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taktische Fragen zum Vorstellungsgespräch

Thema: taktische Fragen zum Vorstellungsgespräch

Hallo zusammen, ich brauche mal ein paar Ratschläge von Euch... Ich befinde mich seit einem Jahr in Elternzeit, kann aber nicht in meinen alten Job zurück, weil es meine Stelle nicht mehr gibt. Ich habe mich also anderweitig beworben und mein Kind dabei noch nicht erwähnt. Nächste Woche habe ich nun ein Vorstellungsgespräch bei einer Personalvermittlungsagentur. Muss/sollte ich meinen Sohn dabei erwähnen, auch wenn ich nicht danach gefragt werde? Die zweite Sache ist, dass die ausgeschriebene Stelle eine Vollzeitstelle ist. Lieber würde ich Teilzeit arbeiten, aber da mein Mann selbst nur eine Teilzeitstelle hat, würde ich auch eine Vollzeitstelle annehmen. Meint Ihr, es bringt was zu fragen, ob sich die Stelle auch in Teilzeit besetzen ließe? Meine Befürchtung ist, dass ich mich damit ins Aus schießen könnte, weil sie denken, ich würde die Vollzeitstelle nur übergangsweise annehmen und bei der nächsten Gelegenheit kündigen. (Wenn ich nach Teilzeit frage, würde ich meinen Sohn natürlich erwähnen, schon klar.) Für ein paar Tipps wäre ich sehr dankbar... Viele Grüße Calcifer

Mitglied inaktiv - 18.06.2010, 20:22



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ich würde auf jeden fall erwähnen das du ein Sohn hast. Was machst du, wenn du dein Sohn nicht erwähnst, die Firma das rausbekommt und dann? Mit oder ohne Kind ist es schwer eine Arbeit zu finden. Wer Arbeiten will findet klar, aber es ist schwer. Ich habe meine 2 Kinder angegeben, und auf die Frage was wenn die Kinder mal Krank sind. Meine Antwort war gewesen: Nicht die Kinder, was ist wenn ich mal Krank werde? Ich meine Kinder werden mal Krank kein Thema. Aber es kommt drauf an was Sie haben, und dann gibt es ja noch ein Babysitter den man Fragen kann ob dieser mal aufs Kind schaut." Wie gesagt, kommt halt drauf an was das Kind hat. Zu 2: Ich würde einfach mal Fragen wegen Teilzeit. Kein Thema. Du spielst ja nicht auf Teilzeit an, du möchtest dich halt nur mal Erkundigen. Wieso sollte die Firma dann denken das du bei der nächsten Gelegenheit Kündigst? Ich mein du hättest dich sonst nicht Beworben, wenn du die Absicht mit dem Kündigen hättest. LG jessi

Mitglied inaktiv - 19.06.2010, 11:23



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*grübel* Ich hoffe, es kommen noch mehr antworten, denn hier gibt es sicher viele Meinungen und nur du kannst entscheiden, wie du es machst, denn eine absolut richtige Meinung gibt es nicht (die könnte dir nur jemand geben, der in der Firma, bei der du dich bewirbst, arbeitet). Rein gefühlstechnisch hätte ich mein Kind wahrscheinlich nicht erwähnt, wenn man nicht irgendwie drauf kommt. wenn die Betreuung geklärt ist? Fragt man da bei einem Mann danach? Und ich hätte mich tatsächlich nicht nach Teilzeit erkundigt. Mein Mann hat das zweimal gemacht und ist zweimal dann rausgeflogen. Einmal haben sie ihm dezidiert gesagt, dass die Stelle nun einmal Vollzeit ist und sie niemanden brauchen können, der danach bald aus familiären Gründen in Teilzeit gehen will. Wahrscheinlich ist das echt von Stelle zu Stelle verschieden. Mein Mann fragt inzwischen nicht mehr nach...

