Alleinerziehend, na und?

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So geht's nicht mehr...

Thema: So geht's nicht mehr...

Hallo an alle, der Beitrag hier könnte auch ins Baby und Job, aber ein wesentlicher Anteil an der Problematik ist, dass ich AE bin, deshalb poste ich in meinem "Heimatforum" Ich denke darüber nach, aufzuhören zu arbeiten weil ich es einfach nicht mehr schaffe. Ich habe in letzter Zeit viel über Würde nachgedacht, nachdem in Deutschland diese heisse Hartz4-Debatte läuft. Aber wenn man schuftet wie ein Pferd (im Moment oft 13-Stunden Doppelschichten und auch noch am WE), und wie ich jeden Abend wenn die Kinder im Bett sind, mit Schüttelfrost auf der Couch sitzt vor lauter Müdigkeit, keine Zeit mehr ist für ein bisschen eigenes Leben, sondern es wirklich nur noch Kinder, Geldverdienen und Haushalt gibt und in dieser Logik nicht mal mehr 8 Stunden Schlaf pro Tag drin sind... das ist auch kein würdiges Leben mehr. Es ist für mich eine extrem schwere Entscheidung, weil ich immer gearbeitet und auf eigenen Füssen gestanden habe, aber ich kann nicht mehr. Und da ich Freiberuflerin bin, gibt es irgendwo keinen Mittelweg. Z.B. weniger arbeiten und dann irgendwie zusätzlich Hilfe beantragen wenn's nicht zum Leben reicht. Als Verdienst wird immer die letzte Steuererklärung herangezogen und die ist oft schon fast 2 Jahre alt und in Bezug auf die finanzielle Situation genauso aussagefähig wie der Wetterbericht vor 2 Jahren für das Wetter von heute. Und staatliche Stellen hier sind irgendwie unheimlich unflexibel und auf "Standard-Berufsmodelle" eingestellt. Und mit einem Fall wie mir, wo ich wirklich ein ganz informelles Berufsbild und eine entsprechend komplexe und variable Einkommensstruktur habe, damit kommt so ein Beamter oder Sachbearbeiter einfach nicht klar, und hat auch wenig Lust dazu sich einzuarbeiten. Nächste Woche habe ich einen Termin mit einer Art "unabhäniger" Sozialhelferin um zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt. Ich bin jetzt fast 7 Jahre nur noch im "Ueberlebensmodus", (eigentlich seit ich im sechsten Monat mit den Zwillingen schwanger war) ständig erschöpft und krank. Ich habe alle möglichen staatlichen/öffentlichen Hilfen beantragt, ausprobiert, aber sie sind vor allem auf Leute ausgerichtet, die sowieso nicht arbeiten und mit meinen beruflichen Anforderungen an Flexibilität unvereinbar. Nächste Möglichkeit, wäre sich die Hilfe zu "kaufen", aber dazu kann ich einfach nicht genug verdienen und es ist auch niemand zu finden, der/die so flexibel ist. Für Aupair ist kein Platz, und ich bin auch nicht die Einzige in diesem Beruf die keine geeignete Hilfe findet. Meinen Kolleginnen geht es in dieser Hinsicht auch nicht besser, die rotieren genauso wie ich, haben aber noch Ehemann und/oder Grosseltern und Schwiegereltern die aushelfen - müssen. Festanstellung suchen... habe ich versucht und bin vom Regen in die Traufe gekommen: hatte einen "Halbtagsjob" mit 75% Arbeitszeit und 50% Verdienst, dabei ein Grossteil unregelmässig abends und wochenends (sehr familienfreundlich für AEs) und es wurde genauso viel Flexibilität verlangt wie vorher, nur waren es dann unbezahlte Ueberstunden... Ausserdem bin ich zu alt und zu überqualifiziert (oh ja, das ist genauso schlimm wie unterqualifiziert, man kriegt einfach keinen Job auf einem "niedrigeren" Niveau, weil die dann immer meinen, man würde sich "langweilen" und sich schnell was anderes suchen oder die Kollegen/Chefs würden neidisch, weil man eine bessere Qualifikation als sie hat - alles Erfahrungswerte) um noch einen Job zu finden. Ja, und meine Kinder kann ich halt auch nicht änderen. Die Jungs sind wie sie sind und werden immer ein ungewöhnlich hohes Mass an Struktur, Aufmerksamkeit und Geduld benötigen/einfordern. Und den Herrn Papa der sich nicht kümmert (nächsten Monat gibt's "Einjähriges Jubiläum" seit er sich zum letzten Mal hat blicken lassen) werde ich auch nicht ändern. Und ich will und kann dieses Leben so nicht mehr weitermachen. Mal sehen, was übernächste Woche rauskommt. Aber nach 7 Jahren reicht's, ich werde bald 50 und schufte wie eine 20jährige. Ich kann das nicht mehr, ich will auch wieder ein Minimum an eigener Lebensqualität... Nachdenkliche und erschöpfte Grüsse Yola

von yola am 09.10.2010, 09:59



Antwort auf Beitrag von yola

schwierig dir da vorschläge zu machen, kenne die luxemburgischen sozialgesetze nicht, deinen beruf nicht und den arbeitsmarkt dort auch nicht. in deutschland würde ich auf jeden fall zum einer festanstellung raten, auch wenn die nur tz ist und dann aufstockendes alg2 beantragen, wenn es nicht reicht. aber das ist reine theorie.

