Alleinerziehend, na und?

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ich muss eine wichtige entscheidung treffen

Thema: ich muss eine wichtige entscheidung treffen

hallo ihr lieben, einige hier kennen meine geschichte,für die,die sie nicht kennen fasse ich mich nochmal kurz. mein sohn jason ist im oktober 2005 geboren worden,da waren mama und papa noch zusammen.da der papa die doppelte staatsbürgerschaft besitzt haben wir uns gemeinsam entschieden nach australien auszuwandern. okt.2006 ist er alleine rüber um für uns eine existenz aufzubauen.die trennung von papa hat ihm schon damals einmal sein kleines herz gebrochen,und er hat sehr unter dem verlust gelitten. es war von heirat die rede,meine kleine familie...bla bla bla. allerdings hat der herr papa sich dann sehr schnell(januar2007) anderweitig orientiert,sprich er hatte ne neue frau,die er auch ende 2007 geheiratet hat. nun ist es so das er im september dieses jahres nach deutschland kommen will,in dresden(dort wo sie herkommt)nochmal kirchlich heiraten will,und im rahmen seines deutschlandbesuches,seinen sohn auch für zwei tage besuchen möchte. jason kennt seinen papa nur von bildern,und halt das was ich ihm ihn über ihn erzählt habe(ich habe in seiner gegenwart niemals negativ über ihn gesprochen) nun ist jason ein kind das menschen von jetzt auf gleich in sein kleines herz schliesst und dort auch nimmer rauslässt. jason ist sehr auf männer fixiert,da er insofern keine männliche bezugsperson hat ist dieses ja auch verständlich. es gab eine zeit da hat er sehr stark nach papa gesucht,und sich auch des öfteren an die papas anderer kinder geheftet. hab ihm halt immer wieder erklärt das dies nicht sein papa ist,sondern das sein papa in australien lebt und dort arbeitet und deshalb nicht bei ihm sein kann.das hat er mittlerweile auch verstanden. mir macht es halt grosse sorgen....jason kommt im august in den kiga und im september kommt papa...zwei grosse sachen in seinem leben. ich habe einfach angst das der schuss nach hinten los geht,das dem kleinen erneut das herz gebrochen wird wenn papa für zwei tage auftaucht,jason ihn ins herz schliesst und er dann für die nächsten jahre wieder in versenkung verschwindet. in der frühförderstelle,wo jason ergo und logo bekommt habe ich dieses thema bei den therapeuthen auch schon angesprochen,und sie haben mir definitiv davon abgeraten dem besuch zu zustimmen. es ist nicht so das ich mich zwischen die beiden stellen möchte,und aus eigenutz oder rache den besuch verhindern will,im gegenteil....ich möchte die beiden so gerne zusammenführen.ich wünsche es jason so sehr das er seinen papa kennelernen kann. da ich selber ein adoptiertes kind bin weiss ich wie es ist wenn ein entscheidender teil im leben fehlt und man seine wurzeln nicht kennt. mich lässt das thema mittlerweile noch nicht einmal im schlaf los,und ich träume davon. ach mädels......ich weiss einfach net mehr was ich machen soll....mein herz sagt ja mein kopf sagt nein. kinder sind komplexe wesen,und villeicht würde mein kleiner es ja auch viel besser wegstecken als ich glaube,aber was ist wenn es nicht so ist....und er sehr darunter leidet? bitte greift mir unter die arme.erzählt mir von euren erfahrungen. ich will einfach keine falsche entscheidung trefefn die ich irgendwann bereue. verzweifelte grüsse Diana

Mitglied inaktiv - 08.04.2008, 13:27



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hallo! klar kenne ich deine geschichte. ich würde dem besuch zustimmen. ich würde ganz viele fotos machen wo beide gemeinsam oben sind. viell. bekommt er ein kleines geschenk als erinnerung vom papa? so hat er eine schöne erinnerung dran auch für später. und wer weiß, viell. könnt ihr mal nach australien auf besuch kommen? viell. schafft er es ja doch dass er regelmäßig (1x/Jahr) nach D kommt seinem sohn zuliebe? klar weißt du nicht vorher wie dein sohn es auffasst aber das weißt du auch nicht umgekehrt. und ich persönlich würde mir nicht später mal anhören lassen müssen "du hast damals den besuch verhindert". ich denke, euer leben ist nunmal so und das muss dein sohn lernen zu akzeptieren, ihr könnt es eh nicht wirklich ändern. und so hat er zumindest die chance auf ein bissl papa wo er sich doch eh so danach sehnt. und auch für den KV finde ich es wichtig wenn er ihn schon sehen will dass er die möglichkeit hat ihn zu besuchen. viell. entdeckt er doch noch seine vatergefühle? lg max

Mitglied inaktiv - 08.04.2008, 13:37



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ich denke wir können unsere kinder nicht von allem was weh tut bewahren und das sollen wir auch gar nicht. er darf doch danach ruhig traurig sein, das bist du sicher auch. auch das muss er lernen mit verlust umzugehen. besser seinen papa 1x sehen als gar nicht , meine meinung. lg max

