Alleinerziehend, na und?

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Mal allgemein gefragt....

Thema: Mal allgemein gefragt....

Würdet Ihr für Euer Kind dem KV gegenüber lügen? Es geht um eine Sache, in der ihr total hinter dem Kind steht. Die Lüge betrifft auch nichts, was mit der Beziehung zwischen Kind und Vater zu tun hat. Es geht lediglich um eine Aktivität, die das Kind gegen den Willen des Vaters ausüben möchte, die er aber nicht billigt. Das Kind weiß, daß es irgendwann bezüglich dieser Aktivität dem Vater entgegentreten muß, fühlt sich aber (noch!) nicht stark genug dafür. Ihr selber könntet und würdet die Konfrontation aushalten, aber der Vater würde das eben mit dem Kind austragen wollen. Gruß, Elisabeth. (ich bete, daß der Mann nicht anruft - dann muß ich auch nicht lügen)

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 19:44



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Ich glaube nicht. Ich würde die Aktivität des Kindes vor ihm verteidigen und ihn zur Not dran erinnern, dass ich letztlich hier die Entscheidungen treffe, nicht er. Aber lügen.. mag ich nicht und kann ich auch nicht gut. Wenn man dem Kind schon versprochen hat, nichts zu sagen, steckt man in der Zwickmühle. Dann würde ich vermutlich nicht ans Telefon gehen *g* Eine Dauerlösung ist das natürlich nicht, irgendwann muss das Kind mit der Sprache heraus.

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 19:52



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Mhhh, ich weiß ja nicht, worum es geht, aber ich glaube, ich würde nicht lügen, sondern mein Kind darin bestärken, dem Kindesvater gemeinsam mit mir entgegen zu treten und die Aktivität zu rechtfertigen. Es wirft meiner Meinung nach kein gutes Bild für dein Kind, wenn du in einer solchen Situation eine Lüge für gerechtfertigt hältst. Solche Situationen wird es in Abwandlungen ständig wieder mit anderen Menschen geben - ich finde da die Auseinandersetzung besser und wichtig. Ich verstehe deinen Gedanken, den Kindesvater anzulügen, um deinem Kind die Konfrontation zu ersparen. Aber früher oder später wird die ja kommen so wie du schreibst. Und wenn dann rauskommt, dass das ja schon länger geht und gelogen wurde, macht es den Konflikt sicher nicht besser. Vielleicht könnt ihr ja zu dritt telefonieren und das zu dritt ausdiskutieren. Dann kannst du dein Kind ensprechend unterstützen. LG S

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 19:55



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Hmm, ich sollte vielleicht erwähnen, daß das Kind aufgrund dieser Aktivität derzeit nicht da ist. Ich könnte es also momentan in dieser Auseinandersetzung nicht unterstützen. Dem Kind (und mir) ist klar, daß die Option der Lüge nur für die Dauer der Abwesenheit gilt. Wenn er während der Zeit gar nicht anruft, dann wird das Kind "ertüchtigt" für die Auseinandersetzung und dann gehen wir da gemeinsam durch, ohne daß es jemals eine Lüge gegeben hat. Ach so: Außerdem wird der Vater dem Kind gegenüber ausfallend, wenn er von der Aktivität erfährt. Dann fallen Begriffe wie "Schlampe" und "Hure". Been there....

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 20:06



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In dem Ausnahmefall würde ich eher lügen, als mein Kind so betiteln zu lassen vom eigenen Vater.

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 20:08



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Ok. Mhh, dann würde ich nicht ans Telefon gehen, wenn er anruft und die Angelegenheit später mit Kind klären. Die Ausfälligkeiten des Vaters würden mir allerdings auch zu denken geben - ich würde dann einfach aus dem Bauch heraus entscheiden, was für mein Kind wohl das Beste ist - Konflikt oder Lüge....

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 20:15



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wenn alle erklärungsversuche scheitern und mein kind nicht stark genug für eine argumentation ist,ja, dann würde ich lügen

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 19:57



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lügen würde ich wohl nicht, aber wenn nicht explizit nachgefragt wird, dann würde ich es auch nicht ansprechen.

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 20:01



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Darf ich mal fragen, was Dein Kind "schlimmes" macht?

