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Der Leistungsdruck setzt auch Müttern zu...

Thema: Der Leistungsdruck setzt auch Müttern zu...

heute ein interessanter Bericht in unserer Tageszeitung ! Nach einer Studie empfinden 24 % der befragten Mütter die Familienearbeit als "sehr belastend" und 57 % als "etwas belastend". Dabei darf allerdings nicht unterschätzt werden, dass viele Frauen ihre tatsächliche Situation beschönigen, um nicht als Versagerin dazustehen. Dieses Bewusstsein nimmt vielen Müttern -vor allem den nicht erwerbstätigen- den Mut öffentlich ihren Stress zuzugeben. Doch woher kommt der Druck ? Heutezutage gibt es Babyschwimmen,Babymassage, Musikunterricht für die Kleinsten etc. Das Bestreben, die eigenen Kinder optimal zu fördern, resultiert freilich auch aus dem Bewusstsein, in einer leistungsorientierten Gesellschaft zu leben. Der Druck nur keine Chance auszulassen, da sie sonst ihrer heutigen Elternplflicht, das Kind optimal zu fördern nicht gerecht werden ist allgegenwärtig. Wie seht ihr das ? Geht es euch auch so ? Disskussionsstoff ...

Mitglied inaktiv - 14.11.2008, 14:29



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Bevor ich da was reininterpretiere, hätte ich aber ganz gern noch ein paar genauere Informationen: Was verstehen die Befrager (und die Befragten!) unter Familienarbeit? Wurden alle Mütter zusammen befragt oder Hausfrauen und Erwerbstätige getrennt? Sonst weiß man ja gar nicht, was genau an der "Familienarbeit" so belastend ist. Z.B. wäre mir persönlich als erstes nicht der von dir erwähnte pädagogische Bespaßungsdruck eingefallen, sondern das ständige Organisieren und das Fehlen eigener Bedürfnisbefriedigung... Also: Sagt der Artikel noch genaueres, kannst du ihn mal reinkopieren? Jenny

Mitglied inaktiv - 14.11.2008, 15:33



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Hallo, das mit dem "pädagogischen Bespassungsdruck" wie Du es ausdrückst ist dem Bericht entnommen. Der Bericht steht in der "Schwäbischen Zeitung" , leider nicht im Internet kopierbar, aber insgesamt zu lang zum abtippen.Es wurden Hausfrauen und Erwerbstätige befragt, wobei hier noch ein interessanter Satz in dem Bericht stand: Wenn erwerbstätige Frauen darüber schmipfen, daß sie viel zu tun haben, klingt es so, als wären sie wichtig und erfolgfreich. Wenn Hausfrauen über zu viel Arbeit klagen heisst es sie seien unroganisiert ! In dem Bericht beklagt eine 3-fache Mutter (Hausfrau) vor allem, dass sie keine Bestätigung für ihre Arbeit bekommt. Manchmal würde sie sich lieber mit Problemen im Büro als mit kleinen Staubsaugersaboteuren im Kinderzimmer beschäftigen, das würde wenigstens gewürdigt. Dabei habe sie ganz bewusst ihre 3 kleinen Kinder nicht in die Welt gesetzt um sie möglichst früh aus dem Haus zu geben. Also einerseits geht es um die Problematik: Anerkennung von Hausfrauen, andererseits auch um Organisation der Familienbedürfnisse, also ein weites Feld. Es interessiert mich einfach die Meinung von Hausfrauen und auch Erwerbstätigen Müttern. Ich selbst haben beim ersten Kind auch gearbeitet bin jetzt mit dem 2. gerade in Erziehungsurlaub. Kenne also beide Seiten und verstehe die Frau im Bericht. Als berufstätige Mutter ist man besser angesehen. Dabei muss man doch aber als berufstätige auch mal zugeben dass man die Kinder ja während der Arbeitszeit nicht ZUSÄTZLICH betreuuen muss. Wenn also eine ganztags Berufstätige vom Job heimkommt hat sie sich eben tagsüber nicht mit den Kindern sondern mit ihrer Arbeit oder Kollegen etc.beschäftigt. Eine Mutter von 3 kleinen Kindern die zuhause ist hat sich aber in der Zeit mit den Kindern beschäftigt und jeder der meint, da könne man doch locker nebenher den Haushalt schmeissen hat keine Ahnung und ist echt ungerecht !!!