Mitglied inaktiv - 09.10.2010, 10:04



Antwort auf Beitrag von yola

Ach Yola..... Irgendwie war doch schon lange klar, daß der Punkt irgendwann kommen wird - und ich kann Dich nur bewundern dafür, daß er so spät gekommen ist. Es tut mir leid, sehr leid - aber manchmal ist es eben einfach so, und dann muß man den Weg gehen, den man eigentlich nie gehen wollte. Ich kenne die Sozialgesetze bei Euch auch nicht. Aber wenn die deutschen Gesetze an der Stelle für Dich besser sind - dann würde ich doch mal über einen Umzug über die Grenze nachdenken. Vielleicht nicht jetzt oder nächste Woche, aber mittelfristig. Da wäre ich "herzlos" - wenn man die Möglichkeit hat, in zwei Ländern zu wohnen, dann wählt man das, wo man besser aufgehoben ist und aufgefangen wird. Auch im Hinblick auf Hilfen für die Kinder. Ansonsten: Das Problem der Überqualifikation kenne ich *seufz*. Du weißt, daß Du jederzeit herkommen kannst, gelle? Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 09.10.2010, 10:29



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Hallo, ist es denn für Yola gesichert möglich, ohne Einkommen und Job nach Deutschland zu gehen und dort ALGII zu bekommen, weil die Kinder Deutsche sind? Gruß

von Silke11 am 09.10.2010, 10:42



Antwort auf Beitrag von Silke11

Meines Wissens ja. Die Kinder haben die deutsche Staatsbürgerschaft, weil der Vater Deutscher ist, und haben deswegen Ansprüche auf deutsche Sozialleistungen. Und sie als "Betreuungsperson" der Kinder daher auch. Ich kenne diverse Ausländerinnen, die sich Kinder von Deutschen machen ließen, um eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Das ist eine in gewissen Kreisen durchaus empfohlene Methode.

Mitglied inaktiv - 09.10.2010, 10:46



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ah, okay, ja, das ist einleuchtend. Dann würde ich das auch Yola (mein tiefes Mitgefühl im übrigen, leide immer mit, weil mein Sohn auch deutsch-luxemburgisch ist, nur andersrum) empfehlen, auch wenn ich mir die Wohnungssuche schwierig vorstelle.

von Silke11 am 09.10.2010, 10:54



Antwort auf Beitrag von yola

Ach Mensch, das tut mir leid. Aber ich muss vallie rechtgeben. Wir wissen einfach zu wenig über Dich...Was für einen Beruf hast Du denn? Was spricht gegen einen Umzug nach Dtschland? Ich denke, eine Festanstellung hier wäre evtl. die beste Lösung. Denn mit einem Burn-Out oder Schlimmerem ist ja auch keinem geholfen...

von Joni76 am 09.10.2010, 10:37



Antwort auf Beitrag von yola

hallo yola, das, was du hier geschrieben hast, ist doch eigentlich nur die essenz dessen, was du all die jahre geschrieben hast - dass du auf dem zahnfleisch gehst und einfach nicht mehr kannst. wenn ich mit 37 schon merke, dass meine kräfte endlich sind, dann ist das für eine person, die gute zehn jahre älter ist, mit sicherheit noch schlimmer. auch ich kenne mich mit der luxemburgischen (sozial)gesetzgebung nicht aus. auch wenn hier immer so schön die "metropolregion saar-lor-lux" *hust* propagiert wird, ist luxemburg für die meisten saarländer doch eher das komische kleine land, wo die leute in so komischen zungen reden und wo man hinfährt, um nach wie vor günstig zu tanken und sich gleichzeitig mit kaffee, zigaretten und schokolade einzudecken. und wo die orte immer wie ausgestorben und seltsam rückständig wirken... ich habe dir ja schon vor langer zeit geraten, über einen umzug auf die deutsche seite nachzudenken. es wäre für dich auch mal ein rechenbeispiel, ob sich dadurch nicht eine kostenreduzierung ergäbe. und ob es vielleicht lukrativer wäre, deine freiberufliche tätigkeit von deutschland aus zu betreiben? ob sich das auf freiberufliche tätigkeiten übertragen lässt, weiss ich nicht, aber es ist bei gewerbetätigkeiten möglich, dass ganze nebenberuflich laufen zu lassen, während man eine vollzeittätigkeit hat. dann hättest du zumindest einen festen finanziellen grundstock und wärst nicht auf gedeih und verderb darauf angewiesen, jeden monat mindestens einen bestimmten betrag x zu erwirtschaften... und: durch einen umzug über die grenze hättest du mit sicherheit mehr soziale sicherheit und könntest hilfen in anspruch nehmen, die es so in luxemburg nicht gibt. beispielsweise eine(n) familienhelfer(in). unter umständen wäre der umzug auch nicht schlecht für die kids... ich drück dich mal... und erinnere mich daran, dass ich mich ja mal bei dir melden wollte... grummel... aber ich komme einfach nicht dazu... liebe grüße, martina...

