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Erfahrungen gesucht - schwangere Erzieherin in einer stat. Jugendwohngruppe

Thema: Erfahrungen gesucht - schwangere Erzieherin in einer stat. Jugendwohngruppe

Hallo zusammen, Seit kurzem weiß ich, dass ich schwanger bin, und bin nun total verunsichert, wie es mit meiner Arbeit weitergehen kann. Ich arbeite Vollzeit als Erzieherin in einer vollstationären Jugendhilfeeinrichtung mit Jugendlichen, die zum Teil bereits Vorstrafen wegen Körperverletzung haben. Ich arbeite im Schichtdienst (Tag- und Nachtdienste, nachts mit Nachtbereitschaft ab 23 Uhr, am Wochenende 25 Stundendienste). Meist bin ich allein im Dienst, evtl. noch mit einer Praktikantin. Ich arbeite gern, mache lieber Nacht- als Tagdienst. Doch wie kann es nun weitergehen? Laut Mutterschutzgesetz darf ich ja nur zwischen 6 und 20 Uhr arbeiten. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir von Euren Erfahrungen berichten würdet. Vor allem interessiert mich, wie Ihr das mit den Dienstzeiten geregelt habt, ob ihr weiterhin alleine gearbeitet habt, und wie ihr mit besonderen Streßsituationen umgegangen seid (z.B. Konflikte, aggressive Stimmung). Gibt es sonst noch was, auf das ich achten soll? Über zahlreiche Antworten würde ich mich freuen. Vielen Dank schon mal. Luvi

von luvi am 13.05.2012, 08:47



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Ich würde Dir raten, es so zu sehen, dass Du und Dein Baby an erster Stelle steht und dann erst die Arbeit kommt. Es ist das Problem des Arbeitgebers, dass Du z.B. keinen Nachtdienst mehr machen darfst - er muß sich da eine Lösung überlegen, nicht Du! Ausserdem wenns Aggressionen der gröberen Art geben kann und Deine Schwangerschaft dadurch gefährdet werden kann - geh raus aus dem Gruppendienst, oder wechsle in eine "einfachere" Gruppe......Dein Arzt kann Dich gegebenenfalls auch komplett während der Schwangerschaft freistellen! Geh kein Risiko ein und denke einfach zuerst an Dich! Ich habe damals meine Gruppe gewechselt, weil das möglich war. Ich kenne aber auch Kolleginnen, die sofort freigestellt wurden........

von Flirrengel am 13.05.2012, 10:47



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Hallo, ich arbeite in einer Mädchenwohngruppe. Als ich vor 4 J. schwanger war, durfte ich bis zum 4. Monat ganz normal weiter arbeiten, dann nur noch im Tagdienst. Meine Kollegin ist derzeit schwanger, sie hat ein Beschäftigungsverbot vom AG erhalten, weil er nicht für ihre Sicherheit und die des Kindes garantieren kann. Wir haben keine Mädchen die Vorstarafen wegen Körperverletzung haben, aber ausreichend Aggressionspotential, welches sie nicht immer kontrollieren können. Sie hat mit dem stellv. Leiter einen Bogen ausgefüllt und das Ergebnis war, dass sie ab sofort nicht mehr arbeiten durfte. Ich mag meinen Job auch, aber dein Kind sollte jetzt vorgehen! LG Aeonflux

von aeonflux am 13.05.2012, 11:40



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Hallo Luvi, erstmal herzlichen Glückwunsch. Ich habe bis zum Mutterschutz bei meinem ersten Kind ebenfalls in einer vollstationären Einrichtung gearbeitet und ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Arbeit gut leistbar war, wenn das Kollegenteam gut ist und auch bereit, entsprechend Rücksicht zu nehmen. Bei mir war das der Fall, ich kenne aber auch andere Fälle. Ab Bekanntgabe der schwangerschaft habe ich nur noch im Tagdienst gearbeitet bis maximal 20 Uhr, keine sonntage und auch keine Feiertage. Ganze Wochenenddienste gehen gar nicht und finde ich im Übrigen auch ohne Schwangerschaft nicht sinnvoll. Die Jugendlichen haben im Großen und Ganzen versucht, Rücksicht zu nehmen, aber klar, ging natürlich nicht immer. Und Du musst klar Prioritäten setzen, denn Du und Dein Baby gehen vor. Von daher, viel Glück, ich gehe davon aus, dass Du noch nicht mit Deinen Kollegen und Deinem Vorgesetzten gesprochen hast. An der Reaktion wirst Du viel erkennen. ich konnte meine kollegen übrigens auch außerhalb ihrer Dienstzeit anrufen, in Krisensituation und auch, wenn ich mal schnell zum Arzt mußte und allein im Dienst war. Und mit dieser Unterstützung konnte ich bis zum Ende der Schwangersschaft und mit wenigen Fehlzeiten arbeiten. Und meine Schwangerschaft war nicht unproblematisch. Sprich mit Deinen Kollegen und frage konkret nach, was sie zu leisten bereit sind, zu Deiner Unterstützung. Und Du brauchst keinerlei schlechtes Gewissen haben. Wir haben einen derart anstrengenden Job, der steht und fällt mit der Kollegialität im Team. Alles Gute Dir, Malefiz

von Malefiz am 13.05.2012, 13:14



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Hallo Luvi, erstmal herzlichen Glückwunsch. Ich habe bis zum Mutterschutz bei meinem ersten Kind ebenfalls in einer vollstationären Einrichtung gearbeitet und ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Arbeit gut leistbar war, wenn das Kollegenteam gut ist und auch bereit, entsprechend Rücksicht zu nehmen. Bei mir war das der Fall, ich kenne aber auch andere Fälle. Ab Bekanntgabe der schwangerschaft habe ich nur noch im Tagdienst gearbeitet bis maximal 20 Uhr, keine sonntage und auch keine Feiertage. Ganze Wochenenddienste gehen gar nicht und finde ich im Übrigen auch ohne Schwangerschaft nicht sinnvoll. Die Jugendlichen haben im Großen und Ganzen versucht, Rücksicht zu nehmen, aber klar, ging natürlich nicht immer. Und Du musst klar Prioritäten setzen, denn Du und Dein Baby gehen vor. Von daher, viel Glück, ich gehe davon aus, dass Du noch nicht mit Deinen Kollegen und Deinem Vorgesetzten gesprochen hast. An der Reaktion wirst Du viel erkennen. ich konnte meine kollegen übrigens auch außerhalb ihrer Dienstzeit anrufen, in Krisensituation und auch, wenn ich mal schnell zum Arzt mußte und allein im Dienst war. Und mit dieser Unterstützung konnte ich bis zum Ende der Schwangersschaft und mit wenigen Fehlzeiten arbeiten. Und meine Schwangerschaft war nicht unproblematisch. Sprich mit Deinen Kollegen und frage konkret nach, was sie zu leisten bereit sind, zu Deiner Unterstützung. Und Du brauchst keinerlei schlechtes Gewissen haben. Wir haben einen derart anstrengenden Job, der steht und fällt mit der Kollegialität im Team. Alles Gute Dir, Malefiz

von Malefiz am 13.05.2012, 13:14



Antwort auf Beitrag von Malefiz

o.t.

von Malefiz am 13.05.2012, 13:19



Antwort auf Beitrag von luvi

Hallo zusammen, Vielen Dank für Eure Antworten. Ihr habt mir sehr weitergeholfen. Ich werde in den nächsten Tagen mit meinem Arbeitgeber und den Kollegen reden, dann werde ich weitersehen. Bin gespannt, wie sie drauf reagieren. Luvi

von luvi am 19.05.2012, 22:11