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Tagesmutter ja oder nein?

Thema: Tagesmutter ja oder nein?

Hallo Mädls, ich stehe vor einer schwierigen Entscheidung, und wäre froh, wenn ihr mir als Aussenstehende eure Meinungen und Ideen mitteilen würdet. Mein Sohn wird bald 2 Jahre, mein Mann und ich möchten, dass ich noch zu Hause bleibe, weil wir unser Kind nicht vor 4 Jahren in den Kindergarten geben möchten.Auch dann, würde ich gerne nur halbtags arbeiten, weil ich einfach möchte, dass ich Nachmittags für mein Kind Zeit habe, und er zum gedeckten Mittagstisch kommen kann, ich Zeit für seine Hausaufgaben habe etc. etc... Nun wird in unserem Ort eine Tagesmutter gesucht, und ein Kurs zur Ausbildung angeboten.Der Kurs dauert 4 Monate (jeden Dienstag und Samstag ganztags) dann könnte ich sofort als Tagesmutter anfangen. Ich bin nun in einer Zwickmühle, da ich eigentlich sehr gerne mit Kindern arbeite, ich eine leidenschaftliche Hausfrau bin, gerne koche etc....und eben bei meinem Kind sein möchte...aber: natürlich ist diese Arbeit nicht zu unterschätzen: man hat 3-4 Kinder (+ das eigene Kind) Arbeitszeiten je nach Bedarf von 6 Uhr früh bis 20 Uhr abends auch Samstags eventuell Wie schätzt ihr das ein?natürlich kann das keiner für mich entscheiden, aber ich bräuchte mal dringend Meinungen... Denkt ihr, dass dann die eigene Familie dabei ganz untergeht?wenn ihr wisst was ich meine..Dennoch wär´s vielleicht für jemanden der gerne Hausfrau und Mutter ist ideal....? (habe vorher in einer Bank gearbeitet, geht aber nur ganztags und das will ich nicht). Danke im Voraus für eure Kommentare ;) LG!

von laretta am 25.02.2011, 20:21



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Du schreibst, du arbeitest sehr gerne mit Kindern....wie meinst Du das ? Welche Erfahrungen hast Du dahingehend schon gesammelt ? Eine Tagesmutter hat schon eine enorme Verantwortung. Alleine die Leidenschaft fürs Kochen reicht da sicher nicht aus, denn dann musst du mit bis zu 4 Kindern einkaufen, kochen, aufräumen. Alle immer im Blick haben, wickeln, füttern, trösten, Bespassen. Da braucht es viel Organisationstalent und vor allem starke Nerven. Klar, jeder Job ist anstrengend auf seine Weise.Aber jeder, der mehrere eigene Kinder hat, weiss, dass Kinderbetreuung und versorgung, gerade bei Kleinkindern noch mal eine andere Ecke ist.Und dann kommt eben noch hinzu, dass es eben NICHT die eigenen sind, man muss sich an deren Charakter und an die Vorgaben der Eltern (bzgl. Essen, schlafen etc.) halten. Was ich auch nicht verstehe: Du möchtetst euer Kind nicht vor 4 Jahren in den Kindergarten geben, aber 2 bis 3 zusätzliche Kinder zu Hause wären in Ordnung ? Natürlich hat dein Kind dann Spielkameraden (falls sie das ähnliche Alter haben) aber wenn es nicht passt, dann leidet dein Kind sicher auch, eben weil es die Mama dann mit den anderen Kindern teilen muss. Da würde ich die Kiga-Situation eher vorziehen (mehr Kinder zur Auswahl, keine Mamas anwesend, bessere Räumliche Bedingungen, mehr "Entertainment".) Überlege gut. Teilzeitjobs gibt es genug, und als Bankkauffrau findest Du da auch in anderen Branchen bestimmt was. Dann arbeitest Du dort deine Stunden, und kannst dich TATSÄCHLICH mittags nur um DEIN Kind kümmern.