Mitglied inaktiv - 19.06.2010, 16:34



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Hallo, Du bewirbst Dich aus der Elternzeit heraus, d.h. die Frage nach Kindern wird mit 250% Sicherheit kommen, wie willst Du denn sonst Deine Taetigkeit im letzten Jahr bzw. die Anwesenheit dessen erklaeren? Insofern auf jeden Fall Kind erwaehnen und auch, dass Dein Mann Teilzeit arbeitet und die Kinderbetreuung insofern gesichert ist, auch wenn das Kind krank ist. Ich habe mich bereits oefter mit Kind beworben, habe meinen Sohn immer bereits im Lebenslauf angegeben und habe noch nie deswegen eine Absage erhalten. Im Gegenteil, wenn man eine gute Story zu erzaehlen hat, wie man die Kinderversorgung gemanagt hat, ist das ein Pluspunkt. Was man auch nicht darf, ist sich ueber die Frage aufregen. Natuerlich ist es ungerecht, dass nur Muetter danach gefragt werden, aber es hilft nichts, sich darueber aufzuregen. Wenn die Stelle als Vollzeitstelle ausgeschrieben ist, wuerde ich nicht zunaechst nach Teilzeit fragen. Teilzeitkraefte sind netto sehr viel teurer als Vollzeitkraefte, insofern muss man sich in vielen Betrieben die Teilzeit "verdienen". Allerdings hast Du Dein Gespraech zunaechst mal nur bei der Vermittlungsagentur. Denen kannst Du meiner Meinung nach generell sagen, dass Du im Zweifel auch eine Teilzeitstelle annehmen wuerdest, wenn es keine Vollzeitstellen gaebe. Viel Glueck bei den Vorstellungsgespraechen. Gruss FM

Mitglied inaktiv - 19.06.2010, 18:32



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Ähm, was schreibst Du bitte in Deinen Lebenslauf von den letzten drei Jahren???? Ich denke da wirst Du wohl die Elternzeit erwähnen müssen und in Elternzeit ist man ja in der Regel nur, wenn man ein Kind hat, oder? LG

Mitglied inaktiv - 19.06.2010, 21:03



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Ich erwähne die Kinder nicht bei Vorstellungsgesprächen, mein Mann aber schon. Interessant, gelle. Aber einem Mann "unterstellt" man auch kaum dass er wg. Kinderkrankheiten dauernd zu Hause ist. WIr sind allerdings beide selbständig, d.h. Einzelaufträge kann man sehr schnell kündigen und wir bekommen nur echte Arbeitsstunden bezahlt. Also kann es dem Auftraggeber fast egal sein. Aber da Du schon lange nicht mehr im Beruf warst musst Du die Kinder doch erwähnen, oder ist es Dir lieber als Faulenzerin dazustehen. Da Du bereit bist erst einmal Vollzeit zu arbeiten - frag lieber nicht nach Teilzeit. Versuch erst einmal einen guten Kontakt herzustellen. Es gibt ja so oder so noch die Probezeit und du musst nicht fairer/ehrlicher sein als der potentielle Auftraggeber. Die sind auch in vielen Details nicht erhlich. Viuel Glück Karin

Mitglied inaktiv - 19.06.2010, 18:37



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Hallo, also ich erwähne meine Kinder, denn in meinem Alter kommt die Frage sowieso und ich nehm gern "den Wind aus den Segeln". Bei mir ist (durch den Namenswechsel) sowieso aus dem Lebenslauf ersichtlich, dass ich verheiratet bin. Nach Teilzeit würde ich allerdings nicht fragen. Viele Grüße und viel Glück!

Mitglied inaktiv - 19.06.2010, 19:00



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ich persönlich habe die erfahrung gemacht, dass ein offensiver umgang gut ankommt. ich schreibe bereits in meiner bewerbung, dass die betreuung meiner tochter durch einen kitaplatz gesichert ist. generell finde ich ein selbstsicheres und souveränes auftreten beim vorstellungsgespräch wichtig und souverän ist es für mich auch , die wahrheit über den familienstand zu sagen, das wird sowieso irgendwann rauskommen. wenn mir teilzeitarbeit entgegenkommen würde, würde ich auch danach fragen. aber letztendlich musst du da auf dein bauchgefühl hören, denke ich. viel erfolg!! lg

Mitglied inaktiv - 19.06.2010, 20:17



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da meine Kinder mit im Lebenslauf standen, ergab sich diese Frage für mich nie ;- ) aber ich würde aufjedenfall erwähnen das du ein Kind hast, es gehört zu dir und deinem Leben dazu und natürlich muss der AG das auch wissen lg

Mitglied inaktiv - 19.06.2010, 20:25



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Also ich habe beides ausprobiert. Falls ich Kind verschwiegen habe, sagte ich, dass ich arbeitslos bin, nach einen befristeten Vertrag und bisher einfach kein Glück hatte. Die letzte Firma, da war ich ehrlich in allem, hatte ein gutes Gefühl einfach. Was kam raus: Ich arbeite da, hab ne 32 Stunden Woche, bekomme einen Teil der Kinderbetreuungkosten bezahlt usw. Hat sich also gelohnt. Muss allerdings sagen es ist ein französisches Unternehmen und Franzosen sind Kindern gegenüber anders eingestellt auch die Arbeitgeber und das hab ich schamlos ausgenutzt.

