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Nochmal zu der Diskussion von letztens (Kirche und Job)

Thema: Nochmal zu der Diskussion von letztens (Kirche und Job)

http://www.rund-ums-baby.de/alleinerziehend/Wuerdet-Ihr-fuer-einen-Job_293670.ht m Irgendwie beschäftigt mich das immernoch. Ich hatte ja auch gesagt, dass ein Eintritt in die Kirche für mich nicht infrage käme. Da kamen ja auch Kommentar a la dann lieber arbeitslos bleiben usw. Aber wenn jetzt z.b. ein super Job (mit super Gehalt und super AZ) frei wäre, der aber dann bei der NPD oder bei den Zeugen Jehovas wäre? Was dann? Wo ist die Grenze für Euch? Was würdet Ihr für einen Job in Kauf nehmen?

von Joni76 am 15.06.2011, 21:18



Antwort auf Beitrag von Joni76

jetzt werd ich bestimmt gesteinigt aber bevor ich ner vereinigung wie der npd oder gar den zeugen johovas beitreten würde..........ja dann bin wäre ich lieber arbeitslos!!!!

von Giuli09 am 15.06.2011, 21:30



Antwort auf Beitrag von Joni76

Hallo Joni, also für mich ist es ein riesiger Unterschied zwischen Kirche und NPD oder Zeugen Jehovas --- aber das ist meine Meinung. Ich persönlich habe nichts gegen Kirche, bin in der Kirche und habe auch schon mehrfach bei der Kirche gearbeitet ---- und das nicht schlecht. Ich würde nirgendwo eintreten, wo ich nicht dahinter stehe. LG K erstin

von leaelk am 15.06.2011, 21:32



Antwort auf Beitrag von Joni76

Hi, nicht ganz einfach. Ich hab den letzen Beitrag nicht gelesen. Ich würde für keinen Job die Gesinnung wechseln. Allerdings sehe ich bei bestimmten Berufsgruppen und auch Gebieten in Deutschland Probleme. So sind einige Kindergärten und Krankenhäuser konfessionell gebunden. Somit fallen für mich schon mal Erzieher und Krankenschwestern zu den potentiell schwierigeren Fällen. Ich kann das für mich so pauschal beatworten, weil ich in keinem Job tätig bin, wo es drauf ankommt. Andererseits denke ich nicht, dass man sich verbiegen muss, insbesondere in Sozialen Einrichtungen kommt neben dem fachlichen auch das menschliche zu tragen und das ist meiner Meinung nach eben AUCH durch die Konfession geprägt. Wenn nun die Einrichtung darauf Wert legt, kann ich diesen Punkt auch mit einem Wechsel der Konfession nicht erfüllen.

von Misty am 15.06.2011, 21:38



Antwort auf Beitrag von Joni76

Wo genau liegt dein Problem??? Du willst nicht ernsthaft die "Kirche" mit der NPD vergleichen ??? Die Grenze ziehe ICH persönlich dann, wenn ich mein Leben ändern muss. Auf eine Art und Weise die mir nicht zusagt! MUsst du das??? Wir leben hier doch christlich... Wir feiern die christlichen Feiertage (auch wenn viele nicht mehr wissen warum)... wir lassen uns von einem Pfarrer beerdigen und wieviele "nichtchristliche" Frauen träumen von einer kirchlichen Hochzeit??? Was genau ändert sich denn dadurch?? Deine Einstellung zu Gott und der Welt sicher nicht. Das interessiert aber anscheinend auch keinen (auch nicht diese Arbeitgeber), das einzige was zählt ist dass du offiziell in der Kirche bist... Jo, mei, da bricht keinem eine Zacke aus der Krone... solange sie nicht von dir verlangen, dass du das Vaterunser auswendig kannst?! Natürlich ist das im Grunde genommen dann für die Katz, ein bißchen verlogen, scheinheilig... aber so ist es dann halt! Meine persönliche Meinung: Ich arbeite sehr gerne in christlichen Häusern. Es ist eine ganz andere Stimmung und gerade beim Thema Tod ist der Glaube für viele Menschen sehr wichtig. Da spielt es keine Rolle was ICH glaube, sondern ob ich mit dem Glauben der anderen umgehen und sie darin bestärken kann und das fällt einem einfacher wenn man sich damit auseinander gesetzt hat... Aber das ist wohl jetzt am Thema vorbei?! LG

