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Mein Vater - Tiefschlag für die Ewigkeit

Thema: Mein Vater - Tiefschlag für die Ewigkeit

Vielleicht erinnert sich noch jemand daran, dass mein Vater immer wieder Phasen im Leben hat, in denen er mich - seine Tochter, die ihn seinerzeit als Kind in seinen Depressionen auffangen durfte, Mist anhören, die eigentlich nur für Erwachsene Ohren bestimmt sind und lauter weiter so schöne Nettigkeiten - nicht sehen will. Mir ist das inzwischen egal, obwohl ich mal SEHR an ihm hing und ich ihn grundsätzlich achte und sehr gern habe (grundsätzlich - zu anderen - ist er ein lieber, verständnisvoller und sympathisch-empathischer Mensch). Das Ding mit ihm war abgeschlossen, doch als ich Mutter wurde, wollte ich gerne Kontakt von ihm zum Enkel. Mein Vater ist ein unglaublich guter Erzieher, mit Kindern kommt er super klar... nur nicht mit Erwachsenen. Nun, und dann platzte mir ja letztes Jahr der Kragen und sprach mal wahre Worte. Er schrieb mir dann eine bitter böse Mail, dass er mich nie wieder sehen will... ... zu meinem Sohn hatte er davor sehr guten Kontakt aufgebaut und Kinder lieben ihn. Er ist ein echter Opa, wie aus dem Bilderbuch. Mein Sohn vermisst ihn laufend und immer noch... es hört nicht auf. Also ging ich letztes Jahr den Versuch an, nur den Kontakt zum Enkel herzustellen. Opa lehnt ab. Jetzt fasste ich mir ans Herz - ein halbes Jahr später - und schrieb ihm die Tage eine Mail im Sinne meines Sohnes verfasst mit Bild im Anhang von ihm. Was passiert? ich bekomme eine noch bittere Email zurück, in der er mich völlig verstösst und mich nur schlecht redet, aber wie... seine eigene Tochter. Er schreibt, dass die Türen für ewig geschlossen bleiben werden, es sei denn, ich ändere meine Meinung... Das wars! soll er sein Leben leben! Aber wie bringe ich nun meinem Sohn bei, dass er Opa nie wieder sehen wird? er fragt so oft nach ihm, weint, etc. Ich habe keine Antworten... ich dachte er vergisst ihn vielleicht mit der Zeit... das tritt aber nicht ein. Was mache ich nun? Ich brauche eine Antwort, die das Fragen meines Sohnes aufhören lässt und er begreift, dass er Opa nie wieder sehen wird. Habt ihr einen Rat?

Mitglied inaktiv - 26.02.2011, 12:36



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Kann dein Sohn - vom Alter her - schon selber Kontakt aufnehmen? Also mal anrufen, einen Brief schreiben oder so? Oder willst du ihn vor direkter Zurückweisung schützen? Es klingt nicht gut, was du von deinem Vater schreibst. Also in dem Sinne, dass er wohl ein massives Problem hat, an das er nicht erinnert werden will. Was genau ist denn deine Meinung und wie könntest du sie ändern? Gesagte Wahrheiten werden davon auch nicht wieder zurückgenommen. Du scheinst ihn extrem verletzt zu haben und er möchte wohl gerne die Problematik nicht wahrhaben, was aber so oder so nicht funktionieren wird.

von Sternspinne am 26.02.2011, 12:57



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Schaffe es aus der Welt, wenn du kannst... versöhnt euch. Ich hatte mit meinem Vater auch Probleme unter denen ich bis ins Erwachsenenalter litt. Mit ca. 30 wollte ich was für mich tun, schrieb ihm einen Brief, was ich schrecklich fand, was mich belastet usw. Er fühlte sich offenbar gekränkt, weil ich es wagte gegen den Vater zu sprechen und vielleicht plagte ihn auch das schlechte Gewissen, weil er schlimme Fehler gemacht hatte. Ich bekam nie eine Antwort, wenige Wochen später starb er unerwartet an Herzversagen. Nie mehr habe ich Antworten bekommen und was mich belastete ging nie weg. Ich habe als Schlusswort an meinen Vater geschrieben, dass ich ihm verzeihe und ihn liebe... Ich wünschte ich hätte eine Antwort bekommen... manchmal wünsche ich ich hätte den blöden Brief nie geschrieben, denn besser ist danach nichts geworden. lG mf4, mit einem Kapitel aus "Dinge, über die ich sonst fast nie rede"