Mitglied inaktiv - 19.06.2010, 21:35



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Danke Euch für die Antworten bisher! Klar, dass sie unterschiedlich ausfallen... Noch mal zur Erklärung: In Elternzeit bin ich "erst" seit einem Jahr. Da ich in dieser Zeit rechtlich voll angestellt bin, habe ich das im Lebenslauf einfach nicht erwähnt. Ich habe jedenfalls gelesen, dass man das so halten darf bzw. sogar sollte, damit die Bewerbung nicht gleich von vornherein aussortiert wird. Im Vorstellungsgespräch kann man viel besser erklären, wie man die Kinderbetreuung gelöst hat. Einem potentiellen Arbeitgeber gegenüber würde ich mein Kind im Vorstellungsgespräch wohl schon erwähnen, aber ob ich das schon gegenüber der Vermittlungsagentur tun sollte, darüber bin ich mir immer noch nicht so ganz im Klaren. Ich wüsste auch gar nicht, in welchem Zusammenhang ich das tun sollte: "Ach, übrigens, was ich noch erwähnen wollte, ich habe ein Kind"? Aber wahrscheinlich kommt die Sprache eh drauf, weil man an meinem Namenswechsel sieht, dass ich verheiratet bin. Dann würde ich natürlich nicht lügen! Es ging mir, wie gesagt, nur darum, ob ich es von mir aus ansprechen sollte. Eigentlich denke ich ja immer noch, es sollte nichts zur Sache tun. Natürlich ist mein Kind ein Teil von meinem Leben, aber doch nicht von meinem beruflichen Leben. Mit der gleichen Argumentation müsste man doch von irgendwelchen chronischen Krankheiten berichten... das würde doch auch keiner machen. (Womit ich ein Kind natürlich nicht mit einer Krankheit gleichsetzen will! ) Viele Grüße Calcifer

Mitglied inaktiv - 19.06.2010, 23:35



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naja was heißt lügen, bisher verschweigst Du ein paar, vielleicht für einen Arbeitgeber, wichtige Tatsachen. Natürlich ist das nicht verboten, aber die Frage müßtest Du hier jetzt nicht stellen... Wenn ich der Arbeitgeber wäre, der mit Dir das Gespräch führt, und Du erklärst mir im Gespräch, dass Du ein Kind hast, wäre meine Frage sofort an Dich: Und warum wurde das vorher nicht erwähnt? Und was antwortest Du darauf? "Hab ich vergessen" klingt schon mal komisch, und ein "fand ich jetzt nicht so wichtig" erst recht. Ich bin ein Freund von offenen Karten, im beruflichen wie auch privat. Mein Kind ist im Lebenslauf aufgeführt, mit dem Vermerk "betreut" - wie und wo ist ja dann erstmal meine Sache. Für gewöhnlich kennzeichnen Arbeitgeber eine Vollzeitstelle, die auch als Teilzeit besetzt werden kann, in Annoncen und Suchanzeigen als solche. LG Sue

Mitglied inaktiv - 20.06.2010, 10:48



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Hallo, meine zwei Kinder stehen im Lebenslauf und die Elternzeit gehört da auch rein. Ich habe übrigens auch nach der 2. Elternzeit die Stelle gewechselt. Klar wird man nach Betreuung gefragt (Männer ja nicht, aber Frauen schon, was natürlich ungerecht ist). Jedoch wenn man sich dann selbstbewußt und planvoll präsentiert ist es ehr ein Plus (war jedenfalls bei mir so). Teilzeit würde ich nicht ansprechen, dass würde ich nur machen wenn es so in der Annonce so steht. Ich finde, sonst hat es den Beigeschmack du hast familiär doch nicht alles im Griff. Lieber die volle Stelle nehmen und dann später noch mal ansprechen oder die Stelle dann eventuell wechseln. Liebe Grüße Nicol

Mitglied inaktiv - 20.06.2010, 14:28



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Auf keinen Fall verschweigen. Erstens muss im Lebenslauf ja deine Etlernzeit erwähnt werden und zweitens wirst Du ja wohl auch bei der Wahl der Steuerklasse das Kind nicht aussen vor lassen. Ein Kind kann man auch deshalb nicht verschweigen, weil es tausend Situationen gibt die nicht vorhersehbar sind: plötzliche Krankheit des Kindes oder der Betreuungsperson, dann ruft eben doch mal einer bei der Arbeit an: holen sie ihr Kind.... Also ehrlich sein. Übrigens: wenn in der Stellenanzeige nicht ausdrücklich Teilzeit erwähnt ist, dann ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass dies möglich ist. Dann such lieber ganz gezielt nach TZ-Stellen.