von gummibärle am 15.06.2011, 22:16



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"Wir leben hier doch christlich... Wir feiern die christlichen Feiertage (auch wenn viele nicht mehr wissen warum)... wir lassen uns von einem Pfarrer beerdigen und wieviele "nichtchristliche" Frauen träumen von einer kirchlichen Hochzeit???" Auf dich mag das zutreffen, aber verallgemeinern sollte man das nicht. Auf mich trifft es jedenfalls nicht zu.

von Pamo am 16.06.2011, 14:41



Antwort auf Beitrag von Pamo

Du feierst kein Weihnachten???

von gummibärle am 16.06.2011, 15:03



Antwort auf Beitrag von gummibärle

Nein. Und falls es dich interessiert: mein Kind ist nicht getauft, sie geht nicht in einen konfessionellen Kindergarten und ich habe auch niemals von einer kirchlichen Hochzeit in weiss getraeumt (ich nenne das "Disney Hochzeit" ). Manche Leute interessiert dieses Zeug einfach nicht.

von Pamo am 16.06.2011, 15:38



Antwort auf Beitrag von Pamo

Also von so einer Hochzeit hab ich auch noch nie geträumt!!! Aber all meine Freundinnen, deswegen bin ich davon ausgegangen dass ich nicht normal bin Aber Weihnachten nicht zu feiern finde ich hier in Deutschland schon eher unüblich. LG

von gummibärle am 16.06.2011, 16:55



Antwort auf Beitrag von Joni76

Die Zeugen Jehovas und die NPD gehören beide zu jenen Vereinigungen, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Die NPD hat wesentlich weniger Jobs zu bieten als die katholisch und evangelische Kirche in Deutschland. Das in Verbindung mit staatsfeindlichen Tendenzen - nein. Die Zeugen Jehovas haben für mich stark sektiererische Züge (z.B. Kontaktsperre bei Austritt). Dort ist es auch nicht mit einem "Eintritt" getan. Dort wird man Gemeindemitglied per Taufe. DAS ist keine Mitgliedschaft, sondern eine Einstellung. Ich kenne die Zeugen sehr gut, daher ein klares nein! Trotzdem bleib ich dabei. Es gibt Berufsgruppen, für die ist die Kirchenmitgliedschaft einfach wichtig. Wer sich einen solchen Beruf aussucht, muss sich m.E. auch mit diesen Arbeitsmarktbedingungen "anfreunden". Es bleiben eben nach den kirchlichen Stellen wesentlich weniger Bewerbungsmöglichkeiten. Zu Berücksichtigen ist auch, dass die Mitgliedschaft in einer Kirche auch die Türen in den Einrichtungen der andren Konfessionen öffnen. Als Verkäuferin muss ich damit rechnen, dass ich samstags arbeiten muss. M.E. hier der korrektere Vergleich als der von Dir genannte.

von shinead am 15.06.2011, 22:30



Antwort auf Beitrag von Joni76

Ich hatte früher (in den 80ern) einen Job im Kindergarten bei der kath. Kirche. Ich habe damals sogar noch unterschreiben müssen, daß ich weder die Pille nehmen werde, noch unverheiratet mit einem Mann zusamen leben werde, noch etwas mit einem verheirateten Mann anfange etc., bei Verstoß dagegen würde es die fristlose Kündigung nach sich ziehn. Ich würde heute sowas nicht mehr unterschreiben, auch wenn ich dann den Job nicht kriege. Mein privatleben ist meines, ich bin keine Nonne und solange ich nicht haschrauchend und schmutzige Lieder singend auf dem Straßenstrich stehe (mal ganz überspitzt ausgedrückt), hat mir die Kirche nicht in mein Privatleben zu fuschen, auch nicht für nen Job.