von spiky73 am 09.10.2010, 11:32



Antwort auf Beitrag von spiky73

Hallo, käme vielleicht über kurz oder lang ein Internatsaufenthalt für Deine Kinder in Betracht? Ich war früher auf einer katholischen Schule, der ein Jungs-Internat angegliedert war - die Kinder dort hatten hauptsächlich geschiedene Eltern, deren Berufstätigkeit zu der Internatsunterbringung geführt hatte. Vielleicht käme das auch für Dich in Frage? Dann könntest Du unter der Woche Deiner Arbeit nachgehen und Dich abends erholen, und am Wochenende (?) und in den Ferien kämen die Beiden nach Hause! LG

von Murmeline am 09.10.2010, 11:41



Antwort auf Beitrag von Murmeline

Liebe Yola, es ist doch eigentlich schon lange klar, dass es eine langfristige Lösung für dich/euch geben muss. Wie die nun aussehen kann, müsste man sich genau überlegen, ggf. Informationen zu Gesetzen etc. einholen und verschiedene Wege in Betracht ziehen. Eine Teilzeitstelle - vielleicht mit tatsächlichen 75%? - wäre z.B. ein Weg. Die anderen Vorschläge finde ich ebenfalls sinnvoll und erwägenswert. Ich weiß nicht, wie die Chancen beruflich für dich stehen, noch einmal etwas adäquates zu finden, wenn du diesen Job aufgibst. Würde es noch eine andere Branche geben, die für sich in Betracht kommt? Ich glaube dir schon mal erzählt zu haben, dass ich auch damals meinen Job von einem Tag auf den anderen geschmissen habe, weil es einfach nicht mehr ging, ich nichts, aber auch gar nichts mehr konnte. Dieser Kurzschluss-Aktion ging allerdings eine lange Phase der Quälerei und des immer wieder Versuchens voran. Bei mir lag es am miesen Job, nicht an der generellen Situation. Ich bin auch selbstständig, viel mit meinen Jungs allein, habe aber Spaß an meiner Tätigkeit und bin darum nur "normal erschöpft" wie alle in so einer Situation (habe aber anders als du natürlich Hilfe vom Papa). Ich habe immer geglaubt, funktionieren, Erwartungen erfüllen und persönliche Bedürfnisse hinten anstellen zu müssen. Und ich hab geglaubt, einfach hinzuwerfen würde gar nicht gehen. Woe sollte es weitergehen? Was wären die Perspektiven? Eben aufgrund meiner Qualifikation und Erfahrung hatte ich nahtlos wieder einen Job, hab mir aber selbst vor Antritt zwei Monate Pause gegönnt, psychologische Hilfe in Anspruch genommen und bin dann langsam wieder eingestiegen. Ganz zu Anfang erstmal 10 Stunden, dann 15, 25 usw. Heute versuche ich es mit einer Vier-Tage-Woche. das klappt terminbedingt nicht immer so, aber ich hab eben mal mehr, mal weniger zu tun und Rufe laut "Stop", wenn es zu viel wird. Ich achte peinlich genau darauf, genug Zeit für mich zu haben, fordere Hilfe ein, hab gute Strukturen aufgebaut und einfach mal wieder Land gesehen. Aber ganz ehrlich: Wäre ich nicht völlig und auf allen Ebenen am Boden gewesen, hätte es durchaus auch Jahre so weiter laufen können. Wäge ab, was für dich und die Kinder - auch unabhängig voneinander sinnvoll ist und überleg dir die dafür nötigen Schritte. Hol dir Hilfe dazu, weil man selbst in dieser Lage gar nicht mehr klar sehen kann. Alles Gute, terkey

von Terkey235 am 09.10.2010, 12:14



Antwort auf Beitrag von Terkey235

Nur meine unmaßgebliche Meinung - aber als alleinstehende, nicht mehr ganz junge Person wäre das Allerletzte, was ich täte, den Job aufzugeben oder zu reduzieren...wenn Du auf die 50 zugehst, hat die Altersvorsorge oberste Priorität! Ich kann verstehen, dass Du jetzt Entlastung brauchen kannst, aber wenn Du später (evtl.) alt und krank bist und zuwenig Rente hast, ärgerst du Dich und leidest jeden Tag! Ich würde eher alles daransetzen, mir Hilfe bei der Kinderbetreuung zu holen (Internat, Ganztagsschule, Tagespflege...ich meine, es gibt sogar Pflegefamilien, wo die Kinder am Wochenende zu den leiblichen Eltern gehen).

von Murmeline am 09.10.2010, 12:19



Antwort auf Beitrag von Murmeline

oder Internet finde ich ein egute Lösung oder ein Au-pairmädchen?

von Keksraupe am 09.10.2010, 12:23



Antwort auf Beitrag von Keksraupe

Zumal deine Söhne eine sehr umfassende Betreuung und Förderung brauchen und die richtigen Einrichtung oder richte Form von Hilfe nur zugute kommen würde.

von Terkey235 am 09.10.2010, 12:29



Antwort auf Beitrag von Murmeline

Na ja, da hat sie aber voll viel von der angesparten hohen Altersvorsorge, wenn sie mit 55 überlastungsbedingt unter der Erde liegt. Zum Internat und sonstigen Gib-die-Kinder-noch-mehr-.weg-Alternativen: Gerade für Kinder, die schon den Verlust des Vater verkraften müssen, und krankheitsbedingt sehr viel Struktur, Klarheit und Kontinuität brauchen, finde ich noch mehr Fremdbetreuung keine gute Lösung. Temi knabbert heute noch an dem Verlust des Vaters - wenn ich mir vorstelle, daß der in Internat kommt und dann auch noch den Verlust der Mutter wegstecken muß - nä, dann könnte ich ihn gleich einweisen lassen. Ich bin wirklich nicht gegen Fremdbetreuung, gerne auch viel, auch nicht gegen Internate - aber es muß auch passen. Und das sehe ich bei Yola eben nicht. Ihre Kinder sind ja auch noch recht klein, 5 oder 6 wenn mich nicht alles täuscht. Ich bin absolut kein 24/7-Kinderselbstbetreuer und habe meine Kinder schon sehr früh in Fremdbetreuung gegeben - aber in dem Alter brauchen Kinder ihre Eltern dann doch mehr als 48 Stunden die Woche. In meinen Augen ist der Haken, daß es - so wie ich Yolas Posting verstehe - in Luxemburg nur ganz oder gar nicht geht. Entweder man finanziert sich zu 100% selber - oder eben gar nicht. Die erstere Variante hat sie jetzt lange genug versucht, und wo das endet sehen wir jetzt. Dann muß halt mal die zweite Variante ran, leider. Aber genau deswegen ist ein Umzug nach Deutschland in meinen Augen eine echte Alternative. Da KANN man eben auch eine Weile nur so viel arbeiten, wie es der eigenen Gesundheit und der Gesundheit der Kinder dienlich ist - und der Staat legt dann so viel drauf, daß es zum Leben reicht. Der Vorteil ist tatsächlich, daß man nicht komplett rausfliegt aus dem Arbeitsleben und wieder aufstocken kann, wenn es wieder besser paßt.

