Alleinerziehend, na und?

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Freiberufl. Tätigkeit & ergänzend ALG2 ???

Thema: Freiberufl. Tätigkeit & ergänzend ALG2 ???

Hallo Ihr Lieben, vielleicht kennt sich ja jemand von Euch aus. Nachdem ich im Sommer letzten Jahres versucht habe, mich selbständig zu machen und auch erfolgreich war, es aber extrem schwierig mit der Kinderbetreuung war mit meinem Sohn, der ADHS hat, und ich immer nur mehr schlecht als recht durch diese Zeit kam, ist jetzt auch der finanzielle Aspekt ungeklärt. Ich hatte wechselnde Büroeinsätze und habe mich von daher nicht so sehr um Übersetzungsaufträge oder Schreibaufträge gekümmert. Nachdem ich mir die halbe Nacht gedanklich um die Ohren geschlagen habe und überlegt habe, WAS KANN ICH NOCH TUN? ist mir die Idee gekommen, dass ich von Zuhause aus ein Schreibbüro eröffnen könnte. Jetzt weiß ich nur nicht, wie ich über die Runden kommen soll. Ich bekomme noch 4000 Euro von meinen 2 letzten Einsätzen, muss noch Steuer für 2007 und 2008 davon zahlen, was gerade so reichen wird und 1800 Euro Krankenversicherung nachzahlen. Das bedeutet dann wohl: BANKROTT. So schnell kriege ich jetzt auch keine Aufträge mehr, ich arbeite mit 2 Agenturen zusammen, werde mich da mal hinwenden, ob ich von Juni bis Mitte Juli, bis die KiTa zu macht, noch irgendwo irgendwas arbeiten kann. Notfalls gehe ich putzen, während Noah im Kindergarten ist - hier um die Ecke ist ein Krankenhausverein, der sucht immer Leute, es gibt nur 8 Euro pro Stunde, aber im Notfall würde ich mich auch damit über Wasser halten. Oder vormittgags McDonald's. Aber langfristig gesehen bin ich dann bis zu Noahs Einschulung ohne Einkommen. Ich bin echt fertig, ich habe versucht, fast 2 Jahre lang, eine Teilzeitbeschäftigung zu bekommen, und hatte einen KiTa Platz bis 16.30 Uhr. Erfolglos. Keiner wollte eine AE Mutter - "und außerdem sind Sie überqualifiziert." Das höre ich immer wieder. Ich kann doch auch nix dafür, dass ich studiert habe, dass ich Chefsekretärin war, jetzt ist mir die Positition auch egal, das betone ich immer und immer wieder, mein Kind steht an erster Stelle. Aber vielleicht denke ich auch falsch. Ab Sommer hab ich keine Kinderbetreuung und mit Noahs ADS hält es keine TaMu bei ihm aus. Ich hatte schon mal an einen Umzug in eine größere Wohnung gedacht und an ein Au Pair, das fest für 1 Jahr bei uns wohnt. Aber ich fürchte, auch das Au Pair wird dann spätestens nach 3 Monaten heulend das Handtuch werfen. Soll ich nach Schweden auswandern, wo die Kinder mehr gefördert sind, mit nichts in der Tasche? Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Niemand kann mir nachsagen, ich hätte es nicht versucht, aber Noah hat bis jetzt jeden Babysitter geplättet - ob absichtlich oder unabsichtlich, nur damit ich wieder nachmittags bei ihm bin. Ich weiß nicht, ob ich darüber den Kopf schütteln soll, traurig oder wütend darüber sein soll - ich denke und empfinde im Grunde nur, er zeigt eben ganz klipp und klar und deutlich "Ich brauche dich, Mama. Du bist der einzige Mensch, der zu mir hält. Der mich nicht wegstößt, usw." Tom, mein Ex, nimmt ihn nur, wenn es passt. Meine Mutter schafft es nicht, wenn Noah ausrastet, psychisch und physisch nicht. Meine Ex-SchwiMu schreit mir auf den AB, ich sei eine Scheißmutter, nimmt aber seit Jahren Noah nicht mehr zu sich. Die Babysitter sind reihenweise getürmt, ähnlich wie bei dem Kinderfilm "Richy Rich" oder wie bei "Mary Poppings", wo Michael und Jane immer abhauen vor der strengen Kinderfrau. Nur ich stehe da wie der Fels in der Brandung und gebe ihn nicht auf, wie denn auch, dafür liebe ich dieses Kind viel zu sehr. Nun, so ist die Sachlage. Ich stecke so oder so in der Zwickmühle. Es wäre schön, wenn ich die ein oder andere Anregung von Euch bekommen könnte. Viele liebe Grüße und einen schönen 1. Mai.