von Dreierbande am 16.06.2011, 08:45



Antwort auf Beitrag von Dreierbande

"solange ich nicht haschrauchend und schmutzige Lieder singend auf dem Straßenstrich stehe (mal ganz überspitzt ausgedrückt), hat mir die Kirche nicht in mein Privatleben zu fuschen, auch nicht für nen Job." Selbst dann wenn du gegen das Gesetz verstoesst, geht das eine religioese Vereinigung nichts an, sondern die zustaendige Stelle. Und gegen das Singen von schmutzigen Liedern und Schlafen mit verheirateten Maennern ist noch nicht einmal gegen das Gesetz.

von Pamo am 16.06.2011, 19:48



Antwort auf Beitrag von Joni76

joni, da vergleichst du aber äpfel mit birnen. ich gehe einfach mal davon aus, dass solche gruppierungen (egal, ob das unter den begriff sekte, politische vereinigung oder sonstiges fanatisches gedöns fällt) ihr personal auch aus den eigenen reihen rekrutieren bzw. zulauf von solchen individuen haben, die sich damit auch voll und ganz identifizieren. als ich noch zeitarbeit machte, wurde ich teilweise auch in solchen direktvertriebsfirmen eingesetzt, die mit sch****e das große geld machen. und da konnte ich nicht einfach guten gewissens den leuten etwas verkaufen, wo ich nicht dahinter stehe. aber wenn man immer nur völlig politisch korrekt handeln würde, dann dürfte es auch z.b. keine tabakindustrie geben (rauchen ist schließlich ungesund), keine brauereien oder brennereien (alkoholkonsumebenso), es dürfte keine tiermassenzuchtbetriebe geben, es dürfte niemand bei solch ausbeuterischen unternehmen wie kik, schlecker o.ä. arbeiten oder unternehmen, die in irgendeiner art mensch und umwelt schaden. insofern arbeite ich ebenfalls bei einem arbeitgeber (u.s. militär), wo ich nicht wirklich dahinter stehe. ich mag militär als grundidee nicht (salopp gesagt, gäbe es kein militär, gäbe es keine kriege), und ich mag diese amerikanische "wir retten die welt"-haltung nicht. teilweise haben die ansichten und weltanschauungen, die die soldaten offen vertreten, auch schon faschistische züge. problematisch wird es hier im saarland dann auch schon im erzieherberuf - um nur mal ein beispiel zu nennen. es gibt sicher auch kommunale oder privat geführte kitas. aber das ist vielleicht eine handvoll. in unserer gemeinde gibt es 3 katholische und 1 evangelischen kindergarten. die werden zwar verwaltet von einer gGmbH, trotzdem wird noch darauf geschaut, ob jemand die richtige konfession hat, geschieden ist und sonstwas. bei meiner freundin stand noch im arbeitsvertrag, dass ehescheidung ein entlassungsgrund ist. weshalb sie noch 5 jahre lang auf dem papier verheiratet war und auf der arbeit niemand wissen durfte, dass sei getrennt lebt. erst als sie dann in frankreich angestellt wurde, hat sie die scheidung eingereicht. da stand sie dann aber auf dem standpunkt, wenn sie irgendwann wieder vor der entscheidung steht, sich im saarland bewerben zu müssen, wird sich eine lösung finden - und sie wird über die brücke gehen, wenn sie davor steht. im übrigen finde ich eine solche haltung eines arbeitgebers aber absolut mittelalterlich. die im grundgesetz verankerte "freiheit" der menschen wird einfach ignoriert. und jemand, der sich bspw. scheiden lässt, handelt ja nicht ungesetzlich - er ist auch nicht unbedingt der schlechtere mensch, bloß weil er geschieden ist. und jemand, der konfessionslos ist, ist auch nicht zwangsläufig der schlechtere seel-sorger (im ursprünglichen wortsinne)...

von spiky73 am 16.06.2011, 12:17



Antwort auf Beitrag von spiky73

Der "Scheidungspassus" ist schon länger raus. Ein Arzt hatte mal geklagt und recht bekommen. Inzwischen geht es tatsächlich nur noch um die Mitgliedschaft. Nach Pille und Lebensverhältnissen wird nicht gefragt. Wie gesagt, wer bei der Gewerkschaft arbeitet muss dort Mitglied sein, bei der arbeitgebenden Bank das Hauptkonto führen... Klar beschränkt das die Freiheit. Das macht ein 8 Stunden Job allerdings auch. Mittelalterlich finde ich das nicht. Eher üblich. Hier ist es die Kirche, dort ein anderer "Verein".