Mitglied inaktiv - 09.10.2010, 12:37



Antwort auf Beitrag von Terkey235

.... wie viele hier ihre 6jährigen Kinder mehr oder weniger komplett abgeben würden, nur um einem 15-Stunden-pro-Tag-Job nachgehen zu können. Und ich dachte immer, ich bin hier die große "Weg mit den Kindern"-Königin *staun*.....

Mitglied inaktiv - 09.10.2010, 12:45



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Muss Dir ja mal voll zustimmen. Es kann wirklich nicht sein, das jemand seine Kinder weggeben soll um einen Job nachgehen zu können. Hort ist vollkommen in ordnung, aber Pflegefamilie und Internat? Ich glaub das war nicht Sinn der Sache als Frau die Kinder bekommen hat.

von Dinchen16012009 am 09.10.2010, 13:10



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und die Kids groß genug sind (ich hab nicht gelesen, dass sie erst 6 sind... sorry, hab net alles gelesen9 dann ist es doch kein Problem? Pflegefamilie wäre bei mri der letzte Ausweg, wenn ich es sonst garnicht gebacken bekäme, bzw hätte ich ja zur Not die Großeltern väterlicherseits, die sie nehmen würden. ansonsten gibt es noch Internat (wer SO viel arbeitet, sollte auch genug verdienen um das bezahlen zu können, ansonsten lohnt der Job echt nicht!) oder halt ein Au-pair-mädchen, die ist dann gleich daheim, kann den Haushalt schmeißen und die Kids versorgen, ist doch top?

von Keksraupe am 09.10.2010, 13:25



Antwort auf Beitrag von Keksraupe

Für ein Au-Pair, schrieb sie, reicht der Platz nicht. Sie müßte also umziehen in eine größere Wohnung - und noch mehr arbeiten, um die größere Wohnung finanzieren zu können. Sie schreib auch, daß sie für noch mehr Betreuung noch mehr arbeiten müßte, um das finanzieren zu können. Dazu kommt, daß sie in früheren Postings das Problem hatte, das die potentiellen Betreuungspersonen die Kinder nicht zu den empfohlenen/angemessenen/nötigen Therapien bringen können. Das heißt also: Sie schiebt die Kinder in eine "Hauptsache sie sind von der Straße weg"-Betreuung, damit sie statt 15 Stunden endlich 20 Stunden am Tag arbeiten kann. Die Kinder verzichten auf die Therapien, die Mama klappt irgendwann endgültig zusammen - und auf dem Grabstein steht dann: "Ich habe es ohne staatliche Unterstützung geschafft!" Was aus den Kindern wird ist dann eh egal.

Mitglied inaktiv - 09.10.2010, 13:32



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Sie schmeißt ja keinen Job hin - sie ist SELBSTSTÄNDIG, bzw. freiberuflich tätig. Also im Grunde ideale Voraussetzungen - sie könnte ja selber entscheiden, welche Aufträge sie annimmt und welche nicht. Wenn sie also jetzt eine zeitlang nicht jeden Auftrag annimmt, und stattdessen die Gesundheit der Kinder und ihre eigene (wieder-)herstellt, dann ist sie ja nicht komplett raus aus dem Job. Meine ARGE-SB hat das übrigens immer akzeptiert. Als ich den Zusammenbruch hatte und dann im KKH war, hat keiner von mir erwartet, einen 60-Stunden-Job anzunehmen, nur damit ich keine Transferleistungen mehr brauche. Wenn Yola abends mit Schüütelfrost auf dem Sofa sitzt, dann wäre es ja notfalls ärztlich bestätigbar, daß derzeit mehr als XX Stunden einfach nicht machbar sind.

Mitglied inaktiv - 09.10.2010, 13:39



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und was arbeitet sie? welcher Job wird SO MIES bezahlt? Dass man 15 stunden arbeitet und weniger Lohn hat als jemand mit einem 8 stunden tag? Ganz böse. Dann kann sie als ungelernte in die Altenpflege, hat monatlich 1200 raus und ne 38,5 stundenwoche

von Keksraupe am 09.10.2010, 13:48



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aber ein Internat oder Pflegefamilie dann haben die Kids nichts mehr, bravo. gegen Aupair wäre ja zb nichts einzuwenden

von Savanna2 am 09.10.2010, 15:57



Antwort auf Beitrag von Savanna2

Warum haben die Kinder nichts mehr, wenn sie wochentags in einem Internet sind? Vermutlich spukt noch in den Köpfen das Internats-Modell herum, bei dem die Kinder ihre Eltern nur in den Ferien sehen. Das ist nicht so. Es gibt zahlreiche Internate, in denen die Kids freitags gegen Mittag nach Hause fahren und am Sonntagabend oder Montagmorgen wieder zurückkehren. Das hier ist nicht Harry Potter Von Pflegefamilie habe ich nichts gesagt und das wird bestimmt auch nicht sein müssen. Ich frage mich 1. nur, wie man Mutter UND Kindern gerecht werden kann und 2. warum niemand etwas sagt, wenn sich der Vater nicht kümmert oder aus beruflichen Gründen wochentags nicht verfügbar ist. Das ist völlig egal, es interessiert niemanden und wird als selbstverständlich hingenommen, keiner verliert ein Wort darüber. Wo bitte liegen die Unterschiede? Mir ist es nicht klar.

