hallo ihr lieben, heute bräuchte ich mal input wegen meinem job. jetzt arbeite ich seit meinem mutterschutz erst ganze 3 wochen und schon kotzt mich alles an... ich versuche mal, alles schön der reihe nach zu erzählen, dabei weiss ich gar nicht, wo ich anfangen soll. hoffentlich kommt ihr mit, es ist für aussenstehende wohl ziemlich verwirrend. wie sich einige vielleicht erinnern können, arbeite ich bei der u.s. militärpolizei als übersetzerin (ungeprüft und unvereidigt sozusagen) im schichtdienst. ich habe im november 2005 dort angefangen, auf der stelle gearbeitet bis im april 2007 (wurde dann wegen der schwangerschaft erst auf eine andere stelle versetzt, bis ich ab sommer dauernd arbeitsunfähig war), und arbeite seit anfang februar wieder auf meinem alten platz, allerdings nur tagsüber (dienstag bis samstag, 8-16.30 uhr). personell sieht das ganze so aus: geleitet wird die mp station von dem sog. "provost marshal" (seit sept. 2006 eine chefin), deren rechte und linke hand ist der operation sergeant. diesem unterstehen die desk sergeants. und die wiederum sitzen praktisch tag und nacht in der "zentrale" und koordinieren die einsätze der streifenpolizisten. da die amerikaner etwas hilflos wären, insb. im umgang mit den deutschen behörden, gibt es auch noch etliche deutsche zivilangestellte. anfangs waren wir als "übersetzerteam" C unterstellt (ich nehme einfach mal die anfangsbuchstaben als platzhalter für die namen der deutschen kollegen), es gab den "lead interpreter" (F), der nur tagsüber arbeitete und ein etwas anderes aufgabenfeld hatte als wir, und 4 nachtübersetzer, G, S und H und meine wenigkeit. (H können wir mehr oder weniger vernachlässigen, der ist nicht wichtig und F ist dauerkrank geschrieben und geht ende märz eh in den ruhestand). von C hiess es immer, dass sie als zivilangestellte mehr oder weniger dem operations sergeant in den befugnissen gleichgestellt war. bei meiner einstellung war es damals so, dass C die vorstellungsgespräche führte, und mich unbedingt einstellen wollte. sie hat sich gegen den damaligen provost marshal und den operation sergeant mit ihrer entscheidung durchgesetzt, und ich bekam die stelle. von anfang an hat der operations sergeant mich geschnitten - er nimmt mich nur wahr, wenn er was braucht und daher die kommunikation mit mir unumgänglich ist. meistens lässt er mir die dinge eh über dritte mitteilen. mit mir zu reden wäre wohl unter seinem niveau. (der erste provost marshal dagegen war immer sehr korrekt mir gegenüber, und seine nachfolgerin ebenfalls. gegen beide kann ich nichts negatives sagen). jedenfalls ist dieser ops sgt irgendwann aus dem militärdienst ausgeschieden, er bekam einen nachfolger (der sehr nett war), der wiederum kurzfristig und ungeplant in die usa zurückversetzt wurde, und jetzt ist der ursprüngliche als zivilist wieder auf der stelle, die er vorher als soldat innehatte. nun war es so, dass G und S mich von anfang an vor C gewarnt haben. das sei so eine hinterhältige person, intrigant und verdorben, die einem freundlich ins gesicht lacht und anschliessend das messer ins den rücken rammt. gut, sie hat so ihre eigenarten, aber bisher war unser verhältnis immer korrekt, und ich habe von anfang an gesagt: lasst mich aus euren spielchen und eurem gezerre aussen vor, damit will ich nix zu tun haben. während meiner abwesenheit hat ein grosser teil der soldaten gewechselt (die sind ja immer nur zeitlich begrenzt in deutschland), es wurde umstrukturiert, im haus wurden büros verlegt etc. G und S haben derart gegen C intrigiert, dass sie degradiert wurde und uns nicht mehr weisungsbefugt ist. sie sitzt jetzt im büro neben unserem und dadurch, dass ich jetzt tagsüber arbeite, habe ich natürlich mit ihr zu tun. gestern ist C zu mir gekommen, und hat alles, was in den letzten monaten gelaufen ist (nicht nur gegen sie als vorgesetzte, sondern auch viele andere dinge bzgl. des betriebsklimas) als schuld von G und S dargestellt. sie leidet natürlich auch unter der situation und behauptet immer, dass alles viel besser laufen würde, würden G und S nicht immer querschiessen. auf jeden fall sind diese beiden übersetzerkollegen auch nur mit vorsicht zu geniessen. sie werfen zwar anderen vor, hinterhältig zu sein, sind es aber auch, und sie sind noch boshafter als diejenigen, über die sie immer herziehen. von keinem der beiden habe ich je ein nettes wort über sonst