Alleinerziehend, na und?

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Kind 3 Jahre zu Hause allein betreuen, bitte eure Erfahrung.

Thema: Kind 3 Jahre zu Hause allein betreuen, bitte eure Erfahrung.

Hallo, ich bin neu in eurer Runde und mich beschäftigen eben sehr viele Gedanken bzgl. Fremdbetreuung U3 oder 3 Jahre zu Hause bleiben. Ich bin jetzt mit meinem Sohn 2 Jahre in EZ (Einzelkind). Kann und darf vom AG und Jobcenter aus noch bis zu seinem 3. Geburtstag, also noch 1 Jahr, zu Hause bleiben. An sich sehr schön, denn zu entdecken gibt es ja immer etwas. Aber auch anstrengend. Die Wunsch-KiGas haben nun bekräftigt gesagt, dass doch keine freien Plätze mehr innerhalb des Jahres frei sind, demnach erst für meinen Sohn 09/21 zu einer Kita-Eingewönung kommen darf, da ist er 3,2 Jahre. Wer von euch ist/war auch 3 Jahre mit Kind allein zu Hause? Gewollt oder Geplant? Wie war es für euch?? Wie waren eure sozialen Kontakte? Evtl. wäre noch ein Platz bei einer Tagesmutter ab diesen September frei. Er hätte dann in 1 Jahr 2 Eingewöhnungen (TaMu+KiGa). Ich bin am bindungsorientierten Ansatz orientiert, soweit es mir auch möglich ist. Freu mich über Antworten!

von Pine am 05.06.2020, 22:42



Antwort auf Beitrag von Pine

Ich würde mir da weniger überlegen, ob dein Sohn 2x Eingewöhnung verkraftet, weil das tut er bestimmt. Da müssen andere kleine Helden ganz andere Sachen stemmen: mit einigen Monaten "fremdbetreut" von Oma....mit einem Jahr in die Krippe...mit 2 Jahren in den einen KiGa für 2-jährige, und mit drei dann noch mal wechseln, weil der Träger die "Kleinen" und die "Großen" an zwei verschiedenen Standorten betreut....und dann womöglich noch während den jeweiligen KiGa-Ferien in eine andere Einrichtung. Ich will jetzt nicht sagen, dass das die "Idealform" darstellt, aber eben auch vielerorts vorkommt (gerade in ländlichen Regionen) und diese Kinder werden auch groß. Kann sogar Vorteile haben: diese Kinder lernen schnell, sich unterschiedlichen Abläufen anzupassen, ect. Aber: ich würde mir eher überlegen: wie geht es DIR! Wie du schon sagst: es ist einerseits schön, wenn man mit seinem Kind täglich zusammen ist, aber irgendwann kommt ja auch der Punkt, wo man zumindest einmal am Tag mit jemanden "Vernünftigen" reden will. Will sagen: viele Mütter, die wieder anfangen zu arbeiten, tun das nicht unbedingt wegen dem Geld, sondern einfach, um auch wieder raus zu kommen, aus dem Baby-Trott. Wieder das Gefühl haben, man wird wieder als kompetente Fachkraft wahrgenommen und nicht nur als ewig Babybreiverschmiertes Muttertier, das keine Themen kennt außer Töpfchentraining und die Bewertungen div. Kinderautositze aus dem aktuellen ADAC-Test. Natürlich ist der finanzielle Aspekt trotzdem dabei, logo. Aber: DAS ist die Frage, die du dir stellen solltest: WILLST du arbeiten? Und: wenn er dann mit 3,2 Jahren erst zur Eingewöhnung "darf" und du dann ja eigentlich schon 2 Monate arbeiten sollst: hält dann AG und Jobcenter noch so lange die Füße still? Dann wäre es ja -je nach dem- einfacher, wenn man die TaMu auch dann noch in der Hinterhand hat, die dann ggf. den Kleinen vorrübergehend nach den paar Eingewöhnungs-Stunden auch im KiGa abholen kann und weiter betreut, bis du von der Arbeit zurück bist. Bis dorthin ist ja dann auch die TaMu nicht mehr die "Fremdbetreuerin" sondern eine feste Bezugsgröße für deinen Sohn....

