Alleinerziehend, na und?

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Kind in fremde Betreuung geben?

Thema: Kind in fremde Betreuung geben?

Hallo, ich bin schon lange hier, möchte aber jetzt mal anonym reden. Bin seit Jahren getrennt vom Vater, Kontakt so gut wie nicht vorhanden /seinerseits). Kinder gehen alle 14 Tage zum Vater (3 Kinder). Das grosse Kind (13) hat seit der Trennung nur Probleme gemacht. Er bekam von mir nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie vom Vater, der ihn immer vorgezogen hat. Ich habe versucht die Kinder relativ gleich zu behandeln. Vor Jahren hat mein Sohn schon viel randaliert und kaputtgehauen. Ich war bei der Erziehungsberatung, habe mit ihm eine Trennungsgruppe besucht, war beim Kinderschutzbund, habe eine einjährige Therapie mit ihm gemacht und wir hatten sogar für 1 Jahr eine Familienhilfe. Alles aus dem Grund das Kind Gross halt Probleme macht. In letzter Zeit eskaliert es hier wieder extrem. Die beiden jüngeren Kinder (9 und 11) fangen langsam auch an nicht nur rebellisch sondern auch extrem agressiv zu reagieren. Heute war ich kurz einkaufen. Ich komm wieder und hör schon im Flur das Theater. Die Jungs haben extrem gestritten. Kind Gross hat eine Fensterscheibe mit dem Besen eingeschlagen (zum Glück nur die erste der Doppelglasscheiben, aber kaputt ist sie trotzdem) und eben hab ich gesehen das er mit einem Bowlingkegel (von einer richtigen Bowlingbahn, also richtig schwer) seine Tür bearbeitet hat. Das sind noch richtig dicke alte Holztüren, die hat jetzt zwei sehr sehr tiefe Dellen. Also muss repariert werden. Von den blauen Flecken die seine Brüder wegen der Übergriffe haben will ich gar nicht sprechen. Das kommt eh noch dazu. Mich beschimpft er als Hure oder Schlampe und das ich ihm eh nichts zu sagen habe. Wenn seine Brüder nicht da sind ist er das liebste Kind auf der Welt aber er reagiert äusserst extrem wenn sie auch meine Aufmerksamkeit fordern. Was jetzt ja nicht mehr so der Fall ist wie als Kleinkinder. Dem Vater hab ich gebeten das Kind für ungefähr mal drei Wochen aus dem Haus zu holen das wir uns hier mal wieder beruhigen. Es kam keine Reaktion. Jetzt überlege ich ob ich zum Jugendamt gehen soll und um eine kurzfristige Aufnahme in einer Pflegefamilie zu erreichen. Der Junge muss hier mal raus und die Kleineren brauchen Ruhe. Wir sind alle nur noch angespannt wann er als nächstes Austickt und die Kleinen reagieren gerade in den letzten Wochen zunehmend agressiver. Was meint ihr soll ich tun. Jugendamt anrufen oder fällt euch noch eine Lösung ein. Ich bin echt langsam am Ende. Achja, Hilfe in Form von Verwandschaft habe ich nicht. Und einen richtig festen Freund hat mein Sohn nicht wo ich mal fragen könnte ob er dort eine Woche bleiben kann. Schulisch ist übrigens alles in Ordnung. Auffällig ist er da nur darin, das er sich immer im Unrecht sieht und IMMER die Anderen Schuld haben wenn er ne Strafe bekommt. Hier zu Hause sieht er das auch so. Er hat keine Schuld sondern seine Geschwister. Da reicht es wenn jemand blöde schaut und er ist Schuld das er ausrastet. LG

