Alleinerziehend, na und?

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War lange nicht hier - brauche aber mal eure Hilfe

Thema: War lange nicht hier - brauche aber mal eure Hilfe

Hallo Ihr Lieben! Ich war jetzt schon länger nicht hier, weil ich offiziell nicht mehr alleinerziehend bin. Vielleicht kann sich noch jemand dunkel an meine Geschichte erinnern. Ich war mit meinem Großen (wird im Juli 6) 3,5 Jahre allein schon seit der SS, seit Anfang 2006 habe ich einen neuen Partner, wir haben jetzt auch zusammen noch einen Sohn (wird in 2 Wochen 1 Jahr alt). Der Erzeuger des Großen hat ihn nie gewollt, sich auch nur ganz kurz am Anfang mal um ihn gekümmert, seit 5 Jahren gab es keinerlei Kontakt mehr, er hat ihn also auch das letzte Mal gesehen, als er noch ein Baby war. Als der Große mit knapp 3 Jahren immer wieder nach ihm fragte, habe ich ihm mal geschrieben, aber er reagierte nicht darauf. War sehr schwer für meinen Sohn, aber durch den neuen "Papa" hat er sich gut damit arrangiert und jetzt endlich auch seit über 2 Jahren eine Vaterfigur gefunden. Nun mußte ich wegen Unterhalt Kontakt zum KV aufnehmen - und plötzlich meint er, er wolle seinen Sohn doch mal kennenlernen. Nach 5 Jahren! Ich werde ihm das nicht verwehren, aber es geht mir sehr schlecht damit. Schon allein der Gedanke, daß er herkommt und ein "fertiges Kind" präsentiert bekommt, sich also ins gemachte Nest setzt, keine Sorgen, Nöte, Probleme mit ihm hatte, NICHTS über ihn weiß.... Das macht mich ganz schön fertig! Mein Sohn ist natürlich begeistert. Er hat zwar seinen Papa jetzt, aber der richtige Papa ist ihm auch wichtig und er freut sich sehr, daß der ihn nun doch mal sehen will. Ich habe große Angst vor einer Enttäuschung für meinen Sohn, auch davor, wie er dann vielleicht mit meinem Partner umgeht, der sich jetzt schon so lange wirklich gut um ihn kümmert und sich auf jeden Fall eher Vater nennen darf als der KV. Kann mir jemand meine Ängste nehmen, von Erfahrungen berichten oder Tips geben? Ich bin momentan echt durch den Wind. Das erste Treffen soll übrigens in der nächsten Woche stattfinden.... Sorry, wenn es so lang geworden ist und danke schon jetzt für eure Hilfe! Beate

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 09:18



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hallo beate, den einzigen rat, den ich dir geben kann (vielleicht sehen das andere hier ja ganz anders?) ist, deine bedenken einfach hintenan zu stellen. normalerweise kommt es immer ganz anders als geplant. immerhin ist er der leibliche vater des kindes, und wie du schon sagst, der kleine freut sich darauf, den vater endlich kennen zu lernen und sich sein eigenes bild zu machen. bei uns war es damals ja aehnlich, wenn auch aus dem einfachen grund, dass der vater einfach nicht im lande war und in den vereinigten staaten lebte. er kam erst wieder nach deutschland, als anna 5 jahre alt war und bekam sozusagen ja auch ein "fertiges" kind praesentiert. auch ich hab mir gedanken darueber gemacht, wie anna auf ihn reagieren wuerde, sie ist ihm einfach in die arme gehuepft und hat ihn ganz lange festgehalten (und ich bekomme heute noch traenen in die augen, wenn ich daran denke, oder sehe, wie selbstverstaendlich sie ihren vater liebt, der sich ja eigentlich nicht mit ruhm bekleckert). manchmal hab ich auch meine haenger, beim letzten mal habe ich mir rat beim jugendamt geholt, vor allem weil ich ihn nieee mehr sehen wollte. die dame hat mir einen kopfstreichler verpasst und schon war die welt wieder in ordnung und ich in der lage mit ihm umzugehen. dann braucht man einfach so ein bisschen zuspruch und motivation und schon geht es wieder... also, lass es einfach auf euch zukommen und freu dich einfach fuer deinen sohn, es wird schon. und wenn er sich nur alle schaltjahre meldet, so what? dann ist es eben so. vermittele dem kind dann einfach, dass es bei euch so ist und nicht anders, damit kommen die kleinen eigentlich am besten zurecht. liebe gruesse, martina

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 10:01



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ich schließe mich spiky an und: Du vermegst da was: daß Du jetzt ein "fertiges" Kind hast, er nichts um die Mühen weiß die Du hattest, die Krankheiten, die durchwachten Nächte, die Trotzanfälle etc. Das ist Paarebene und hat NICHTS mit dem Kind zu tun! Du bist verletzt weil er Deine Leistung als Mutter nicht erlebt und gewürdigt hat, sondern sich jetzt nur von DEINEN Anstrengungen der letzten Jahre die "Ernte" holt nämlich ein halbwegs "erwachsenes" = fertiges Kind. Ich sage: sei stolz auf das, was DU ihm präsentieren kannst: ER kann es nicht! MEINE Art der Rache wäre, daß ich ihm NICHTS über die ersten 5 Jahre meines Kindes erzähle, daß sie ihm IMMER fehlen werden. ICH habe alle Erinnerungen und schönen Momente geteilt, er hat KEINEN EINZIGEN! Und zu Der Liebe Deines Sohnes: Ich hatte (leibliche) Eltern, lebte bei meiner Mutter und "Tageseltern" die mich wie ihr eigenes Kind behandelt habe. Das waren für mich IMMER Mutti und Papi. Und ich habe ALLE 4 geliebt! Warum auch nicht? Ich finde, er darf Deinen Partner als Sozialen Vaer ebenso lieben wie seinen leiblichen. ER hat NICHT damit zu schaffen, daß Du enttäuscht übetr das (biolog.) väterliche verhalten der ersten 5 Jahre bist. Lass ihn seine eigene Beziehung zu seinem biolog. Vater finden. Begleite ihn, sieh ihm zu, steht ihm bei, aber lenke und leite ihn nicht. Er macht das schon, er hat Platz für noch viel mehr Menschen, die er lieben kann! Der letzte Absatz gilt auch für den Tag, wo ihn sein biolog. Vater evtl. enttäuschen wird. Die Erfahrung macht Dein Sohn, Du kannst (nur?) helfend zur Seite stehen. Viele Grüße und alles Gute Désirée

Mitglied inaktiv - 06.05.2008, 12:02