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Welche Kinder werden die selbstbewussteren Erwachsenen??

Thema: Welche Kinder werden die selbstbewussteren Erwachsenen??

Meine Lieben! Aufgrund eines Vorfalls, den ich jetzt nicht näher definieren will, in der jüngeren Vergangengheit beschäftigt mich eine brennende Frage: Welche Kinder werden die selbstbewussteren Erwachsenen? Die, die bereits in der Kindheit gelernt haben, dass der Stärkere, Ältere, Schlagfertigere...... gewinnt, und letztlich das bekommt, was er will? - oder: Die, denen in der Kindheit beigebracht wird, dass man auch mal zurückstecken soll, teilen soll, anderen höflich gegenübertreten soll und nicht immer gleich mit dem Finger in das dickste Tortenstück mit den Worten "MEINS!" piekst? Ein mir sehr nahestehendes Kind (nicht meins) wächst in der glücklichen Lage auf, dass die Eltern ihm (und das meine ich jetzt neidlos und wertungsfrei) beinahe jeden Wunsch sofort, oder zumindest in absehbarer Zeit von den Augen ablesen. Da es sich um einen Nachzügler handelt, hat es quasi den Status eines Einzelkindes. Das führt dazu, dass es immer wieder zu Situationen kommt, wo es aufgrund von Kleinigkeiten, die nicht sofort erfüllt werden, vollkommen ausrastet, sich nicht geliebt fühlt und dies auch mitteilt. Folge: geschlossenene Kompromisse seitens der Eltern sehen so aus, dass viel, oft alles, so umgestellt, organisiert etc. wird, dass der Wunsch der kleinen Diva (10 Jahre) erfüllt wird, oder zumindest eine Vereinbarung getroffen wird, womit das Kind "leben" kann. Auf der anderen Seite handelt es sich aber auch um ein sehr liebenswertes Kind (halt in anderen Belangen), das sich gerne und ausführlich mit meinen Kindern beschäftigt, und von diesen auch heißgeliebt wird. Da ich aber, wie man unschwer vermuten kann, der Auffassung bin, dass Kinder mit einem Mindestmaß an Höflichkeit und Respekt ausgestattet werden sollten und auch frühzeitig lernen sollten, dass man eben nicht alles haben kann und trotzdem glücklich sein kann, kommt es immer wieder zu Situationen, wo meine Kinder in der Konfrontation mit dem anderen Kind öfters, als mir lieb ist, zurückstecken. Und ich kann mir nicht jedes Mal einen Kommentar verkneifen (was ich aber eigentlich will, weil ich denke, dass es mir nicht zusteht und ich das eigentlich auch nicht bei meinen Kindern möchte, wenn sie, präpubertär, einmal völlig durchdrehen, was auch oft genug vorkommt). Daher stelle ich mir jetzt echt obige Frage: Sind Kinder, die ihr Ego so in den Mittelpunkt stellen, langfristig nicht besser gerüstet für die immer härtere Erwachsenenwelt, oder haben Kinder, wie meine, die auch mal einen 2. blauen Fleck ausfassen, weil sie lernen, dass man in jedem Konflikt auch mal sich selber hinterfragen muß, genauso reelle Chancen sich später mal gegen ihre Gegener durchzusetzen, und dabei seelisch nicht auf der Strecke zu bleiben. Eure ehrliche Meinung dazu würde mich brennend interessieren. Danke schon Mal und LG Zwergenalarm

Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 12:13



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Selisch werden zwotere stabiler sein, geschäftlich werden erstere wahrscheinlich erfolgreicher sein. Am Ende ist die Frage, ob der selisch stabile mehr aus seiner Lage macht, oder der wirtschaftlich erfolgreiche. Oder ob sie lieber tauschen wollen würden, weil sie nicht zufrieden sind jeweils. Ommm ..... ;-)

Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 12:25



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Das Leben ist kein Ponyhof. Irgendwann wird auch die Diva das Nest verlassen und feststellen, dass andere Menschen ihr keineswegs immer jeden Wunsch erfüllen. Deine Kinder halte ich für besser fürs Leben vorbereitet. Die können auch mal eine Niederlage einstecken und sich durchbeißen und das, ohne an ihrer Liebenswertigkeit zu zweifeln... Übrigens ist der weltweit reichste Mann von seiner Mutter als Kind seelisch fertig gemacht worden, so dass er als Erwachsener mit ihr nicht in einem Raum sein konnte. Er hat auch keine Eisenbahn bekommen, so dass er sich jetzt eine ganze Eisenbahngesellschaft gekauft hat... Die Theorie des "Wunscherfüllens in der Kindheit führt zum späteren geschäftlichen Erfolg", stimmt also hier nicht. Ob er glücklich ist, darüber weiß man nichts... Viele Grüße Petra

Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 12:51



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Also ich denke auch absolut wie Petra, daß die Kinder, denen jeder Wunsch erfüllt wird sicher ganz später nicht die geschäftlich erfolgreicheren sein werden, die haben nicht genus "Biß" auch mal weiterzumachen, wenns extrem schwierig wird, haben sie ja nie gelernt und ich kenne einige, die von "Beruf" Sohn oder Tochter sind und so selber beruflich im Erwachsenenalter so gar nix auf die Reihe gebracht haben... Ich finde es viel wichtiger, den Kindern Selbstbewusstsein beizubringen in der Form, daß sie an sich glauben und sich ihrer Stärken bewusst werden. Ansonsten ist für mich Höflichkeit und Respekt vor allem Erwachsenen gegenüber ein Muss, finde es sehr schlimm, wenn kleine Kinder total frech auftreten, aber das scheint ja in Deinem beschriebenen Fall nicht der Fall zu sein.

Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 13:15



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Danke mal für Eure Antworten! Auch wenn es in meiner Beschreibung etwas drastisch rübergekommen ist (weil ich für die Ausgangsfrage den Unterschied verdeutlichen wollte), will ich doch klarstellen, dass es sich hier um keine außer Rand und Band geratene "Monsterdiva handelt" (zumindest zu 90% und damit liegt sie statistisch gesehen vermutlich im guten Mittelfeld der Gesamtheit aller pubertierenden 10-jährigen. Vielleicht liest hier noch jemand, der eine rotzfreche 10-jährige Göre gekannt hat, die sich nun zu einer liebenswerten, selbsständigen 20-jährigen entwickelt hat, bzw. der ein liebenswertes, rücksichtsvolles 10-jähriges Kind gekannt hat, dass sich mit 20 Jahren ebenso gut durchsetzen kann, wie die Kollegin, und noch immer liebenswert und fröhlich ist. Und um Spekulationen vorzubeugen, ich zähle keines der von mir beschriebenen Kinder jetzt voll zur einen oder anderen Seite, ich meine nur gewisse Tendenzen zu erkennen, und frage mich gerade, was ich fördern soll und was nicht! LG Zwergenalarm

Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 13:42



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Diese Kinder werden die selbstbewussteren Erwachsenen "Die, die bereits in der Kindheit gelernt haben, dass der Stärkere, Ältere, Schlagfertigere...... gewinnt, und letztlich das bekommt, was er will?" es ist traurig, aber es ist so... die Kinder die zur Höflichkeit und Respekt anderen Gegenüber erzogen werden, stecken immer zurück... das merke ich an meinen...

Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 13:41



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Mahlzeit ich halte mich für einen extrem selbstbewußten Menschen, vielleicht nicht optisch, aber vom Inneren her (klingt Scheiße, oder?) Ich war nie ein Kind, was im Mittelpunkt stand, trotz Einzelkind-Dasein. Natürlich in der Familie schon, aber ich denke das ist etwas Anderes. In der Schule war ich, bis auf das letzte Schuljahr, immer einer von den Loosern und Außenseitern. Meine Noten waren nie besonders gut. Ich sah auch nie besonders gut aus, war immer die Kleinste und recht unbeliebt. Das war auch in der Firma so - ich habe zwar in MEINEM Bereich das Feld alleine abgedeckt, man mochte mich - aber ich war sicherlich keine "Lieblingskollegin" oder eine, die man auf private Partys eingeladen hat. Ich war immer höflich, habe relativ gute Manieren. Ich habe als Kind mich nie hervorgehoben. Meine Eltern haben meine Talente auch nicht wirklich gefördert oder dolle gelobt - im Gegenteil. LG Sue

Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 13:45