von Mittwoch am 26.09.2012, 22:41



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Das klingt sehr, sehr anstrengend. Ob das Jugendamt der richtige Ansprechpartner ist? Theoretisch schon. Aber die müssen ja auch sparen und springen ein, wenn s richtig brennt. Ist aber auchein schwieriges Alter, in dem deine Jungs gerade sind, oder? Das klingt vielleicht blöd für dich, aber gibt es nicht einen Abenteuerspielplatz, Stadtbauernhof, irgendeine andere Jungsgruppe, z.B. vom Mehrgenerationenhaus, in der Nähe? Wo deine Kids hingehen und mitarbeiten könnten, sich auspowern und Kontakt zu männlichen Sozialarbeitern haben, die klare Grenzen stecken? Irgendwo hab ich mal von einer Kindergruppe ähnlicher Couleur gelesen, die zu Fuß die Alpen überquert haben. Das ist vielleicht ein bisschen extrem (und vermutlich auch recht teuer), aber im Grunde könnte es doch so etwas sein, das Alter, überschießende männliche Hormoe und eine etwas überforderte Mutter, die einfach nicht weiter weiß. Vielleicht würde ihn sowas auf den Boden holen? Wohnst du denn städtisch oder ländlich?

von rabukki am 26.09.2012, 23:30



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Wir wohnen in der Stadt. Aber es wäre besser wenn Kind Gross ne zeitlang rauskommen würde. Das würde für die Kleinen eine Erleichterung sein. Ich wäre erstmal entspannter, so mach ich mir jeden Tag Gedanken was jetzt heute wieder passiert. Ich ruf morgen beim Jugendamt an und mach einen Termin aus. vielleicht haben die ja ne andere Lösung. So geht es nicht weiter. In zwei Jahren stellt er mich noch an die Wand und hier herrscht Mord und Totschlag. Es tut mir im Herzen weh. Ich hab echt alles versucht aber ich scheitere. Er ist wirklich alleine ein absolut liebes Kinder aber mit den Geschwistern einfach eine Katastrophe. Ich kann nicht mehr und muss leider mein Scheitern eingestehen. Aber ich möchte doch nur Ruhe und Frieden in unserer Familie und wenn es als Warnschuss für ihn letztlich hilft, muss es halt sein.

von Mittwoch am 26.09.2012, 23:50



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Was sagt das Kind selber denn dazu? Ich habe eine Freundin, die ein Kind zeitweise in eine betreute Wohngruppe des JA gegeben hatte. Das Kind war einverstanden, es war ähnlich alt wie Dein Kind. Inzwischen lebt das Kind wieder zu Hause, es hat sich gefangen und alle (die Familie besteht aus der Mutter, dem ehemaligen "Problemkind" und einem jüngeren Geschwister) haben SEHR von der "Auszeit" profitiert. Das JA hat diese "Auszeit" intensiv begleitet, es gab regelmäßige Gespräche und "Erfolgskontrollen". (Es ist nämlich keineswegs so, daß das JA erst aktiv wird, wenn es brennt. Das mag für manche Jugendämter gelten, aber definitiv nicht für alle.) Übrigens war es auch da so, daß das Kind "nur" im privaten Umfeld nicht zu bändigen war - das Kind war (und ist) auf dem Gymnasium und brachte immer gute Noten nach Hause. Im Moment sieht es so aus, als ob das Kind in drei Jahren ein gutes Abi hinlegen wird und auch sonst auf dem Weg zu einem verantwortungsvollen und freundlichen Erwachsenen ist. Ich persönlich finde, daß das Kind einer der höflichsten und "reifsten" Jugendlichen ist, die ich kenne. Die Mutter hat sich den Schritt wirklich nicht leicht gemacht und - vor allem in der Anfangsphase - oft mit sich gehadert. Rückblickend sieht sie, daß es eine gute Entscheidung war, das Kind zeitweise wegzugeben. Auch das Kind sieht die Zeit in der Wohngruppe als positive Erfahrung und kam letztes Jahr auf eigenen Wunsch zurück nach Hause. Die Rückkehr wurde ebenfalls intensiv begleitet, es gab Vereinbarungen mit dem Kind über einzuhaltende Regeln und Gespräche über Voraussetzungen und Konsequenzen. Auch die Mutter bekam gute Unterstützung dabei, wie sie in Zukunft besser mit ihren Kindern umgehen kann.

