Alleinerziehend, na und?

Forum Alleinerziehend, na und?

Verwöhnt ihr eure Kinder?

Thema: Verwöhnt ihr eure Kinder?

Definition "verwöhntes Kind" - wie würdet ihr sie (es) beschreiben? Was denkt ihr können die Auswüchse von Verwöhntheit sein (neben alles haben wollen)? Oder hat das Verwöhnen auch eine gute Seite? Ich merke z. B. dass ich meinem Sohn möglich mache, was ich als Kind nicht hatte... ich finde das gut, es macht mich glücklich, ihn glücklich zu machen.

Mitglied inaktiv - 08.06.2011, 11:58



Antwort auf diesen Beitrag

Hm so pauschal kann man das nicht sagen. Also ich kenne ein (meiner Meinung nach) sehr verwöhntes Kind. Die Eltern machen einen Affentanz um das Kind. Es bekommt nur Markensachen. Es bekommt jedes Jahr ein neues Fahrrad. Es wird sofort gesprungen, wenn das Kind was will. Die kleine Schwester (4 J. jünger) fällt irgendwie hinten runter, weil sich alles um die Große dreht. Durch die Verwöhnerei ist das Kind auch recht schwierig im KIGA gewesen und deshalb auf die Montessori-Schule gekommen. Mein Sohn ist z.B. in der Beziehung verwöhnt, dass er Oma und Opa hier in der Stadt hat. Die Tochter meiner Bekannten hat zwar mit 5 schon einen eigenen Laptop gehabt, aber dafür sind Oma und Opa Hunderte von km weg...

von Joni76 am 08.06.2011, 12:04



Antwort auf diesen Beitrag

Ja, ich verwöhne meinen Sohn. Oftmals wahrscheinlich sogar mehr als ihm gut tut. Aber ich unterscheide hier definitiv zwischen verwöhnen und verziehen. Mein Sohn ist sehr gut und auch konsequent erzogen. Aber, wenn ich was sehe, wo ich denke, dass könnte Benni gefallen und das Geld da ist, fällt es mir schwer nein zu sagen. Natürlich verwöhne ich ihn auch gerne mit Zuneigung und nicht nur materiellen Dingen, aber mit seinen 10 Jahren gibt es kuscheln halt nur noch in Ausnahmefällen. Und bisher kamen hier noch keine größeren Auswüchse a la Markenwünsche oder Anspruchsdenken. Aber ja, manchmal muss ich mir echt auf die Finger kloppen, ihn nicht zu sehr zu verwöhnen. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich immer eine Großfamilie wollte und nun mit viel viel Anstrengung und Leid es gerade mal zu einem Kind gebracht habe. Jamelek

von jamelek am 08.06.2011, 12:05



Antwort auf Beitrag von jamelek

Für mich ist ein verwöhntes bzw. verzogenes Kind ein Kind, das alles bekommt und somit den Wert bestimmter Dinge nicht kennen- und schätzenlernt UND ein Kind, das kein Benehmen hat und sich sogar Erwachsenen gegenüber respektlos verhält. Ich verwöhne meine Jungs auch, materiell gehts uns ok, weil ich sehr viel arbeite ABER sie haben nicht viel Zeit mit mir, da müssen sie auf sehr viel verzichten und schon früh lernen, was das eben heisst und daß ich oft nicht greifbar bin. Dafür verwöhne ich sie mit Aufmerksamkeit wenn ich Zeit habe, dann sind sie der Fokus und ich teile sehr viel Lob und Anerkennung aus (was ich als Kind nie bekam) und knuddel sie total viel. Denk Kleinen lasse ich sicher oftmals viel durchgehen, weil er mir wegen der Situation mit seinem Vater so leid tut, das krieg ich oftmals nicht so raus und setze vielleicht zu wenig Grenzen.

von babyproject am 08.06.2011, 12:19



Antwort auf Beitrag von babyproject

also nach Deiner Definition, babyproject, ist mein Sohn verzogen und verwöhnt - er hat gegenüber Erwachsenen kaum Respekt und hat auch keinerlei Wertschätzung. Und das obwohl er hier sehr kurz gehalten wird. Ich bin finanziell nicht in der Lage, alle Wünsche zu erfüllen, oft scheitert es auch schon an den kleinsten...

