Alleinerziehend, na und?

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Umzug mit Kind zum neuen Partner

Thema: Umzug mit Kind zum neuen Partner

Hallo ihr Lieben, mich beschäftigt derzeit das oben genannte Thema. Meine Tochter ist 3 1/2 Jahre alt. Seit etwa 2 Jahren ist mein neuer Partner an unserer Seite. Dieser wohnt knapp über 100km entfernt & war stets über die Wochenenden zu uns gekommen. Durch Corona ergab sich auch die Möglichkeit, dass er noch häufiger bei uns war, sodass man nahezu ein „gemeinsames Leben“ gelebt hatte. Nichts desto trotz sieht die Realität derzeit aber so aus, dass seine berufliche Weiterbildung noch weitere 2 Jahre keinen Zuzug zu uns gewährleistet. Die einzige Möglichkeit wäre, dass meine Tochter und ich zu ihm ziehen - jedoch wäre dies in ein anderes Bundesland. Und mal abgesehen davon ist so ein Zusammenzug nicht mal eben so gemacht mit einem Kind. Da mein Umfeld leider sehr ängstlich ist und nur das schlechte und besorgniserregende in allem sieht, wollte ich auch mal andere & echte Erfahrungswerte hören. Deswegen wollte ich mal fragen, wer sowas durchgemacht hat bzw. sich diesen Schritt getraut hat und wie das alles ablief? Ich hoffe, dass hier jemand Lust hat mir seine Geschichte dazu zu erzählen! Das würde mich sehr freuen. Lg, Riva P.s. Ich habe mit dem leiblichen Kindsvater das gemeinsame Sorgerecht. Dieser ist bereits von uns seit ihrem 3 Lebensmonat getrennt und kommt alle zwei Wochen am Sonntag zur Abholung. Von dem neuen Wohnort wäre er dann circa 3 Stunden entfernt.

von rivaverin am 03.10.2022, 18:23



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Hallo Riva, aus meiner eigenen Familiengeschichte kann ich berichten, dass solche Aktionen nachhaltig schief gegangen sind und bis heute Folgen haben. Deinen Wunsch nach einem gemeinsamen Alltag oder zumindest einem, bei dem man sich mal eben schnell sehen kann, finde ich natürlich nachvollziehbar. Dennoch würde ich gut auf mich und mein Kind schauen. Du gibst alles auf: gewachsene Strukturen, dein Umfeld, deinen Job, Freundschaften, Familie, dein Netzwerk. Einzelne gemeinsame Abschnitte unter einem Dach spiegeln noch nicht den jahrelangen Alltag wider, mit dem Kram von allen Leuten in einer Wohnung und der Zockenphase, die der Partner noch nicht vom Kind kennt, und den tausenden kleinen Dingen, die dann eben nicht mehr spannend und neu sind, andern eben - ja, Alltag. Das kann alles total super laufen und gut gehen. Kann aber auch schief gehen. Ich persönlich würde die zwei Jahre Weiterbildung abwarten und danach den Partner in meine Richtung ziehen lassen. Mein Kind würde ich nur schwer irgendwo rausreißen wollen. Bedenke auch, dass du bei gemeinsamem Sorgerecht zwar umziehen darfst, deine Tochter aber nicht. Der Kindsvater müsste dem Umzug zustimmen. Ob er das würde, kannst nur du beurteilen. Den Umgang zum Vater zu erschweren, ist ebenfalls so ein Punkt, der gut überlegt sein will. Alles Gute, terkey

von Terkey235 am 03.10.2022, 19:05



Antwort auf Beitrag von rivaverin

Ich bin damals (mittlerweile vor 20 Jahren *grins*) mit meinem 4-jährigen Kind mit meinem jetzigen Mann zusammengezogen, aus praktischen Gründen haben wir eine Wohnung an seinem Arbeitsort gesucht. Allerdings war die Entfernung bei uns nur rund 30 km, also waren meine Eltern als engagierte Großeltern immer noch greifbar, was auch sehr wichtig war. Der biologische Vater war bei uns damals allerdings kein Thema, Vaterschaft war nie anerkannt und es besteht auch keinerlei Kontakt - mein Mann hat meinen Nachwuchs vor 18 Jahren adoptiert (Stiefeltern-Adoption). Bereut habe ich es nicht, Beziehung hat aber bisher auch gehalten und meine alten Sozialkontakte waren bei so einer geringen Entfernung auch nicht aus der Welt.