jemanden gehört, alle werden mit deftigen ausdrücken belegt und es ist eh alles übel. G kam vor ein paar tagen und sagte unvermittelt zu mir, dass er sich an meiner stelle mit so einem dicken bauch (der hat sich seit der schwangerschaft nicht zurückgebildet) schämen würde, ob ich schon mal an eine bauchstraffung gedacht hätte, und so, wie mein bauch derzeit aussehe, würde ich ja im leben keinen mann abbekommen. überdies meine er es ja nur rein freundschaftlich und gut mit mir und blaaa. erst habe ich darauf mal gar nicht reagiert. das gesagte musste sich erst mal setzen, und dann bin ich einfach sauer geworden im nachhinein. nicht, weil er die unwahrheit gesagt hätte (der bauch ist eben dick und vorgewölbt), sondern weil es einfach taktlos war, eine ungebetene einmischung in dinge, die ihn absolut nichts angehen, und weil es NICHT nett und freundschaftlich gemeint war, sondern einfach nur böse. ausserdem werde ich von ihm ständig gefragt, wie lange ich noch zu stillen gedenke (wobei er dann jedes mal betont, dass muttermilch ja doch nicht soooo gesund wäre, hätte er mal gehört...), und wieso ich keine elternzeit eingereicht habe. so langsam wird das lästig. S verhält sich mir gegenüber neutraler, aber beide sind verhältnismässig dicke miteinander, und die schleimen auch bei der chefin und dem ops sgt (der mich nicht leiden kann) herum. sprich: alles wird den vorgesetzten zugetragen und zum eigenen vorteil umgemünzt. C hat mir gestern erzählt, dass der ops sgt verfügt habe, die von mir im pc erfassten berichte seien ihm unkorrigiert vorzulegen. sie meinte: der scheint was gegen dich zu sammeln. (was ihr wiederum G und S unterstellt haben für die zeit, als sie uns noch übergeordnet war). die desk sergeants lassen mich ständig wie klein doofi auflaufen. wenn ich was sage, guckt jeder weg, keiner redet mit mir (was aber auch daran liegt, dass sich die soldaten als etwas besseres und den deutschen angestellten überlegen fühlen). heute musste ich mit G zusammen arbeiten. er kam morgens rein, schleuderte seine tasche herum, und regte sich über einen verstellten schreibtischstuhl auf (wir teilen uns zu viert ein büro, und dass jeder die stühle so verstellt, wie es ihm genehm ist, liegt ja wohl auf der hand). er müsse sich mal bei der chefin darüber beschweren, das ginge ja mal gar nicht. daraufhin habe ich mich den ganzen tag hinter dem pc verschanzt und ihn ignoriert, und er mich. der desk sergeant hat mich heut morgen mal wieder auflaufen lassen - woraufhin ich ihm sagte, er solle mich nicht immer wie einen idioten dastehen lassen (wir haben darüber nachher kurz geredet, aber ob es was genutzt hat? keine ahnung). jedenfalls geht es in den letzten tagen nur noch so. ich fühle mich wie eine aussätzige behandelt, oder als ob ich nur schwanger geworden wäre, um meine kollegen zu ärgern, und bei ihrem persönlichen krieg untereinander (aus dem ich mich immer raushalten wollte) bin ich irgendwie total zwischen alle fronten geraten und weiss inzwischen gar nicht mehr, WEM ich noch trauen kann und wem nicht. der job, der mal mein traumjob war, ist momentan der absolute alptraum, was teilweise an den veränderungen dort liegt, und teilweise daran, dass ich doch eine distanz zu allem entwickeln konnte und mir jetzt ständig vorkomme wie im falschen film. ich weiss gar nicht mehr, WAS ich noch machen soll. zumal natürlich alles immer nur hinter vorgehaltener hand erzählt wird und keiner von den vorgesetzten mal offen über etwas reden würde. kündigen werde ich natürlich auf keinen fall - da wäre ich ja schön blöd, und den arbeitgeber komplett zu wechseln und komplett bei null anzufangen, darauf habe ich auch keine lust. aber ich weiss auch nicht, wie ich mich verhalten soll, eben weil ich nicht wirklich durchblicke, wer mit dem so gut kann, wer mit wem spinnefeind ist, und so weiter und so fort. denn wenn man mal über zwei denkt: die mögen sich so gar nicht, dann intrigieren die plötzlich beide wie wild miteinander. ach, die achse des bösen beim eigenen arbeitgeber (der die achse des bösen doch eigentlich bekämpfen will)... an alle, die bis hier ausgehalten haben, vielen dank. vielleicht habt ihr ja einen rat - mir hängt das mobbing von der einen stelle immer noch nach, und wenn dann so etwas passiert, werde ich immer völlig unsicher und weiss weder ein noch aus. liebe, frustrierte grüsse, martina
Mitglied inaktiv - 23.02.2008, 18:46