Mitglied inaktiv - 14.11.2008, 16:31



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Hallo, also ich weiß nicht, wieso Mütter sich immer gegenseitig zerfleischen müssen. Ich meine die Mutter mit den drei Kinder, die sich beklagt dass sie lieber im Büro arbeiten würde, als den Staubsauger zu schwingen. Ja mein Gott warum tut sie es dann nicht. Was soll der Spruch: ich habe meine Kinder doch nicht bekommen um mich nicht um sie zu kümmern. Jeder soll so glücklich werden, wie er will. Warum müssen manche Menschen immer wieder versuchen andere zu missionieren? Ich weiß, dass das nicht Deine Frage war, aber es regt mich hat auf

Mitglied inaktiv - 14.11.2008, 22:57



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Also, ich habe hier letztens ein Posting verfasst zum Neid unter Müttern. Darum ging es um Mütter die zu Hause die Kinder betreuen, die neidisch sind auf Mütter die arbeiten. Ich glaube, wir frauen machen alle einen großen Fehler: Wir rechtfertigen uns ständig für unser Tun! Ich erkläre also ständig, warum ich gerne arbeiten gehe und warum ich einen gut bezahlten, interessanten Job hab. Die andere Seite erklärt auch gerne, warum sie zu Hause bleibt. Wahrscheinlich fühlen sich dann beide Seiten schnell angegriffen. Berufstätige Mütter haben eben auch oft ein schlechtes Gewissen. Heutzutage müssen Frauen eben ALLES leisten,,,,einen guten Job, Kinderbetreuung und Bespassung und was sonst noch alles dazu gehört. Dabei habe ich ehrlich gesagt noch keinen Mann kennengelernt, der sich gerechtfertigt hat, dass er arbeiten geht.

Mitglied inaktiv - 15.11.2008, 08:32



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Zitat: "Dabei habe sie ganz bewusst ihre 3 kleinen Kinder nicht in die Welt gesetzt um sie möglichst früh aus dem Haus zu geben." Ein Schelm, der böses dabei denkt. Keine Mutter setzt "bewusst Kinder in die Welt, um sie möglichst früh aus dem Haus zu geben"! Wenn es Hausfrauen an Bestätigung fehlt, so tut mir das leid, aber das müssen sie für sich selbst klären. Ich habe auch sehr gelitten unter den unverhohlenen oder versteckten Verurteilungen aller Welt, weil ich immer voll berufstätig war. Da kann man auf die "Gesellschaft" schimpfen oder kommt irgendwann darauf, dass man sich am besten auf seinen eigenen Mikrokosmos konzentriert. Und bisher ist das mir und meinem Mann (jaja, die armen leiden ja auch unter dem Alleinverdiener und -ernährer Druck) ganz gut gelungen. Es ist unheimlich populär "den Druck" zu beklagen. Die Schüler leiden unter Druck, die Kindergartenkinder, ja sogar schon die Babys und die Erwachsenen sowieso unter dem Leistungsdruck. Ich bin sehr für Leistung und dafür Leistung zu belohnen, aber wer sich selbst unter Druck fühlt(das gilt nicth für Kinder, denn die können das wirklich noch nicth reflektieren), sollte mal als allererstes damit anfangen sich zu überlegen, warum das so ist. Gruß Tina

