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"Eine Frau, die arbeitet nimmt einem Familienvater den Job weg!"

Thema: "Eine Frau, die arbeitet nimmt einem Familienvater den Job weg!"

Die Äusserung des Jahrhunderts, finde ich. Ich habe sie gestern bestimmt zum....*hm* 6. oder 7. mal gehört. Krass, nicht wahr? "Nicht böse sein, ich meine das nun rein objektiv. Aber im Grunde ist es doch so, dass eine Frau einem Familienvater den Arbeitsplatz wegnimmt, bzw blockiert!" Interessant, wie die Männer das sehen. Sie sehen nicht, dass die vielen Frauen am Herd ihre Qualifikation der Wirtschaft zu Gute kommen lassen MÜSSTEN, da akuter Fachkräftemangel herrscht. Sie sehen auch nicht, dass sich die Azubis schon Jahre vorher "reserviert" werden, weil zu wenig Fachkräfte auf dem Markt sind. Sie sehen nicht, das kurze "Einarbeitungsprogramme" für Quereinsteiger geschaffen werden sollen, weil akuter Fachkräfte- mangel herrscht! Wo sind denn die ganzen Männer, denen ich den Job weg nehme????? WO? Liegt es an Weihnachten, oder wie kommen die Kerle zur Zeit auf solche Bolzen?

von Sumsebrumm am 03.12.2010, 08:38



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Welch schwachsinnige Aussage, man könnte es ja auch ein umdrehen: "Ein Mann der arbeitet nimmt einer Familienmutter den Arbeitsplatz weg!" Welch klischeehaftes Denken! Ohne Worte!

von Flirrengel am 03.12.2010, 08:42



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Diese Aussage kann doch nur von einem Mann stammen.....

von babyproject am 03.12.2010, 08:43



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Hallo, dem liegen ja zwei Irrtümer zugrunde: 1. Die Annahme, dass Arbeit ein fester Kuchen sei, der aufgeschnitten werden könne. Tatsache ist, dass eine hochqualifizierte Stelle, mehrere minderqualifizierte Stelle nach sich zieht. 2. Das Männer so gut sind wie Frauen...... Mit welchen strohhackedummen Männern hast Du arme denn zu tun? Gruß Tina

von Tinai am 03.12.2010, 08:47



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Der Mann! Der große Ernährer!

von Flirrengel am 03.12.2010, 08:49



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Was für eine Annahme!

von Ulli am 04.12.2010, 13:11



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Ich finde den Spruch vor allem deshalb vorsinnflutlich, weil er das alte Rollenbild bedient: der Mann ernährt die Familie, die Frau (wenn sie überhaupt so dreist ist, arbeiten zu gehen), verdient allenfalls was HINZU. Mittlerweile gibts ja aber nun genug Familien, wo beide Gehälter benötigt werden, die Frau der Hauptverdiener ist oder sogar ganz allein mit ihrem Gehalt die Familie finanziert (z.B. bei Alleinerziehenden). Aber selbst wenn eine Frau arbeiten geht, ohne dass eine wirtschaftliche Notwendigkeit dahintersteht, ist das ihr gutes Recht. Einen Beruf auszuüben hat ja nicht nur den Vorteil, dass man Geld verdient, sondern auch viele andere. Zum Beispiel, eine gewisse Unabhängigkeit zu wahren, nicht von einem (Ehe)mann abhängig zu sein. Vielleicht ist es auch das, was manche Machos insgeheim stört..

von berita am 03.12.2010, 08:57



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Da kann man nur ganz müde kontern, dass, wenn es einen Mann gäbe, der den Job genauso gut machen würde, er ihn sicher auch hätte.

von carla72 am 03.12.2010, 09:15



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dass man das heute immer noch hört wundert mich ein wenig. Was ich des Öfteren gesagt bekam war: "Du willst bezahlt werden wie ein Mann, also arbeite auch so." (darauf abzielend, wenn ich mal einen Kindkranktag brauchte oder eben auf pünktliches Konferenzende bestanden habe). Finde ich auch zum k*****, denn warum eigentlich können Männer IMMER für den Job parat sein, während von Frauen noch "nebenbei" verlangt wird, ständig auf dem Sprung für die Familie zu sein? Wer hat das eigentlich so festgelegt? Kann doch nur ein Kerl gewesen sein. VlG Annette

von momworking am 03.12.2010, 10:58



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... hat sich meine Mutter damals nicht beirren lassen und trotz Baby (mir) weitergearbeitet! In einer Zeit, wo es im damaligen Westdeutschland keine Kinderkrippen und Tagesmütter gab und Nannys lediglich dazu da waren, wohlhabenden Damen den Friseurbesuch zu ermöglichen. In so einer Zeit haben meine Eltern ein sehr modernes Modell gelebt: Mein Vater trat beruflich kürzer und betreute mich in der Zeit, in der meine Mutter arbeitete. Übrigens ohne jede finanzielle Unterstützung wie Elterngeld oder Erziehungsgeld oder sonstwas!!! Leider scheiterten sie an dem Umfeld, als meine jüngere Schwester geboren wurde, wurde die Kritik und die organisatorischen Schwierigkeiten einfach unerträglich. Das bereut meine Mutter bis heute, übrigens. Schade. Und was für ein Glück und was für ein Privileg, dass ich heute arbeiten und Babys/eine Familie haben kann. VlG Annette