Mitglied inaktiv - 25.02.2011, 21:07



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Also ich habe die letzten 3 Jahre als TAMU gearbeitet und wirklich sehr viele kennengelernt. Und alle haben unterschiedliche Betreuungszeiten. Manche machen ganztags, manche halbtags, manche nur vormittags, manche nur 3 oder 4 Tage/Woche. Du bist doch als TAMU selbstständig und kannst Dir die Kinder aussuchen, die Du nehmen möchtest. Die Arbeit als TAMU ist toll aber man wird nicht reich dabei und hat viel Stress (Papierkram, Versicherungen usw). Ich muss jetzt allerdings aufhören, weil ich alleinerziehend bin und man ohne 2. Gehalt einfach nicht davon leben kann.

von Joni76 am 25.02.2011, 21:08



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Hallo, meine alte Tagesmutter hat nur vier Tage (Mo-Fr) und auch in einem von ihr vorgegebenen Zeitfenster gearbeitet. Meistens finden sich Kinder, bei denen sich der Betreuungsbedarf deckt. Bei meiner Tagesmutter hat es sehr gut mit der restlichen Familie geklappt, für uns war es eigentlich eine Tagesfamilie, da alle dazugehörten :-) Aber: Ich hätte keine Tagesmutter mit gleichaltrigen eigenen Kindern genommen. Ist allerdings persönliches Empfinden... Einfacher ist es bestimmt,woanders zu arbeiten und mehr von deinem Kind hast Du dann wahrscheinlich auch. LG, bobcat

von bobcat am 26.02.2011, 07:51



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Ich habe auch erst den Kurs gemacht. Hier im Landkreis geht das übers Jugendamt. DIe Tagesmütter können sich die Zeit einteilen, je flexibler sie sind, umso mehr "Aufträge" bekommen sie, ist ja klar. Meine könnte theoretisch Kinder ab 6.30 nehmen sagt sie, alle kommen aber so gegen 7.30 Uhr bei ihr an. Kannst Du selbst entscheiden, von wann bis wann Du ein Tageskind nimmst? Wenn Dir die Arbeit Spaß machen würde, dann mach den Kurs. Ansonsten würde ich den Kurs trotzdem machen, man kann ja nie wissen. Außerdem lernt man viel für sich selber und den Umgang mit seinem Kind. Und auch über mich habe ich viel gelernt und sehe vieles anders.... melli

von bubumama am 26.02.2011, 12:03



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Also meine alte Tagesmutter hat nur Montag bis Donnerstag gearbeitet und das auch nur von 8 - 17 Uhr. Meine neue arbeitet von Montag bis Freitag von 7:30 Uhr bis 17:30 Uhr. Past viel besser in meine Arbeitszeiten. Wegen der langen Zeiten haben wir uns aber entschieden, dass er Freitags bei Papa zuhause bleibt. Wenn man bedenkt, dass die typischen Arbeitszeiten in Vollzeit von 8 bis 17 Uhr sind müsste man von 7 bis 18 Uhr eine Betreuung anbieten. Oder Alternativ die Randzeiten abdecken morgens von 6 bis 9 Uhr und abends von 16 bis 19 Uhr. Je nachdem was gewünscht ist.

von Badefrosch am 26.02.2011, 13:26



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Also ich habe auch 2 Jahre als Tagesmutter gearbeitet. Einerseits kann man sich die Kinder und Arbeitszeiten aussuchen, andererseits war es bei mir immer so, dass wenn jemand länger arbeiten musste und mich gebeten hat doch so lange das Kind zu betreuen, konnte ich halt nie nein sagen, weil ich immer dachte, wenn ich arbeiten wäre, dann wäre ich auch froh jemanden zu haben, der immer kann. Meine eigenen Kids waren anfangs 1, 3 und 4 Jahre alt, zusätzlich hatte ich meistens noch 4 Kinder zu unterschiedlichen Zeiten (meistens waren 5 Kids dann um mich rum) meine wöchentliche Arbeitszeit war dann schnell bei 50 Stunden. Und das für sooo wenig Geld, dass man nach Abzug aller kosten "nur" ein Taschengeld nebenbei hatte, aber nicht wirklich davon leben kann. Außerdem ist es echt eine riesen Verantwortung, drad bei so kleinen Kindern muss man immer überall sein. ABER ICH VERMISSE ALLES TOTAL, es hat mir immer riesen Spaß gemacht und wenn ich gesundheitlich und finanziell könnte, würde ich es noch lange weiter machen. Ich denke, wenn du dir im Klaren drüber bist, wieviel Arbeit und Verantwortung dahintersteckt, das dein Kind dann auch Mama teilen muss,... dann solltest du es machen. Es ist eine riesen Bereicherung für alle!!! LG