Mitglied inaktiv - 08.04.2008, 13:42



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Ich würde das Treffen zulassen. Für das Kind finde ich es wichtig, daß die derzeit ja noch abstrakte Vorstellung "Papa" ein Gesicht bekommt, Daß das "Gesicht" dann schnell Kratzer bekommt, weil Papa eben nicht greifbar ist - tja, so ist es eben. Außerdem kann der Kontakt ja mit Email, Postkarten, Telefonaten.... aufrecht erhalten werden. Vielleicht läßt Papa sich dazu überreden, seinem Sohn regelmäßig ein Mal pro Monat oder so eine Karte zu schreiben - und Sohn kann ein Bild malen und zurück schicken. Kinder freuen sich unglaublich, wenn mal was für sie im Briefkasten ist. (Temi hat sich gestern vor Freude fast überschlagen, weil seine BahnCard in der Post war - ein Brief FÜR IHN. Er kann auch gar nicht verstehen, daß ich geradezu erleichtert bin, wenn ich mal KEINE Post bekomme *lach*.) Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 08.04.2008, 13:49



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skype in eurem fall (wenn KV es will) würde ich über skype mit webcam nachdenken. So kann er ihn sehen und mit ihm reden und ist gratis. lg max

Mitglied inaktiv - 08.04.2008, 13:58



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hallo diana, je mehr persönliches drama du um diese sache machst, und je mehr bedeutung du ihr zumisst, desto mehr wird dein sohn auch das gefühl haben, dass da was nicht stimmt. versuche doch bitte, die tatsache nicht zu einem weltuntergangsthema aufzubauschen. wenn man kindern eine sache als selbstverständlich vorlebt, dann lernen sie auch, selbstverständlich damit umzugehen: der kindsvater lebt auf einem anderen kontinent, kommt demnächst auf besuch, und wird danach wieder in seine (neue) heimat zurückkehren. aus die maus. (die weiteren umstände braucht das kind doch JETZT noch nicht zu kennen. das wird erst später interessant.) ob er wiederkommt? bestimmt kommt er mal wieder, aber niemand kann sagen, wann. das sind tatsachen. und wenn man die kurz und knapp formuliert, sind die auch für ein so kleines kind zu verstehen. ich glaube auch, das mit dem "kleinen herz gebrochen" hast du da etwas übereifrig reininterpretiert, weil DEIN herz gebrochen wurde. schliesslich war zu dem zeitpunkt, wo dein ex gegangen ist (und auch das kind zurück gelassen hat) noch alles in ordnung - auch für das kind. und alles weitere, was sich dann über die entfernung zwischen EUCH abgespielt hat, davon hat das kind doch nichts mitbekommen. oder glaubst du allen ernstes, er konnte die tragweite der entscheidung deines ex erkennen und verstehen? wohl kaum. wie du vielleicht noch weisst, war die situation bei uns eine ganz ähnliche - die kleine hat ihren vater als baby in den usa erlebt, als ich mit ihr für 10 wochen rübergeflogen bin. davor hatten er und ich eine fernbeziehung und nach meiner rückkehr nach deutschland wurde die trennung dann von ihm auch per telefon ausgesprochen. aber davon bekam das kind ja nix mit. sie ist mit der tatsache aufgewachsen, dass ihr vater eben nicht mit uns lebte. 2005 wurde er dann erneut nach deutschland versetzt - sie war inzwischen 5 jahre alt und hat ihren vater dann endlich kennenlernen dürfen. nach anderthalb jahren ging er für 15 monate in den irak - er ist seit dezember wieder in deutschland zurück, war seitdem 2 mal zu besuch hier, und wird ende mai/anfang juni wieder in die USA zurückkehren. anna ist inzwischen 8 jahre - und versteht das jetzt natürlich anders als früher. in unserem täglichen leben kommt der vater nur ganz am rande vor. seine besuche waren wirklich eher ganz spezielle events, und danach ging unser alltag wieder weiter. anna weiss auch, dass der nächste besuch sein letzter sein wird, schliesslich kann niemand vorhersagen, ob und wann er wiederkommen wird. ganz bestimmt wird es an ihr nagen - aber ich mache ihr immer hoffnung, dass es ja telefon, internet und die gute alte briefpost gibt - er ist ja nicht völlig "aus der welt". von daher kann ich dir nur wärmstens empfehlen, den besuch auf keinen fall zu unterbinden und den vater mit etwas mehr "normalität" zu behandeln. gruss, martina

Mitglied inaktiv - 08.04.2008, 18:09



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Hallo, der Vater meiner Tochter wanderte nach Indien aus, als sie 1 Jahr war. Er kam 2x im Jahr zu Besuch und schrieb oft Karten (obwohl wir schon seit langem kein Paar mehr waren, die Karten waren auch immer nur an unsere Tochter gerichtet). Ich fand das sehr gut, dass er den Kontakt aufrechterhalten hat und habe auch alle Karten für sie aufbewahrt. (Damals war ich noch enttäuscht, weil nie Grüße an mich dabei waren - aber - die Zeit heilt alle Wunden...) Und eine Phase, in der sie einige Männer Papa nannte hatte sie auch, genauso wie die Tochter meiner Freundin, die allerdings den KV zu Hause präsent hatte. ...."da ich selber ein adoptiertes kind bin weiss ich wie es ist wenn ein entscheidender teil im leben fehlt und man seine wurzeln nicht kennt."... Na also! Lass ihn seine Wurzeln kennenlernen und erkläre es ihm kindgerecht. Gibt es noch andere Hintergründe, oder warum raten die Therapeuten von einem Besuch ab??? Alles Gute! Ulli

Mitglied inaktiv - 08.04.2008, 18:59



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ich kann deine gedanken gut nachempfinden und ich denke das ich den besuch nicht zulassen würde...sehe das aber auch alles nicht so locker wie meine vorschreiberinnen und versuche meine kinder so gut wie möglich vor enttäuschungen zu schützen,ob nun richtig oder nicht...so ist es halt.

Mitglied inaktiv - 08.04.2008, 19:17