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 20:26



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vielleicht cheerleader?

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 20:35



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ich würde ihn sagen kind macht das und gut ist`s... warum sollte es ich verheimlichen? lg

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 20:28



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Ja, ich würde lügen. Weil mir mein Ex egal wäre, weil ich mein Kind schützen wollte, weil ich meinem Kind loyal zur Seite stehen würde - auch wenn das "lügen" (eher schwindeln in dem Fall) bedeuten würde. Denn ICH habe das Kind weitestgehend erzogen und MIR würde es zustehen, zu "richten" oder zu "rügen" - aber einem Vater der sich selten bis gar nicht kümmert steht es garantiert nicht zu, schon gar nicht es zu beschimpfen. Ja, ich würde schwindeln.Es ist doch Euer Leben, das ihr bisher erfolgreich alleine meistert, wo er hätte teilhaben können und es nicht wollte. Und bisher scheinst du deinen Sache gut gemacht zu haben - du bist stolz auf deine Kinder oder? Also. Alle deine Entscheidungen haben euch zu dem geamcht, was ihr als Familie heute seid. Und dann kann das , was man dem Vater nun nicht gleich sagen will, nicht so schlimm sein! Allein das nicht klar ist, ob er anrufen wird oder nicht zeigt doch mit welcher Konstanz er an der Erziehung teilnimmt. Und das Wort "Schlampe" würde der Vater bei mir genau einmal sagen - das war dann einmal zuviel. (Es sei denn mein Kind will trotzdem weiter Kontakt. Aber sich aus der Ferne von einem Erziehungsplanlosen Vater gängeln zu lassen - neeee da fehlt mir das Verständnis). LG und in diesem Falle völlig gewissenlos: Pauline

Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 22:51



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So wie ich dich bisher immer lese, handelt es sich bei besagter Aktivität keinesfalls um etwas Altersunangemessenes, noch um etwas Verwerfliches. Es ist also etwas was DU erlaubt hast, in deiner Eigenschaft als Sorgeberechtigte mit ABR. Deshalb würde ich das an deiner Stelle selber mit dem KV besprechen. Denn letztendlich kann das Kind ja nur deshalb seiner Aktivität nachgehen weil DU das erlaubt hast. Ich denke nicht, daß das Kind das mit dem KV ausdiskutieren sollte. Das wäre eher ganz grundsätzlich DEIN Part. "Schlampe" und "Hure" (alleine die Möglichkeit, daß derartige Ausdrücke fallen könnten!) ist sowas von jenseits, daß ein Ausdiskutieren zwischen Kind und Vater, per se, unmöglich wird. LG ahm

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 00:32



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..gelöst, wenn du noch mit dem KV zusammen gelebt hättest?

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 00:45



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Hallo Elisabeth, ich schließe mich in allen Punkten Pauline an. Wer sein Kind dermaßen betitelt, hat das Vertrauen verloren. Wer sich so wenig kümmert, hat das Recht zur Mitentscheidung verloren. Wer so wenig Verständnis hat, kann das nicht mit dem Kind persönlich klären. Du hast die Erziehungskompetenz und in diesem Fall musst du dein Kind schützen. Was soll das denn mit einer Jugendlichen in der Pubertät machen, wenn sie vom eigenen Vater als Nutte beschimpft wird? Nie würde ich das zulassen. Wochen-, monate-, jahrelang hat er dir die Erziehung alleine überlassen, aus dieser Entscheidung ist er draußen. Gruß - abrakadabra

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 08:17



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.... mal wieder von Dir zu lesen!!! Ich hoffe, bei Euch ist alles toll und Ihr habt schöne Ferien :-)

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 11:00



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Hallo, das Kind möchte es tun. Es ist nichts, was gegen das Gesetz verstößt, es tangiert nicht die Abholtage des Vaters: Ich würd es tun. Es ist fürs Kind und nicht für sein Ego. lg

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 08:05



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würde ich.

