Baby und Job

Forum Baby und Job

Ein Artikel, der einen ein schlechtes Gewissen machen kann...

Thema: Ein Artikel, der einen ein schlechtes Gewissen machen kann...

Betreuung statt Liebe? - ein "Betreuungsopfer" erzählt auf www.familienhandbuch.de (zu finden unter Kindertagespflege) Finde ich einen sehr krassen Artikel, der mich sehr betroffen hat und sicherlich in vielen Punkten bei vielen Kindern nicht unrecht hat. Ich würde mal gern eure Meinung dazu wissen. Denn ich bin eine Mutter, die gern arbeitet, ihr Kind über alles liebt und eher unzufrieden ist, wenn ich den Ausgleich Arbeit nicht habe. Und ich glaube, Betreuung kann funktionieren, wenn man sich in der Arbeitsfreien Zeit mit dem Kind beschäftigt, eine Beziehung zu der Betreuerin aufbaut und als Mutter/Eltern Zeit für das Kind hat und ihn Liebe und Geborgenheit gibt, anstatt sich vorne an zu stellen. Was glaubt ihr?

Mitglied inaktiv - 08.09.2010, 21:36



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ich finde es unsäglich, dass im "familienhandbuch" solch ein Beitrag steht und ich habe dort auch schon vor längerem hingeschrieben, leider ohne Reaktion. Selbst wenn der Beitrag vielleicht überspitzt sein soll, missbraucht er die Perspektive des Kindes. Er hat nur einen Zweck: Ein schlechtes Gewissen zu machen! Ich habe weder mich noch meine Kinder an irgendeiner Stelle wieder gefunden. Der Artikel wurde hier schon einmal diskutiert. Gruß Tina

Mitglied inaktiv - 08.09.2010, 22:27



Antwort auf diesen Beitrag

Hi Tina, Das wusste ich nicht, dass das hier schon mal diskutiert wurde... unter welchen Stichwort kann ich evtl. die Diskussion finden? Und danke, dass du es ähnlich siehst. Ich arbeite auch mit Kindern und ich denke, bei manchen ist es durch die äußeren Umstände der Familie vielleicht ein Faktor, der die Geschichte des Kindes prägen kann. Aber ich bin eher der Meinung wie du, dass Eltern, die wirklich engergiert sind und sich um ihre Kinder bemühen (mit Berufstätigkeit) genauso gute Eltern sind und deren Kinder es nicht übel nehmen, dass man arbeiten geht. Ich muss schon sagen, dass mich der Artikel aber sehr getroffen hat, weil er wirklich ein schlechtes Gewissen macht! Wirklich sehr Dreist das so darzustellen! Danke für deine Meinung!

Mitglied inaktiv - 08.09.2010, 22:34



Antwort auf diesen Beitrag

ich habe den artikel gerade erst gelesen und bislang noch keine diskussionen dazu...diese fikive geschichte find ich bescheuert, aber die fragen zum schluss ganz interessant. da der autor therapeut ist, hat er vor allem mit problematischen kindern zu tun, wo einiges schief gelaufen ist. aber es wäre sicher falsch, diese erfahrungen zu verallgemeinern.

Mitglied inaktiv - 08.09.2010, 22:39



Antwort auf diesen Beitrag

Diesen Artikel habe ich gerade zum ersten Mal gelesen. Ich denke es geht nicht darum ein schlechtes Gewissen zu machen oder arbeitende Eltern anzuklagen! Es soll doch nur dazu anregen mal nachzudenken. -Nutze ich die wenige Zeit die ich mit meinem Kind habe sinnvoll? -Nehme ich mir auch mal 1 Stunde NUR Zeit für mein Kind? oder gibt es nebenbei immer was anderes zu erledigen? -Höre ich ihm aufmerksam zu? -Hat es das Gefühl immer zu mir kommen zu können wenn es mal Probleme hat? (egal wie gestreßt ich auch gerade bin) -Spürt es das es geliebt wird? Außerdem soll glaube ich angedeutet werden, dass man nicht immer sonstwohin in den Urlaub oder in den teuersten Freizeitpark fahren muss um sein Kind glücklich zu machen.