von Leena am 03.10.2022, 21:32



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Witzig, Leena, an euch habe ich vorhin als Positivbeispiel gedacht Viele liebe Grüße!

von Terkey235 am 03.10.2022, 21:47



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Wenn der Kindsvater nicht zustimmt, dann kannst du die Idee begraben. Was ist mit dir, welche Art Arbeit würdest du aufgeben und wie sind die Jobaussichten am Wohnort des Partners? Will er, dass ihr zu ihm zieht? Ist Platz in seiner Wohnung für euch? Du schreibst, er macht eine berufliche Fortbildung. Bedeutet das, dass er von einem Azubigehalt lebt oder verdient er schon voll?

von Pamo am 03.10.2022, 23:59



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Und bedenke auch für eure Tochter: den Umgang zum Vater auf lange Sicht dann eher einschlafen zu lassen, finde ich nicht richtig. Denn offenbar besteht regelmäßiger Umgang - aber bei 300 km Entfernung wird das dauerhaft nicht funktionieren. Ich würde die 2 Jahre noch abwarten, bis dein neuer Partner seine Fortbildung fertig hat. Wer weiß, was er mit der Weiterbildung dann an beruflichen Optionen hat oder plötzlich wahrnehmen möchte/könnte.

von cube am 04.10.2022, 10:47



Antwort auf Beitrag von rivaverin

Auf Dauer geht das nicht gut - alle Beispiele aus meinem Umfeld. 100 km sind ne Menge - gerade am Wochenende und bei einem Schulkind das kann keiner auf dauer leisten wenn du wegziehst, kann (!) dich ein Richter dazuverdonnern das du das Kind bringst und holst - das sind 2 x 100 km am Freitag und Sonntag und viele Stunden auf der Autobahn alternativ kann der Unterhalt um die Fahrtkosten gekürzt werden wie auch immer - eine imense Belastung - gerade für größere Kinder Teilhabe des Vaters am Alltag (Kindergarten, Schule, Sportfeste) in der Regl nicht möglich Wenn es ganz schlecht läuft, hält die Beziehung nicht und du stehst dort alleine da. Ich würde es mir 237 mal überlegen und ihn bitten zu euch zu ziehen.... GSR ist ein zahnloser Tiger - schützt vor nix, die paar Unterschriften im Leben, bekommt man immer hin.

von Lena_1922 am 04.10.2022, 12:07



Antwort auf Beitrag von rivaverin

Es ist natürlich deine Entscheidung. Aber ich würde es nicht tun. Hatte eine schlimme Trennung und stand dann ganz alleine da mit Kind. Eltern als Babysitter nicht greifbar, der leibliche Vater hat sich nicht gekümmert ums Kind, nur Stunk gemacht, keine Freunde etc. Das hat mich alles sehr belastet. Wenn du da keinen Rückhalt, Familie, Freunde etc hast, ist das doppelt schwierig. Ich war mit den Nerven echt fertig. Und das Kind hin und herzuschleifen und dann evtl zweimal rauszureißen, finde ICH auch nicht so toll. Außerdem ist da natürlich auch noch das Thema leiblicher Vater. Wenn der nicht zustimmt, hast du vermutlich eh verloren. Sei doch froh, dass er sich kümmert! Für mich geht das Kind immer vor, nicht mein Liebesleben. Viel Glück für deine Entscheidung!

von ichbinfrei am 04.10.2022, 15:56



Antwort auf Beitrag von rivaverin

Nein Die Gründe wurden ja dargelegt und 100 Km wird er ja wohl schaffen zu fahren . Sein soziales Umfeld hat Prio 1 eins EINS

von Okypete am 12.10.2022, 18:28