Mitglied inaktiv - 15.11.2008, 11:21



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Solche Diskussionen sind ermüdend. Stress ist immer hausgemacht und wer sich unter Druck fühlt, muss sich auch erst einmal unter Druck setzen lassen. ergo: ist immer ein eigenes Problem, das habe ich irgendwann gelernt und beherzige es seitdem. Nicht die anderen, die alles mögliche von mir erwarten sind "Schuld", wenn ich mich überlastet fühle, es sind die Erwartungen an mich selbst, die mich vielleicht belasten. Da gehört es dazu, dass man das immer mal wieder reflektiert, auch mit Hilfe der Menschen, die einem wirklich etwas bedeuten, die von einem abhängig sind (am allerwichtigsten: die eigenen Kinder) und mit denen man sein tägliches Leben teilt (der Partner). Gruß Tina

Mitglied inaktiv - 15.11.2008, 11:14



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es gibt natürlich Schicksalsschläge, die einem zusetzen, auch schlaflose durchwachte Nächte, Krankheit etc. Das ist wirklich Druck von außen, der einen auch mächtig aus der Bahn werfen kann.

Mitglied inaktiv - 15.11.2008, 11:59



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Das unterschreibe ich, tinai Jeder hat es selbst in der Hand, sein Leben so zu gestalten, daß es ihn erfüllt und glücklich macht. Rechtfertigen muß sich niemand für seinen Lebensentwurf. Wer es doch tut oder sich von anderen genötigt fühlt, es zu tun, sollte sich selbst hinterfragen. Stella

Mitglied inaktiv - 15.11.2008, 16:04



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Hallo, ich verstehe die Schreiberin des Ausgangspostings so: Sie bzw. der Zeitungsartikel will bewusst machen, dass nicht nur die berufstätigen Mütter Grund haben, über Stress zu klagen. Auch die Frauen Zuhause haben ordentlich was zu stemmen, nur fehlt es ihnen an Anerkennung. Viele Leute sagen: Toll, die ist berufstätig und hat Kinder, wie schafft die das bloß? Kaum jemand aber: Die hat Kinder und ist den ganzen Tag Zuhause - was für eine Leistung! Letzteres ist aber auch das, was ich denke. Jaja, es ist unpopulär, das an dieser Stelle zu sagen. Aber ehrlich: Ich habe lange Vollzeit gearbeitet, arbeite heute Teilzeit - und ich empfinde meinen Beruf, der für mich nicht "Job" ist, sondern so was wie "Berufung" (hab auch lange studiert dafür) als viel entspannter als die Arbeit Zuhause. Dabei habe ich einen Beruf, der als stressig gilt, weil schnelles Arbeiten gefragt ist. Die Mütter, mit denen ich befreundet bin und die mir daher nichts vormachen müssen, sehen das ebenso wie ich. Viele reden da von ihrer Ruhepause im Büro - ist natürlich überspitzt, steckt aber ´ne Menge Wahrheit drin. Nur will´s öffentlich keiner zugeben. Und was ist nun so anstrengend zu Hause? Sehe es ähnlich wie die zweite Schreiberin: Der Förderungs-Stress ist es nicht, glaube ich. Eher: Oft unstrukturierte Tage, diese ganzen emotionalen Dinge, durch die man das Kind begleitet, nichts zuende führen zu können, kräftezehrende Trotzphasen, mit dem Zwergi spielen, auch wenn man gerade gar keine Lust hat, zum 2234.ten mal Schwarzen Peter zu spielen, Streit zu schlichten, zum Hausaufgaben-machen überreden, auf 1000 Fragen antworten - auch auf schwierige Themen wie Tod, Sinn des Lebens usw. Ich komme da am WE auch manchmal ganz schön ins Schwitzen. Am Ende des Tages hat man oft das Gefühl, nichts "geschafft" zu haben (Gefühl - entspricht nicht den Tatsachen). Es ist verdammt anstrengend mit Kindern Zuhause (auch wenn die megasüß sind, klar, aber das weiß ja jede Mama, wie toll sich das anfühlt), wenn man sie nicht einfach nur sich selbst überläßt oder vor der Glotze parkt. Ich sehe das auch so. Und bewundere das. Hab auch kein Problem damit, das zuzugeben. Warum auch? Ich mach´ meine Sache ja auch ganz gut mit Beruf und Zwerg. Ich habe sogar ´ne Freundin mit fünf Kindern. Und die ist nicht berufstätig, also ohne Ausgleich, könnt ich nieee - Hut ab! Die bewundern wir alle. Also, Hausfrauen können ruhig behaupten, dass sie Stress haben, ich verstehe das voll und ganz!!! Ginge mir auch so, wenn ich eine wäre...