von Limayaya am 06.06.2020, 07:35



Antwort auf Beitrag von Pine

Das kannst ja letztendlich nur du entscheiden, ob du die Zeit mit deinem Kind noch so verbringen möchtest. Mein Kind hatte einfach irgendwann einen derart hohen spielbedarf und auch Austausch Bedarf mit anderen Kindern, dass ich das Zuhause überhaupt nicht mehr hätte stemmen können. Mit Mama spielen ist halt doch etwas ganz anderes, als mit anderen Kindern zu spielen. Meinem Kind hat ein früher Start in den Kindergarten sehr gut getan. Es ist sehr sozial, kommt gut in Gruppen zurecht und wir hatten vom ersten Tag an nie Probleme mit dem Kindergarten. Meine ganz persönliche und subjektive Meinung ist auch, je länger die Kinder zu Hause bleiben und hier später sie eingewöhnt werden, umso schwieriger wird es. Mein Kind ging mit einem Jahr in die Krippe und hat sich vom ersten Tag an sehr wohl gefühlt. Bei vielen Kindern, die mit drei eingewöhnt werden, höre ich von längeren eingewöhnungsphasen. Sie verstehen halt schon mehr und empfinden die Trennung von Mama und Papa daher öfter als intensiver. Das ist aber nur meine ganz persönliche und eigene Meinung. Vielleicht hatte ich auch einfach Glück.

von Summer80 am 06.06.2020, 11:34



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Hier... ich war sogar mit einem Jahr 5 Jahre zuhause. Mit 3,5 Jahren kam er in den KG für halbe Tage. Und ... ganz ehrlich... hätte mir der ARBG nicht die Pistole auf die Brust gesetzt, wäre ich wahrscheinlich immer noch zu Hause. Ich hatte viele Kontakte ... erst mit der Krabbelgruppe und dann durch den KG...und Freunde hatten ja auch kleine Kinder. Ebenso waren die Nachbarskinder auch alle in dem Alter. Irgendwelche Mütter standen immer auf der Staße ( Sackgasse -ruhiges Neubaugebiet ) mit denen man quatschen konnte. Ich fand es nicht schlimm.... und ich muss sagen, mir tat mein Sohn unheimlich leid, wenn er mittags dann da saß und auf mich gewartet hatte. Denn er durfte nicht zu den Kindern ( wenige ) die dort gegessen haben. Obwohl ich es erlaubt habe. Erst als die Oma des Nachbarskindes ihn mittags dann übergangsweise für 15-30 Min. mit genommen hatte, war ich ein wenig glücklicher. Aber ... im Nachhinein habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Die Zeit arbeitet für einen. Aber... ich bin ehrlich... ich wäre gerne bis zum 7. SJ zu Hause geblieben. Aber ich habe einen relativ sicheren und guten Job.... den gibt man nicht einfach so auf. Genieß die Zeit... sie vergeht sooo schnell... Also ich plädiere ja immer dafür 3 Jahre zu Hause zu bleiben ( wofür hast Du denn sonst ein Kind bekommen ? ) Und auch meine Nachbarin ( sie ist ERzieherin ) sagt, sie hätte ihre Kinder nie und nimmer unter 3 Jahren in die Kita gegeben. Denn die kleinen Dötze müssen so einen Lärmpegel ertragen... und eigentlich brauchen sie ihre Ruhe um die Welt schon mal vorab in Ruhe entdecken zu können. Die Betonung liegt auf RUHE. Genieß die Zeit... aber im Endeffekt musst Du selbst entscheiden. Jeder sieht das anders.

von ak am 06.06.2020, 11:52



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ich selber hatte damals in der schwangerschaft 3 jahre anvirsiert, weil es eben so ist, wie ich dachte. ein halbes jahr war total schön und brauchten wir beide ,um uns miteinander vertraut zu machen, ich denke gern daran zurück. aber dann kam allmählich der wunsch wieder erwachsenen -konversation zu betreiben ohne das thema kind im mittelpunkt zu haben. mausi war noch kein jahr, da ging sie in die krippe und ich wieder arbeiten , es tat uns beiden gut. mir htte nicht gereicht ( und tut es auch heute nicht) immer nur die mama von p. zu sein und nix anderes als über haushalt und kinder zu erzählen zu haben.. andere finden ihr glück aber genau darin und das ist auch total ok, daher musst du selber wissen ,wo dein weg dich hinführen soll

Mitglied inaktiv - 06.06.2020, 13:29



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Ich habe mich nie nur als Mama von x gefühlt. Und ... man konnte auch durchaus mal andere Gespräche führen. Gibt ja nicht nur Kinder.

von ak am 06.06.2020, 15:57



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Ja eben jeder nach seinem Empfinden, wie schon gesagt