von Strudelteigteilchen am 27.09.2012, 00:54



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Hallo, betreute Wohngruppe wäre vielleicht was. Ich sitze hier und heule nur noch. Und das wo ich seit mind. zwei Jahren keine Träne mehr vergossen habe. Ich hab das Gefühl ich brech hier bald zusammen. Ich kann nicht mehr aber ich möchte mein Kind auch nicht weggeben. Aber ich weiss wirklich keinen Ausweg mehr. Ich habe bei den vielen verschiedenen Terminen mit JA, Erziehungsberatung, Therapie immer darum gebeten sich mal alle drei Kinder zusammen anzusehen. Sie haben immer nur den Grossen beobachtet. Alleine ist er aber ganz lieb und ruhig. Es wurde zwar bemerkt das er nie einsieht das er im Unrecht ist aber ansonsten wurde immer alles ganz positiv gesehen. Ich werde gleich beim JA anrufen und um einen schnellen Termin bitten. Ab dann liegt es wohl nicht mehr in meiner Hand. Ich habe gedacht ich schaffe es. Ich hab mich wirklich bemüht aber wenn man Jahrelang alles alleine wuppen muss und der Vater mir bei den wenigen Gesprächen auch immer nur Vorwürfe macht anstatt mal einen Vorschlag zur Verbesserung zu machen.

von Mittwoch am 27.09.2012, 08:01



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Streich Dir den Gedanken, daß Du es danach nicht mehr in der Hand hast, aus dem Kopf. DU hast das Sorgerecht, und letzendlich entscheidest trotzdem Du. Meine Freundin wurde beim JA beraten, es wurden ihr die verschiedenen Möglichkeiten dargelegt. Aufgezwungen wurde ihr nichts - das geht letztendlich auch gar nicht, zumindest nicht so einfach, denn dafür müßte es schon einen richterlichen Beschluß auf Entzug des SR oder zumindest des ABR geben. Besonders klar war das im Falle meiner Freundin, als sie beschloß, daß ihr Kind zurückkommen sollte: Das Kind wollte, sie fand den Zeitpunkt passend, aber sowohl das JA als auch die Betreuer in der Wohngruppe fanden es zu früh. Trotzdem hat sie es durchgesetzt - und auch das JA hat zugegeben, daß die Entscheidung rückblickend richtig war. Natürlich ist es hart, für alle Beteiligten. Es ist ja nicht so, daß man das Kind weggibt und sich dann bequem zurücklehnt und wartet, daß alles besser wird. Im Grunde fängt die Arbeit damit erst an - zumindest dann, wenn das Ziel nicht "aus den Augen, aus dem Sinn" ist, sondern eine konkrete Verbesserung der Situation für ALLE Beteiligten gemeinsam. Bist Du eine mir bekannte Userin? Wenn ja, kannst Du mich gerne mal per PN kontaktieren. Dann frage ich meine Freundin, ob ich Dir evtl. mehr Details erzählen kann. Ich muß ehrlich sagen: Als meine Freundin ihr Kind weggab, war ich ziemlich entsetzt. (Das ist, glaube ich, auch etwas, was man durchstehen muß: Die Umwelt reagiert gerne mit einem "Wie kannst Du nur?!?!?") Aber der Erfolg gibt ihr Recht, und ich habe mich dann auch bei ihr entschuldigt. Inzwischen sehe ich solche Maßnahmen deutlich differenzierter. Zur Internats-Option: Das kann eine Alternative sein, allerdings enthält diese Option keine Aussicht auf Verbesserung der aktuellen Situation, es wird also nicht mit der ganzen Familie gearbeitet. Man kann Glück haben, daß die Zeit für einen arbeitet und das Kind einfach in ein paar Jahren wieder "normal" wird. Aber was, wenn nicht?