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 08:18



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elisabeth, ich dachte immer, der kontakt zwischen ex und euch ist eh sporadisch? in dem fall würde ich nämlich - ganz ehrlich - diese aktivität überhaupt nicht erwähnen. das ist dann nicht gelogen, aber dem tele-vater muss man ja nicht unbedingt alles aufs brot schmieren. ist doch bei uns auch nicht anders... allerdings ist vaddern hier im grunde von allem begeistert, was das kind tut und macht (die rede ist von kind #1). aber er bekommt auch nicht ALLES haarklein erzählt. schließlich ist er nicht teil unseres alltags und kann daher auch nicht alles verstehen und erfassen. das grobe teilst du eurem fernexemplar doch sicher mit. die entscheidungen für oder gegen diverse dinge triffst du, dein ex ist aussen vor. und auch bei geteiltem sorgerecht ist dein ex doch i.d.r. in alle entscheidungsprozesse gar nicht involviert, wenn ich mich recht entsinne (du hast doch auch schon diverse unterschriften durchs gericht ersetzen lassen, nicht wahr?). dann mach dir darüber auch keinen kopf. was er nicht weiss, macht ihn nicht heiss. lg, martina

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 10:00



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und bei solchen schimpfworten wie schlampe oder hure gegenüber der eigenen tochter würde ich meinen ex schon mal ganz gepflegt daran erinnern, dass man, wenn man sich in einen fremden kulturkreis begibt, sich die dort gängigen werte zwar nicht zu eigen machen - aber auf jeden fall tolerieren muss. ohne wenn und aber. das nennt man integration. ja, ich erinnere mich, dass er eigentlich ganz gut integriert war. zumindest hatte ich immer den eindruck bei deinen schilderungen. aber DIESE spitze hätte ich mir dann nicht verkneifen können und ihn wohl verbal auch noch in seine heimat oder dorthin, wo der pfeffer wächst, geschickt *pfeif* das ist dann zwar auch wieder gleiches mit gleichem vergelten, aber man kann sich ja auch nicht immer zurücknehmen. *find* lg, martina.