Mitglied inaktiv - 06.06.2020, 23:17



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Ich danke euch schon mal für eure Antworten. Ich muss ehrlich sagen, so ganz schlimm finde ich es gar nicht, mich aktuell nur oft (als ständig) mit Kinderthemen zu beschäftigen. Mein Sohn ist ja schon ein Kleinkind und da kann man ja auch viel miteinander "anfangen" als bei Babys. Ich sehe es eher als eine Themenphase, die eben aktuell zu meinem Leben gehört. Das wird sich ja auch wieder ändern, je Älter das Kind wird und umso mehr man wieder arbeiten ist und mehr seinen Interessen mehr folgen kann. Aber es gibt auch unter Mamas genauso Themen, die den Alltag oder die eigenen Interessen betreffen, da gleicht es auch etwas mit aus. Da ich am Abwägen beider Seiten bin, ist mir aufgefallen, dass ich keine AE kenne, die 3 Jahre EZ gemacht hat (oder sich es vieleicht zugetraut hat?). Daher auch meine Frage an dieser Stelle. Es ist schon ein seltener Fall, aber für mich interessant mal zu lesen. Das ich es letztendlich selber entscheiden muss, ist ja klar.

von Pine am 07.06.2020, 20:41



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Ich denke, das liegt nicht daran, dass sie es sich nicht zutrauen. Die meisten AEs können sich zwei Jahre ohne Einkommen (abgesehen vom Kindesunterhalt vom Vater) halt schlicht und einfach nicht leisten. Wovon sollen sie leben? Bei Paaren ist ja immer noch der Partner da, der verdient. Da muss man halt mal etwas mehr aufs Geld achten, aber bei AEs ist das Einkommen ja dann NULL... Kannst du denn zwei Jahre ohne Elterngeld und Einkommen nur mit dem Kindesunterhalt und Erspartem überbrücken?

von Summer80 am 08.06.2020, 19:54



Antwort auf Beitrag von Pine

Hallo, klingt jetzt vielleicht komisch - aber bei meinen Kindern war das noch ganz normal. Plätze für unter 3jährige gabs gar nicht. Und neue Plätze wurden nur für September vergeben. Mein Großer ist im Januar geboren - der war dann schon 3 Jahre und 9 Monate bis er einen Platz bekam. Der Mittlere ein Februarkind - der war dann 3 Jahre und 8 Monate. Mein Jüngster ist am 4. September geboren und war somit am 1. September zum Kindergartenjahrbeginn noch keine 3 Jahre - da musste ich dann echt kämpfen das er einen Platz bekam - hat dann auch nur geklappt, weil es in dem Jahr etwas weniger Kinder angemeldet wurden und somit Plätze frei waren. Platz war immer nur von 8 Uhr bis 13 Uhr - es gab keine Mittagsbetreuung, keine Frühbetreuung - und nachmittags sowieso nix. Vom Gemeinderat wurde mir damals gesagt, als ich versucht habe längere Betreuungszeiten zu bekommen, weil so arbeiten ja so gut wie nicht möglich ist:"Hat doch eh jeder eine Oma zuhause" Echt doof, wenn keine Oma da ist, oder oh Schreck - die Oma selber noch arbeitet. Meine Söhne sind heute 21J, 18J und 15J Und manchmal beneide ich die Eltern heute - zumindest was Kinderbetreuung angeht, tut sich wirklich was. Ist vielleicht noch nicht perfekt - aber es bessert sich deutlich. Gruß Dhana

von dhana am 11.06.2020, 22:17



Antwort auf Beitrag von Pine

Ich war in den ersten 3 Jahren mit meinem Kind zu Hause und rückblickend war das eine schöne Zeit. Ich hätte während dieser Zeit nicht arbeiten wollen. In der ersten Hälfte dieser Zeit war ich noch mit dem Vater zusammen. Danach habe ich mich vermehrt um (neue) Sozialkontakte bemüht, mich mit Freunden mit und ohne Kinder getroffen, auch welche in anderen Städten besucht und bin mit dem Kind und Verwandten in den Urlaub geflogen. Ich pflegte insbesondere zu einer anderen AE mit gleichaltrigem Kind eine enge Freundschaft (und tue das immer noch), wir haben zu viert viel unternommen.

von Teri am 12.06.2020, 13:46



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Meine liebe Freundin, die ich erwähnt habe, hat auch während der ersten 3 Jahren nicht gearbeitet und sie war von Anfang an AE. Ich denke, dass sie mit der Entscheidung, zu Hause mit dem Kind zu bleiben, auch zufrieden war.

von Teri am 12.06.2020, 13:55