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Während Elternzeit kündigen? und Job von zu Hause aus? Kann jemand helfen?

Thema: Während Elternzeit kündigen? und Job von zu Hause aus? Kann jemand helfen?

Hallo! Weiß jemand, ob es möglich ist, während der Elternzeit zu kündigen und nach 3monatiger Sperrfrist Arbeitslosengeld zu beziehen? Wenn ja unter welchen Bedingungen? War noch nie arbeitslos und habe lückenlos gearbeitet, bis meine Tochter kam. Der Bezug von Elterngeld hat letzten Monat geendet. Ich möchte das nicht tun, um Abzocke zu betreiben und auch nicht für meinen Gedanken an o.g. Möglichkeit verurteilt werden!!! Mein Mann hat sich selbständig gemacht und leider sehr viel Pech gehabt. Er steckt in einer tiefen Depression in Verbindung mit Burn-out und Midlife-Crisis und kommt nicht heraus. Er hat nun endlich auf mein Drängen hin, einen Arzt aufgesucht. Bin ganz alleine für die Kleine verantwortlich, da er sich in nichts involvieren kann. Ich habe eigentlich zwei Kinder - meinen Mann und meine Tochter. Alle anderen Möglichkeiten als oben genannte habe ich schon durchgespielt aber das alles wäre eine längere Geschichte... Nun bin ich sehr verzweifelt, da wir bereits seit einem Jahr von unseren Ersparnissen (und Elterngeld) leben, die jetzt fast aufgebraucht sind. Ein bevorstehender Auftrag hat sich leider zerschlagen. Das alles würde bedeuten, dass wir bald auf Null fallen. Ich bin sehr verzweifelt und deshalb auf die "Idee" gekommen, mich arbeitslos zu melden. Vielleicht hat jemand Kenntnis darüber und kann mir eine Antwort geben?Weiterhin wüsste ich gerne, ob jemand einen gute Möglichkeit kennt, von zu Hause aus zu arbeiten? Im Internet finde ich nur unseriös wirkende Angebote oder solche, bei denen man erst investieren muss. Ich dachte an Schreibarbeiten oder von mir aus auch Kugelschreiber-Montage. Ich wäre euch für eure Hilfe wirklich sehr dankbar! Viele Grüße Sabrina

Mitglied inaktiv - 18.07.2009, 22:58



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Also ich kenne mich nicht allzugut aus, aber bekommt denn ein Selbstständiger, wenn es nicht gut läuft, nicht auch ergänzendes Hartz4? Du klingst ziemlich verzweifelt, das kann ich gut nachvollziehen, aber wenn du sowieso mit einer Sperre rechnest, kannst du dich auch ganz offiziell vom Arbeitsamt beraten lassen. Für deine eigene arbeitslosenmeldung in verbindung mit Geldmitteln ist aber zwingen erforderlich, dass du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehst. Du brauchst also eine gesicherte Betreuung für deine Tochter! Alles gute misty

Mitglied inaktiv - 18.07.2009, 23:03



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Denk noch nicht einmal drüber nach. Einen Job (gerade in einer solchen Situation) für ein gesichertes 9monatiges Einkommen (12 Monate ALG - 3 Monate Sperre) ist m.E. Irrsinn! Frage bei deinem AG ob Du früher aus der Elternzeit zurück kannst. Besorge Dir eine gute Betreuung für Deine Tochter (Tagesmutter) und geh wieder arbeiten. Aber kündige auf keinen Fall! Das ist einfach zu kurzfristig gedacht! Geht zur ARGE und beantagt (ergänzendes) Hartz IV, So ist zumindest erstmal das überleben gesichert. Hat Dein Mann eine KV mit Lohnfortzahlung? Wenn ja - sofort krankschreiben lassen. Wenn nein - kurz mal anraunzen. Selbständige mit Familie sollten das auf jeden Fall sein! Laß Dich von der Caritas beraten. Es gibt diverse Stiftungen, die Familien in solchen Situationen helfen können. Setz alle Hebel in Bewegung, aber behalte Deinen Job! Der muss euch notfalls über Wasser halten! Gruß Corinna