Mitglied inaktiv - 20.06.2010, 12:00



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Kind angeben oder nicht, ist schwer allgemein zu sagen. Ich würde wohl situativ entscheiden. Ich bin nicht der Meinung, dass man Kinder angeben muss oder dass es ein Vertrauensbruch wäre, das nicht zu tun. Aber eins ist auch klar: verheiratet und Ende 20/Anfang 30 ist auch nicht besser als ein Kind. Ein Kind heißt, dass das nächste Kind bald kommt. Kein Kind und verheiratet heißt, dass das erste Kind bald kommt. "Betreuung durch Kita" würde ich im Leben nicht angeben, denn jeder Mensch weiß doch, dass eine Kita in schwierigen Fällen nicht zur Verfügung steht und außerdem ständig Schließtage hat. Wenn man schon unbedingt etwas zur Kinderbetreuung sagen muss, sollte es umfassender sein. Teilzeit würde ich nicht ansprechen, wenn Du den Job willst. Ich wurde mal in einem Beförderungsgespräch auf die Vereinbarkeit von Kindern und Arbeit angesprochen und habe nur gefragt, ob die männlichen Kandidaten diese Frage auch gestellt bekommen. Aber da kam ich nicht von außen. LG, carla72

Mitglied inaktiv - 21.06.2010, 09:47



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OH MEIN GOTT "Ein Kind heißt, dass das nächste Kind bald kommt... kein Kind und verheiratet heißt, dass das erste Kind bald kommt"... YEAAAAAH MITTELALTER ICH KOMME...

Mitglied inaktiv - 21.06.2010, 10:48



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Ist aber so, Maenner brauchen nun mal ein bisschen laenger, um in der Gegenwart anzukommen... und wenn Du's statistisch siehst, haben sie oft auch recht. Insofern denke ich, man sollte sich von der Frage nach Kindern nicht beeindrucken lassen, sondern sie einfach als "normal" hinnehmen. Gruss FM

Mitglied inaktiv - 21.06.2010, 13:02



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kann die denke auch nur bestätigen....

Mitglied inaktiv - 21.06.2010, 19:03



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Naja....vom Mittelalter sind wir n och nicht wirklich weit entfernt.... Ein Kind ist bei der Jobsuche definitiv ein "Makel"! Dass diese Denke teilweise auch berechtigt ist, merke ich tagtäglich... Aber dennoch: ein Kind zu verschweigen, geht üüüberhaupt nicht!!! Kinder gehören definitiv in einen vollständigen Lebenslauf. Für mich (wäre ich Chef) hättest Du Dich schon mit dem Verschweigen des Kindes ins Aus geschossen. Das "Aus" käme nur später....nämlich dann, wenn ich davon erfahren würde. Es würde meine (eventuelle) Denkweise, dass Kind/Kinder die Ausübung eines (Vollzeit-) Jobs eher behindern, nur bestätigen. Einfach aufgrund der Tatsache, dass die Mutter selbst es so zu empfinden scheint (sonst würde sie es nicht verschweigen....). Ein offensiver Umgang ist da sicherlich sehr viel eher zu empfehlen. -ich will den Job -ich bin Mutter und genau auch aus diesem Grund geeignet -meine (8) Kinder sind folgendermaßen betreut (Plan A, Plan B, Plan C). Dein Chef kann Dir nur abkaufen, dass Du dem "Doppelpack" Familie-Job gewachsen bist, wenn Du selbst daran glaubst. Aber genau das unterstreichst Du mit dem Verschweigen Deines Kindes nicht wirklich..... LG

