Baby und Job

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@Annas Truppe - Ich hätte nicht gedacht,

Thema: @Annas Truppe - Ich hätte nicht gedacht,

dass sich aus unseren anfänglichen Differenzen so ein interessantes "Gespräch" entwickeln würde. Aber es freut mich. Warum hat rub eigentlich kein Politikforum? :-) Ich habe gelernt (und verstanden), dass nicht alles so einfach geht, wie ich es mir vorstelle. Nach deinen Beispielen später und auch die Posts von den zwei anderen am Ende des Threads ist mir u.a. klar geworden, dass auch die Eltern selbst zum Bremsstein werden können und nicht kompromissbereit sind (hier und da), trotzdem aber höchste Anforderungen an die Kita stellen (Erziehung, Förderung usw.). Bei dem sensiblen Thema: Bildung, Kitaplätze etc. bin ich öfter schnell auf 180, vielleicht, weil man da auch immer zwischen 2 Stühlen sitzt. Hat zwar mit den Kosten und Finanzen nix zu tun - aber häufig sind die Reaktionen entweder so: Jaja, nicht mal nen Job haben, aber Kinder anschaffen - oder so: Wie, dein Kind ist in der Krippe - wozu schaffst du dir ein Kind an, wenn du lieber arbeiten gehst, anstatt dich um das Kind zu kümmern) (Als ob Kinder 24h in der Kita wären...) Zu deiner Frage: Nein, ich bin nicht im Gemeinderat, aber das ist tatsächlich eine prima Idee! Ich kann mir schon vorstellen, dass es Problematiken stärker beleuchten würde, wenn verschiedene Genres Menschen dabei wären. Ich könnte mich ja auch schlecht in die Bedürfnisse von Rentnern einfinden. Diese Idee behalte ich auf jeden Fall mal im Auge - der Zeitaufwand an sich stört mich nicht, ein paar Jahre muss das aber noch warten, da ich ja abends niemanden für die Kinder dahabe. (Mein Partner arbeitet viel im Ausland und ist manchmal mehrere Monate nicht da. Verwandtschaft wohnt Hunderte Km entfernt.) Tut mir leid, dass du bei euch mit Projekten oder Vetos manchmal gegen eine Gummiwand läufst, ich habe auch das Gefühl, dass du dich auch nach zehn Jahren noch sehr für das Wohl und Wehe deiner Gemeinde zu interessieren scheinst. Aber man gibt die Hoffnung wohl nie auf... Da ich ja jetzt hier gerade einen Profi "in der Leitung" habe, ich hätte mal 2 "Kommunalfragen": Wie kommt es, dass bei euch die Sportvereine so sehr bezuschusst werden, eine Verpflichtung für die Gemeinde gibt es doch da nicht, oder? Gibt es da einen bestimmten Grund/Zweck oder ist es eine Selbstverpflichtung bei euch? 2. Frage: Der ÖPNV ist ja in privater Hand. Es geht jetzt hier um Schulwege. Man hat ja eine zehnjährige Schulpflicht und hier im Ort gibt es nur eine Grundschule (also bis 4. Klasse). Die einzige Schule, die per ÖPNV zu den Schulzeiten erreichbar wäre, ist eine Gesamtschule, die anderen (Gymnasien - 20 km entfernt) sind nur bis 14 Uhr ÖPNV abgedeckt. Schulzeiten sind dort aber länger als 14 Uhr (in der 5.Kl. nur einmal wöchentlich, aber es steigert sich mit jedem Jahr). An wen muss man sich da eigentlich wenden? Oder ist es zumutbar, dass eine 10-Jährige auf der Landstraße 20 km mit dem Fahrrad fährt? (Hier im Dorf betrifft es z.B. nur 3 Schüler, zwei davon fahren dann nach der Schule zur Arbeitsstelle der Eltern, Fahrgemeinschaft geht also nicht) Was mich jetzt betrifft, ich habe zwar 1 Auto, aber es braucht ja nur einer der Kleinen krank zu werden, dann kann ich ja schlecht die Tochter abholen fahren. Bisher konnte mir keiner so wirklich Auskunft geben, was man da machen kann. Vielleicht hast du eine Idee? (Taxi wär mir auf die Dauer dann aber doch zu teuer.) LG, Sarah

Mitglied inaktiv - 20.05.2010, 00:32



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Sarah, die letzten Tage war ich auswärts und habe vorhin erst dein Post gesehen; danke jedenfalls :-) Eine Politikabteilung hier könnte eigentlich interessant sein, aber dafür hält sich einerseits das Aktuell, andererseits gestalten sich Diskussionen hier doch häufig etwas schwerfällig : Wer nicht ständig online und am Themenball ist, kann kaum mitmachen. Genau so geht es aber vielen, deren Meinung interessant und wichtig wäre. Zu deinen Fragen : Vereinsförderung ist eindeutig eine sog. Freiwilligkeitsleistung, die aber hier und wo ich hinschaue sehr wichtig genommen wird. Kurz gesagt wird das als Sozialarbeit der anderen Art erkannt und so kommen viele Städte nach und nach dazu, ihre Vereinsförderung an der Jugendarbeit der Vereine auszurichten. Da zahlen etwa Vereine mit einer hohen jugendlichen Mitgliederzahl weniger Miete für gemeindliche Sportplätze als Vereine mit älterer Mitgliederstruktur. Stark bezuschusst wird bei uns (und den vergleichbaren Gemeinden, die ich kenne) auch der Bau von neuen Sportanlagen. Den größten Teil müssen aber die Vereine selbst erbringen. Also : Das könnte man eigentlich alles sehr bald ersatzlos streichen, wie auch überhaupt alle Sportangebote (Schwimmbäder !) und etwa auch die Jugendsozialarbeit. So schlau ist man inzwischen aber überall zu erkennen, dass z.B. eine Skateranlage für 40 tsd € eine sinnvole Freizeitbeschäftigung für viele Jugendliche darstellt und möglicherweise die Zahl der Jugendlichen, die ihe Zeit sozialschädlich verbringen, absenkt. Schülerbeförderung ist überall ein heiß behandeltes Thema. Soweit ich es jetzt ergoogelt habe, übernimmt im Saarland der Schulträger alle Beförderungskosten während der Grundschulzeit und für Schüler von Förderschulen und behinderte Schüler. Ansonsten gibt es gar nichts. (siehe hier : http://sl.juris.de/cgi-bin/landesrecht.py?d=http://sl.juris.de/sl/SchulOG_SL_P45.htm ) Das ist unbefriedigend und in den meisten Bundsländern aber wohl auch nicht viel anders. Empfehlen kann ich dazu nur, dich an den (Landes-) Elternbeirat zu wenden. Zumindest der Landeselternbeirat sollte "glücklich" über deine Anfrage bzw. Kritik sein. Dort führt man regelmäßig Gespräche mit dem Kultusministerium und gibt sicher gerne den Unmut der Eltern weiter. Masse kann in manchen Fällen viel erreichen. Allerdings würde ich bei dem Thema in den nächsten Jahren auf keine Besserung hoffen; dafür dürften alle Haushalte viel zu schlecht dastehen. Gruß Anna

Mitglied inaktiv - 23.05.2010, 01:12