Mitglied inaktiv - 18.07.2009, 23:17



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Hallo! Und danke schonmal für die bisherigen Antworten. Mein Mann ist privat versichert und hat damals - noch im Angestelltenverhältnis eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall abgeschlossen, die nach 6 Wochen greift. Auch deshalb - fernab davon, dass ihm endlich geholfen werden muss - habe ich ihn zum Arzt getrieben. Nun ist es aber so, dass eine Lohnfortzahlung nur im Rahmen des Netto-Einkommens der letzten 12 Monate erfolgt und da hatte er eben kein Einkommen, weshalb auch unsere gesamten Ersparnisse in 2 Monaten aufgebraucht sind. :-( Ich bin mir relativ sicher, dass ich meinen Job trotzdem wieder bekommen könnte. Auch, wenn ich kündige... Viele Grüße Sabrina

Mitglied inaktiv - 18.07.2009, 23:28



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Hallo, also deine Logik verstehe ich nicht. Vielleicht habe ich auch einfach nicht alles verstande. Als erstes würde ich mit meinem AG sprechen, ob ich nicht früher aus der Elternzeit zurückkehren könnte. Wenn dass nicht geht, würde ich mir die Erlaubnis von ihm holen, dass Du wo anders arbeiten darfst, solange Du in Elternzeit bist. Dann würde ich mir eine Job besorgen, wenn es länger dauert, halt ergänzendes Hartz IV beantragen (wenn das Ersparte weg ist). Um eine Kinderbetreuung musst Du Dich parallel bemühen. Da hast Du sicherlich Vorrang, wenn Dein Mann krank ist und die Kinder daher nicht betreuuen kann (Attest besorgen). Das Dümmste was Du sicherlich tun kannst ist, Deine sicheren Arbeitsplatz schmeißen, damit du ALG I beantragen kannst. Die Sprerre von 3 Monaten bringt Dich bestimmt auch nicht weiter. Wenn Du Pech hast und Dein Plan von der Rückkehr nicht aufgeht, seit ihr bald vollständig auf Hartz IV. Das kann ja wohl nicht in Deinem Sinne sein. Viel Glück und Kopf hoch Nicol

Mitglied inaktiv - 19.07.2009, 12:47



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Du sagst du willst keine Abzocke betreiben. dann musst du dein Kind zu einer Tagesmutter geben oder in die Krippe und wieder früher arbeiten gehen und zur Not noch zusätzlich einen 400 Euro Job. so würde ich in diesem Fall reagieren. Alles andere ist meiner Meinung nach Abzocke. Stell dir vor alle Mütter würden das so machen. Jeder braucht in der heutigen zeit Geld. Ich kann deinen gedankengang schon nachvollziehen, aber so funktioniert das System in dem wir leben einfach nicht. Ich wäre damals auch bei meinem kind gerne daheim geblieben. Finanziell ging es aber einfach nicht. Also habe ich in den sauren Apfel gebissen und habe 8 Wochen nach der geburt wieder arbeiten müssen. Überleg dir gut was du machst. Aber wenn du deinen Plan durchziehst ist das einfach Abzocke sonst nix. Wen du damit leben kannst dann mach es Ich wünsche deinem Mann aber auf jeden Fall alles, alles Gute und dass er einen Arzt findet der im helfen kann. LG

Mitglied inaktiv - 19.07.2009, 09:09



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Meinem Mann geht es momentan beruflich auch nicht so gut und ich rechne täglich mit einer Schreckensnachricht, dass er eventuell alles hinschmeißt oder nach Hause geschickt wird. Da bin ich froh, dass wir mein zweites Standbein haben und ich wenigstens meinen Job als gesichert betrachten kann und schon einmal die Hälfte unseres Unterhalts nach Hause bringe. Würden alle Stricke reißen, müssten wir das Haus verkaufen, könnten aber von meinem Gehalt in einer Wohnung wunderbar überleben. Wenn ganz schlimm kommt.....und es bringt mich immernoch nicht zur Verzweiflung. Behalte Deinen Job, wenn er Dir auch nur ein Fünkchen Freude bereiten kann. ALG und als diese Dinge sind nur Gerenne und zusätzlicher Stress, kann ich mir vorstellen. Gruss Katrin