von shinead am 16.06.2011, 13:09



Antwort auf Beitrag von shinead

hallo, das mit der bank und dem konto kann ich noch nachvollziehen. war doch damals bei uns bankazubis nicht anders - aber dafuer bekommt man vom eigenen arbeitgeber ja i.d.r. auch ganz andere konditionen... insofern ist das schon voellig ok. es mag ja auch sein, dass sich im kirchlichen bereich viel geaendert hat - meine freundin hat ihren abschluss als erzieherin ja auch schon vor einigen jahren gemacht, wir sind ja keine jungen huepfer mehr. aber trotzdem finde ich ein "du musst bei uns mitglied sein und darfst dann auch zusaetzlich noch dies und jenes und anderes nicht" (wie dann eben FRUEHER von der kath. kirche propagiert) wesentlich einschraenkender, fragwuerdiger und mittelalterlicher, als lediglich ein "du musst bei uns mitglied sein" (wie bei der gewerkschaft z.b.). da faellt mir ein, ich habe damals bei einer genossenschaftsbank gelernt, aber keine genossenschaftsanteile gehabt. war also kein genossenschaftsmitglied. aber da ich die erinnerung an meine ausbildung weitestgehend verdraengt habe, kann ich noch nicht mal sagen, ob das nicht sogar kritisch beaeugt wurde. es ist halt ein thema, wo man vielleicht nicht unbedingt einen konsens findet. aber so gesehen koennte man ja bei vielen arbeitgebern etwas finden, was gegen die eigene ueberzeugung geht... lg, martina.

von spiky73 am 16.06.2011, 17:21



Antwort auf Beitrag von Joni76

"und jemand, der konfessionslos ist, ist auch nicht zwangsläufig der schlechtere seel-sorger (im ursprünglichen wortsinne)..." Da ich die Diskussion letztens angezettelt habe: Das oben stehende Zitat trifft meine persönliche Einstellung am besten. Das ist der Punkt, den ich meinte als ich letztens sinngemäß schrieb daß sich durchaus nicht alle "offiziellen" Christen im Real-Life auch christlich verhalten (mal ab von den hübschen Feiern) - genauso wenig wie "Konfessionslose" nicht zwingend fernab von "guten, menschlichen" Wertvorstellungen sein müssen. Für mich ist klar: Das Grundwissen zum Thema Religion bringe ich genauso mit wie jeder "Registrierte", denn ich war lange genug in der Kirche. Meine Wertvorstellungen sind gefestigt und decken sich teils gut mit denen des christlichen Glaubens. Geht es nur ums "registriert sein" ist es für mich ok - wenn´s der Arbeitgeber denn braucht. Würde ich andere aktiv zum Glauben, Beten, .... anhalten müssen, wäre der Arbeitsplatz nicht geeignet. Toleranz ja. Selbstaufgabe nein. Ich bringe niemandem etwas nahe, hinter dem ich selber nicht stehe. Es würde nicht viel fruchten. Mal sehen, was sich ergibt ...

von Ikmam am 16.06.2011, 16:35



Antwort auf Beitrag von Ikmam

"... genauso wenig wie "Konfessionslose" nicht zwingend fernab von "guten, menschlichen" Wertvorstellungen sein müssen." Solche Sprueche habe ich mir schon mehrfach anhoeren muessen. Als ob man religioes sein muesse, um ein sozialer und verantwortungsbewusster Mensch zu sein. Das macht soviel Sinn wie die Theorie, bspw. nur ein sportlicher Mensch koenne gut kochen. Uebrigens kamen solche unreflektierten Spruech ausschliesslich von religioesen Menschen - da fremdschaeme ich mich. Und will jetzt bewusst nicht die Theorie aufstellen: Religion macht dumm.

von Pamo am 16.06.2011, 16:47