Hallo in die Runde, einige hatten gewünscht, das ich mal einen kurzen Statusbericht abgebe..... Nachdem ich gestern morgens noch ein gutes Gespräch mit meinem Arzt hatte und nun weiß, das er mir eine Einweisung in die Tagesklinik schreiben würde, wenn es nötig ist, bin ich nachmittags wieder voll ins Loch gerutscht. Warum immer diese ätzenden Abstürze? Es ist so anstrengend. Ich bin so unfähig und hilflos in diesen Momenten und stehe gleichzeitig unter Hochdruck..... Heute früh hatte ich dann Therapie und mein Arzt und die Therapeutin hatten sogar gestern noch miteinander telefoniert Total super! Erstmalig das Gefühl, das alle an einem Strang ziehen. Tja und dann gab es noch ein Highlight: Es gibt für meine Diagnose ein besonderes Programm bei meiner Krankenkasse. Wenn ich in das Programm rein komme, dann werden auf einen Schlag 150 Stunden Einzeltherapie bewilligt plus Gruppentherapie und ähnliches. Das Ganze dient der Vermeidung von teuren und langen Klinikaufenthalten und soll die Versorgung optimieren. Noch suchen wir den Haken...... Aber so viele Therapiestunden auf einen Schlag wären schon super. Doch auch wenn ich noch lange nicht wieder stabil bin, so habe ich im Moment wenigstens wieder ein Gefühl dafür, das es irgendwie weiter geht und das sich doch noch was ändern kann und das es doch Therapeuten gibt, denen wichtig ist, was mir helfen kann und die mir nicht einfach Konzept x überstülpen: "Sie müssen doch nur...." Ich hoffe es geht jetzt weiter bergauf, denn diesen enormen Druck halte ich nicht mehr ewig aus. Ich habe zur Zeit ganz oft das Gefühl unter den ganzen Lasten zusammenzubrechen und es nicht länger tragen zu können. Ich komme mir vor wie eine Brücke, die schon ganz lange am Rande der Grenzlast liegt. Eine weitere winzige Last und die Brücke bricht... Jede Brücke hat eine gewisse Traglast. Sie wird berechnet, nach komplizierten Formaln, und dann wird die tatsächliche Belastung festgelegt, sie liegt je nach Gebrauch der Brücke bei maximal 2/3tel des errechneten Maximums (=Grenzlast). Jede Brücke verkraftet also deutlich mehr als die maximale Traglast erlaubt. Wenn man allerdings die Grenzlast erreicht dann kann eine Belastsungserhöhung um ein paar 10 kg bewirken, dass die Brücke zusammenbricht. Dann hilft es auch nicht, wenn man wenige Sekunden nach dem der Zusammenbruch anfängt noch einen Großteil der Belastung wegnimmt (weil z.B. ein Riesen-Lastzug die Brücke verlässt) - das Ding stürzt ein. Dieses Bild hat ein Freund mal formuliert, um meine Situation so zu beschreiben, wie er sie wahrnimmt und er hat damit das in Worte gefaßt, was ich spüre, aber nie beschreiben konnte. Dieses Bild macht es so schön deutlich. Nur weiß ich leider nicht, wie ich die Lasten auf meiner Brücke reduzieren kann........... bevor es zu spät ist. LG ano
Mitglied inaktiv - 21.10.2008, 11:55