Mitglied inaktiv - 19.07.2009, 09:15



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Ich ging mit einem befristeten Arbeitsvertrag, der im Mutterschutz auslief, in die Elternzeit. Zuvor war mein Mann bereits krankgeschrieben. Wegen dieser Krankschreibung hat ihm der Arbeitgeber gekündigt. Ja das geht, auch wenn ihr es nicht glaubt. Mittlerweile kämpfen wir um seine Erwerbsunfähigkeitsrente, er ist seit 2 Jahren krankgeschrieben. Durch die Niederlage, dass er die Familie nicht ernähren kann ist er in eine tiefe Depression gefallen und wird psychotherapeutisch behandelt. Ich mittlerweile übrigens auch, weil mich das ganze auch so runterzieht. Mein Sohn ist 1,5 Jahre alt. Und ich wäre soooo froh, wenn ich einen Job hätte mit dem ich die Familie ernähren kann. Aber nein, ich bekomme noch ALG I, habe mir eine Tagesmutter organisiert, und mich vollständig dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt. Ich wurde vom Arbeitsamt auf eine Maßnahme geschickt, in Vollzeit, hat super funktioniert mit Betreuung und allem. Und ich war schon auf Jobsuche, bevor ich überhaupt arbeitslos wurde, ich habe bereits während der Elternzeit über 50 Bewerbungen geschrieben, alles Absagen. Ich schreibe auch heute noch fleißig weiter Bewerbungen, und immer noch kein Job in Sicht. Mittlerweile wurde meinem Mann die Erwerbsunfähigkeitrente abgelehnt, wir haben Widerspruch eingelegt. Das ganze hatte den Effekt, dass ihm das Arbeitslosengeld gestrichen wurde, wir mussten Hartz IV beantragen und haben da noch keinen Cent gesehen. Das Ende vom Lied ist, ich bekomme einfach keinen Job, weiß nicht wie ich meinen Sohn satt bekommen soll, hungere selber, damit er was zum Essen hat und wir gehen mittlerweile zur Tafel e.V. (Organisation für Leute, die nichts zum Essen haben). Ich hatte nicht gedacht, dass wenn ein Partner krank wird, und man dann so tief sinken kann. Ich habe auch immer gedacht, der Sozialstaat Deutschland fängt einen auf. Aber nein so ist es nicht. Wie sagte einst Münchhausen, man packe sich am eigenen Schopf und ziehe sich selber aus dem Schlamassel raus. Ich würde mittlerweile jeden Job machen !!! Und das obwohl ich Industriekauffrau, Betriebswirtin und Personalsachbearbeiterin gelernt habe und fließende Englischkenntnisse habe, d.h. ich würde sogar die vollgekotzen Bahnhofstoiletten putzen. Da sage ich nur, wer einen Job hat, kann froh sein, dass er einen hat. Wir sind in einer der tiefsten Rezessionen (eher schon Depression) in Deutschland, da gibt man nicht einfach einen sicheren Job auf. Wer das tut, hat es auch nicht verdient vom Staat Unterstützung zu bekommen. Und mein Mann ist mittlerweile behindert mit einen Grad von 50% und einem Merkzeichen "G", wenn die Verschlechterung so weiter von statten geht, kann ich davon ausgehen, dass er in ein bis 2 Jahren im Rollstuhl sitzt. Dagegen sind Depressionen harmlos.

Mitglied inaktiv - 19.07.2009, 12:24



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1. Wenn Du kündigst und Dich arbeitssuchend meldest und ALG I beziehen möchtest, dann mußt Du dem Arbeitsmarkt auch zur Verfügung stehen. Bekommt Du Angebote, die Du ablehnst, bekommst Du weitere Sperren, bringt Dir also nix, außer, daß Dein Job weg ist. 2. Laß' Dir die Nebenbeschäftigung von Deinem AG genehmigen (die Genehmigung darf er Dir nicht verweigern, wenn keine betrieblichen Gründe vorliegen) und dann kannst Du auch IN der Elternzeit bis zu 30 Stunden/Woche arbeiten. Egal was.