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 10:04



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Natürlich ist es ein Problem des "Clash of Cultures".... Fumi würde niemals etwas wirklich Unanständiges tun - und ich würde sowas nie erlauben. Aber mein Ex findet die Aktivität unanständig. Konkret geht es darum, daß Fumi mit einer befreundeten Familie in Urlaub gefahren ist - und die haben (unter anderem) einen Sohn, der so alt ist wie Fumi. Der Kerl ist Fumis bester Freund seit der 1. Klasse, aber beide versichern (sehr glaubhaft), daß sie keinerlei sexuelles Interesse aneinander haben. Ich glaube, sie sehen sich eher als Geschwister - und da etwas Erotisches zu unterstellen wäre in etwa so, als würde ich Fumi und Temi eine Affäre andichten. Noch dazu ist die Mutter meine beste Freundin, der ich meine Kinder lieber und öfter anvertraue als dem Vater. Fumi übernachtet immer mal wieder bei dieser Familie und der Junge übernachtet auch manchmal hier. Aber da wir dem Papa eh nicht von Fremdübernachtungen berichten, wenn es sich nicht ergibt, ist das jetzt kein bewußtes Verschweigen oder gar Lügen. Im Grunde ist er sowieso zu weit weg, um beurteilen zu können, wo die Kinder übernachten dürfen und wo besser nicht. Fumi war mit der Familie schon mal verreist. Mein Ex rief in der Zeit bei ihr auf dem Handy an und sie hat ihm das ganz unschuldig-freudig erzählt - daraufhin kamen die o.g. Beschimpfungen an sie. Danach waren wochenlang alle Telefonate zwischen Fumi und Papa von Vorwürfen und düsteren Prognosen zu Fumis Zukunft geprägt (und es gab diverse Mails und Telefonate für mich, in denen ich über die angemessene Erziehung von weiblichen Teenagern aufgeklärt wurde - nach anfänglichen Diskussionen habe ich die Aufklärung gepflegt ignoriert - ich halte mich da einfach für kompetenter als ihn). Problematisch wird es halt, wenn er anruft. Ruft er hier an, wird er nach Fumi fragen. Ich kann ihm nicht sagen: "Fumi ist shoppen und kommt heute Abend wieder!", weil er dann abends wieder anruft. Also muß ich ihm sagen, daß sie verreist ist - und dann wird er fragen, mit wem. Ruft er Fumi auf dem Handy an, kann sie auch nicht so tun, als ob sie zu Hause ist - weil er dann immer auch mit Temi sprechen will. Also wird sie sagen müssen, daß sie verreist ist - und auch dann wird er nach dem "mit wem" fragen. Fumi und ich haben darüber gesprochen. Sie hat mich gebeten, ihm im Zweifelsfall zu sagen, daß sie mit ihrer Freundin verreist ist. Der KV kennt die Familie dieser Freundin und billigt sie, auch wenn er sie nicht wirklich mag. Immerhin gibt es keine Jungs in der Familie ;-). Ich habe Fumi gesagt, daß ich das problematisch finde, sie aber gut verstehen kann. Wir sprachen dann generell über Papas Ansichten zu dem Thema, und kamen dann irgendwie von Thema ab. Versprochen habe ich ihr also nichts.... Fumi weiß, daß die Geschichte mit Papa und den Jungs ganz generell in den nächsten Jahren ein Konfliktfeld wird. Sie arbeitet in der Therapie u.a. auch daran, daß sie stark und selbstbewußt in diesen Konflikt gehen kann. Und sie weiß, daß ich hinter ihr stehe. Was nicht heißt, daß ich ihr alles erlaube - auch wir haben da unsere Konflikte, das wißt Ihr ja. Aber ich teile weder Papas Ansichten noch seine Methoden der Durchsetzung. Ich habe Fumi erklärt, warum Papa so denkt. Aber es bleibt das Problem der zweifelhaften Durchsetzung und der Punkt, daß wir hier eben nicht in Afrika wohnen - was auch Fumi gleich erkannt hat, das Kind ist ja nicht doof. (Übrigens: Wenn Papa noch hier wohnen würde, wäre der Konflikt in der Durchführung ein anderer, er wäre zwangsweise offener, aber er wäre trotzdem da, auch zwischen dem Vater und mir. Manchmal frage ich mich, ob ich mich nicht spätestens dann doch noch getrennt hätte. Ich liebe es nicht, wenn einem durchaus wohlgeratenem Kind solche grundsätzlichen Beleidigungen an den Kopf geworfen werden. Ich finde auch nicht immer alles toll, was meine Kinder machen - aber ich vermittle ihnen immer und jederzeit, daß sie grundsätzlich und generell wunderbare Menschen sind.) Also bleibt die Hoffnung, daß er nicht anruft - die Wahrscheinlichkeit ist durchaus gegeben, er ruft ja nicht regelmäßig an - oder die Lüge. Ich tendiere zur Lüge, im Moment. Der Konflikt zwischen Fumi und ihrem Vater kommt so oder so. Dann macht er sich nicht an diesem Jungen fest, aber an einem anderen oder an irgendwas anderem, was der Papa als "unanständig" betrachtet und Fumi eben nicht. Im Grunde beschere ich den beiden noch ein paar von diesem Konflikt unbelastete Telefonate - und gebe Fumi die Gelegenheit, ihre Kraft und ihre Argumente zu sammeln. Meine Einschätzung: Er wird sie irgendwann zwischendrin verlieren. Vielleicht nicht für immer, aber für eine lange Zeit. Aber das ist sein Problem....

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 10:58



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Elisabeth, Du versuchst einen Spagat, der unmöglich und noch dazu unnötig ist. Du kriegst Deine Erziehung und die "Ehrlichkeit" gegenüber dem Ex nie und nimmer unter einen Hut. Und auch bei lokal enger gemeinsamer Erziehung von Vater und Mutter sind sich die E-berechtigten nicht immer 100% einer Meinung. das geht gar nicht, und wäre auch gar nicht gut, wenn ein Kind eine undurchdringliche Elternfront vor sich hätte. Je älter ein Mädchen wird, um so verbündeter wird sie mit der Mutter. Die Eifersucht der Väter bei flügge werdenden Töchtern ist doch legendär. Mein Vater hat mich noch mit 19 Pritsche genannt, bei harmloser Sache. was ich ihm nie vergessen habe. Verbünde Dich mit deiner Tochter zu IHREM besten. Hier hat ihr Wohlergehen und Dein Vertrauen zu ihr Vorrang vor der Ehrlichkeit gegenüber einem nichtkümmernden "Vater". Und nenne Du es Lügen. Ich nenne es Diplomatie. In dem Falle.

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 13:27