von mf4 am 26.02.2011, 12:57



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Ich kann das nicht aus der Welt schaffen... geht nicht... es geht um seine 2te Frau, eine ganz böse Frau. Sie hat es geschafft (mein Vater ist ihr hörig!!!), dass er ALL seine Hobbies aufgab, er verkaufte sein ganzes Hab & Gut, überschrieb alles auf ihren Namen, damit wir Kinder nichts erben. Diese Frau hat den Kontaktabbruch zu seinen Kindern gefordert. Er hat es getan. Dazu hat sie aber den Kontakt zu ihren Kindern geschürrt und sie gehen dort ein und aus... Diese Frau hat es geschafft, den einzigen Bruder meines Vaters zu verstossen... auch sie reden jahrelang nicht mehr miteinander... Diese Frau, hat ein Leben lang schlecht über meine Mutter geredet... Diese Frau hat es geschafft, dass mein Vater nur noch sie im Leben hat und keiner was mit ihnen zu tun haben will, weil man laufend verbal angeschossen wird... Diese Frau hat uns allen Unglück gebracht! sie hat die ganze Familie gespalten. Wegen dieser Frau liess er mich mit 16 Jahren alleine zurück, zog mit ihr zusammen. Ich störte... sie war immer eifersüchtig auf mich.... Als ich mal schwerkrank war und mein Leben auf der Kippe stand, kam er mich nicht mal im Krankenhaus besuchen... wegen dieser Frau. Damals O-Ton: "mit Krankheit muss jeder selbst fertig werden. Du kannst kommen, wenn Du gesund bist!" Jahrzehntelang schluckte ich diesen Mist... um nicht den totalen Kontaktabbruch zum Vater zu haben... Letztes Jahr platzte mir dann der Kragen: ich sagte ihm, dass ich seine Frau nicht ab kann und das noch nie und das sie mir egal ist! Sie schrie mich vor meinem Sohn an... machte auf sterbenskrank und mir lagen sie in den Ohren, dass es ihnen nur wegen mir schlecht geht... ... das höre ich ein Leben lang... Ich will das nicht mehr. Da werde ich mich nicht mehr versöhnen. Habe ich oft genug probiert. Also: Versöhnung ist nicht die Lösung! Ich nehme nicht zurück was ich gesagt habe. Ich stehe dazu. Alles andere wäre eine Lüge!

Mitglied inaktiv - 26.02.2011, 13:08



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das ist sehr traurig zu lesen...mein leiblicher dad benimmt sich auch wie das letzte,ich habe keinen kontakt und komme nicht an ihn ran-auch wegen seiner neuen frau... lass dein kind ruhig weinen und traurig sein,es muss seinen schmerz ausleben dürfen und mit der zeit wird der schmerz hoffentlich weniger... in diesem sinne drück ich euch die daumen und wünsch euch dass es euch bald besser geht.

von Sienna221 am 26.02.2011, 13:54



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OK, jetzt wird es viel verständlicher. Leider gibt es diese Konstellation öfter als man denkt. Da würde ich sagen, dein Sohn braucht nicht wirklich so einen Opa um sich. Dann kann ich nur deinen obigen Satz schwer nachvollziehen, dass du deinen Vater als grundsätzlich sympathisch und empathisch beschreibst. Ich verstehe schon wie du das meinst, aber vielleicht solltest du deine Sicht der Dinge quasi "anpassen" an die aktuelle Situation. Und somit versuchen wahrzunehmen, dass deinem Sohn nicht wirklich etwas entgeht, wenn er ihn nicht mehr sieht. Klar, es bleibt die Frage, wie er damit umgeht. Erkläre ihm doch, dass dein Vater mit dir nichts zu tun haben will. Warum er zu deinem Sohn keinen Kontakt haben will, weisst du nicht ( das stimmt ja). Später wird er es dann besser einordnen können. Hat er euch schon mal zusammen erlebt in einer Konfliktsituation?

von Sternspinne am 26.02.2011, 17:18



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Das hört sich ja sehr schlimm an. Wenn ich mir das alles so durchlese, stelle ich mir die Frage, warum Du in dieser Situation den Kontakt zwischen Opa und Enkel willst. Was erwartest Du? Dein Vater ließ Dich mit 16 Jahren alleine, besuchte Dich nicht im Krankenhaus, als es Dir sehr schlecht ging und überschreibt seinen ganzen Besitz auf die zweite Frau! Ich glaube kaum, dass er sich um seinen Enkel kümmern würde, wenn ihm sein Kind total egal ist. Wie verhält er sich denn gegenüber seiner anderen Kinder (Deinen Geschwistern?)?

von LynetteScavo am 27.02.2011, 12:27



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Versuchs mal mit Familienaufstellen. Es gibt einige spirituelle Dinge oder systemische Familienaufstellungen oder mal mit Aspekteaufstellung, damit kannst du einiges lösen.

Mitglied inaktiv - 01.03.2011, 22:12