Alleinerziehend, na und?

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schlechtes Gewissen nach der Trennung

Thema: schlechtes Gewissen nach der Trennung

hallo, gestern habe ich mich zum ersten Mal hier ein bisschen eingelesen, da ich eine seit Geburt sehr viel und oft schreiende Tochter habe, die auch zusätzlich sehr energisch ist und ich seit langer Zeit auf dem "Zahnfleisch" gehe und völlig fertig bin. Ich arbeite volltags und mache auch noch eine schulische Weiterbildung, das schlaucht... Von dem Vater habe ich mich getrennt, weil einfach gar keine Gemeinsamkeiten mehr da waren, vielleicht auch nie so richtig da waren...er führt gerne ein Einsiedlerleben, braucht nach eigener Aussage keine Freund nur mich und seine Tochter und ich bin ein geselliger Mensch und gerne aktiv. Mir hält er vor, dass ich unsere Familie zerstört habe, wo er doch alles für uns tun würde. Ich habe wirklich lange Zeit gebraucht um überhaupt diesen Schritt zu machen und habe auch ein sehr schlechtes Gewissen meiner Tochter gegenüber. Aber dem Kind zu liebe eine Beziehung weiter zu führen bringt doch auch nichts oder? Davon hört man ja auch oft genug. Nach der Trennung nun möchte er sie aber nicht bei sich übernachten lassen, da sie ja so sehr viel schreit und ein "Muttikind" ist, wie er sie bezeichnet. Ich habe den Eindruck er will vor allem wissen, was bei mir zu Hause so abläuft, manchmal kommt er auch einfach so vorbei. Er glaubt, ich würde jeden Tag Party machen, das Gegenteil ist jedoch der Fall. Ich bin froh, wenn mein Kind mal vor 21.00 Uhr schläft und ich dann auch Feierabend habe. Depressiv bin ich schon während der Partnerschaft geworden und auch jetzt bin ich noch völlig antriebslos und empfinde alles trostlos. Er ist doch der Vater, muss er nicht einen Weg finden, sie zu beruhigen oder sich mit ihr zu beschäftigen?Gleichzeitig sagte er mir letztens, dass er das halbe Sorgerecht beantragen möchte, da er ja nicht weiß mit welchen Leuten ich mich noch abgeben werde????was soll das? Ich habe ihm keinerlei Vorschriften gemacht, er kann seine Tochter sehen wann er will, als ich ihm sagte feste Zeiten wären besser, war er der Meinung ich würde ihm Besuchszeiten vordiktieren wollen. Dabei würde ich mich zeitlich auch noch nach ihm richten, da ich die einfachere Arbeitszeit habe.... Ob man sich irgendwann wieder besser fühlt? Ich glaube das schlechte Gewissen wird noch sehr sehr lange bleiben.... Eine seine wichtigsten Fragen, wie die Zukunft aussehen soll, z.B. Weihnachten?!? Wie regelt man das? Da habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht....aber es verstärkt mein schlechtes Gewissen noch mehr... Gleichzeitig freu ich mich, diese Jahr nicht seine Mutter um mich zu haben... schnulleputz

von Schnulleputz am 24.07.2012, 10:53



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wenn die trennung frisch ist, dann wird sich das evtl. alles regeln. wie es ausgeht weiß man nie. ich empfehle einen termin beim jugendamt wegen der umgangsregelung, das ist sachlich und emotionsarm, da neutrale menschen da sind, die ausschließlich ums wohl der kinder entscheidungshelfend einfluss nehmen.