Mitglied inaktiv - 21.06.2010, 22:45



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Warum sollte es das "Aus" bedeuten (was heißt das überhaupt?), wenn der Arbeitgeber später erfährt, dass man Kinder hat? Wenn man deswegen nicht bei der Arbeit fehlt, kann ihm das doch völlig egal sein. Und wieso würde das Deine Denkweise, dass Kinder die Ausübung eines Jobs behindern, verstärken, wenn sie gar nichts behindern? Rätsel über Rätsel. Da erscheint es mir doch sinnvoller, nichts zu sagen und wegen der Kinder auch keine Sonderrechte in Anspruch zu nehmen. Dann geht es niemanden etwas an. Aber situativ, eben wenn es passt und das Gespräch insgesamt eine positive Wendung nimmt, kann man sicher auch anders herangehen, z.b. auch ganz offensiv, indem man sagt, "ich habe drei Kinder, aber deswegen noch keinen Tag bei der Arbeit gefehlt" und dann kurz darlegt, wie das dreifache Betreuungsnetz aussieht. Ehrlicherweise muss man sagen, dass eine Mutter auch für den Arbeitgeber oder die Kolleginnen ein Nachteil sein kann. Meine Ansprechpartnerin bei der Bank z.B. fehlt ständig wegen ihrer Kinder. In den sechs Wochen, die wir zusammengearbeitet haben, war sie mindestens drei Wochen deswegen nicht da. Ich kann nicht beurteilen, ob es ein dramatischer Ausnahmefall war und sie sonst niemals fehlt, aber ich fand das ehrlich gesagt nicht so angenehm und ihre Kollegin, die ihre Arbeit dann mitübernehmen musste, offensichtlich auch nicht. Kann mal vorkommen, sicher, aber beim nächsten Mal stellen sie in der Abteilung bestimmt lieber jemand anderen ein, ohne Kinder. Und genau das ist es, was mich so ärgert: dass im Grunde alle jobsuchenden Mütter darunter leiden müssen, dass andere ungenügend planen (Pech haben kann natürlich jeder mal) und sich immerzu nur überlegen, wie sie sich noch die Kindkranktage des bei der Arbeit natürlich absolut unverzichtbaren Gatten übertragen lassen können. Das kann man natürlich alles ungerecht finden, ist es ja auch, aber es hat ja keinen Sinn, davor die Augen zu verschließen und so zu tun, als wäre das eigene Wunschdenken auch die Realität. LG, carla72

Mitglied inaktiv - 22.06.2010, 10:36



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..und bin selbst damit immer sehr gut gefahren. Ich habe immer versucht darzulegen, warum ich den Job will, dafür sehr gut qualifiziert bin und dass ich die Familie dabei "gut im Griff" habe. Bin mit dieser Haltung im 5. Monat schwanger eingestellt worden und ein zweites Mal mit 2 Kindern unter 3. Allerdings ist dies sicher branchenabhängig und natürlich davon, wie viel Bewerber es gibt. Ich war tatsächlich immer sehr gut (und anscheinend von allen Bewerbern am besten) qualifiziert. Plädiere, wie Butterflocke, für den offensiven Umgang (mit ihren drei genannten Punkten)!!!

Mitglied inaktiv - 22.06.2010, 14:04



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Ich unterschreibe voll und ganz bei Dir. Vielleicht kommt man durch Verschweigen des Kindes zunächst eine Runde weiter, an der Grundeinstellung des zukünftigen Arbeitgebers dürfte sich dadurch aber nichts ändern. Kommt man noch im Gespräch auf das Kind, kann es beim Arbeitgeber ggf. zum Vertrauensverlust kommen. Selbst wenn er generell nichts gegen Arbeitnehmerinnen mit Kindern haben sollte, wird er sich spätestens jetzt Gedanken machen: Warum die Bewerberin das Kind verschwiegen hat. Ein offensiver Umgang mit dem Thema zeigt doch viel eher, dass sich Frau schon im Vorfeld Gedanken darüber macht, wie sie die - nicht von der Hand zu weisende - Doppelbelastung meistern will. LG Schlaflos

Mitglied inaktiv - 22.06.2010, 14:07



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Vielen Dank für die vielfältigen Antworten. Ich sehe immer noch nicht ganz ein, was mein Kind mit meinem Beruf zu tun haben soll und frage mich, ob die, die das "Verschweigen" so verwerflich finden, auch die Pflege eines Elternteils oder eigene chronische Krankheiten in ihrer Bewerbung aufführen würden. Ich finde auch nicht, dass man das Kind durch das Verschweigen erst zum Problem macht, sondern genau das Gegenteil ist der Fall: Wenn ich keine Beeinträchtigung für meinen Job sehe, warum soll ich es denn überhaupt aufführen? Trotzdem lese ich aus Euren Antworten, dass diese Angabe in Deutschland anscheinend immer noch in die Bewerbung reingehört und dass alles andere einen "verdächtig" machen kann. Ich werde mein Kind in Zukunft also aufführen, finde es aber wirklich schade, dass wir uns ausgerechnet in diesem Punkt nicht ein Beispiel an den Amerikanern nehmen so wie in vielen anderen, oft weniger wünschenswerten Dingen. Viele Grüße Calcifer

Mitglied inaktiv - 23.06.2010, 15:50