Mitglied inaktiv - 19.07.2009, 13:33



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Hai Sabrina, weiß ja nicht ob du das noch liest. Aber ich muss einfach mal sagen, dass du schon zu lange gewartet hast, mit deinen Überlegungen über eure Situation. Wenns schon so lange schlecht läuft, ist es jetzt natürlich schwierig, die Lage noch entspannt zu sehen. Mein Mann ist auch selbstständig, kämpft so vor sich hin und ich dagegen habe eine "sichere" Stelle. Wir haben ein Kind, 3 Jahre alt. Also habe ich gleich nach der Geburt durchgearbeitet, keine Elternzeit. Da kenne ich mittlerweile mehrere Beispiele, wo der Mann das Baby gehütet hat, bis Mama von der Arbeit kommt. Käme diese Variante für euch jetzt noch in Frage? Oder kann dein Mann diese Aufgabe nicht warnehmen? Dann wird es schwierig. Wenn er z.B. ständig jemanden braucht, der ein "Auge" auf ihn hat, dann kann man ihn ja nicht alleine lassen. Da gibts dann eventuell die Möglichkeit, tatsächlich Hartz4 zu beziehen, wenn er quasi zum Pflegefall wird. Ansonsten siehts schlecht aus. Ich kann auch sehr gut verstehen, dass du ungern arbeiten gehst, während der Mann zu hause mit Depressionen sitzt, das ist auch Stress. So könnte ich auch nicht arbeiten. Vielleicht würde ich mich sogar erst mal vom Mann trennen. Nicht wegen der Finanzen, sondern: Wenn er sich selbst nicht mehr berappelt, dann wäre er auch nix mehr für mich. Das klingt hart. Ich weiß. Mit körperlichen Schwächen könnte ich schon eher leben, aber nicht mit psychischen Problemen, dann wäre ich selber im Eimer und zwar direktestens.... Ich wünsche dir einen guten Ausweg. Schreib mal wie es weitergegangen ist. K.

Mitglied inaktiv - 20.07.2009, 21:47



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Hallo Katinka! Vielen Dank für Deine Nachricht! Eigentlich wollte ich nicht mehr in den Thread schauen, da ich nach einigen Antworten doch sehr verletzt war und mich missverstanden fühlte. Ich habe noch nie Leistungen bezogen und noch nie vom Staat irgendetwas verlangt. Wenn man sich anhören muss, dass Depressionen "nichts" sind, dann sollten sich diese Leute mal die Suizidrate bei einer echten Depression ansehen. Wie auch immer..... Eigentlich wollte ich mich doch nur für die lieben Postings mancher hier bedanken. Leider kommt es nicht in Frage, dass mein Mann auf ´s Kind aufpasst. Er steckt nur noch in seiner Depression und der ganzen Misere. An manchen Tagen habe ich regelrecht Angst um ihn und keine ruhige Minute. Wie ich bereits schrieb, habe ich zur Zeit eigentlich zwei Kinder zu versorgen. Ich lasse mich einfach mal beim Arbeitsamt beraten, denn früher aus der Elternzeit zurückkehren kann ich leider nicht, da ich in einem Kleinbetrieb arbeite und der AG anders geplant hat. Nochmals danke!!! Liebe Grüße Selina

Mitglied inaktiv - 21.07.2009, 00:25



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Hallo Sabrina, bezüglich deines Jobs möchte ich mich auch den anderen hier anschließen und dir von der Kündigung abraten, dein Mann aber sollte sich meines Erachtens - wenn es tatsächlich so schlimm ist, wie du schreibst - dringend in einer Tagesklinik vorstellen oder auch über einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik nachdenken. Jetzt einfach so "weiterzumachen wie bisher" und auch noch, wie du schreibst "als zweites Kind" dir eine Belastung zu sein, kann nicht die Lösung sein. In der Situation, in der ihr euch derzeit befindet, solltest du dann eine Betreuung für das Kind organisieren und wieder in den Job einsteigen - und dein Mann sollte erst mal wieder gesund werden, eher er an neue Aufträge denkt... LG Nicole

Mitglied inaktiv - 21.07.2009, 10:16