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Überqualifizierung

Thema: Überqualifizierung

Hallo zusammen! Ich brauche Eure Hilfe/Tipps. Hatte mich im April auf einen Minijob beworben und leider eine Absage erhalten. Nun habe ich gesehen, dass dort wieder ein Minijob ausgeschrieben ist. Habe gleich Kontakt aufgenommen. Der GF hat sich gewundert, dass ich noch nichts habe... Am Donnerstag gehe ich nochmals zum Vorstellungsgespräch. Im letzten Gespräch hat er mich auf meine Überqualifizierung angesprochen. Klar habe ich für den Job eine zu hohe Qualifikation, aber momentan kann ich mir keine Projektleiterstelle mit mind. 75% vorstellen. Ich kenne meine Grenzen und weiß, dass das noch nicht geht. Meine Kinder sind 3, 5 und 7 Jahre alt, zwar gut untergebracht, aber wer nimmt dann Kindertermine, Arzttermine, Krankheitstage wahr? Vor allem, wenn keine weitere Person einspringen kann. Mein Mann ist beruflich auch sehr eingespannt, hin und wieder könnte er vielleicht einen Termin wahrnehmen, aber das Gros würde auf mich entfallen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass meine Kinder sehr anstrengend sind, im Vergleich zu anderen, ich brauche meine ganze Kraft für sie. Der Minijob hätte einen Umfang von 10h/Woche + 2 h/Monat in einen Pool für Veranstaltungen. Das traue ich mir zu, ohne dass das ganze Familiäre ins Wanken gerät. Und nun meine Frage an Euch: Wie kann ich den GF dieses Mal überzeugen, dass ich gar keine Karrierefrau bin, auch wenn der Lebenslauf dies vielleicht vermuten ließe? Ich will einfach nur arbeiten, weg von Staubsauger und Co., mein Hirn durchlüften, andere Menschen kennenlernen, den Blick wieder öffnen. Ich habe langsam echt Angst, dass es das war... Und immer, immer wieder dieser Hinweis auf meine Qualifikation, der man ja nichts Adäquates bieten könne. Da sage mal jemand, nur die schlecht Qualifizierten seien nicht vermittelbar. Mir geht es diesbezüglich auch nicht besser. Dabei habe ich nicht vor, den GF zu belehren, besserwisserisch zu handeln, oder die Stelle als Sprungbrett zu betrachten und gleich wieder abzuschwirren. Ich suche eine Tätigkeit, die mir von der Hand geht, und derzeit keine, bei der ich noch Arbeit oder Probleme mit nach Hause nehme. Zu Hause möchte ich den Kopf dann frei haben. Könnt Ihr das verstehen? Schon mal danke für Eure ultimativen Tipps! Und @fiammetta: Es stimmt, man sieht sich im Leben immer zweimal! Gut, dass ich bei meiner telefonischen Rückfrage nichts gesagt habe. LG Schlaflos

Mitglied inaktiv - 07.07.2008, 16:03



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hallo. mir gings (annähernd) ähnlich, studiere zwar noch, aber wollte auch nur den minijob. ich hatte schon überlegt, einige meiner qualifikationen unter den tisch fallen zu lassen ;-) du hast es doch genau beschrieben-vielleicht kannst du im gespräch in etwa die von dir genannten argumente "rüberbringen". ich kann dich sehr gut verstehen und denke, bei mir wirds nächstes jahr, dann hab ich noch ein diplom mehr, auch nicht anders. ich bin auch nicht der karrieretyp, man darfs ja heutzutage kaum mehr sagen-aber mehr als teilzei will ich die nächsten 10-15 jahre nicht. liebe grüsse und viel erfolg! kris

Mitglied inaktiv - 07.07.2008, 16:34



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ja, das kenne ich auch -allerdings hatte ich gerade den Fall, dass da einer einen Mitarbeiter haben wollte, der bestens qualifiziert ist, voll up to date aber für einen hungerlohn arbeitet (he Chef ich bring noch 300 euro jeden Monat mit, dass ich arbeiten darf)

Mitglied inaktiv - 07.07.2008, 17:00



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Vielleicht ist Ehrlichkeit das beste. In meinem Zustaendigkeitsbereich haben wir jetzt auch zwei Frauen eingestellt, die hoffnungslos ueberqualifiziert sind. Fuer eine einfache Buerostelle haben wir eine Volljuristin und eine promovierte Literaturwissenschaftlerin- und es haben sich zig ueberqulifizierte fRauen um die Stelle gerissen. aber es ist eben Teilzeit- von 9.00 bis 13.00 Uhr- und beide haben nie " richtig" gerabeitet. Sprich, die haben ihre anspruchsvollen Ausbildungen bzw. Studium und Promotion, aber dann beide Kinder gekriegt, eine zwei, eine drei und nie was " richtiges, verantwortungsvolles, ihrer Qualifikation entsprechendes gemacht" sondern immer nur so mal so, Minijob, Zeitvertrag etc. Und da die beiden schon gut in den dreissigern sind, ist der Zug aucvh abgefahren- mit Superqulaifikation von annedunnebak kann man niemand mehr reizen. Ich hatte zuerst tierische Bedenken, aber mein Chef wollte die- nun denn, dann kam ein Stichentscheid. Aber es ist halt so- trotz formeller Qualifikation sieht es fuer viele gut Qulaifizierte, die nur ein bisschen arbeiten wollen, uebel aus. Sei einfach ehrlich- vielleicht klappt es. benedikte