Mitglied inaktiv - 09.09.2010, 01:16



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Elise, wenn man etwas Abstand hat - und das habe ich inzwischen zum Glück, weil meine armen fremdbetreuten Kinder einfach nicht missraten wollen - dann kann man in dem Artikel durchaus Kernaussagen finden. Aber in welcher Situation liest man diesen Artikel? Wenn man Rat sucht oder Unterstützung! Und dann bekommt man eins mit der Keule übergezogen. Und wer liest diesen Artikel? Die, die sich sowieso schon den Kopf zerbrechen. Er bietet überhaupt und keinerlei Lösungsansätze für die beschriebene seelische Verwahrlosung. Er zeichnet ein völlig falsches Bild an der Realität vorbei. Dass der Mann Therapeut ist, beeindruckt mich nicht. Ich war vor wenigen Jahren zufällig in einem Vortrag eines viel zitierten und hochdotierten Professors, der hier auch schon oft diskutiert wurde, der vier Kinder und Frau zu Hause hat, der nicht müde wird, zu behaupten, dass "Kinder die unter drei Jahren fremdbetreut werden zu "emotionalen Monstern" mutierten. Leider blieb ber Belege schuldig und ich kleine dumme berufstätige Mutter mit beschränktem Horizont kann seine Beobachtungen nicht wiederfinden. Ich finde es wichtig, den eigenen Weg immer mal wieder aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und da könnten solche Artikel hilfreich sein. Dieser ist es nicht! Gruß Tina PS: Leider finde ich die Diskussion auch nicht wieder, Paulita hatte damals sehr treffsicher formuliert.

Mitglied inaktiv - 09.09.2010, 09:14



Antwort auf diesen Beitrag

ich habs gefunden: http://www.rund-ums-baby.de/babyundjob/beitrag.htm?id=48333

Mitglied inaktiv - 09.09.2010, 09:30



Antwort auf diesen Beitrag

Ich weiß nicht, was der Autor dieses Artikels mit demselben bewirken will. Sicherlich gibt es Kinder von vollarbeitenden Doppelakademikern (die er in seiner Beschreibung, wohl eindeutig im Blick hat. Wer sonst sollte sich wohl all inclusive Urlaube und Freizeitparks in rauhen Mengen leisten können), die später im Jugendknast landen. Ist aber nicht das viel größere Problem die überwiegend perspektivlosen Migrantenkinder- und Hartz 4-Familien (Ich spreche hier nur vom Klischee (wie der Autor), der Statistik und nicht von den Einzelnen rühmlichen Ausnahmen. Bevor Ihr mich vierteilt). Komischerweise gehen diese Kinder kaum in die Fremdbetreuung und werden überwiegend zu Hause betreut, sind aber dann in der Mehrheit im Jugendknast. Das wichtige und richtige Thema, dass der Autor anspricht ist die soziale Verwahrlosung, welche allerdings völlig unabhängig von der Berufstätigkeit der Eltern ist. Diese findet in den Horten und Kindergarten der Republik wohl viel weniger statt, als in vielen Familien. Gruß Nicol

Mitglied inaktiv - 09.09.2010, 13:06



Antwort auf diesen Beitrag

Es gibt nur "einzelne rühmliche Ausnahmen" bei den Hartz4-Empfängern, die sich anständig um die Kinder kümmern? Die zwei perfekt asozialen - im Wortsinne - Kinder die ich kenne wohnen in Akademikerhaushalten mit hochverdienendem Ehemann und kochender/putzender Hausfrau. Nur mal so nebenbei. Was den Artikel an sich angeht: Da hat Paulita tatsächlich alles gesagt. Aber zu den "einzelnen löblichen Ausnahmen" konnte ich jetzt die Finger nicht mehr still halten.... Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 09.09.2010, 13:33



