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Eine allg. Frage

Thema: Eine allg. Frage

Hallo, ich bin ja momentan wieder überaus fleißig am Bewerbungen schreiben. Meine Elternzeit war im Dez. jetzt vorbei und seitdem suche ich die passende Stelle, mein vorheriger AG hat leider nichts mehr für mich frei. Ich hätte aber mal gern gewusst, nach welchen Kriterien Ihr Eure Stellen aussucht und ggf. dann annehmt? Es ist so, dass viele immer "blöd" schauen, wenn ich sage, ich hätte da und dort was in Aussicht, das wäre schön. Dann heißt es immer, ja lohnt sich das denn? Der lange Weg? Die Betreuungskosten? Die Benzinkosten etc.? Die eine Stelle z.B., da sind 20 Std./Wo in einem Krankenhaus im Sekretariat. Es würden je nach Einstufung zw. 500 und 600 Euro bleiben. Davon geht aber noch einiges an Benzingeld (schätze mal so 200 Euro mind.) und Betreuungsgeld (200) ab. Tja, lohnt das dann überhaupt? Ich sage ja, wenn ich da drin bin, dann habe ich den Job und den wollte ich machen. Viele sagen, wegen den paar Kröten den langen Weg und die vielen Stunden wäre das nicht wert. Andererseits hätte ich noch einen 400 Euro Job in Aussicht, wobei ich aber glaube, das wird nichts. Denn bisher hat sihc niemand gemeldet. Das wäre im Ort, wäre aber nicht das was ich will. Da hätte ich dann weniger Benzingeld, weniger Betreuungskosten usw. Aber letztendlich noch weniger als die 400 Euro, denn ein bisschen was geht ja auch weg (eben Betreuung, Benzin) Wie seht Ihr das? Warum arbeitet Ihr z.B. für teilweise wenig Geld, was letztendlich über bleibt? Warum nehmt Ihr 10, 15, 20 oder mehr Stunden? Ich will das, weil mir ehrlich gesagt daheim die Decke auf den Kopf fällt. Ich drehe mich im Kreis, mein Leben besteht momentan wieder mal nur aus Putzen, Kochen und Waschen. Wenn ich am Ende bin, kann ich sofort wieder anfangen mit allem, weil wieder was zu erledigen ist.... Außerdem will ich nicht aus dem Arbeitsleben ausscheiden für lange Zeit. Da käme ich sonst nie mehr rein, man sieht doch überall wie schwer es ist. Und zudem habe ich meine Ausbildung sicher nicht umsonst gemacht. Irgendwie geht das aber vielen nicht in den Kopf.... melli

Mitglied inaktiv - 29.04.2010, 12:23



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Ich bin der Meinung, wenn du es dir leisten kannst, dann mach den Job, der mehr SPASS macht. Denn das ist doch genau einer der Gründe FÜR das Arbeiten: Rauskommen, was Interessantes machen (das nichts mit Haushalt zu tun hat), natürlich auch Geld verdienen. Bei mir wäre es so, wenn ich was arbeiten würde, das zwar mehr Geld bringt, mir aber nicht liegt, dann hätte ich schon bald keine Lust mehr dazu und wäre daheim dann wieder unausgeglichen etc. Es ist natürlich was anderes, wenn du jeden Cent umdrehen mußt. Allerdings ist selbst dann zu überlegen, ob du nicht in deinem gelernten Job doch eher die Möglichkeit hast, weiterzukommen, in nicht allzu ferner Zukunft mehr zu verdienen (evtl. mehr als im 400€-Job). LG, Mari