von Terkey235 am 09.10.2010, 16:09



Antwort auf Beitrag von Terkey235

weil der Vater dann wohl arbeitet um die Familie zu ernähren und die Mutter idR ja dann daheim ist. Wenn die Kinder das wollen ist es ok ich würde sie nicht gegen ihren willen ins Internat geben.

von Savanna2 am 09.10.2010, 16:17



Antwort auf Beitrag von Savanna2

Ach, und wenn die Mutter arbeiten muss, um die Familie zu ernähren, ist was was anderes? Sie hat es sich nicht ausgesucht, dass sich der KV nicht kümmert. Welche Wahl bleibt denn da?

von Terkey235 am 09.10.2010, 16:28



Antwort auf Beitrag von Terkey235

eine VZ Arbeit suchen zb, es bleibt jedem selber überlassen, ich würde es nicht machen und Punkt. Wenn du dein Kind ins Internat geben würdest ok, ich nicht Und ob sie dann zufriedener mit dem Job wäre bezweifel ich

von Savanna2 am 09.10.2010, 16:31



Antwort auf Beitrag von Savanna2

Meinst du TZ, nicht VZ? Fände ich ja prima, habe nur rausgelesen, dass das offenbar nicht so einfach bis unmöglich ist. Es geht hier gar nicht um den Job, sondern um Perspektiven, Überlegungen, Alternativen. Yola zeigt uns wahrscheinlich gleich den Vogel, wenn sie antwortet, und würde keine der Möglichkeiten in Betracht ziehen. Man muss einfach individuell schauen, welche Lösung für einen persönlich machbar ist. Eine Freundin von mir (ebenfalls getrennt) hat beispielsweise eines Tages ihre Zwillingsjungs zum Vater gegeben, weil sie sich jahrelang gekümmert und mit wenig Perspektive gearbeitet hat, aber von ihm recht wenig kam. Da sie afro-deutsche Kinder hat, war es immer ihr Traum, interkulturelle Pädagogik zu studieren. Das hat sie dann auch getan, während die Kids beim Vater waren. In den Semesterferien und an den Wochenenden waren dei Jungs bei ihr. Warum nicht? Sie hat heute ihren Traumjob als Beraterin in einem interkulturellen Zentrum, den Kindern hat es nicht geschadet und der Vater ht verstanden, dass er sich genauso kümmern muss (und hat offenbar endlich Verantwortung gelernt). Das ist nur ein Beispiel dafür, dass sich Lösungen finden lassen.

von Terkey235 am 09.10.2010, 16:55



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Es ist krass und vollkommen erschütternd, finde ich. Kopfschüttelnde Grüße S

von suchepotentenmannfürsleben am 09.10.2010, 20:19



Antwort auf Beitrag von yola

knapp 7 sind die Kinder wohl alt. Ginge denn das in Deutschland, freiberuflich teilweise weiterzuarbeiten (die Übersetzungen eventuell, damit kein längerer Fahrtweg zum Dolmetschen anfällt) und aufstockend ALG II? Dann wäre das doch echt eine gute Idee.

von Silke11 am 09.10.2010, 12:45



Antwort auf Beitrag von Silke11

Zunächst bekäme sie möglicherweise ALG II. Sie würde dann aber aufgefordert, sich auf Stellen zu bewerben, die sie unabhängig von ALG II machen, und monatlich Bewerbungsnachweise vorzulegen. Es kann im schlimmsten Falle womöglich sogar eine Aufgabe der "unwirtschaftlichen", weil in Teilzeit ausgeübten selbstständigen Tätigkeit von ihr gefordert werden. Ich sehe das nach wie vor anders - wenn frau keine Arbeit hat und findet, ist ALG II ein Segen. Aber ich müsste verrückt sein, um eine vorhandene und auskömmliche Vollzeittätigkeit aufzugeben, um öffentliche Unterstützungsleistungen zu beziehen. Mit Ende 40 ist zudem leider die Wahrscheinlichkeit groß, NIE MEHR eine hinreichend bezahlte und sozialversicherungspflichtige Tätigkeit zu finden. das würde ich nicht mutwillig herbeiführen wollen.

von Murmeline am 09.10.2010, 13:18



Antwort auf Beitrag von Murmeline

bevor ich mein Kind abgeben würde würde ich lieber von H4 leben. Der Job geht doch nicht über alles. SIe hat nie geschriebend ass sie das in betracvht zieht sondern nur vom Job. Liebe Yola, ich würde mich dann acuh gegen den Job entscheiden zumal er ja soviel nicht zu bringen scheint für die Stunden und mir was festes suchen und sei es als Verkäufer.