Mitglied inaktiv - 15.11.2008, 14:35



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Ich unterstreiche dein Posting ganz dick. Gleichzeitig aber ist es Struktur, die wir berufstätigen Frauen eben eventuelll ein bisschen mehr beherrschen als die Daheimbleiber, gezwungenermaßen sozusagen. Mein Jahr daheim möchte ich am liebsten ganz, ganz schnell vergessen, denn da war ich ultragestresst, unzufrieden mit mir, der Welt und meiner Partnerschaft, mit allem. Und was hab ich gemacht: Etwas geändert. Jetzt ist alles besser, obwohl ich eigentlich viel gestresster sein müsste (mit inzwischen zwei Kindern und einem Vollzeitjob). Also: Meinen Respekt an alle Vollzeithausfrauen, aber eine bestimmte Art von Gejammer passt mir einfach nicht (passt mir übrigens auch von erwerbstätigen Frauen nicht).

Mitglied inaktiv - 15.11.2008, 14:40



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ja, wenn das nicht so wäre mit der Anstrengung zuhause (das heisst, wenn das Hausfrauendasein ein reines Zuckerschlecken wäre) - dann würde es sicher deutlich mehr Hausmänner und/oder Teilzeitpapas geben, wetten? Stattdessen ist es wohl so, dass die Männer noch länger im Büro sind, wenn erstmal Kinder da sind.. (hab die Quelle leider vergessen). Sorry, war ein bisschen off-topic, aber das fällt mir dazu zuerst ein. Dh die unzufriedenen Hausfrauen würden sich am besten in ihrer allernächsten Umgebung umschaun und sich an den Partner halten... Anders sieht es vielleicht erst dann aus, wenn die Kleinen zumindest halbtags in den Kindergarten gehn, dann haben die Hausfrauen schon mehr Luft als unsereins - oder täuscht das.. ? lg Al1ce

Mitglied inaktiv - 15.11.2008, 15:17



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Stress (zumindest den dauerhaften) hat man doch immer dann wenn man etwas macht, was einem nicht liegt. Oder wie kommt es dass Leute morgens um 5 aufstehen, ihr Zeug einpacken, zum Skifahren in die Berge fahren, abends dann erst um Mitternacht nach Hause kommen und sagen "Toll war's". Weil es Spaß gemacht hat! Und schon setzt man tierisch Energien frei. Ich würde als Hausfrau wahnsinnig werden, andere finden es toll. Dumm nur wenn man ein Leben lebt weil einem andere (oder die Gesellschaft) es der richtige Weg ist, obwohl man nicht der Typ dazu ist. Gut Nacht Karin

Mitglied inaktiv - 15.11.2008, 21:49



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Hallo, möchte mich bei allen bedanken die in den versch.Foren (Kleinkind,Erziehung,Baby und Job,Grundschule) ihre Meinung kundgetan haben. War sehr interessant. Vielleicht sollten einfach beide Seiten (Berufstätige und Hausfrauen) ein bisschen mehr Toleranz und Anerkennung gegenseitig an den Tag legen, beide seiten weniger mit ihrer Situation hadern sonder dazu stehen oder etwas daran ändern, falls es zu frustrierend wird. Und nicht immer gleich so losbellen, wenn jemand mal eine andere Meinung hat... Wir haben doch alle eines gemeinsam: Uns bewusst für unsere Kinder entschieden, und die sind uns doch allen das wichtigste !!! Gruss Gabn

Mitglied inaktiv - 16.11.2008, 10:36