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Studium und Baby

Thema: Studium und Baby

Hallo zusammen, brauch mal dringend ein Rat, da ich mir jetzt schon den Kopf zerbrechen. Ich will schnellstmöglich studieren, da ich daheim durchdrehe und einfach nicht damit klar komme lange daheim zu bleiben. Ich möchte am liebsten im Oktober studieren, da wird mein kleiner aber erst fast 6 Monate alt sein. Ich bin mir nicht sicher ob das klappt oder ich mir selber Steine in den Weg lege. Ich hab die volle Unterstützung von meiner Mama, die Hochschule hat eine Krippe und wenn mein Mann nicht arbeitet hab ich auch seine Unterstützung zu 100%. Ich hoffe mir kann jemand ein Rat geben, die vielleicht in einer ähnlichen Situation ist/war. Danke und LG

von 00IM00 am 10.01.2016, 19:46



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Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann ist Dein Kind noch gar nicht auf der Welt - oder? Mein Rat wäre folgender : Warte doch erst mal ab, wie sich Dein Leben mit Kind ändert (das kann man sich nämlich vorher zwar vorstellen, aber erst dann tatsächlich sehen, wenn es da ist). Vielleicht hast Du ein gut schlafendes, ausgeglichenes Kind, welches nie quengelt und das Studium ist kein Problem; realistischer ist aber , dass Du die ersten Monate brauchst um a) selber wieder "fit" zu werden, b) Dich an den Tages- (und Nachtablauf) eines Säuglings zu gewöhnen und c) Dich überhaupt an ein Leben mit Kind zu gewöhnen. Bei einem Studium ist es ja auch kein Problem, sich kurzfristig zu immatrikulieren, so dass Du noch genügend Zeit hast, zu überlegen. Ich selbst hätte mir vorher nie vorstellen können, ein Jahr zu Hause zu bleiben und als das Jahr dann um war, habe ich gedacht, wie, das Jahr ist schon um und jetzt soll mein kleines Baby schon in die Kita... Also, mach Dir nicht jetzt schon so viele Gedanken, sondern freu Dich auf Dein Kind und warte einfach ab, wie es wird und entscheide dann im September.

von Moni33 am 11.01.2016, 00:18



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Hab ib auch gemacht aber nur in teilzeit also nur die Hälfte der vl belegt und den rest nachgeholt. Hatten ihn fa in der uni kurzzeitbwtreuung. Mit 11 Monaten hab ich dann Vollzeit studiert wieder. War alles super entspannt und stillen tu ich jetzt noch ... ist wenn man will und mit passender uni und Unterstützung von Partner oder familie gar kein Problem.

Mitglied inaktiv - 11.01.2016, 08:49



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Ich kenne auch einige Damen, die vor der Geburt gesagt haben, das sie nach dem Mutterschutz sofort wieder arbeiten gehen wollen, weil sie zu Hause durchdrehen. Eine davon ist seit ca. 6 Jahren Mutter, die hat ihre Firma seit der Geburt nicht mehr gesehen, weils zu Hause dann MIT BABY doch ganz anders ist. Eine andere Bekannte musste aus finanziellen Gründen direkt wieder arbeiten und sie geht jeden Tag schweren Herzens wieder arbeiten... Bekomm erstmal das Kind und plane dann vorsichtig weiter ! LG

von Fru am 11.01.2016, 09:07



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Ich habe mit Baby studiert. Hatte kein Urlaubssemester genommen, sondern direkt weiter studiert. Mein Kind kam im September und ab Oktober habe ich Vorlesungen besucht. Stressig fand ich es eigentlich nicht. Erst hat mein Mann die Betreuung während der Veranstaltungen übernommen. Später war sie stundenweise in einem Kinderladen der Uni. Weil ich in der Schwangerschaft schon vorgearbeitet hatte und mich auch danach auf das Wesentliche konzentriert habe, war ich sogar unter der Regelstudienzeit fertig. Aber es kommt natürlich immer auf die Rahmenbedingungen an. Ist es ein Studium mit viel Präsenzzeit? Vielleicht gar mit festgelegten Laborzeiten, die man nicht verschieben und nicht verpassen kann? Wie lernt man? Muss man in die Bibliothek oder gibt es viel im Netz? Gibt es die Möglichkeit, bestimmte Vorlesungen auch als Podcast oder Video zu hören? Ist es das einzige Kind? ist man noch zarte 21 (wie ich damals) oder doch schon ein paar Tage älter ( ich glaube, dass ich es heute mit 35 nicht mehr so könnte)? Wenn Du die Schwangerschaft zur Vorbereitung nutzt und mit dem Baby Hilfe hast, dann sehe ich kein Problem. Mir wäre damals im Traum nicht eingefallen, zu Hause zu bleiben. Hast Du schon mal studiert oder ist es Dein Erststudium? Lies dir vorher jede Broschüre durch, die Du von der Uni zu Deinem Studiengang und zum Studieren mit Kind bekommen kannst. Hilfreich ist, wenn Du genau weißt, was wirklich wichtig ist, wie sich Deine Leistungen zusammensetzen müssen (Points) und was vielleicht entbehrlich ist. Schau, dass Du vorerst mit möglichst wenig Präsenzzeiten auskommst. 10 Stunden Präzenzzeit halte ich für realistisch im ersten Lebensjahr, wenn die Oma oder der Papa betreuen können. Mehr würde ich nicht machen, sonst kommst Du mit der Vorbereitung nicht hinterher. Hängt aber sicher vom Studiengang ab. Ich fand übrigens das erste Lebensjahr noch relativ entspannt. Baby schläft viel, man kann es auch mal im Tuch mit in die Uni nehmen. Mit Kleinkind ist das deutlich schwieriger. Dann brauchst Du eine gute Betreuung.