von Savanna2 am 09.10.2010, 15:17



Antwort auf Beitrag von Murmeline

Ich hatte viel mehr an eine Einrichtung - Ganztagsschule oder Internat - gedacht, die die Kinder mit ihren offenbar speziellen Bedürfnissen optimal fördern kann. Im Endeffekt kann das nicht an den (hierfür nicht ausgebildeten) Müttern hängen bleiben. Ich hatte nicht mehr im Kopf, wie alt die Kinder sind. Sechs ist natürlich noch arg jung, da fällt vieles flach. Würde denn bei einem Umzug nach Deutschland die Möglichkeit bestehen, dass sich der KV mehr kümmert, wenn es keine so große Distanz mehr zu überwinden gilt? Weniger Aufträge wären ratsam, wenn man dafür dann aufstockende Leistungen beantragen kann und gesichert ist, dass man diese auch bekommt. In dem Alter (sorry) alles komplett hinzuwerfen, find eich auch recht risikoreich. ich weiß, ich hab's selber gemacht, war aber auch bedeutend jünger. Steuert der KV etwas bei? Im Prinzip wäre er doch dann in der Pflicht, ein finanzielles Schippchen draufzulegen, oder?

von Terkey235 am 09.10.2010, 15:19



Antwort auf Beitrag von Savanna2

Wenn ein Vater seine Kinder nur am Wochenende sieht, weil er arbeiten muss, dann sagt KEIN SCHW**Z was, aber wenn eine Mutter in Erwägung zieht (und das hat Yola natürlich nicht, das ist schon klar), ihre Kinder wochentags geeignet auswärts betreuen zu lassen, damit es evtl. ALLEN damit besser geht, dann kommt der große Aufschrei und sie muss ihren Titel als "Mutter" abgeben. Es kotzt mich SO an! Der Erzeuger dieser beiden Kinder hat sich seit fast einem Jahr nicht blicken lassen. Yola darf das ausbaden. Es geht hier doch nur darum, eine Perspektive zu finden und Möglichkeiten aufzuzeigen. Klar, wenn es nicht mehr geht, finde ich auch, dass ALGII ein Segen ist und unbedingt in Anspruch genommen werden sollte. Man sollte aber nicht so naiv sein zu glauben, dass man mit 50 noch einmal einen Job findet. Darum sollten Alternativen wohl überlegt sein. - Why is it that men can be bastards and women must wear pearls and smile?

von Terkey235 am 09.10.2010, 15:33



Antwort auf Beitrag von Terkey235

Terkey, ich fasse mal zusammen: Das sind zwei Kinder, 6 Jahre alt, die unter ADHS leiden und psychisch instabil sind. Die Kinder haben bereits die Traumata mindestens einer größeren gerichtlichen Auseinandersetzung und des Verlustes des Vater hinter sich. Der Vater ist übrigens - zumindest ist das mein letzter Stand - psychisch krank, zu krank, um die Kinder auch nur für ein Wochenende zu besuchen. Die Kinder brauchen zusätzliche Förderungen und Therapien. Dazu eine Mutter, die vor allem von der Mehrfachbelastung Kinder/Job/Haushalt komplett überfordert ist. Der Job bewegt sich mehr in einem 60-Stunden-Rahmen als in einem familienkompatiblen 40-Stunden Rahmen - und zwar nicht, weil die Mutter das so klasse findet, sondern weil sie sonst nicht genug hat zum Überleben. Seit Jahren steht sie am Rande des Nervenzusammenbruchs und ich bin nur erstaunt, daß der nicht schon längst gekommen ist. Dazu kommt eine schwierige Situation in der Herkunftsfamilie der Mutter, die nicht gelöst werden kann, weil sie auf die Hilfe von dort angewiesen ist. Die Kinder kommen nicht zur Ruhe, weil die Mutter jobbedingt kein ausreichend stabiles Umfeld bieten kann. Ich kenne mich ja nun bissi aus mit AD(H)S-Kindern - und ich weiß sicher, daß gerade AD(H)S-Kinder ganz besonders sensibel auf die Probleme von Menschen in ihrer Umgebung reagieren. Nein, es ist definitiv KEINE Lösung, die Kinder da rauszunehmen, damit die Mutter endlich 70 statt 50 Stunden arbeiten kann. Das hat NICHTS damit zu tun, daß eine Mutter zu ihren Kindern gehört. Aber das hat ALLES damit zu tun, daß eine Familie ein System ist, und effektive Hilfe nur wirkungsvoll sein kann, wenn sie dem ganzen System hilft. Wenn Yola wenigstens Spaß daran hätte, 60 Stunden pro Woche zu arbeiten - dann wäre mehr Fremdbetreuung vielleicht eine Alternative (obwohl ich daran zweifle, daß das den Kindern in dieser speziellen Situation gut tun würde). Aber wenn sie den hätte, dann wäre sie nicht so fertig jeden Abend. Denn: Ein schöner, befriedigender, erfüllender Job ist ein Ausgleich für Familien- und Kinderstreß. Ich habe nicht den Eindruck, daß das bei ihr so ist. Und nur, weil Männer das so machen, müssen Frauen auch? Nö, oder? (Wobei immer noch bleibt: Wenn man das so möchte und keiner der Beteiligten darunter leidet, dann ist doch alles supi. Wenn es für Mama und die Kinder also okay ist, daß Papa nur am Wochenende sichtbar ist, dann ist das eine Familienentscheidung, die zu respektieren ist. ICH würde das für MICH nicht so wollen. weder als dauerabwesender Arbeitspapa, noch als Quasi-AE-Mama, noch als quasi vaterloses Kind.)