Mitglied inaktiv - 08.06.2011, 12:33



Antwort auf diesen Beitrag

hat ADHS oder? Davon spreche ich nicht und ich mache es auch etwas am Alter fest, Kleinkinder oder Erstklässler sind da ganz sicher auszunehmen, ich denke eher an Kids so ab 10 die eigentlich schon wissen müssten, was Schimpfwörter sind oder eben angemessenes Verhalten, und das geht in meinen Augen erst etwas später los

von babyproject am 08.06.2011, 13:20



Antwort auf diesen Beitrag

Komisch, meine Kinder (6 und 7) haben anderen gegenüber sehr viel Respekt und auch Wertschätzung, obwohl ich sie gar nicht "kurz" halte. Ich versuche, in unserer Familie alle gleichmäßig zu verwöhnen, meine Kinder, meinen Freund und natürlich mich auch. Manchmal mit materiellen Dingen, manchmal mit Extra-Zeit, oder winzigen und witzigen Aufmerksamkeiten. Meine Kinder haben manchmal noch kein Gespür für Preise (das hat ja auch noch Zeit), aber ein Gefühl für Werte haben sie schon.

von Petra28 am 08.06.2011, 13:24



Antwort auf Beitrag von babyproject

ja, hat er. Allerdings glaube ich auch von einem Siebenjährigen erwarten zu können, dass er z.B. zum Trainer nicht sagt "Nö, mach ich jetzt nicht..." Simon sieht die Menschen um sich herum nicht als Respektpersonen, außer vielleicht seine Lehrerin, die irre streng ist. Er tanzt allen auf der Nase rum. Ich denke schon, für Außenstehende wirkt er "verzogen" aber nicht verwöhnt.

Mitglied inaktiv - 08.06.2011, 16:16



Antwort auf diesen Beitrag

ich hoffe Du hast Dich nicht persönlich angesprochen gefühlt, denn ich mach da schon einen großen Unterschied, ob ein Kind schon so weit ist sein Verhalten auch einschätzen zu können und das kann ein Siebenjähriger sicher nicht, ich denke aktuell an völlig verzogene Teenager Kinder, die von vorne bis hinten alles reingestopft bekommen, Schule schwänzen von Eltern unterstützt wird, schlechte Noten sind Kavaliersdelikte und schlechtes Benehmen egal wem gegenüber nicht kritisiert von Elternseite und das hatte ich im Kopf mit meiner Äusserung

von babyproject am 08.06.2011, 17:17



Antwort auf Beitrag von babyproject

um Gottes Willen! Es war auch eher ironisch gemeint :o) Ich selbst bin/war sehr verwöhnt, ich war ne richtig kleine Prinzessin, wenn auch nicht optisch. Ich mußte nie was machen und was ich wollte, habe ich bekommen. Lag nur noch ein Stück Kuchen auf dem Tisch und alle geiferten danach, war ganz unausgesprochen klar, dass ICH es bekomme... - nur mit dem Weggehen und übernachten bei Freunden, da waren meine Eltern wieder sehr streng. Ich mußte auch nie etwas selbst machen, also von wegen kochen, putzen, Zimmer aufräumen - das kam erst alles mit der eigenen Wohnung