von Strudelteigteilchen am 27.09.2012, 08:36



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bei uns gibt es im SChwarzwald ein Internat für schwer erziehbare Kinder, dort arbeiten Lehrer mit Sozialpädagogen und dem ganzen drum rum sehr eng zusammen. Und Erfolge haben die auch Überleg doch erstmal sowas (ich denk auch da wird kostenübernahmetechnisch vom JA vielleicht was möglich sein) Weil ob Pflegefamilie jetzt das richtige ist. Er hat eh schon das Gefühl du liebst ihn nicht "genug" ... und da soll er noch "abgeschoben" werden in eine andere Familie? Internat ich da doch was anderes (rein psychisch zumindest)

von engelchen_lpz am 27.09.2012, 05:21



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hallo ich würd es auch erstmal mit einer beratung versuchen, vielleicht eine familienhilfe! er wird sich sicher abgeschoben fühlen und sowas kann auch nach hinten losgehen! ich hätte angst mein kind nicht mehr zurück zubekommen! ihr müsst als familie daran arbeiten,es wird seine gründe haben warum es so läuft und die müssen in angriff genommen werden! gruß

von CKEL0410 am 27.09.2012, 06:57



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Hallo, spontan fällt mir dazu ein: wenn du ihn sonst nirgendwo unterbringen kannst - hättest du denn eine Möglichkeit für die Geschwister? Vielleicht brauchst du / braucht das Kind nicht eine Zeit ohneeinander, sondern gerade mal nur ER mit DIR? Ohne Geschwisterß Vielleicht müsst IHR ZWEI mal neu zueinander finden? Gespräche führen? Vielleicht wünscht er sich genau das, nämlich dass du an SEINEM Leben teilnimmst, Zeit mit ihm verbringst, mit ihm Pllätze besuchst an denen er sich aufhält, mal nur mit ihm spielst etc. Klar ist es immer die erste Idee den "Problemfaktor" für eine Weile los zu werden. Aber vielleicht ist das genau der falsche Schritt? Warum beschimpft dein Kind dich mit diesen Ausdrücken? Was geht dem dann voraus? Aber sicher wird dir ein JA da sagen können, was genau zu tun jetzt besser wäre. LG, Pocoyo.

von Pocoyo am 27.09.2012, 09:39



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Ja, da magst du Recht haben. Auch diese Option müsste ich mal im Auge behalten. Ich habe nächste Woche einen Termin beim JA abgemacht und werde mich da mal gründlich beraten lassen. Es muss jedenfalls was passieren: Ich möchte kein Kind aufgeben aber es muss hier Ruhe reinkommen. Diese fürchterlichen Eskalationen müssen aufhören. Danke