Mitglied inaktiv - 09.10.2010, 17:50



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ich schließe mich mal wieder elisa an. der knackpunkt ist der, daß yola einen job hat, der offenbar mit menschlichen arbeitszeiten nicht genug abwirft. DA muß man ansetzen und nicht, wie sie die kinder abschieben kann. ja. abschieben. ein internAt mit 6 ist für mich abgeschoben. und das sage ich, die ihre kinder gerne fremdbetreuen ließ/läßt.

Mitglied inaktiv - 09.10.2010, 17:53



Antwort auf diesen Beitrag

Mal abgesehen davon, dass die Internatslösung auch für mich nicht das Mittel der Wahl wäre. WER soll denn das bezahlen für 2 Kinder ?? Meines Wissens nach tragen Internatskosten die Eltern, und die sind, wie ich gerade mal auf die Schnelle ergooglet habe, nicht gerade gering. Das günstigste liegt hier in Hessen bei ca. 600€, welches den Schwepunkt auf Sprachen legt, und deshalb ....jetzt mal für mich/uns.....ausscheiden würde. Eines das für uns in Frage käme,läge bei über 2000€ monatlich !!! Und dann das ganze mal 2 ! Ich gehe davon aus, das die Woche gar nicht so viele Stunden hat, wie Yola dafür rackern müsste. Ich kann aber auch nur schwer sagen, welchen Weg ich gehen würde. Wenn Luxemburg tatsächlich so wenig familienfreundlich ist, wäre ein Umzug nach D evtl. doch noch die beste Lösung. Zumal es in L betreuungstechnisch und von familiärer Seite aus nichts gibt, was dort wirklich hält. Birgit

von Birgit22 am 09.10.2010, 18:19



Antwort auf Beitrag von Birgit22

Danke für die vielen Infos zur Situation. Ich kannte diese Fakten nicht bzw. hatte einige davon, wie das Alter, nicht mehr im Kopf. Natürlich sind sie mit sechs zu jung für ein Internat und natürlich soll Yola auf gar keinen Fall noch mehr arbeiten. Gut, wäre es denn evtl. eine Lösung, beruflich umzusatteln? Wenn der Job eh nichts abwirft und nur schlaucht, will man ihn doch nicht noch 15 Jahre lang machen (was ohnehin nicht funktionieren wird). Es wäre also zu überlegen, ob es eine andere, schöne, lukrativere und umsetzbare Alternative gibt. AlgII bis zum Lebensende kann es nicht sein, aber mal ein, zwei Jährchen Pause und dann eine Umschulung o.ä. mit Aussicht auf Erfolg? Oder aber schauen, dass man die Selbstständigkeit zunächst komplett ruhen lässt, finanzielle Hilfen in Anspruch nimmt und nach und nach wieder einzelne Aufträge annimmt. Den Job komplett zu schmeißen ohne Ausweichmöglichkeit halte ich wirklich für schwierig. Als Selbständige sieht es mit der Rente später ganz schlecht aus (auch wenn man von Rente nichts hören will, es ist halt ein Thema) und wie schwierig bis unmöglich es in D ist, unter den Umständen wieder was zu bekommen, muss ich nicht erwähnen. Alles Mist

von Terkey235 am 09.10.2010, 19:33



Antwort auf Beitrag von Terkey235

Ich glaube, man - und mit "man" meine ich durchaus auch Yola selber - muß sich hier erstmal von der "Plopp - und alle sind glücklich"-Lösung verabschieden. Im Moment geht es darum, daß Yola nicht in Kürze komplett ausfällt. Sie hat derzeit nicht die Wahl zwischen toll und ganz toll - sie hat die Wahl zwischen Scheiße und ganz Scheiße. Und da muß sie halt das kleinere Übel finden - und wählen. Und da steht für mich ganz klar an oberster Stelle: Luft holen, gesund werden - und dann weitersehen.