Mitglied inaktiv - 08.06.2011, 17:23



Antwort auf diesen Beitrag

Ich verwöhne sie mit alltäglichen Dingen, helfe viel bei Dingen die sie längst können aber morgens um alles relaxt angehen zu lassen mach ichs eben. Ich verwöhne sie mit viel Nähe, was wir alle mögen und ich als Kind oft vermisst habe. Materiell verwöhne ich sie wenig, weil einfach nicht genug geld da ist aber sie haben eigentlich alles, was ein anderes Grundschulkind auch hat. Ich sehe im Verwöhnen nichts negatives, so lange es alle genießen und so lange es keinen einengt. Sie verwöhnen mich mit ganz süßen Liebeserklärungen. Für meine beiden Großen bin ich immer da als Gesprächspartner, Freund und wir machen gern was zusammen. Auswüchse wären für mich Überheblichkeit, weil es etwas hat was andere nicht haben oder alles in den Schoss fällt. Unselbstständigkeit, weil man immer alles abnimmt. Keine Regeln, keine Pflichten... eindeutig zu viel Verwöhnung. Ansonsten... verwöhnen sehe ich angenehm und es macht glücklich.

von mf4 am 08.06.2011, 13:16



Antwort auf Beitrag von mf4

wir buchen "verwöhnwochenende"; gehen zur "verwöhnmassage" und lassen uns mal verwöhnen. für erwachsene hat der begriff verwöhnen etwas positives. bei kinder klingt es negativ. warum darf ich meinen lieblingsmenschen auf der gaaanzen weiten welt nicht "verwöhnen" mit zeit, liebe, aufmerksamkeit und auch erfüllung kleiner wünsche außer der reihe?

von groschi am 08.06.2011, 16:59



Antwort auf diesen Beitrag

Suka, Du schreibst, Du wurdest verwöhnt. Wie würdest Du das für Dein Leben dann im Nachhinein beschreiben? war es gut für Dich, bzw. was war gut? gibt es auch Kritikpunkte am verwöhnen (also darauf bezogen wie Du es erlebt hast)?

Mitglied inaktiv - 08.06.2011, 18:46



Antwort auf diesen Beitrag

Ich denke, es war für mich recht hinderlich, da ich nie auf eigenen Beinen stand. Mir wurde ja alles abgenommen, selbst zu meinen Vorstellungsgesprächen ist damals meine Mutter mitgekommen (peinlich), sie hat für mich alles organisiert, sei es Eintritt in die Krankenkasse oder sonstwas. Mein Zimmer wurde bis zum Schluss aufgeräumt, ich mußte nie selbst kochen, ich mußte nirgends putzen, nie einkaufen gehen. Sachen, die mein Kind jetzt hier ganz selbstverständlich machen muss und auch gern macht. Dadurch war ich nie wirklich eigenständig. In meiner ersten eigenen Wohnung stand ich erstmal da und wusste nicht, wie man kocht. Ich kann bis heute keinen Knopf annähen, Behördengänge waren für mich echt ein Spießrutenlauf, ich wusste ja gar nicht, wohin mit mir. Es ist dann besser geworden mit meinem Umzug nach München, da war ich allerdings immerhin schon Mitte 20 :o))) Obs gut war, weiß ich nicht. Ich hatte halt einen garantierten Verlass, der mir eine gewisse Sicherheit gab. Rückblickend denke ich, meine Ma hätte mehr durchgreifen müssen - mich mal an den Herd stellen, mir mal eine Liste schreiben, was ich an Tagesaufgaben hätte, die hier bei uns inzwischen selbstverständlich sind... also bei Simon und mir. Oft ist es heute noch so, dass ich aufs letzte Stück Kuchen geier, wenn eins aufm Tisch steht und sauer bin, dass ICH es nicht bekomme - wobei das Kind natürlich immer Vorrang hat (schön doof - genau das Gleiche *ggg*)

Mitglied inaktiv - 08.06.2011, 19:00



Antwort auf diesen Beitrag

Sue, DAS kenne ich auch, obwohl ich Knöpfe annähen kann. Es ist ein Unterschied, ob man verwöhnt, indem man jemanden alles abnimmt (und damit letztlich unselbständig macht) oder ob man verwöhnt, indem man jemanden einen Herzenswunsch erfüllt. Und nein, unsere Mütter hätten nicht mehr durchgreifen müssen, sie hätten einfach verstehen müssen, dass wir nicht ihre Püppchen sind. Mir zumindest hätte das einiges erspart, zum Beispiel bei der Wahl meiner Partner.

von Petra28 am 08.06.2011, 20:41