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Großer Kraftakt oder ganz großer Kraftakt?

Thema: Großer Kraftakt oder ganz großer Kraftakt?

Guten Morgen. Ich bin diese Tage nur noch am rotieren. Das Arbeitsamt hatte mir eine Weiterbildung empfohlen (im Bereich Marketing, hatte ich schon geschrieben). Ich habe dann selbst geschaut, was es so an vom Arbeitsamt bezahlten und für mich passenden Weiterbildungen gibt, und habe prombt 2 bis 3 gefunden, die ich alle sehr interessant finde. Zwei davon würden inhaltlich auch sehr gut passen und dürften von daher für das Arbeitsamt kein Problem darstellen. Das eine ist "Gestaltung und DTP" (für mich einfach ein zusätzliches, brauchbares Werkzeug), das andere "Technischer Redakteur" mit entsprechender anerkannter Zertifizierung. Ich bin übrigens Medienwissenschaftler mit ehemaligem Forschungsschwerpunkt Web-Usability und zusätzlichem Journalismus-Studium an einer Journalistenschule. Der Technische Redakteur würde da passen wie die Faust aufs Auge... Das große Problem bei beiden ist die Kinderbetreuung, da die Weiterbildungen Vollzeit sind, ich aber für 30 Stunden/Woche gemeldet bin, die Kinder momentan halbtags bei der TaMu sind. Die TaMu hat sich nun doch bereit erklärt, NOTFALLS die Vollzeitbetreuung zu übernehmen. Evtl. könnte unsere ehemalige Putzfrau für einen oder zwei Tage/Woche als Kinderfrau einspringen. Das Jugendamt würde sogar auch für sie unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss bezahlen. Das wäre aber mit viel Verwaltungsaufwand verbunden (Führungszeugnis, Bewerbung bei JuAmt). Sie hat sich schon dazu bereit erklärt, nur passen ihre freien Tage nicht optimal mit denen, bei denen die TaMu Entlastung bräuchte. Dann - und jetzt kommts - die DTP-Weiterbildung würde in 2 Wochen anfangen (also reichlich knapp), und 2 Monate dauern. Der Technische Redakteur dauert ganze 7 Monate - hier kann also nicht eben mal Betreuung für eine gewisse Zeit irgendwie überbrückt werden - und die Maßnahme hat schon begonnen. Ich müsste spätestens nächste Woche einsteigen. Und wirklich geklärt ist die Kinderbetreuung noch nicht. Fazit: Die Kinder (2 1/2 und grad 1 Jahr alt) wären von heut auf morgen von 13 Stunden auf 40 Stunden/Woche in Betreuung (TaMu oder "Kinderfrau" zu Hause). Ich selbst habe zwar bis zur Geburt des ersten Kindes Vollzeit gearbeitet, aber in einem ganz lockeren Zeitrythmus (Uni, freie Zeiteinteilung, Ihr kennt das ja...). Für mich wäre diese Weiterbildung eine riesen Umstellung. 5 Tage die Woche 8 Stunden "Schule", immer um 8:00 Uhr morgens beginnend (ich bin ein sehr nachtaktiver Mensch...). Und schließlich muss ich für mein Journalismusstudium noch die Abschlussarbeit schreiben (und zwar jetzt bis spätestens Oktober). Und wann soll ich das machen bei der Vollzeitbeschäftigung und den zwei kleinen Kindern. Mir steht nun die Wahl zwischen einer Weiterbildung von 2 Monaten, deren Inhalte als reines zusätzliches Werkzeug dienen, und einer Weiterbildung von 7 Monaten, die ein fast völlig neuer Beruf bedeuten würde. Beide Weiterbildungen werden nur 1x jährlich angeboten, also frühestens erst in 1 Jahr wieder, evtl. noch später. Ich würde beides gerne machen, am liebsten hintereinander :-) Aber das geht terminlich nicht, da sie sich überschneiden. Beide Weiterbildungen wären insgesamt ein Kraftakt, der Redakteur ein sehr großer. Wichtiger wäre mir der Redakteur, aber ich habe Angst, dass ich - WIR - uns damit insgesamt übernehmen. Noch dazu alles im wahrsten Sinne des Wortes von heut auf morgen. Entscheiden muss ich mich wohl spätestens diese Woche...