Mitglied inaktiv - 09.10.2010, 20:31



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Ich sach ja, alles Mist

von Terkey235 am 09.10.2010, 20:33



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und zwar etwas, was "neuere" leute hier im forum im gegensatz zu den stammusern nicht wissen (koennen): yola stammt, lebt und arbeitet mit ihren jungs in luxemburg. da ist eh alles anders als in deutschland und schlecht zu raten. dazu kommt, dass der vater der jungs in berlin lebt und mir weniger als "psychisch krank" denn als plemplem in erinnerung ist. so, als haette er einen kleinen schniepel, aber ein riesen-egoproblem (sorry, konnte ich mir jetzt mal nicht verkneifen)... und es damals fuer noetig befunden hat, yola vor gericht zu zerren wegen kindesentfuehrung oder so was in der art. ich erinnere mich noch dunkel an die postings, als es um die verhandlungen ging und dass es yola ziemlich mitgenommen hat. und das hat natuerlich bei ihr auch gesundheitliche spuren hinterlassen, yola ist chronisch krank. ich hoffe, ich darf das hier nochmals aufwaermen? jedenfalls ist - alles in allem - weder yola noch ihren jungs damit geholfen, wenn sie jetzt die kinder wegrationalisiert, nur damit sie mehr arbeiten kann. ich kenne luxemburg als einen DER grossen europaeischen finanzplaetze, es ist das bestreben vieler banker hier aus der region (saarland) in luxemburg unterzukommen. ich weiss, dass vor einigen jahren mal der bauboom dort ausgebrochen ist, wenn man durch das laendchen fuhr, war luxemburg eine einzige grossbaustelle. es sind einige EU-behoerden dort angesiedelt - im grunde genommen gilt luxemburg als attraktiver arbeitsplatz... vor allem sind auch die gehaelter wesentlich hoeher als hier im saarland, es gibt wesentlich weniger abzuege. dafuer sind die lebenshaltungskosten viel hoeher (ausser sprit, kaffee und zigaretten, haha), weswegen viele gerne auf deutscher seite ihr haeuschen bauen und dann nach luxemburg zur arbeit pendeln... zumindest das weiss ich von meinem bruder, der etwa 2 jahre lang in luxemburg gearbeitet hat, die woche ueber ein moebliertes zimmer in grenznaehe hatte (in deutschland) und dann am wochenende wieder nach hause zu den eltern gekommen ist (luxemburg-stadt ist von hier etwa 100 km weit weg)... das luxemburgische schulsystem gilt im eigenen lande (d.h. luxemburg) auch nicht gerade als prickelnd, weswegen viele luxemburger, die nahe zu deutschland leben, ihre kinder in deutsche schulen schicken. es gab darueber mal einen riesenartikel hier in der regionalen zeitung: das luxemburger system ist so ein friss-oder-stirb-system, so jedenfalls wurde es damals beschrieben. es gibt da wohl ein bestimmtes punktesystem, man muss pro schuljahr oder schulhalbjahr eine bestimmte anzahl punkte erreichen, um weiterzukommen und einen hoeheren bildungsabschluss erzielen zu koennen. aeh, ich kann das irgendwie schlecht beschreiben (weil im grunde genommen ein schulversager in deutschland ja auch nicht weiterkommt), im grunde genommen bedeutet schlechte leistung: man wird schlechter eingestuft ohne die moeglichkeit, da im naechsten jahr irgendwie durch verstaerktes pauken wieder rauszukommen. sprich: mal ein schuljahr einen durchhaenger gehabt und schon kann man den berufswunsch medizinstudium knicken, sondern man findet sich als gaertnergehilfe in einer gaertnerei wieder (ich glaube, das war damals auch das beispiel). aber DAS kann uns yola sicher viel besser erklaeren. ich weiss auch nicht, was in den letzten jahren an anstrengungen unternommen wurde, um das schulsystem in luxemburg zu veraendern... (allerdings gibt es in der deutschen grenzregion ein gymnasium, an dem man gleichzeitig das deutsche abitur und den entsprechenden luxemburgischen abschluss machen kann...)... alles in allem sind da natuerlich solche vorschlaege, wie: internat oder pflegefamilie ziemlich am "hilfebedarf" der familie vorbeiorakelt. und: yola muss nicht noch mehr stunden schrubben, sondern eine arbeit finden, wo zeitlicher aufwand und finanzielle entlohnung in einem angemessenen verhaeltnis stehen - und wo ihr genuegend zeit und freiraum bleibt, sich um ihre kinder kuemmern zu koennen. denn momentan bleibt ihr ja offensichtlich zu nix luft. weder zeitlich noch finanziell...

von spiky73 am 09.10.2010, 21:54



Antwort auf Beitrag von spiky73

Hi Spiky, tja, mit der Charakterisierung meines Ex hast Du wohl nicht ganz unrecht *frechgrins*, und ja, er hat mich - seine Worte - "aus Vergeltung weil Du mich verlassen hast" der Kindesentführung angeklagt und durch sämtliche Instanzen gezerrt. Da geht mir auch noch heute nur der kalte Schweiss aus wenn ich an diese Zeit zurückdenke. Und ob er nun psychisch krank ist oder nicht, das wissen die Götter. Er hat "destinationsselektive Panikattacken". Will heissen: wenn das Flugzeug nach Luxemburg zu seinen Kindern fliegt kriegt er Panikattacken, wenn es dagegen zum Wochenendausflug nach Stockholm fliegt sind die Panikattacken wie von Zauberhand verschwunden. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich darüber nur noch grinse und mir sage: "Tja, so ist er halt." Das ist auch eine der kleinen Sachen auf die ich stolz bin, dass ich das geschafft habe. Knuddels ins Saarland Yola P.S. Und iiiiiiirgendwann sollten wir uns mal treffen...

von yola am 10.10.2010, 10:48



Antwort auf Beitrag von yola

Liebe Yola, ich bin auch nicht im Bilde, welchen Beruf du ausübst, da ich selten im AE mitlese. Aber die Situation kommt mir grundsätzlich sehr bekannt vor: der permanente Versuch, Job und Kindern gerecht zu werden und dabei jahrelang hinzunehmen, dass man selber als Person kein "Leben" mehr hat, weil dafür keine Zeit und/oder Energie übrig ist. Ich rede hier wie gesagt, ohne Details aus deinem Leben zu kennen, aber ich habe für mich gelernt, die Bedürfnisse meiner Kinder und meine eigenen Bedürfnisse als zentral für mein Leben anzusehen. Ich würde bestimmt nicht leichtfertig jemandem empfehlen, sich in einer sozialen Hängematte auszuruhen; aber was nützt es dir, wenn du sagen kannst, du hast nie jemandem auf der Tasche gelegen, bist aber irgendwann körperlich und seelisch nur noch ein Wrack? Was nutzt es, wenn du viel arbeitest, um Geld zu verdienen, das du für Kinderbetreuung ausgibst, die du selber viel besser leisten könntest? Und Altersvorsorge (ich habe auch eine Freundin, die nur für ihre Rente arbeiten geht) überzeugt mich auch nur tw, weil, wenn du dich weiter überforderst, dann kannst du dein Rentnerdasein später auch nicht mehr genießen, wenn du es überhaupt erreichst. Lieber arm und gesund und mit Zeit für die Kinder... LG Kija

Mitglied inaktiv - 09.10.2010, 15:48