Antwort auf diesen Beitrag

Ich habe nicht mal zuende gelesen...der Artikel ist für mich ziemlich überzogen geschrieben... 1. Ich habe meine beiden Elternzeiten komplette 3 Jahre ausgenutzt, wobei Kind Nr. 2 schon 16 Monate nach Nr. 1 geboren wurde ...Ich habe nur mal am Sonntag für ein paar Stunden beim Bäcker gearbeitet... 2. Ich gebe meine Kinder in einer KiTa nicht zu "wildfremden" Menschen, sondern zu Menschen, die sie vorher kennengelernt haben, die ihren Beruf gelernt haben und mit Sicherheit nicht an den Kindern "rumdoktorn" mit auf dem Arm nehmen usw., wenn es nicht passt... Meine Mäuse waren vorher einmal in der Woche für 2 Stunden in einer Spielgruppe in der KiTa, um alles schonmal kennenzulernen...und niemand hat sie gezwungen oder links liegengelassen...und ich bin mit da geblieben, wenn sie es gerne wollten!!! 3. Gibt es heute kaum noch Familien, die ihren Lebensunterhalt von einem Gehalt bestreiten können...und eine sonderlich tolle Unterstützung erhalten Eltern vom Staat auch nicht!!! 4. Ich nehme mir Zeit für meine Kinder, wir spielen Spiele zusammen, basteln usw...Ich beziehe sie mit ein, dass sie Aufgaben übernehmen und mir im Haushalt "helfen" können...denn das fördert den Stolz auf selbst erreichtes... ...ach, ich könnte ewig weiterschreiben...aber diesen Artikel sollte man sich nicht so zu Herzen nehmen, wenn man seinen Kindern Liebe und Aufmerksamkeit schenkt...und zwar nicht in materieller, sondern in seelischer Art, wenn ihr wisst, wie ich das meine............. Der werte Herr Psychologe sollte sich vielleicht um Fälle und Angelegenheiten kümmern, die wichtiger sind...um vor der Verwahrlosung stehende Kinder o.ä....denn ich denke jede arbeitende Mama macht das nicht, um ihr Kind loszuwerden, sondern weil sie gezwungen ist, etwas zum Haushaltsgeld beizutragen...und selbst, wenn es nicht so ist...und die Mama sich traut aus "Ich muss mal raus"-Gründen ein paar Stunden in der Woche zu arbeiten...ist ihr sicher KEIN Vorwurf daraus zu machen!!!!!!!!!!! LG Madlen

Mitglied inaktiv - 09.09.2010, 13:59



Antwort auf diesen Beitrag

Bei sowas denk ich mir meinen Teil und arbeite fleissig weiter, waehrend Toechterchen (2) zur TaMu geht. Ich bin von einer voellig unzufriedenen "Nur-Hausfrau" aufgezogen worden, die sich dann alle moeglichen Nebenbeschaeftigungen gesucht hat und schlussendlich wenig Zeit fuer uns hatte. (und die heute immer noch einen Minderwertigkeitskomplex hat, weil sie ihren Beruf nicht ausueben konnte) LG Connie

Mitglied inaktiv - 09.09.2010, 14:46



Antwort auf diesen Beitrag

Hi Ein schlechtes Gewissen sollten wohl eher die Leute haben, die den ganzen Tag zu Hause sind, sich mit allem beschäftigen, nur nicht mit ihren Kindern. Sorry, aber wenn ich heim komme, sind erstmal NUR (!) meine Kinder dran. Ich denke nicht, dass so eine Zuwendung ÜBERALL statt findet, wo die Eltern den ganzen Tag zu Hause sind. Völliger Blödsinn. Und er schreibt ja auch, dass die Eltern immer den Kopf voll hatten, und ihn immer weg geschickt haben. Tja, aber das kommt leider nicht nur bei Berufstätigen Müttern vor. Jeder ist seines Glückes Schmied...und wir ebenfalls der Schmied des Glückes der Kinder. Statt schlechtem Gewissen zu machen: Schnappt euch ein Spiel, und spielt mit den Kindern, backt einen Kuchen zusammen oder geht raus auf den Spielplat :-) In diesem Sinne: Eine fröhliche Zeit! Sumse

Mitglied inaktiv - 09.09.2010, 16:41



Antwort auf diesen Beitrag

Ohne den Artikel gelesen zu haben, kann ich sagen dass es sich um den Erfahrungsbericht eines Individuums handelt - richtig? Mir macht es kein schlechtes Gewissen, wenn ich fuer mein Kind finanziell sorge und ein erfuelltes (Berufs-)Leben habe. Ich frage mich, wieviele Vaeter ein schlechtes Gewissen kriegen, wenn sie den Artikel lesen. Freiwillige vor? Allerdings finde ich die KiTa meiner Tochter sehr gut und weiss sie dort in guten Haenden. Das kann ich nicht von jeder Einrichtung sagen.