von happymummy am 26.02.2011, 18:08



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hallo, ich arbeite seit fast 6 jahren als tamu. und kann dir nur meine erfahrungen und meinung sagen. wenn du und dein mann euch einig seid, dass du nicht arbeiten sollst, dann lass die finger davon. wenn du nur teilzeit arbeiten willst, lass die finger davon. gerade in der anfangszeit kannst du dir, je nach region ebend nicht die zeiten aussuchen. dein eigenes kind mitbetreuen klingt immer super, aber du musst ihn dann wie die anderen behandeln, schaffst du das? falls nicht, wird er ewig eine aussenseiterrolle haben in der gruppe - da sprech ich aus erfahrung, denn unser kleinster war fast 2 jahre dabei, jetzt nur noch am nachmittag. im normalfall ist es nicht mit dem kurs getan, sondern du musst ein konzept schreiben, erste hilfe kurs machen und und und. und du hast weiterbildungsstunden in den jahren darauf. du bist leidenschaftliche hausfrau? falls du an deiner ordnung hängst, lass es. gewöhn es dir ab. du bist nach 9 h knülle, da wird nciht mehr viel mit haushalt. die kinder wollen nicht nur bespielt werden, sondern sehr gefördert werden. du musst ständig neue ideen haben, auch für verschiedenen altersklassen gleichzeitig. tagesmutter ist kein job für jmd, der leidenschaftlich hausfrau und mutter ist. tagesmutter ist ein job für jmd, der auch mal unordnung und chaos ertragen kann und trotzdem in dem moment mit kindern toben kann. für jmd, der in den teppich eingearbeitete knete noch pädagogisch betrachten kann und innerlich tobt, äusserlich aber total gelassen sein. tamu ist ein job für jmd, der sich damit auseinandersetzen können muss, dass andere mütter sie als konkurrenz beim eigenen kind ansehen (kann passieren, muss nicht) tamu ist ein job für jmd, der nicht reich werden will, aber man kann damit auskommen. ABER: es ist für mich der herrlichste job der welt. lg doreen

von doreen_fynn am 26.02.2011, 20:23



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Mir macht der Satz am meisten zu schaffen, dass du dein Kind frühestens mit 4 in den Kindergarten geben willst. Also wenn ich eine TaMu suchen würde, will ich nicht eine die Fremdbetreuung für ihr eigenes Kind schlecht findet. Versteh mich nicht falsch. Ich habe nix gegen Frauen, die zu Hause bleiben, aber ob man mit der Einstellung genug Verständnis für Mütter aufbringt, die arbeiten gehen und die Kinder bei einem abgeben, wage ich zu bezweifeln. Ich hatte selbst mal ne TaMu, die meinte, ich sei eine schlechte Mutter und sie würde alles besser machen. Das hat sie mir auch oft gesagt. Ich bräuchte niemanden, der mich für schlechter hält, weil ich arbeiten gehe. Wenn ich so einen Satz hören würde beim Kennlerngespräch, würde ich mich höflich verabschieden und mir jemand anderen suchen. Also, denkst du, du kannst genug Verständnis aufbringen, wenn andere 40 Stunden in der Woche arbeiten gehen oder würdest du sie nicht doch insgeheim verurteilen und ihre Kinder bemitleiden?

Mitglied inaktiv - 27.02.2011, 21:07



Antwort auf Beitrag von laretta

Hallo, ich habe mal ehrenamtlich fürs Jugendamt gearbeitet und Tagesmütter vermittelt, bzw. die verpflichtenden Hausbesuche durchgeführt. Hier ist es so, das sich die Tagesmütterkurse in verschiedene einzelne Abschnitte gliedern. Der erste Kurs zeigt vor allem auf, was auf einen zukommt, was man bedenken muss. Dann folgen weitere Kurse, Erste Hilfe, "Starke Eltern", etc. Insgesamt sind es hier (NRW) 80 Stunden bisher an Kursstunden. Danach kannst du vom Jugendamt vermittelt werden und dir die "bzw. das Kind selbst aussuchen", klar, je mehr Zeiten du abdecken kannst, je eher bekommst du ein Kind vermittelt (in Absprache natürlich mit den Eltern).... Meine Freundin ist leidenschaftliche Tagesmutter und hat meistens an zwei bis drei Tagen ein Kind. Aber nie gleichzeitig. Zur Zeit betreut sie an zwei ganzen Tagen ein einjähriges Mädchen, das Betreuungsverhältnis läuft noch zwei Jahre... Du kannst mir gerne eine PN schicken, falls du mehr wissen möchtest. Gruß Birgit

von Birgit 2 am 02.03.2011, 20:07