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Habt ihr irgendwelche Erfahrungen mit Montessori und/oder Waldorfschulen gemacht

Thema: Habt ihr irgendwelche Erfahrungen mit Montessori und/oder Waldorfschulen gemacht

Hallo, mich würde interessieren, ob und welche Erfahrungen ihr mit diesen Schulformen gemacht habt? Auch nach längerer Recherche ist mir der Unterschied zwischen diesen beiden Schulformen nicht ganz klar geworden. Beide arbeiten ohne Notenvergabe, nach dem Prinzip: dass jedes Kind in seinem eigenen Tempo lernen kann/soll, mit unterschiedlichen Materialien. Wo genau ist DER Unterschied? V.G. Gaby

Mitglied inaktiv - 26.01.2010, 12:23



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Montessori: "mach es selber" - lernen aus eigener Erfahrung, z. B. das Schleifemachen. Vormachen, zeigen und das Kind muss es nachmachen, selber lernen, üben, üben, üben... komplementäre Fertigkeiten werden geschult. Montessori-Pädagogik ist aus meiner Sicht einer der besten Formen dem Kind realitätsnah Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln. "Lerne es selber zu tun". Montessori lehrt das Verstehen, Erkennen und Beobachten, schult kleine "Forscher" am Leben. Sinnzusammenhänge begreifend. Gäbe es hier in der Nähe einen Montessori Kindergarten, so ginge unser Sohn sofort dorthin... koste es was es wolle. Hinter der Montessori Pädagogik stehe ich so ziemlich sehr Waldorf: ??? basiert auf Rudolf Steiners humane Verständnis von "ohne Druck" sich im Leben entwickeln können. Kinder lernen und spielen das, vor allem spielen sie viel!!! an Waldorfeinrichtungen, was ihnen zusagt. Sie suchen selber aus, was sie wollen und können. Und wenn es 100 Tage im Jahr mit dem Hammer einen Nagel in die Wand schlagen ist...(überspitzt ausgedrückt). Während dieser Zeit bleiben andere Fertigkeiten möglicherweise auf der Strecke und der Eurythmie - Tanz bleibt für mich bis heute sinnfrei... nirgendwo im Leben muss man später seinen Namen in Buchstabenform vortanzen... OK, möglicherweise in der Schauspielerei... will heißen: die Waldorfform ist eine sehr humanistisch angelegte Pädagogik, die den Menschen als solches sehr gut in Liebe leben läßt (auch wenn er talentfrei ist). Hier gibt es die Reflektion der tatsächlich wünschenswerten Eigenschaften die wir in unserer Gesellschaft benötigen nicht immer... Waldorfkinder sind (fast) immer ganz liebe Menschen... aber oftmals etwas realitätsfern... subjektive Sicht: aber aus meiner werden sie "verzärtelt" und da wir in einer Ellenbogengesellschaft leben, weiß ich nicht, ob diese Form zeitgemäß ist (Waldorfanhänger werden mich nun lünchen... die Diskussion kenne ich seit Jahren...).

Mitglied inaktiv - 26.01.2010, 12:43



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Na ja, das ist nicht ganz richtig, was du über Waldorf schreibst! Mein Jüngster geht in eine Waldorfschule. Und dort gibt es zwar keinen Notendruck, aber beileibe kein Machen-was-man-will! Die Disziplin z.B. ist sehr viel höher als an anderen Schulen. Und auch die gestellten Aufgaben sind z.T. sehr genau eingegrenzt. Also nicht "Malt ein Bild!", sonder es wird vorgegeben, was, mit welchen Farben und Stiften gemalt werden soll. Es wird Wert darauf gelegt, daß jedes Kind alles mitmacht, aber eben in seinem Tempo. Der Vergleich zwischen den Kindern fällt so gut wie weg. Der Blick liegt eher darauf, wie sich das Kind aus seiner eigenen Person heraus entwickelt. Dafür muß aber alles gelernt werden. Z.B. Flöten ist Pflicht, Handarbeit, Stricken etc. gehört gleichwertig zum Programm. Natürlich lässt sich über den Sinn von Eurythmie streiten, ich bin selber auch nicht unbedingt Freund davon. Aber es ist eine Art Körper und Geist zu verbinden und in Einklang zu bringen und über die Bewegung Dinge zum Ausdruck zu bringen. Oder eben Buchstaben und Sprache auszudrücken. Und auch in der Regelschule gibt es viele Dinge, die man später nicht 1:1 braucht. Eurythmie soll eher die Entwicklung der Persönlichkeit unterstützen und das ist nicht verkehrt. Der Schwerpunkt liegt bei Waldorfs eben auf dieser Reifung und Entwicklung der Persönlichkeit und nicht auf den intellektuellen Fähigkeiten. Die Mittel dazu sind eben waldörflerisch und haben auch Nachteile wie die anderen Schulen auch.

Mitglied inaktiv - 26.01.2010, 13:34



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hallo, zu dem thema empfehle ich das heft "GeoWissen" Nr. 44 (die ideale schule - was jungen und mädchen optimal fördert). da wird auch ausführlich auf montessori und waldorf eingegangen. liebe grüsse, martina.

Mitglied inaktiv - 26.01.2010, 13:41