von Mittwoch am 27.09.2012, 09:43



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hallo mittwoch, keine ahnung, wer du bist, und ob ich dich kenne. ich bin keine besonders gute raterin, wenn es darum geht "undercover-forumsteilnehmerinnen" zu erraten. :-) aber wenn du regelmäßig hier liest, kennst du meine geschichte vielleicht und weisst, dass ich zwei töchter habe. die große ist jetzt 12, die kleine wird in acht wochen 5. beide mädchen sind sich in einigen dingen ähnlich, aber in vielen dingen sind sie einfach gegensätzliche charaktere, und natürlich beobachte ich und ziehe auch vergleiche. und ich behandele beide irgendwie nicht gleich, kann ich auch gar nicht. beide mädels liebe ich auf ihre ganz eigene weise, mit beiden gehe ich auf die ihrer persönlichkeit entsprechenden art und weise um. meine große ist ein sehr stilles, introvertiertes kind, die man einfach ständig antreiben oder alternativ am seil hinter sich herziehen muss, damit sie in die pötte kommt. die kleine ist extrovertiert, sprudelt quasi über und muss ständig gebremst werden. ist also nicht immer einfach, und das, was im umgang mit der großen funktioniert hat, funktioniert mit der kleinen eben nicht. aktuell schmeisst die kleine gerne mit kraftausdrücken um sich. egal, wo wir uns gerade befinden, wenn sie mal wieder trotzig ist, oder müde, oder grantig, oder alles zusammen, dann bin ich eben gerne mal "blöd" oder "doof", oder ein "ar***", oder ein "ar***loch", oder auch ein "dödel", lach. also zeigt sie in ansätzen mir gegenüber schon das respektlose verhalten wie dein ältester dir gegenüber. ich dachte, wenn ich meine ohren auf durchzug schalte und das kind ignoriere, wenn es wieder seine fünf minuten hat, dann wird es irgendwann mal langweilig für sie und sie gibt ihr verhalten auf. (manchmal ist sie in ihrem trotz aber auch so putzig, dass ich mir das lachen nicht mehr verkneifen kann - auch falsch). gestern habe ich die situation mit unserer familienhelferin besprochen - und sie hat mir erklärt, wie mein ignorieren oder amüsieren über das verhalten der kleinen beim kind ankommt. nun werde ich adäquat auf die kleine frau bock reagieren können, wenn wieder so eine schimpftirade kommt - generell komme ich aber mit der kleinen besser aus, sie läuft eher in der spur, wenn ich ihr grenzen setze - die große war damals irgendwie schon nicht so "fassbar". eben, weil man ihr weniger grenzen setzen, sondern sie an ihre grenzen treiben musste, grob gesagt. die große war letztes jahr für mehrere monate in einer tagesklinik für kinder- und jugendpsychiatrie. es hat uns sehr viel geholfen. natürlich habe ich kein neues kind zurückbekommen, aber es war quasi so, dass wir irgendwie festgefahren in unserer situation waren und nicht mehr rauskamen. es wurde ohne hilfe von aussen nicht mehr besser. von daher würde auch ich dir raten, dir hilfe für deinen ältesten zu suchen. auch wenn das wohngruppe bedeutet. ich glaube, oft ist das ja so, dass die kinder von montag bis freitag in der gruppe sind, und am wochenende in der familie. ich glaube auch nicht, dass es helfen wird, die anderen kinder aus der situation zu nehmen, damit der älteste und du euch wieder annähern könnt. ich denke eher, dass auch euch ein break guttun wird, damit ihr euch wieder ganz langsam annähern könnt. anders bekommt ihr vielleicht nicht genug distanz rein... so gesehen ist eine wohngruppe kein scheitern, sondern eine chance auf einen unbelasteten neuanfang. auf jeden fall wünsche ich euch alles gute, und dass es bald wieder läuft wie geschmiert. lg, martina.

von spiky73 am 27.09.2012, 12:19



Antwort auf Beitrag von spiky73

Hallo, ich bin zwar schon sehr lange in diesem Forum aber keine von den bekannten und beliebten Schreibern. Ich äussere mich mal hierzu oder dazu aber ansonsten eher im Hintergrund. Ich bin dankbar für Eure Überlegungen. Ich werde das alles für mich Sammeln und in dieser Woche überlegen mit welchen Gedanken ich nächste Woche zum JA gehe. Desweiteren werde ich mich in Netz noch kundig machen welche Möglicheiten sonst noch bestehen. Ich behandle auch jedes Kind auf seine Art aber ich versuche nicht ein Kind zu bevorzugen wie es der Vater früher getan hat. Natürlich bekommt mal ein Kind mehr Aufmerksamkeit aber ich versuche das auszugleichen. Ich befürchte das ich die Zügel nicht straff genug gehalten habe. Ich habe bis heute ein schlechtes Gewissen das ich quasi durch die Trennung die Familie "kaputt" gemacht habe. Ich weiss das man das nicht sollte aber trotzdem ist da ein latent schlechtes Gewissen. Ich hab dadurch halt viel durchgehen lassen. Danke für die Denkansätze ich werde in mich gehen. Und drückt mir die Daumen das meine Kinder bis zur Klärung ein wenig ruhiger werden. Vielen Dank

von Mittwoch am 27.09.2012, 12:39



Antwort auf Beitrag von Mittwoch

Ich lese heraus, dass du dich sehr darum bemühst, die Kinder gleich zu behandeln. Dahinter steht wahrscheinlich die Idee von Fairness, vermute ich? Ich habe in diesem Zusammenhang haarsträubende Dinge gesehen. Die Eltern wollten fair sein, haben die gleichen Maßstäbe an völlig unterschiedliche Kinder angelegt und wurden mindestens einem, wenn nicht allen, nicht gerecht. Die individuellen Bedürfnisse wurden wegen einer Theorie von Fairness mißachtet. Vielleicht läuft es bei euch besser, wenn du die Kinder ganz individuell, auch ganz unterschiedlich behandelst. Vielleicht fühlen sie sich dann mehr verstanden und können sich besser entwickeln. Nur so eine Idee.