Mitglied inaktiv - 09.09.2010, 19:42



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ich habe den Artikel auch nicht gelesen, aber kann ja dem hier geschriebenen entnehmen was wohl drin steht. WARUM versucht eigentlich andauernd jemand den Müttern ein schlechtes Gewissen einzureden, frage ich mich. Als "nur" Mama gluckt man, hat den ganzen Tag nichts zu tun, läßt sich vom Mann oder Staat aushalten... Als berufstätige Mutter, ist man eine "schlechte" Mutter, nie da, kümmert sich nicht richtig um evtl. Mann, Kind und Haushalt, ist immer gestresst... WIE bitte schön kann man es richtig machen? Ich bin unfreiwillig AE und ja ich arbeite damit ich mich und mein Kind ernähren kann, meine Tochter wird von meinen Eltern sehr liebevoll und gut betreut und ist meiner Ansicht nach ein glückliches Kind. Sie trifft sich mit Freundinnen, hat Hobbies, etc. Ich habe mir auch oft gewünscht, mich nur um meine Tochter kümmern zu dürfen. Vor allem wenn sie am kränkeln war und ich sie trotzdem in die Kita schicken mußte, weil ich arbeite mußte, oder weil sie jeden Morgen schon mit drei um 6 Uhr mit aufstehen mußte, obwohl sie erst um 9 in der Kita hätte sein müssen... Aber ich wage es zu behaupten, dass es ihr nicht geschadet hat. Sie hatte keine Probleme mit dem frühen Aufstehen als sie in die Schule kam. Ich kann mich 100% auf sie verlassen, wenn sie sagt sie geht da hin, dann ist sie auch da, sie ist recht selbstständig, übernimmt recht gerne Aufgaben zu Hause, erledigt ihre Hausaufgaben jetzt schon selbstständig...etc. Also habe ich für mich alles richtig gemacht, ich hoffe es geht weiter so. Und davon ab, wie macht man es denn richtig? Das ist doch für jeden was anderes.. LG

Mitglied inaktiv - 10.09.2010, 17:19



Antwort auf diesen Beitrag

Ich konnte den Artikel gar nicht ganz zu Ende lesen, sonst wäre ich geplatzt. Logisch. am besten bekommen nur die Akademiker Kinder, wo man es sich leisten kann, dass Mama am besten 18 jahre zuhause bleibt und das Kind einen Privatlehrer nachhause bekommt *ironieoff* Zum einen finde ich es einen absoluten Schlag ins Gesicht der Erzierhinnen. Ich habe noch KEINE kennengelernt die so agiert wie bei ihm beschrieben. Und so ein Unsinn, dass die Erzieherinnen ständig wechseln und immer eine Schwanger ist oder versetzt wird. Beides kam bei uns noch NIE vor! Und die Erzieherinnen geben sich mit den Förderprogrammen Mühe! Freispiel schön und gut, es ist auch total wichtig,a ber spielerisch lernen heißt doch das Motto. Als wenn die Kinder im Kindergarten rund um die Uhr irgendwelchen "Unterricht" hätten. Was will der Autor damit sagen? Ich, als Ehefrau eines Ehemannes, der mit seinem Gehalt eine 4-köpfige Familie nichtmal annährend (!!!) alleine ernähren kann, höre aus diesem Artikel raus, dass ich also am besten gar keine Kinder bekommen hätte, denn beide werden schon seit frühester Kindheit tagsüber fremdbetreut. Oh Mann, ich könnte mich da noch seitenweise drüber aufregen, ich finde den Artikel eine Unverschämtheit!!!

Mitglied inaktiv - 10.09.2010, 20:48