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Scheidungskosten bezahlen???

Thema: Scheidungskosten bezahlen???

Hallo an die Erfahrenen unter euch, Soweit ich weiß, kostet eine Scheidung ja einiges an Geld (Anwalt, Gericht etc.). Wie wird es mit der Zahlung gehandhabt? Wir haben nicht die Mittel, da größere Summen auf einmal zu zahlen. Habt ihr Erfahrungen,wie das gemacht wird? Raten oder ähnliches? Muss mich ja nun langsam konkret damit beschäftigen. Vielen Dank auch nochmal für den "Beistand" gestern. Ulrike

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 08:53



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Hallo Ulrike! Ich bin vor 11 Jahren geschieden worden, relativ einvernehmlich, obwohl es einen hohen "Streitwert" gab. 12 Jahre war ich mit meinem Ex-Mann zusammen, davon 7 verheiratet. Wir haben alles gemeinsam erwirtschaftet, ich verdiente auch gut (aus dieser Ehe gehen keine Kinder hervor). Fakt: trotzdem war die Scheidung sehr teuer (insgesamt ca. 20.000 DM). Wir hatten alles beim Notar unter Dach und Fach gebracht. Der nahm zusätzlich ein paar tausend DM. Mein Anwalt nahm für ein paar Sitzungen (ging ja alles schnell über die Bühne), damals schon knapp 5000,00 DM von mir verlangt. War ein Schlag ins Kontor für mich, ich weiß das noch... aber nützte nichts. Ich zahlte damals alles auf einmal, wenn das aber nicht geht, dann kann man eventuell mit dem Anwalt Ratenzahlung vereinbaren. Solltest Du Prozeßkostenhilfe bekommen, was das Beste wäre, dann ist das eh kein Problem, da kannst Du immer (auch geringe) Ratenzahlungen vereinbaren. Ich drücke Dir die Daumen, dass ihr das gut hinbekommt und das Du gut mit allem zurecht kommst (auch emotional). Die Scheidungszeit fand ich, obwohl wir so einvernehmlich waren, nicht schön. Ich war froh, als sie vorüber war! Mein Ex-Mann und ich sind auch immer gute Freunde geblieben, wir kennen uns auch schon Ewigkeiten. Zum Glück gab es keinen Streit, irgendwann merkten wir einfach, dass es mit uns als Mann und Frau nicht paßt. Das Beste ist aber immer, wenn der Streitwert nicht so hoch ist... der katapultiert die Kosten nach oben... wenn ihr euch einig seid, könnt´ ihr zum Teil auch selber Lösungen finden... LG und viel Glück! Heike

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 09:14



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Rechtsanwälte wollen (fast) immer ganz klar verdienen... die beraten einen auch dahingehend, dass für sie auch gut was dabei rum kommt... was am Ende nicht immer bedeuten muss, dass es gut für einen ist! Daher immer mit kritischen Augen betrachten, was einem geraten wird! Es ist nicht immer günstig, Stichwort "Streitwert", jeden hochwertigen Topf mit aufzunehmen... (drastisch ausgedrückt). Anwälte wollen das aber gerne, weil sich dadurch der Wert erhöht... somit auch ihr Honorrar.

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 09:21



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Ich danke dir für die ausführliche Antwort. Heißt das, es überprüft eigentlich so richtig keiner, was genau an möglichem Streitwert da ist? Geld haben wir nicht (mit drei Kindern, Haus wird noch lange abgezahlt). Was zählt z.B. zum Streitwert? Ja, emotional ist das echt die Hölle - auf und ab. Ich denke auch, dass es danach besser wird. Dann sind Tatsachen geschaffen und ich "muss" keine blödsinnigen Hoffnungen mehr haben... LG Ulrike