Mitglied inaktiv - 29.04.2010, 13:01



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Tja, das frage ich mich auch jeden Tag. Meine Traumstelle wären 30 Stunden die Woche, hier bei mir am Ort, wo ich zu Fuß oder mit dem Fahrrad hin kann, dann würde das auch mit den Betreuungszeiten klappen und ich hätte genug Zeit für Kind und Mann. Mit einem Nettoeinkommen von 2000 Euro (inkl. Kindergeld und Rente vom Mann) würden wir schon ganz gut leben, vorausgesetzt unsere Schulden wären weg. Bis vor 4 Wochen habe ich 45 Stunden die Woche gearbeitet, und habe gerade mal 1300 Euro netto bekommen (Zeitarbeit) und das mit "Steuerklasse 3"!!! Wir bekommen noch ergänzendes Hartz IV. Da der Arbeitsvertrag auf 35 Stunden lautete, sind da noch Überstundenzuschläge enthalten. Jetzt hab ich vereinbart, dass ich keine Überstunden mehr mache, da ich es einfach nicht mehr schaffe. Ich hab nen behinderten Mann noch zum Kleinkind. Was wiederum heißt, dass es mal locker 100 Euro weniger sind im Monat. Und wenn ich dann krank bin, ist es nochmal weniger, weil ja die Fahrtkosten für die Tage wegfallen. Wenn ich rechne, habe ich mit komplett Hartz IV mehr Geld zur Verfügung wie wenn ich arbeiten gehe. Ich frage mich warum ich überhaupt noch arbeiten gehe? Dafür dass ich meine Familie trotzdem nicht ernähren kann? Ich habe noch sage und schreibe 18 Euro im Geldbeutel. Kindergeld und Gehalt gibt es erst wieder am 15. Mai. Super nach Abzug aller Kosten, reicht mein Gehalt grade mal 2 Wochen. Genau deswegen habe ich so einen Hass auf alle Arbeitgeber. Ich als Mutter soll immer und überall bereit und flexibel sein, aber ein Arbeitgeber muss niemals flexibel sein, geschweige denn dass ich meinen derzeitigen Job mal ganz locken von zuhause machen könnte. Brauch nur Telefon und Internet, einloggen ins Callcenter und die Systeme und los gehts.

Mitglied inaktiv - 29.04.2010, 13:02



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Hätte im Oktober in meine alte Firma zurückgesollt. Hätte sich aber für mich absolut nicht gelohnt. Ich hätte nach Abzug der Fahrtkosten und Kinderbetreuungskosten keinen Cent verdient! Zudem war es zu dem Zeitpunkt für K nicht zumutbar sie 8 Stunden am Tag in den KiGa zu bringen und für mich wäre es purer Stress gewesen. Hätte am Tag ca. 3 Stunden Fahrtweg gehabt! Habe daraufhin gekündigt. 2 Wochen später hat mich meine Firma angerufen und mir einen Heimarbeitsplatz angeboten. Bei gleicher Bezahlung. Aber da ich mir die Fahrtkosten spare und einiges am KiGa-Beitrag habe ich angenommen. Der Job macht mir wahnsinnig viel Spaß und ich bin froh das es so gekommen ist. Im Moment arbeite ich 25 Stunden/Woche. Für uns alle ist es ideal

Mitglied inaktiv - 29.04.2010, 13:26



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Mal ganz abgesehen davon, dass "Betreuungskosten" ja wohl ein Thema fürs Familieneinkommen insgesamt ist: - Fahrtkosten können wieder ab dem ersten Kilometer steuerlich geltend gemacht werden - Betreuungskosten sind bis zu einem nicht unerheblichen Grad auch absetzbar Hör auf Dich zu rechtfertigen: wenn der Job mit allen Begleiterscheinungen für Dich ok ist, dann mach ihn! Viele Grüße Susanne

Mitglied inaktiv - 29.04.2010, 13:51



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ich muss mich nicht immer rechtfertigen. Ich sollte auf mein Gefühl hören und das machen, was mir Freude macht. Es stimmt, ein Job, der keinen Spaß macht, ist auch nichts, und man macht ihn dann auch nicht gut. Danke für Eure Meinungen und Berichte. melli

Mitglied inaktiv - 29.04.2010, 14:14



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Du hast dir die Frage doch schon selbst beantwortet. Man arbeitet nicht nur für Geld, das beweisen die vielen tausend Menschen die arbeiten und trotzdem noch ALG2 bekommen, weil das was sie verdienen nicht zum leben reicht. Man arbeitet auch um sich selbst einen Gefallen damit zu tun. Wenn man den Job gerne macht, die Leute mit denen man es zu tun hat einem nicht zuwider sind und in dieser Zeit die Kinder gut versorgt sind sollte man es tun. Egal wieviel Geld übrig bleibt. Klar ist es schön wenn man am Ende des Monats sieht daß man auch Geld verdient hat, aber wie du auch schon gesagt hast, du hast dann schon mal nen Fuß in der Tür und wer weiß was sich daraus noch entwickeln kann. Und wenn du nicht auf jeden Euro schauen musst, dann kannst du dir den "Luxus" zu arbeiten ohne am Ende viel verdient zu haben gerne gönnen.