Mitglied inaktiv - 24.07.2012, 10:57



Antwort auf Beitrag von Schnulleputz

Hi, ich kann dir auch keinen viel besseren Tipp geben, als abwarten :( Dein schlechtes Gewissen spricht ja immerhin, wie ich finde, für Dich. Es zeigt, dass du dich für andere Menschen verantwortlich fühlst und empathiefähig bist. Lass dir da auch nix anderes einreden. Was ich aus deinen Zeilen herauslese, ist, dass du recht viele Erwartungen an deinen Ex hast, bzw. eine Erwartung, wie er sich jetzt idealerweise verhalten sollte. Auch wenn das schwer ist: Es ist sein Leben und er weiß sicherlich ganz genau, was er will und was für ihn richtig ist. Das wirst du als Ex kaum ändern können und allein der Versuch frustriert auf Dauer. Ich würde also versuchen, so schwer das mit Vollzeitjob auch ist, mein Leben ohne seine "Hilfe" zu organisieren und so wenig Erwartungen wie möglich an ihn zu stellen. Zum Thema Weihnachen etc.: Es gibt Reiseangebote für Alleinerziehende, die man allerdings früh buchen muss. Ich hab das mal gemacht und fand es ganz nett. Hier ein Link mit weiteren Links:http://fudder.de/artikel/2012/02/06/single-mama-trifft-wochenend-papa-urlaub-fuer-alleinerziehende/ Wir hatten übrigens gerade auch so eine Situation: Nachdem ich Weihnachten, Silvester etc. immer ohne den Papa verbringe, weil er sich dafür trotz höflichster Einladung einfach nicht mitverantwortlich fühlen mag, fragte ich ihn kürzlich, ob er zum Geburtstag unserer Tochter kommen wolle. Er fand das so lange gut, bis er begriff, dass das ein Kindergeburtstag sein wird und meinte, er würde sich dann aus der Organisation und der Sache mit den Kindern raushalten und lieber abends grillen. Fand ich auch ok, da meine Tochter gerne mit ihm grillt, als ich dann wissen wollte, was er genau plane, stellte sich heraus, dass er fand, ich solle das Grillgut besorgen. Zusätzlich zur Kinderparty natürlich, die aus seiner Sicht ohnehin "fehlorganisiert" sei, weil ein Großteil der Kinder zum Zeitpunkt des Grillens am Abend ziemlich platt sein und abgeholt werden. Das Ergebnis war ein relativ unschöner Streit, schlussendlich wird er sich aber um das Grillen komplett kümmern und ich mich um die Kinder. Es geht also doch immer irgendwie, nur der Weg dahin ist manchmal anstrengend :) Das mit dem "diktieren" ist ein typisches getrennte-Väter-Problem und ich würde das ernstnehmen, auch wenn es dir absurd vorkommen mag. Meinem Ex war es schon vor der Trennung unglaublich wichtig, das halbe Sorgerecht zu haben. Ich würde dem nicht im Weg stehen. So wie du ihn beschreibst, ist er ohnehinnicht in der Lage (und willens), ein Kind komplett zu versorgen, das ist also nur Säbelrasseln. Für heutige Väter sind zwei Dinge wichtig: Konsum ermöglichen und Kulur vermitteln. Mach ihm das möglich ("Kultur vermitteln" kann auch bedeuten, dass du den Lebensstil, der in seiner Familie vorherrscht, nicht abwertest sondern alsTeildeines Kindes begreifst), dann wirst du einen zufriedenen Kindsvater haben, der dir auch mal entgegenkommt (auch wenn das "Entgegenkommen" aus deiner Sicht ein völlig natürliches Vaterverhalten wäre) :)

von rabukki am 24.07.2012, 11:22



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naja, eigentlich nicht viele Erwartungen, er will sich ja unbedingt um sein Kind kümmern und sie sehen, aber immer nur, wenn es ihm grad in den Zeitplan passt? Ich muss ja auch planen können, wenn ich nur mal an Arzttermine o.ä. denke - neben meiner Volltagstätigkeit. Meistens schickt er abends eine SMS, dass er sie morgen abholen will. Passt ja auch nicht zusammen, das halbe Sorgerecht haben wollen, aber wenn das Kind schreit schnell wieder zur Mutter bringen... Mit Weihnachten und Geburtstage ist es ja bei ihm so, dass er da auf jeden Fall da sein möchte. Ich fand aber diese Feiertage immer so schrecklich (öde), es wäre unerträglich gewesen, wenn nicht noch andere Gäste da gewesen wären. Ich würde zu der Feiertagszeit gerne verreisen, aber da müsste ich mir Vorwürfe anhören, dass er mit seinem Kind nicht Weihnachten oder Geburtstag feiern kann. Das würde wieder mein schlechtes Gewissen vergrößern, wenn das überhaupt noch geht. :-((

von Schnulleputz am 24.07.2012, 14:14



Antwort auf Beitrag von Schnulleputz

Ich würde definitiv den Ex nicht ständig oder täglich b.z.w. jederzeit in meine Wohnung lassen.Ex hat in meiner Wohnung NICHTS zu suchen.Schaffe dir dein privates Reich!Er kann auch mit deinem Kind spazieren gehen...Es scheint,er will dich kontrollieren und ,,noch" Macht über dich.

von fsw am 24.07.2012, 11:27



Antwort auf Beitrag von Schnulleputz

Ich würde auch über das Jugendamt feste Zeiten und Grundregeln festlegen . Die erarbeitet man ja zusammen dann kann man sich vor Ort überlegen wie viel Entgegenkommen man an den Tag legt je nachdem wie viel er an den Tag legt . Mein Ex Mann hat im ersten Jahr die Kinder vom Hort geholt an seinen WE und mir Sonntags an die Haustür gebracht. Mehr Nähe hätte und wollte ich nicht . Jetzt nach 6 Jahren bitte ich ihn auch schon mal rein wenn die Kinder noch nicht fertig sind , wir gehen zusammen zu Elternabende und Schulfesten. Auch ein gemeinsames Frühstück zum Geburtstag unserer Zwillinge auch zusammen mit meinen neuen Freund ist ohne Probleme Was nicht geht ist seine Freundin da sie der Trennungsgrund war . Aber das hat er auch noch nie versucht . Weihnachten und Silvester sind sie im Wechsel der Jahre mal bei ihm mal bei mir. Z.b. Dieses Jahr Heiligabend bei mir und dann vom 26.12 morgens bis 1.1 bei ihm. Klar kann Ich nicht weg fahren , aber alle Feiertage ohne seine Kinder finde ich nicht gut und meine zwei auch nicht. Zusammen Feiern war bei mir nie eine Option erstens hat jeder inzwischen ein eigenes neues Familienleben und zweitens wollte ich nie für die Kinder auf Heilewelt machen die haben schon so sehr lange gehofft das wir wieder zusammen finden da wollte ich keine Hoffnung Aufkommen lassen.

von nociolla am 24.07.2012, 15:08