, wenn sich was Interessantes (inhaltlich und finanziell) findet. Am besten fände ich es wohl, beides zu kombinieren (die Anstellung wäre dann halt Teilzeit).

von MM am 30.07.2013, 12:18



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"Die Frage ist doch auch, was soll "Karriere" überhaupt sein? Eine Führungsposition in einer marktführenden internationalen Firma? Viele solcher Positionen finde ich persönlich z.B. nicht verlockend. Andere aber durchaus. Es geht ja auch um den Inhalt, ob man das überhauot sinnvoll findet..." Ich sehe eben ganz viele Familien bei den großen Konzernen - ich nenne bewusst BMW, Siemens und auch Audi - da ist es ganz selbstverständlich, dass der "Hauptverdiener" mehr Tage im Jahr nicht vor Ort ist oder eben bis 22:00 Uhr in der Firma. Einige Bekannte nehmen das aber gerne für mehr Geld n Kauf und 2 Ehen sind schon gescheitert. "Hauptverdiener" ist hier bewusst männlich, weil alle meine Freundinnen nicht mit den Ehemännern tauschen wollten. Jetzt mal ohne Quatsch - ich habe hier auch einen Ingenieur sitzen, aber die Durchschnittsverdienste, die man so liest, stimmen bei uns zumindest nicht (zu hoch angesetzt) - vielleicht liegt es aber an meinem Mann, dem die Familie wichtiger ist - der nicht gerne ins Ausland geht, ungern Überstunden macht, Auslandsreisen gerne an junge Menschen ohne Familie abgibt und der auch nur eine 35-Stunden-Job hat (offiziell)! Dank dieser jungen motivierten Menschen hat mein Mann dann doch ab und zu die Möglichkeit, Überstunden abzubauen. Wir wissen auch, dass er bei Siemens, BMW etc. locker das Doppelte verdienen würde - aber das ist uns als Familie nicht wichtig und vor allem nicht wert. LG, Leonessa

von leonessa am 30.07.2013, 23:32



Antwort auf Beitrag von leonessa

... ähnlich zu sein wie bei euch! :-) Viele Grüsse, M.

von MM am 31.07.2013, 15:41



Antwort auf Beitrag von Nikas

... und hört bei Teilzeit / Minijobbern auf. Viele Frauen lernen schon per se schlecht bezahlte Berufe (Friseurin, Bäckereifachverkäuferin, Kauffrau im Einzelhandel, Apothekenhelferin etc.). Viele Frauen haben schon nach der Schule keinen Ansatz mal "viel" Geld zu verdienen bzw. zumindest sich selbst finanzieren zu können. Wir leben die klassischen Rollenbilder meist doch heute noch. Die wenigsten Männer nehmen die zwei Monate Eltern(Geld)zeit, gerecht geteilte Elternzeiten gelten immer noch als Sonderfälle. Wir steigen für die Kinder aus dem Job aus, was schon mal für 3 Jahre weniger Berufserfahrung sorgt und verzichten später auf entweder komplett auf ein eigenes Einkommen oder wählen Teilzeit- oder Minijob- Verträge. In meiner Firma gilt kein Tarifvertrag. Die Gehälter sind Verhandlungssache und Teilzeit wird hier tatsächlich weniger bezahlt als Vollzeit. Zumindest Brutto. Netto sieht es dann schon wieder ganz anders aus. Durch die Progression gibt es mehr oder zumindest im Verhältnis das Gleiche wie bei Vollzeit. Das "Gejammere" ist m.E. die gleiche Schiene, wie das der Trennungsväter, die sich darüber beschweren, dass die Kinder bei der Mutter bleiben, weil sie dort ihren Lebensmittelpunkt haben. Man muss eben ein bisschen vorausschauend planen. Bei der Jobwahl und bei der Kinderplanung so könnte man solche Gefälle vermeiden.

von shinead am 29.07.2013, 13:21