Mitglied inaktiv - 29.04.2010, 14:24



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Es geht ja nicht nur um das was aktuell Netto übrig bleibt. Sondern es geht auch darum, dass man beruflich auf eigenen Beinen steht. Was passiert denn, wenn einem der Mann abhanden kommt (durch Tod oder Trennung) oder berufsunfähig wird? Ich finde es langfristig einfach sicherer wenn beide Partner in der Lage sind Geld zu verdienen. LG Linda

Mitglied inaktiv - 29.04.2010, 14:50



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Hallo, das Problem ist, dass Mütter/Ehefrauen Lohnsteuerklasse V haben, dann zieht man bei ihnen Betreuungskosten ab und dann bleibt nichts mehr übrig. Dabei sind Betreuungskosten Familiensache. Ich würde mich an Deiner Stelle nicht rechtfertigen. Es ist die Möglichkeit für Dich überhaupt wieder in den Beruf zu kommen und mit 20 Stunden/Woche ist das auch ordenltich. Von dort aus hast Du in 2, 3 oder auch 5 Jahren bessere Chancen auf was anderes/neues als wenn Du Dich nach 5 oder 10 Jahren ohne Beruf bewirbst. Und es ist eine Unabhängigkeit, die man dadurch erreicht, auf die ich nicht verzcithen wollte. Wir haben eine gesunde Ehe und kein GEdanke, dass es je anders sein könnte, trotzdem tut mir die Gewissheit gut, dass ich zur Not unsere Familie auch ernähren könnte - wenn auch auf einem niedrigeren Level. Spätestens wenn die Kinder in die Schule gehen und die Betreuungskosten geringer werden (was bei TZ in der Regel so ist), sieht die Rechnung ganz anders aus - und vorher ist es einfach eine Investition in die Zukunft. Lass Dich nicht auf sinnlose Diskussionen ein. Viel Erfolg Grüße Tina

Mitglied inaktiv - 29.04.2010, 15:41



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Hi Wie die anderen schon schreiben: Lass`dich nicht beeinflussen, sondern mache das, was DU Für richtig hälst. Das ist ganz wichtig. "Betreuungskosten sind Familiensachen" klingt ja so ganz toll. Aber wollen wir mal ehrlich sein: Wenn Frau nicht Vollzeit arbeiten geht, dann braucht man einfach keine zusätzliche Betreuung wie Tagesmutter oder Au Pair. Bei uns sind Betreuungskosten zwar auch Familiensache, aber wir kämen gut 600-700,-/Monat günstiger, würde ich nicht arbeiten. Das rechnet sich an MEINEM Gehalt dann natürlich wieder. Also geht quasi doch mein Gehalt fürs Au Pair drauf. Ohne MEIN Gehalt bräuchten wir es nicht, könnten es uns auch nicht leisten. (Wenn man nun das Pech hat, keine Krippe am Ort zu haben...was beim Schichtdienst aber auch egal wäre...). So, zu deinen Fragen: ***Wie seht Ihr das? Warum arbeitet Ihr z.B. für teilweise wenig Geld, was letztendlich über bleibt? Warum nehmt Ihr 10, 15, 20 oder mehr Stunden? *** Weil ich während der Elternzeit die Möglichkeit hatte, habe ich 20 Stunden genommen. Weil das die Zeit, wo meine Kinder gut von Kindergarten (bzw der Mini von der Tagesmutter) betreut werden konnte. Ich hatte auch Lohnsteuerkl. 5, aber es blieb trotzdem noch ein bissl über. Es hat mir gut getan, im Job zu bleiben. Warum ich nun mehr Stunden mache: Weil es mein alter Posten NACH der Elternzeit war, der mir frei gehalten wurde. Ich habe gesagt "Vollzeit-Schichten? -Ich versuche es!", nachdem der Teilzeitantrag abgelehnt wurde. Versuch macht klug: Es funktioniert. Ich ziehe es durch, weil ich einen tollen Job habe, den ich sicher so schnell nicht wieder bekommen würde, würde ich mir nun 10 Jahre Zeit für die Kinder nehmen. Und ich will den Posten nunmal behalten...er macht Spaß. LG Sumse

Mitglied inaktiv - 29.04.2010, 19:31