von momworking am 03.12.2010, 11:03



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Hallo! Den Spruch, soviel leisten zu müssen wie ein Mann, wenn man so bezahlt und karrieretechnisch behandelt werden will, finde ich absolut fair. Dabei stehen natürlich nicht Arbeitsstunden im Vordergrund, sondern Leistung. Aber Du hast Recht, ich wundere mich immer wieder, wieviele hier Flexibilität von Unternehmen fordern, wenn es um Zeit für Familie oder kranke Kinder geht. Ich fordere das von meinem Mann! Natürlich nehme ich mir die Flexibilität, die ich haben kann und arbeite dann abends oder am WE nach, aber es gibt keinen Grund, warum nur ich mich um Kind, Familie, Haushalt kümmern sollte. Ergo - es verlangt gar keiner von uns, aber die meisten lassen sich gerne von ihren Männern in diese Rolle drängen. Warum, weiss ich nicht.

von NadineLausanne am 03.12.2010, 12:25



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Wenn das heute noch ein Mann sich zu sagen getraut, dann ist es die blanke Angst davor, dass Frauen besser sind als er. Immerhin traut er sich nicht mehr zu sagen, dass Frauen nicht dazu taugen. Nö, jetzt muss er mit dem Argument des Arbeitsplatzraubes kommen und die Frauen gegeneinander aufbringen: Schaut her, Frauen, dieses böse Weib nimmt Deinem Mann und dem Vater Deiner Kinder die Arbeit weg. Durchsichtige, primitive Manöver, die nicht mal mehr fürs Kabarett taugen.

Mitglied inaktiv - 03.12.2010, 11:54



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Was wäre denn, wenn plötzlich alle Frauen ihre Jobs aufgeben würden? Dann hätten zwar alle Familienväter einen Job, aber was wäre mit unserer Wirtschaft??? Wie kann man bloß so eine absolut veraltete Meinung haben.

Mitglied inaktiv - 03.12.2010, 12:47



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Genau so isses! Und wenn die Frauen endlich wieder alle ihrer Bestimmung nachgehen würden (also Kinder, Küche, Kirche natürlich), dann hätten die Männer endlich wieder Gelegenheit, ihren Traumberufen nachzugehen: Kassiererin und Krankenschwester. N. Ichsoganzernst

von syko am 03.12.2010, 12:50



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wieso drueber aufregen. jemand der sowas sagt, ist eh zu daemlich um seinen job ordentlich zu machen und wird es vermutlich einfach aus purem neid oder angst seinen job an eine frau zu verlieren gesagt haben. ist ja auch furchtbar, sowas :)

von Mandana am 03.12.2010, 12:58



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bekam ich in meinem leben schon fünf mal zu hören. das letzte mal im april 2010 von meinem chef. ich habe aufgehört, etwas zu erwidern. mein chef wirft mich nicht raus. könnte er ja. macht er aber nicht. deshalb lass ich ihn reden. er soll in seiner welt bleiben, wenn er das mag. ich leiste in der zwischenzeit meine arbeit.

von Chatilia am 03.12.2010, 13:00



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Da erwidere ich nur cool, dass ein Mann einer Frau den Arbeitsplatz wegnimmt. Soll sich packen!

von Pamo am 03.12.2010, 13:27



Antwort auf Beitrag von Sumsebrumm

Ich habe den Satz auch schon zehn bis zwölf mal gehört. ABER: Bisher EIN EINZIGES Mal von einem Mann - und der war jenseits von 70, da habe ich das als "Na ja, in Deinem Jahrhundert...." abgetan. Die anderen Male IMMER von Frauen. Von älteren - da denke ich obiges. (Vergleichbar dem Satz: "Toll, wie Dein Kind sich trotz Krippe entwickelt!") Aber erschreckendesweise zunehmend auch von jüngeren. Und ich meine nicht "jünger als 70" sondern "deutlich jünger als ich". So im Alter unserer Familienministerin..... Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 03.12.2010, 18:22



Antwort auf Beitrag von Sumsebrumm

Interessante Logik. Demnach dürfen also nur Männer eine Familie ernähren und wir gehören an den Herd oder wie? Hallo Emanzipation... Unfassbar eine solche Einstellung im Jahr 2010

von tapeten am 03.12.2010, 19:11



Antwort auf Beitrag von Sumsebrumm

Ich habe die gleichen Rechte, wie ein Mann und ich habe auch das Recht, meine Familie zu ernähren. Wo hast Du das bloß gehört?

Mitglied inaktiv - 03.12.2010, 19:31



Antwort auf Beitrag von Sumsebrumm

... hier in der Schweiz gibt es auch noch genug Frauen, die derselben Ansicht sind und die mich und meinesgleichen (also die meisten von Euch) als Rabenmuetter und Wirtschaftszerstoerer (und dazu noch Deutsche Einwandererin, aber das nur am Rande) sehen. Manchmal habe ich das Gefuehl, unsere Muetter waren emanzipierter als wir. Gruss FM

von Foreignmother am 05.12.2010, 19:40