Thema:
Meine Erfahrung mit dem JA
HAllo,
nach dem Beitrag weiter unten, möchte ich meine, doch eher positiven Erfahrungen, auch wenn´s lange gedauert hat mal schildern.
Meine Mäuse gehen beide schon in die Schule, sind also "groß". Die Kleine, 9 Jahre alt, ist allerdings behindert und definitiv nicht in der Lage irgendwelche Wege allein zu machen, geschweige denn allein zu Hause auf mich zu warten, seien es nur 5 Minuten!
Dies zur Vorgeschichte....
Ich habe bisher studiert, das Studium aber ende August abgeschlossen und sicher einen Arbeitsvertrag ab September in der Tasche. Da mein Vater bei der Betreuung immer wieder mal eingesprungen ist, haben wir vereinbart, dass er das zu Anfang auch wieder übernimmt, weil ich wirklich viel um die Ohren hatte.
Dann mein Gang zum JA, da es nicht mal sicher war, ob die überhaupt etwas übernehmen.
Die Dame war sichtlich angetan über das bereits geschaffte, immerhin bin ich AE und sehr jung Mutter geworden, hatte Ausbildung und Studium jeweils mit beiden Kids gewuppt und eben den Job in der Tasche.
Mein Betreuungsbedarf liegt im Randstundenbereich, da es sich bei der Schule um eine Ganztagsschule handelt. Es sind täglich 1,5 std. Sie fragte mich nach meinen Alternativen, die tatsächlich ja nur die eigene Betreuung und arbeitslosigkeit bedeutet hätte und setzte somit alles in Bewegung.
Ich musste mir selbst jemanden suchen, das JA vereinfachte das gängige Verfahren für Tagesmütter (keine Kurse besuchen usw.) und überredete mich sogar auch für die Große Tochter einen Antrag zu stellen. (Und somit sogar mehr Geld zu bekommen)
Hinzu kamen noch kleinigkeiten, die ich sehr toll finde, wie z.B. der erhöhte Betreuungsbedarf in den Ferien , den ich angeben und so abrechnen kann. Alles zog sich in die Länge, tja, aber dafür musste ich nicht wegen jedem Kram da aufschlagen (man wusste schließlich das ich arbeite, und das meist länger/früher als die JA Öffnungszeiten), so wurde vieles per Mail oder per Telefon geklärt.
Ich musste meiner Tagesmutter natürlich den ausstehenden Lohn vorstrecken, ich wäre auch sicher nicht auf die Idee gekommen, dass sie verzichten solle.
Mittlerweile habe ich, nach 2.5 Monaten einen positiven Bescheid inkl. einer Rückzahlung!
Soviel zu meinen JA-Erfahrungen die in dieser Beziehung wirklich TOP waren!
Frohe Weihnachten
von
Misty
am 24.12.2010, 13:43
Ja leider ist das nicht überall so. Ich hab mich ja eigentlich nur darüber aufgeregt, dass die Dame von vornherein meinte, och mit 2 Gehältern können sie die Betreuung selbst zahlen ohne irgendetwas von uns gesehen zu haben, dann meinte sie, sie würde ja zwischen den Jahren arbeiten und könne den Antrag noch bearbeiten und dann plötzlich, als sie merkte, oh die haben doch nicht Genug Einkommen, konnte sie den Antrag doch nicht mehr bearbeiten.
Jetzt ist es so, dass mein Mann ab Januar nicht arbeiten kann, da die Betreuung nicht gesichert ist. Ich werde Montag meinen Chef einschalten, denn es kann ja nicht sein, dass auf Grund von Böswilligkeit einer einzelnen Dame mein Mann seinen Job verliert. Und das ist reine Boshaftigkeit. Denn sie hat die Berechnung ja schon gemacht, sie muss lediglich noch den Bescheid ausdrucken. Mehr nicht und das will sie nicht tun. Und da ich es mir nicht leisten kann, 1200 eur für 3 Monate vorzustrecken, werden wir keine Kinderbetreuung haben und mein Mann dann keinen Job.
Na wenn das die Zukunft in Deutschland ist, dann herzlichen Glückwunsch.
von
arlett1978
am 24.12.2010, 22:02
"Na wenn das die Zukunft in Deutschland ist, dann herzlichen Glückwunsch"??
Du solltest froh und dankbar sein in einem Land zu leben in dem es überhaupt Zuschüsse fuer Familien in deiner Situation gibt. In anderen Laendern gibt es gar nichts, und wenn man sich beim Autokauf oder sonstigen Investitionen verkalkuliert hat man Pech gehabt und sieht nicht einen Pfennig.
Kann doch sein dass die Dame durch die Berechnung eingesehen hat dass es bei eurem Antrag eben nicht so gerade heraus geht wie sie urspruenglich gedacht hatte und braucht nun mal mehr Zeit. Warum sollte sie "aus Böswilligkeit" auf einmal in Weihnachtsurlaub gehen nur damit dein Mann seinen Job verliert 
.
Wenn ihr einen Kredit fuers Auto aufnehmen könnte warum versucht ihr dann nicht die 3 Monate einen Kredit fuer die Überbrückung der Kinderbetreuung aufzunehmen statt zu kündigen? Versteh ich nicht...
Katia
von
Kaka_b
am 24.12.2010, 22:30
dass es erst hieß, wir bekämen noch nichtmal einen Platz, denn ich könnte ja auch nur bis 16 uhr arbeiten und dann die Kinder betreuuen. Ne, ist klar, ich arbeite bis 17 Uhr und hab dann noch einen nicht unerheblichen Fahrweg.
Nö die Böswilligkeit ist, sie braucht einfach nur noch die Bewilligung ausdrucken (berechnet und bewilligt ist es bereits), aber dafür braucht sie jetzt erstmal 3 Monate Zeit. Nur für einen Bescheid drucken???
