Alleinerziehend, na und?

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Opfer Mann

Thema: Opfer Mann

Heute Nacht habe ich mal wieder schön geträumt... von meinem Ex, super Sache!!! alles so schön real... er im Skiurlaub, Spaß habend, ich mit krankem Kind und Alltag... er sich seiner Handlungen sicher und immer im Recht fühlend. So und nun habe ich eben beim Staubsaugen darüber nachgedacht, warum dieser Mann sich eigentlich bei seiner eigenen Entscheidung gegen Familienleben, als Opfer sieht? das tut er nämlich. Ich habe an allem Schuld und er ist das Opfer (seiner selbst???). Zu allem gehören immer 2, ich bin auch nicht fehlerlos und kenne meine Macken ziemlich gut, aber er unreflektiert hoch 10 entscheidet sich für Freiheit, Spaß und Aktion und dennoch mimt er das klagende Opfer... Was ist das eigentlich? Ich meine, wenn ich mich im Leben für etwas entschieden habe, stand ich immer dazu, ferner gebe ich anderen selten die Schuld für irgendwas (bin nicht der "Schuld geben Typ").

Mitglied inaktiv - 19.12.2009, 11:11



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Er flieht vor Schuldgefühlen würde ich sagen. Wenn wir es jetzt nach Geschlecht spalten würden, kämen noch andere Dinge auf die Oberfläche. Manchmal gräbt man aber auch zu sehr, sodass es immer trüber wird. Es gibt ja immer einen, der den schwarzen Peter zuschiebt und einen, der ihn annimmt. Ich muss auch noch an meiner Familie und der erforderlichen Abgrenzung arbeiten.

Mitglied inaktiv - 19.12.2009, 11:16



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Ich ziehe mir den Schuh nicht an, ich frage mich nur, wie es dazu kommt das ein Mensch so tickt und nicht die Realität erkennt? sich quasi erst mal selber an die Nase fassend und zu Hause aufräumen, statt bei anderen zu suchen... wo gar nichts zu finden ist...

Mitglied inaktiv - 19.12.2009, 11:20



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Was genau erwartest du denn von ihm ? Es gab doch einen Grund, dass ihr euch getrennt habt. Ich weiss, aurelia. Wir möchten begreifen und verstehen, damit wir uns abgrenzen können. Bei mir ist es nicht mein Exmann. Von ihm habe ich mich gelöst, es ist diese Zerstreutheit meiner Familie und dass der Versuch, sich gegenseitig die schuld für etwas in die Schuhe zu schieben, was niemand verschuldet hat. Ich müsste auswandern, oder eben mich abgrenzen. Nur weiss ich nicht, wie ich aus dieser kiste komme. Was ist es wohl bei euch ?

Mitglied inaktiv - 19.12.2009, 11:31



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Ich erwarte nichts von ihm. Höchstens, dass er mich mit seinen Vorwürfen in Ruhe läßt. Nichts reindeuten was nicht da ist! Was das bei uns ist: gar nichts mehr. Und nicht wir haben uns getrennt, sondern er sich von uns, vielmehr ein uns nie wirklich zugelassen. Und ich lebte das Uns und ich wollte das Uns, nicht mehr und nicht weniger. Und es war auch allgemein von mir nachgedacht, ich kenne mehrere solcher Menschen und frage mich langsam, was in denen vor sich geht... ??? ich kann dieses Opfer-Getue nicht ab, weil ich selber einfach nicht so bin und schon gar nicht andere mit meinem Leben belaste im Sinne von "Du/ihr habt Schuld dass...!" "Jeder ist seines Glückes eigener Schmied!"

Mitglied inaktiv - 19.12.2009, 11:33



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In deinem ersten Posting bist du doch aber Opfer, sonst würdest du es nicht verfasst haben. Das ist keine Zuweisung, sondern Feststellung. Manchmal geht es in Sekunden ineinander über. Opfer-Täter. deshalb ist eben eine Schuldzuweisung völlig destruktiv.

Mitglied inaktiv - 19.12.2009, 11:40



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Dann sind wir doch genau einer Meinung. Selbstgericht, mit allen Leiden und Qualen und dann Abgrenzung. Wie kann man sich am besten abgrenzen ohne gänzlich im Leid zu versinken und nur noch hier und da aufzuräumen ? Also auch zu leben, ohne mit dem Ellbogen durch die Menschheit zu marschieren und alles, was wir an uns selbst nicht leiden können, an andere "abzugeben".

Mitglied inaktiv - 19.12.2009, 11:46



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Dein Mann erinnert mich stark an meinen Chef. Egal was vorfällt, er ist nie schuld, sondern immer die Kundschaft, ich oder meine Kollegin. Na ja, nach 4 Jahren riecht man logischerweise den Braten und erkennt den Menschen dahinter. Es ist einfacher einen anderen Menschen zu beschuldigen als Schuld zu sein, denn das befreit einen davon über sein Handeln nachzudenken oder die Situation an sich. Die Opferrolle ist auch toll anderen gegenüber, denn wenn man die Geschichte so erzählt, dass man als Opfer dabei raus kommt erntet man oft Verständnis. Es gibt einfach Menschen, die sind Charakterschwach und genau die fallen oft in diese Rollen. Natürlich ist es ärgerlich, dass dein Mann dir die Schuld zuschiebt, aber er hat sich seine eigene Realität gebaut zu seinem eigenen Schutz (wie gesagt, um das Opfer zu spielen und um sich selbst einzureden, sein Handeln war richtig, du hättest ihn ja dazu gebracht). Sowas machen auch oft Menschen, die andere Menschen verletzt haben un dann vehement vor Gericht abstreiten, dass sie schuldig sind. Was kannst du gegen deine innere Wut tun? Na, lass die Zeit mal alles Regeln. Ich sag immer "what goes around, comes around."

Mitglied inaktiv - 19.12.2009, 11:40