Mitglied inaktiv - 28.05.2008, 09:39



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Hallo, kannst Du die Weiterbildung nicht einfach im nächsten Jahr einplanen? Oder würde sie dir dann nicht mehr angeboten werden vom Arbeitsamt bzw. musst Du jetzt eine Weiterbildung machen, um Arbeitslosengeld zu erhalten? Wenn die Tagesmutter dir zuverlässig zusagen würde für die Betreuung, würde ich sagen, mach es. Es wäre keine weitere Eingewöhnung nötig und Du würdest Dich schon an den Rhythmus gewöhnen! Also, so ein ganz großer Kraftakt ist es dann nicht unbedingt ;-). Aber wenn die Tagesmutter eigentlich gar nicht will und die Betreuung nicht wirklich klar ist, wird es bis nächste woche schwierig. Wenn das jüngere Kind gerade ein Jahr ist: Hat dein Mann schon seine "Vätermonate" genommen? Vielleicht kann er ja seine Arbeitszeit übergangsweise reduzieren? LG

Mitglied inaktiv - 28.05.2008, 10:01



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Hallo Jana, ich würde den technischen Redakteur machen. Weil er Dir ja wohl richtig was bringen würde. Das geht aber nur, wenn Du über einen begrenzten Zeitraum Deine eigenen Interessen völlig abschalten kannst und für Deine Abschlussarbeit zudem Nächte investierst und Schlafmangel verkraftest. Das eine oder andere Wochenende könnte Dein Mann auch mit den Kindern wegfahren, damit Du Ruhe hast. Meine Kinder sind etwa so alt wie Deine und ich kann, wenn es sein muss, auch mal ein paar Nächte durcharbeiten (meine Diplomarbeit für mein BWL-Zusatzstudium ist so entstanden, gut ist sie nicht, aber immerhin habe ich das Studium zeitig abgeschlossen). Mit der Umstellung auf Vollzeit-Arbeit ist es gar nicht so schwierig. Da gewöhnt man sich recht schnell dran. Und irgendwann muss man da halt nunmal durch. Eine verlässliche Kinderbetreuung ist aber unerlässlich. Ich halte es für kein Problem, wenn die Kinder länger bei der Tagesmutter bleiben. Klar wird es eine Umstellung für sie sein, aber sie sind die Tagesmutter gewöhnt und von daher dürfte das ganz gut gehen. Die zusätzliche Betreuung durch die zukünftige Kinderfrau sehe ich eher problematisch, wenn die Kinder nicht schon auch früher regelmäßig durch sie betreut wurden. Wie sieht es denn bei Deinem Mann aus? Kann der z.B. einen Tag Urlaub oder Überstundenabbau in der Woche nehmen und die Kinder dann betreuen? Zumindest für ein paar Wochen um den Übergang harmonisch zu gestalten? Ich sehe vor allem den Übergang als problematisch an, da alles so schnell gehen muss. Die Fortbildung an sich sehe ich nicht als Kraftakt sondern als normale Vollzeit-Beschäftigung. Ein Kraftakt ist in jedem Fall die Abschlussarbeit. Wie die zu schaffen ist, hängt von Deiner persönlichen Belastbarkeit, von der Kooperation Deines Mannes und natürlich auch vom geforderten Umfang ab. LG Linda

Mitglied inaktiv - 28.05.2008, 10:17



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Hi, ich würde die 7 Monate machen - der Zeitraum ist absehbar und deine Chancen verbessern sich deutlich für deine spätere Berufstätigkeit. Für die Kinder wird die Umstellung nicht sooo groß, da sie die Tamu ja schon kennen und glücklicherweise noch kein ausgeprägtes Zeitgefühl haben. Zudem ist es bei Weiterbildungen und Schulungen üblich, dass gegen 15, spätestens 16 Uhr Schluss ist, Freitags idR schon mittags. Das finde ich für Kinder ideal, da bleibt noch Zeit für die Familie und am Abend noch Zeit zum Arbeiten, lernen, Abschlußarbeit schreiben... Ich habe das über 2 Jahre durchgezogen, da mein Sohn zu Beginn des Referendariats geboren ist - ich musste Vollzeit arbeiten (viel von zu Hause) und zudem noch für das Staatsexamen lernen bei einer Druchfallquote von immerhin >30% - es hat alles geklappt, wenn auch mit einigen Augenringen :) Gruß, Speedy

Mitglied inaktiv - 28.05.2008, 11:06