Mitglied inaktiv - 07.07.2008, 22:35



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Hallo, ich denke wie Benedikte, dass dies ein typisches Problem für gut qualifizierte Leute ist, die nur geringfügig beschäftigt oder Teilzeit arbeiten wollen. In den Uni-Sekretariaten hier wimmelt es auch von geisteswissenschaftlichen Magistern, teilweise sogar Doktorandinnen, die kindbedingt nur halbtags arbeiten wollen. Deshalb würde ich auch nach wie vor zu meinem Ausbildungsgang stehen und einfach genau das erklären, was du hier auch geschrieben hast. Die Angst der GFs, dass sich ein überqualifizierter Bewerberber schneller wegbewirbt, ist natürlich berechtigt, aber wenn du deine Gründe nennst, kannst du diese Bedenken vielleicht zerstreuen. LG Nicole

Mitglied inaktiv - 08.07.2008, 09:30



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Warum werden überqualifizierte Bewerber ungerne eingestellt? Weil sie (nach einiger Zeit) nach höheren Positionen und höherem Gehalt streben könnten; weil sie die Stelle als Übergang betrachten könnten, um sich dann schnell wieder weg zu bewerben; mehr fällt mir gerade nicht ein, es gibt aber sicher einen Haufen mehr Gründe (manchmal Angst der Chefs, jemanden einzustellen, der/die cleverer ist als sie selbst). Ergo: Überzeuge deinen zukünftigen Chef, dass diese Gründe für die nächsten Jahre (oder welcher Zeitraum auch immer) nicht auf dich zutreffen. Er hat ja schon gemerkt, dass du seit der letzten Bewerbung bei ihm lieber arbeitslos geblieben bist als einen Job anzunehmen, der seiner Meinung nach besser auf dich passt (und selbst, wenn du natürlich nicht "aktiv arbeitslos geblieben bist", kannst du es ja so verkaufen). Erkläre ihm deine privaten/familiären Pläne für die nächste Zeit (sofern für die Stelle relevant) und warum ausgerechnet dieser Job so gut zu dir passen würde (keine Scherereien im Job wegen Kinderterminen). Vorteil für ihn: du wirst deinen Job ausgezeichnet erledigen, er kann sich auf dich verlassen, etc.. Wenn du mit in die Zukunft denkst, wird das authentisch wirken: bspw. wenn du ihm sagst, dass du diesen Vertrag so mindestens für 3 Jahre erfüllen könntest (bis das Kleinste in die Schule geht)...dass du dir erst wieder ab 20xx vorstellen könntest, tiefer in deinen Beruf einzusteigen (falls möglich gerne in seiner Firma...)...oder so ähnlich. Ich glaube, du hast ganz gute Chancen, diesmal den Zuschlag zu bekommen. Viel Glück!

Mitglied inaktiv - 08.07.2008, 10:31



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Ja, ich werde es so sagen, wie es ist und auch, wie Du, björg, schreibst, ein Perspektive für die Zukunft geben. Ich dachte zwar, ich hätte das letztes Mal schon getan, aber vielleicht habe ich es nicht gut genug herausgearbeitet. Puh, das mit dem "sich gut verkaufen" ist bei mir so eine Sache. Leider gelingt mir das nicht so gut, ich bin eher der "schriftliche" Typ, was nicht heißt, dass ich nicht reden kann ;-) Aber ich bin in gewisser Weise zu ehrlich. Ich bewundere oft diejenigen, die vielleicht fachlich nicht so fit sind, es aber durch ihre Überzeugungskraft sehr weit bringen können, obwohl viel heiße Luft dabei ist. Das soll jetzt nicht überheblich klingen. Ich hoffe, dass ich das Ganze mit dem Telefonat gestern nicht gleich zu Beginn versemmelt habe, denn der Chef war ja erstaunt, dass ich noch auf der Suche bin. Habe dann das von ihm bereits erwähnte Stichwort "überqualifiziert" genannt - hoffentlich war das kein Fehler. Na ja, kann es ja dann nochmals zurechtrücken. Ansonsten gibt es ja auch nicht besonders viele Stellen, die sowohl inhaltlich als auch vom Stundenumfang her passen würden. Insofern gab es im letzten Vierteljahr da auch nur eine geringe Ausbeute. Vielleicht fallen Euch ja noch weitere Tipps ein, unabhängig von meinem zuerst genannten Stichwort, wie ich das Gespräch führen kann. Es handelt sich um einen eingetragenen und gemeinnützigen anerkannten Verein, dessen Mitglieder sich aus Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen zusammensetzen (u.a. Bildung, Kultur, Medien, Sport, Wirtschaft, Wissenschaft u.a.). Es geht hauptsächlich um Projektarbeit und Veranstaltungen. LG Schlaflos

Mitglied inaktiv - 08.07.2008, 11:36