von Pamo am 27.09.2012, 13:43



Antwort auf Beitrag von Mittwoch

Ich denke nicht, dass er sich in jedem Fall abgeschoben fühlen wird, so wie das jemand geschrieben hat. Es ist eine Frage, wie ihm das vermittelt wird. Und wenn du diese Grenze brauchst, dann brauchst du sie halt. Ich war in ähnlichem Alter mal ein Dreivierteljahr von meiner Familie weg und habe das gut verstanden und davon profitiert. Auch wenn das nen etwas anderen Hintegrund hatte, als bei euch. Das war keine Klinik sondern eine anthroprosophische Einrichtung, in der man auf einem Hof gelebt und mitgearbeitet hat, wie vor 100 oder 150 Jahren. Im Kreislauf der Natur undsoweiter. Ich fands toll. Man kann das auch als Erlebnis verpacken. Zum Thema Internat: Ich kenne zwei mittlerweile erwachsene Brüder mit komplizierter Familiengeschichte, von denen einer ins Heim "musste" und der andere ins Internat "durfte". Ich meine, dass es für deren Selbstwertgefühl einen Riesenunterschied gemacht hat und demjenigen, der im Internat war, geht es heute weitgehend gut. Der andere ist depressiv. Das ist plakativ, ich weiß. Aber für ein Kind ist es einfacher zu sagen: Ich geh in Kur oder aufs Internat, als ich geh in Therapie oder in ein Heim. Das kann schon als Stigma empfunden werden. Darauf würde ich versuchen, zu achten. Wenn es finanziell geht. Und wenn es gute Einrichungen sind, natürlich.

von rabukki am 27.09.2012, 15:45



Antwort auf Beitrag von rabukki

Aber da geht es doch darum, wie man das verkauft - nicht darum, was es ist. Ich kenne Kinder, die sich im Internat abgeschoben vorkamen. Okay, es ist einfacher ein Internat als "darf" zu verkaufen als ein Heim. Wobei es das klassische "Kinderheim" ja sowieso kaum mehr gibt, zumal für Jugendliche in dem Alter. Eine Wohngruppe, zum Beispiel, klingt doch auch cool - das klingt nach WG und Selbstständigkeit. So oder so wird das JA ein Kind in dem Alter mit einbeziehen. Das Kind meiner Freundin ist freiwillig gegangen. Okay, vielleicht nicht ganz, aber auch es sah ein, daß es so wie es war nicht weitergehen konnte. Es war, von den vorhandenen Optionen, die, für die es sich entschied. Ich gehe davon aus, daß das JA GEMEINSAM mit Mutter und Kind (und vielleicht auch mit KV - ich weiß es nicht - in dem mir bekannten Fall ist der KV nicht greifbar) einen Weg suchen wird, der für DIESES Kind und DIESE Familie paßt. Letztendlich kommt es, leider aber realistischerweise, auch auf die vorhandenen Möglichkeiten an. Da kann es ein superdupertolles Internat geben - wenn kein Platz frei ist, dann ist kein Platz frei.

von Strudelteigteilchen am 27.09.2012, 16:59



Antwort auf Beitrag von Mittwoch

ich habe nur grad den ersten post gelesen, den rest lese ich später...nur soviel was sagt dein sohn bzw söhne wenn du mit ihnen darüber redest? meinst du nicht, eben weil er soviel aufmerksamkeit braucht, würde das rausnehmen es nur verschlimmern dass er noch mehr "hass" auf seine brüder hat die mama jetzt für scih alleine haben? meine ersten gedanken dazu...

von Milia80 am 27.09.2012, 18:15