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 14:51



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Hallo Ulrike, es gibt die Möglichkeit, einen Antrag auf PKH (Prozeßkostenhilfe) zu stellen. Das würde ich in Deinem Fall auf jeden Fall tun. Du mußt ganz im Detail angeben, wie Deine finanzielle Lage ist und je nach Aussicht auf Erfolg (ist bei einer Scheidung ja idr gegeben *lach*), wirst Du entweder gar nichts an Gerichtskosten oder eben Raten auferlegt bekommen. Nach 2 Jahren wird wohl die finanzielle Situation noch einmal beleuchtet (größere Änderungen mußt Du natürlich sofort angeben)...und nach 4 Jahren ist das Ganze dann eh überstanden. Das Thema würde ich gleich mit dem Anwalt klären...damit nicht die große Überraschung kommt - mein Anwalt wollte mich abzocken und da bin ich nur Dank meines lieben Kollegen (der auch Anwalt ist) wieder rausgekommen bzw. konnte ihm Paroli bieten - aber das ist eine andere Geschichte. lg heike

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 09:46



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Vielen Dank für den Rat. Woran merke ich am ehesten, wenn die Anwältin nur kassieren will? Ich habe eine Familienanwältin ausgesucht, weil sie empfohlen wurde, kann sowas aber gar nicht einschätzen. LG Ulrike

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 14:53



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Meine Scheidung hat mich damals (2001) 10€ gekostet. Ich habe PKH bekommen, es gab keinen Streitwert, war alleine mit den beiden Jungs und hatte keine Arbeit. LG Heike

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 09:50



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Ich bin in 2000 geschieden worden und hab ca. 8000DM dafür bezahlt. Mein Ex hat mir allerdings freiwillig was dazugegeben - damals war es so, wer die Scheidung einreicht hat auch die Kosten. Keine Ahnung, ob das heute noch so ist. Wir haben uns auch gütlich geeinigt, da ja damals keine Kinder da waren. Trotzdem wars ne harte Zeit. Achja, ich konnte die Rechnungen auf Raten beim Anwalt abstottern und natürlich bekommst du beim Lohnsteuerjahresausgleich was zurück.

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 10:58



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So traurig das auch alles ist, wenigstens musstest du dafür (fast) nichts zahlen. Ich möchte das alles ja eigentlich auch nicht, da fällt es besonders schwer.

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 14:54



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2001 geschieden, keine kinder, EIN anwalt, 2800 dm. pkh, waren dann 30€/monat, die hat mein mann abbezahlt, ER wollte auch geschieden werden.

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 11:16



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2007 geschieden, Streitwert nur nach Einkommen berechnet. Ansonsten waren wir uns einig. Versucht euch selbst zu einigen, möglichst schriftlich mit Zeugen. Kosten: 1300,- für mich, weil ich die Scheidung eingereicht hatte, in 8 Monatsraten a 150,-€. Mein Ex hatte nur etwa 150,- Gerichtskosten bezahlt. Steuerlich absetzbar!

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 11:40



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Vielen Dank für alle Antworten. Wir wollen uns auch "einvernehmlich", d.h. mit nur einer Anwältin scheiden lassen. Einreichen werde ich das wohl, denn mein Mann würde das vielleicht erst in 10 Jahren schaffen. Ich will aber nicht mehr mit jemandem verh. sein, der mich nicht mehr will. Dann wird er hoffentlich so fair sein und einen Teil tragen. LG Ulrike

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 14:57



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streitwert wird vom gehalt her berechnet. meine anwältin hat mir gesagt,das es immer am günstigsten ist wenn der mit dem geringerem gehalt die scheidung einreicht,wir müssen z.b. nichts bezahlen,ich hab pkh beantragt und nur ich hatte einen anwalt.

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 16:50



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Gut, so ist es bei uns auch. Dann reiche ich die Scheidung ein, wie ich es sowieso wollte. LG Ulrike

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 18:24



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Der Streitwert richtet sich nach beiden Gehältern abzüglich der Kinder. Wir haben auch nur einen Anwalt, bzw. nur ich und es wurde sogar in meinem Fall PKH beantragt. Da werden dann vom Gehalt noch Miete, Versicherungen, Kinderbetreuungskosten usw. abgezogen und danach richtet es sich dann ob man PKH bekommt oder nicht. LG Tanja

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 21:16



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hallo, wir haben uns bei der scheidung beraten lassen, was alles zu den prozesskosten zählt und daraufhin wohneigentum nicht mitgerechnet, sonst wäre es erheblich teurer geworden. da wir uns aber sowieso über alles ohne anwalt schon vorher geeinigt hatten, war das alles kein problem.

Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 22:02