von Murmeltiermama am 11.01.2016, 09:51



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Super danke für die Antworten. Präsenzzeiten sind gerade einmal 12 Std. Wöchentlich. Außerdem ist der Studiengang mit BWL verknüpft und da ich ne kaufmännische Ausbildung und eine kaufmännische Weiterbildung habe, wird der Bereich für mich kein Problem sein. Nur im Bereich Mathe hab ich Nachholbedarf aber da fang ich jetzt schon an mich einzuarbeiten. Jetzt bin ich erstmal erleichtert, da ich dachte mit Baby ist es schwieriger als mit Kleinkind. Vielen dank

von 00IM00 am 11.01.2016, 13:48



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Naja, Baby und Kleinkind ist einfach anders. Ein Baby braucht immer Betreuung, aber lastet (gesundes Nicht-Schreibaby vorausgesetzt) einen während dieser Zeit nicht 100 Prozent aus. Man kann sich mit Buch und Kinderwagen raus setzen und lernen. Man kann mit Baby im Tuch Wege erledigen, Bücher kopieren etc. Mit Kleinkind kommt man in der Regel zu nichts mehr, wenn es zu Hause ist. Dann braucht man eine klar geregelte Betreuung auch für die Lernzeiten, während man mit Baby durchaus nebenher lernen kann. Je nach Schlafgewohnheiten ist Müdigkeit natürlich ein Problem, wenn man ein Baby hat. Da kommt es auf die Unterstützung und auf die eigenen Energiereserven an, wie gut man damit umgehen kann. Die meisten Studiengänge und Unis erlauben studierenden Eltern sehr großzügig bestimmte Leistungsnachweise über mehrere Semester zu strecken oder zu schieben. Meist werden auch Erziehungszeiten auf die Regelstudienzeiten angerechnet. Bei Problemen immer einfach nachfragen. Nur wer den Mund aufmacht, dem kann geholfen werden. Meine Erfahrungen sind durchweg positiv. Auch die von vielen anderen Studierenden. Ich war damals in einer Initiative studierender Eltern und kenne eine ganze Reihe verschiedener Studienwege mit Kind. Natürlich kann auch alles anders kommen, wenn das Baby sehr fordernd ist. Weiß man vorher nie und deshalb würde ich auch erstmal nicht damit rechnen.

von Murmeltiermama am 11.01.2016, 14:23



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Meine Tochter wurde während des Studiums geboren und auch ich fand das 1. Lebensjahr einfacher als das 2. 2 Semester habe ich mich beurlauben lassen, ich durfte aber Klausuren schreiben (nicht nur nachholen). Bis kurz vor Entbindung (Geburt im November) war ich deshalb in den Vorlesungen und dann 3 Wochen danach wieder in 1 pro Woche. Die restlichen Klausuren hab ich dann so mitgeschrieben, da braucht man halt nette Kommilitonen. Im 2. Semester mit Kind hab ich mir die wichtigsten Vorlesungen rausgesucht, der Papa konnte HomeOffice machen. Im 3. Semester hatte ich dann Vollzeit Praktikum, da brauchten wir also Ganztagsbetreuung. Wir hatten uns auch in der Uni-Krippe gemeldet, die ist aber sehr klein und wir waren letztlich Warteplatz 1. Frag also lieber mal vorher nach, wie das bei euch aussieht! Wir haben dann zum Glück anderswo nen Platz bekommen. Im 4. Semester (mit Kind) hab ich dann noch den Rest vom 2. gemacht und jetzt die Bachelorarbeit. Und seit sie mobil ist, kann ich wirklich nur noch arbeiten, wenn sie in der Kita ist. Ansonsten will sie halt immer mitmachen und ich möchte mich ja andererseits auch mit ihr beschäftigen. Langsam wirds wieder einfacher, weil sie sich auch mal selber beschäftigt (aber gerade Computer haben natürlich einen großen Reiz). Einfach raus aus dem Zimmer, wär auch nicht gegangen, dann steht sie halt vor der Tür und klopft und ruft ;-) Die Abendstunden kann ich auch vergessen, sie geht selten vor 21Uhr ins Bett. Das alles ist nicht schlimm, aber man kann halt bei Hausarbeiten u.ä. nicht mehr gemütlich auf die Muse warten. Eigentlich geht studieren mit Kind wunderbar, teilweise hat man ja sogar mehr Zeit für das Kind als während des Arbeitens. Ich fand es aber im Praxissemester trotzdem sehr angenehm, nach der Arbeit einfach nach Hause zu gehen und nix mehr fürs Studium machen zu müssen. Informier dich vorher so viel wie möglich und dann probiers einfach aus. Wenns gar nicht geht, dann gehts halt nicht (oder nur langsamer). Viel Erfolg!

von enanita am 12.01.2016, 15:40



Antwort auf Beitrag von 00IM00

Hey, die Rahmenbedingungen klingen doch ziemlich gut. Ich habe genau 1 Woche pausiert und gleich Volldampf weiter studiert. Während den Pflichtveranstaltungen war mein Kind familiär betreut. Das wichtigste neben den guten Rahmenbedingungen und natürlich einem normal gesunden Kind ist dein eigener Wille. Wenn du willst, dann schaffst du das auch. Trotz Schlafmangel, trotz Klausuren, ... Das wird schon und wenn nicht, dann lässt du dich halt nochmal 1 oder mehrere Semester beurlauben. Davon geht die Welt nicht unter und arbeiten kannst du ja noch lang genug VG 2seesterne

von 2Seesterne am 12.01.2016, 22:33