Ich werde jetzt bestimmt keinen Kredit aufnehmen, den ich nicht abzahlen kann (wovon???? Die Zinsen und Bearbeitungsgebühren wird mir das JA garantiert nicht erstatten und außerdem beträgt die Mindestlaufzeit 6 Monate eines Kredits).
Vor 2 Jahren war mein Gehalt (anderer Arbeitgeber) noch besser. Ich hatte auch nur 1 Kind. Da habe ich den Kredit noch bekommen. Heute würde ich keinen mehr bekommen.
von
arlett1978
am 25.12.2010, 09:58
über behörden geärgert hat sich sicherlich shcon jede - und wenns dann so ans eingemachte geht (kind nich betreut = job weg) wirds nicht angenehmer. dass es uns allen vergleichsweise gut geht, stellt ja keiner in frage, aber ägern kann man sich doch trotzdem, wenn man das nicht bekommt, was einem zusteht,oder?
und dann noch plötzlich formulare aus dem hut gezaubert bekommt, von denen vorher keine rede war....oder hat das von euch jemand noch niocht erlebt, dass man mit allem, was man anschleppen sollte nach mehreren stunden wartezeit endlich drankam nur um sich sagen zu lassen, dass da noch irgendein wisch fehlt?
wie teuer das auto ist, finde ich unerheblich, da solche sachen (wie arlett mittlerweile geschrieben hat) etwas vielschichtiger sind (neuer job mit weniger geld, neues kind...). wenn es in dem JA sogehandhabt wird ists halt so. in unserem JA ist man ab dem dritten kin dvon allen beiträgen b efreit, einkommensunabhängig und für eine betreuung rund um die uhr, wenn di earbeitszeiten es notwengi machen....
etwas mehr solidarität, meine damen!
von
belugamax1
am 25.12.2010, 20:42
Ich denke, dass was vielen hier gegen den Strich geht ist das Anspruchsdenken, wie auch die Unterstellungen "aus reiner Böswilligkeit wird nicht bewilligt"
von
tapeten
am 25.12.2010, 21:15
Ich war seit Ende 2009 auf Jobsuche, habe mich im Frühling beim JA gemeldet, wegen einer Tagesmutter.
Ich wollte Telefonnummern, da ich bis dahin immer wieder Vorstellunggespräche hatte und auch viele, viele Bewerbungen geschrieben hatte.
Die Dame vom JA wollte mir keine Telefonnummern von Tagesmüttern geben, ich hätte ja eh noch keinen Job war die Aussage, ich solle mich melden, wenn ich einen habe....
Aber ich hätte doch gern mein Kind frühzeitig eingewöhnt, damit mein Sohn die neue Betreuung kennenlernt, akeptiert und sich wohl fühlt und auch ich mit gutem Gewissen dann arbeiten kann.
So habe ich es erklärt, dann ging es auf einmal mit den Telefonnummern.... aber erst nach dem Einwand. Fand ich ehrlich gesagt doof, ist es nciht klar, dass ich erst eine Betreuung brauche, damit ich den Job annehmen kann? Es wird IMMER gefragt "ja, was ist denn mit den Kindern?!"
Tja, soll ich dem AG in spe dann sagen "tja, keine Ahnung.... ich hab noch keine Betreuung..."
Aber jetzt , da alles in trockenen Tüchern ist, alles prima gelaufen ist, wir die weltbeste TaMu haben und auch das JA okay ist, passt alles.
Jetzt habe ich mich auch noch beim TaMuKurs angemeldet, da ich nicht wusste, ob ich bis Herbst einen Job habe.... und ein paar Tage nachdem ich mich zum Kurs angemeldet hatte, bekam ich auch den weltbesten Job.... nun mach ich halt dennoch den Kurs.... man kann ja nie wissen. Tagesmütter werden gebraucht bei uns in der Gegend, sehr sogar.
melli
von
bubumama
am 25.12.2010, 21:54
Sicherlich habe auch ich mich schon über Ämter geärgert, keine Frage. Aber grade die Kinderbetreuung betreffend weiß man, dass es sogar von Stadt zu Stadt unterschiedlich sein kann. Nicht nur wie es gehandthabt wird sonder auch mit wieviel Geld unterstützt wird.
Unter diesen Gesichtspunkten kann man schon sehr froh sein, wenn man überhaupt unterstützt wird!
Mein Fall verlief vermutlich sogar sehr gut und entspannt, mit ner Menge Goodwill des Amtes, aber dafür hatte ich geschlagene 3 Jahre lang während meines Studiums keine sichere Betreuung.
Man muss halt damit auskommen, wie es ist!
Nach der Kindergartenzeit waren beide Kinder immer schlechter betreut, ich sicherlich auch noch im gesamten System nicht perfekt geregelt.
Auch damit mussten wir irgendwie auskommen, obwohl ich nie verstanden habe, warum ein 6jähriges Kind sich nach der Schule selbst betreuen soll.
Nun ist dieses 6jährige Kind 11 Jahre alt und hat ne Tagesmutter. Obwohl ich nicht zum ersten Mal beim JA aufgeschlagen bin.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ein generellen Anspruch auf rundumversorgung hat niemand. Man muss sich selbst helfen und mit ein bisschen Glück wird man dabei unterstützt.
Das mich die Betreuung trotzdem relativ teuer zu stehen kommt und es für mich eine +/- 0 Rechnung ist möchte ich kurz noch erwähnen.
Diese Rechnung bezieht sich auf Arbeitslosigkeit mit den entsprechenden Regelsätzen im Vergleich zu meinem Einkommen abzüglich der Betreuungskosten.
Gruß
misty
von
Misty
am 26.12.2010, 09:31
