Hallo zusammen, ich glaube, mir wächst langsam alles über den Kopf. Der Alltag mit Kind, Job und Co., der Stress mit meinem Ex, ständig kränkelndes Kind.... Und ständig kleine und mittelgroße Probleme, die es zu klären und abzuwenden gilt. Nun war mein demenzkranker Großvater im Krankenhaus, der so krank war, dass selbständiges Essen nicht möglich war. Da er bei mir im Gegensatz zum (größtenteils wirklich lieben) Pflegepersonal immer gut aß, habe ich ihn also die letzten zwei Wochen so oft es ging gefüttert. Dazu die Oma beruhigt, Wege erledigt und mich nun um eine Kurzzeitpflegeeinrichtung bemüht, da meine Oma der sehr intensiven Pflege, die ihr Mann nun vorerst braucht nicht gewachsen wäre. Rennereien um Rennereien, tausende Telefonate.... weil auch selten alles aalglatt verläuft. Nun ist der Großvater in der Kurzzeitpflegeeinrichtung, aber dennoch sind so viele Dinge zu organisieren. Medikamente besorgen, Großmutter hin und her kutschieren, irgendwelche Dinge klären... Die beiden Kinder meines Großvaters (ich schreibe das jetzt mal absichtlich so, um nicht zu viele Familienkonstrukte preiszugeben :-) kümmern sich teilweise, mein Elternteil sicher mehr. Ich gebe da schon einiges ab. Allerdings fallen mir viele Dinge sehr viel leichter, deshalb bringe ich mich dann eben auch mehr ein. Außerdem mache ich es SEHR gern - und irgendwie ist es auch so ein bißchen das Gefühl, etwas für meine Großvater tun zu können, was mich dazu treibt. Wir haben ein sehr enges Verhältnis, schon immer. Er registriert auch zeitweise, dass da wer da sein muss, den er sehr gut kennt. (O- Ton, mein Gesicht in seine Hände nehmend: "meine Kleine, das ist ja so schön, dass du da bist") Ich möchte ihm die verbleibende Zeit eben so schön wie möglich machen ... und Zeit mit ihm haben... Ich merke aber, dass das alles sehr an mir zehrt. Nicht die Sache mit meinem Großvater allein, sondern das Gesamtpaket. Ich habe schon seit längerem Magenprobleme, und bin auch schon länger ziemlich müde und kraftlos, könnte immer schlafen. Irgendwie ging und geht es immer. Seit zwei Tagen habe ich richtige Magenschmerzen, der Infekt will seit mehr als einer Woche nicht wirklich verschwinden und ich fühle mich ziemlich schlapp. Kind ist auch wieder kränkelnd und am liebsten würde ich mich krankschreiben lassen, kann das aber nicht mit meinem Gewissen vereinbaren (die Kollegensache hat da doch ihre Spuren hinterlassen...:-() Ich habe heute schon beschlossen, dass ich mehr abgeben muss und noch öfter ein NEIN über meine Lippen kommen muss. Die Kinderpsychologin meines Sohnes, zu der ich einen guten Draht habe, meinte neulich zu mir, dass es ihr selten SO klar ist, dass ein Mensch einen sozialen Beruf ergreifen musste wie bei mir. Sie hat schon Recht. Aber es ist schwer, was abzugeben und nicht zu helfen. (btw. fordere ich für mich schon Hilfe ein, daran mangelt es nicht). Warum schreibe ich hier? Mhhh, vielleicht gibts ja Kopfstreichler.... oder Gleichtickende. Danke fürs Ausheulen. LG S
von suchepotentenmannfürsleben am 24.01.2011, 20:34