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 06:49



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Was meinst du mit der Aussagen, dass du ab Sommer KEINE Kinderbetreuung hast? Gibt es bei euch nach der Schule denn keinen Hort? Sind die Schulzeiten bei euch denn wenigstens "fest" geregelt oder schwanken die auch? Sollte all das nicht gegeben sein, brauchst du wohl wirklich ein Au Pair. Ist alles nicht so einfach - wie mans macht ist es meist eh falsch. Bin auch schon am Hin- und Hergrübeln, wie das ab Sommer alles so wird. Wir haben zwar einen Hortplatz bis 17.30 Uhr - aber irgendwie ist das für 6-jährige doch auch eine Zumutung, morgens um 7.30 Uhr in einen Bus zu steigen und abends um 17.30 Uhr "Feierabend" zu haben. Kommt also definitiv für mich nicht als Allroundlösung für jeden Tag in Frage und hardere auch noch, wie oft in der Woche das denn dann zumutbar ist für die Zwillis. LG Nina

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 07:17



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Doch, es gibt Kinderhorte. Ich habe ihn auch dort angemeldet, aber die Wartelisten sind lang und die Kinder, die Geschwister in dem Hort haben, werden bevorzugt, diejenigen, die im Kindergarten dort waren, wo es den Hort gibt, ebenfalls. Wir haben auch eine BGS, eine betreuende Grundschule - hier, wo wir wohnen. Das bedeutet, die Kinder können halbtags von 7.30 Uhr bis 13.00 Uhr dort betreut werden. Den Platz gibt es in jedem Fall. Die Ganztagsbetreuung geht bis 16.00 Uhr und mir wurde nach Ostern mitgeteilt, das geht alles nicht. Sie kriegen keinen Platz, wir haben dieses Jahr nur 8 Plätze, die möglicherweise frei werden und 50 Personen auf der Warteliste. Hast Du meinen Beitrag weiter unten gelesen - mein Sohn hat ADHS und ist bis jetzt aus jedem Turnverein geflogen, im Kindergarten gibt es ständig Probleme und mein Exmann verweigert die medikamentöse Therapie, die mein Sohn so nötig hätte, dass alles besser läuft. Keine Tagesmutter hält es aus, ein Au Pair? Ich habe da auch keine große Hoffnung, die steigt nach 4 Wochen heulend in den Flieger. ADHS Kinder sind schlau, sie loten die Schwächen der Menschen aus. Wenn sie klare Grenzen haben, dann ist das auch okay. Aber schon morgens kann es immer wieder zu Auseinandersetzungen kommen, wo Noah so schreit, dass er um sich schlägt und tritt. Da gilt es, die Fassung und viel Stärke zu bewahren. Ich wundere mich, dass ich diese Stärke besitze. Mittlerweile besitze ich auch die Stärke, ruhig sagen zu können: "Noah, du überschreitest gerade eine Grenze. Wenn du jetzt weitermachst, kann ich für nichts mehr garantieren, ich glaube, das weißt du auch." und dann gehe ich weg und raus aus der Situation, lasse mich nicht mehr weiter provozieren usw. Aber jetzt stell dir das mal vor bei jemandem, der unbedarft sich als Babysitter óder Au pair hier vorstellt, bei uns lebt, und den Zirkus nicht aushalten kann - was dann? 1. Schritt ist erstmal, dass Noah Medikamente bekommt, ich denke, dann pendelt sich auch ENDLICH wieder alles ein. 2. Schritt, dass wir beide zum Heilpädagogen gehen und eine Kur beantragen und ich mir psychologische Unterstützung suche, habe ja schon eine liebe Therapeutin, die auch bereit ist, mit Noah und mir gemeinsam zu arbeiten. 3. Schritt aufs Sozialamt, sich erkundigen, die Situation schildern, um Hilfe bitten. 4. Exmann aufs Dach steigen, dass er sich auch um Noah kümmert, Entlastung suchen, auch finanzielle Unterstützung einfordern, macht die Anwältin ja schon. 5. Sorgerecht beantragen. Alleinig notfalls, weil Umgang mit Exmann tut nicht gut und bringt das Kind in Nöte. Und verwirrt es zusätzlich. Jugendamt ist auch schon eingeschaltet. 6. Mutter Kind kur bis zur Einschulung und medikamentöse Einstellung. Ich werde viel rennen müssen, viel viel rennen, aber ich werde es schaffen!!!

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 07:35



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Ich verfolge deine Beiträge immer mit großem Interesse und bin glaub ich, auch ganz gut informiert. Aber wenn ich nichts kreatives dazu zu sagen hab, schreib ich eher weniger dazu. Ich kann gut nachfühlen, wie es dir mit Noah geht und was du alles so tagtäglich durch machst. Ich hab ja Zwillinge. Adrian ist so mein "Problemkind" - Lukas, das Vorzeige-"Sonnenscheinkind" *seufz* Hatte auch schon arge Bedenken wegen der Einschulung usw. und so fort - meiner Arbeit und überhaupt. Na ja, wie auch immer, es ist auch nicht wirklich erfreulich, wenn man feststellt, wie ein Kind sich immer mehr in der "Lieber-Junge-Position" breit macht und die auch durchaus auszukosten weis und Adrian durch Unkonzentriertheit und Streit suchen glänzt. Tragisch nur, dass wir zwar eine Arzt-Odysee hinter uns haben, sich Adrian aber durchaus zu benehmen weis, wenns drauf an kommt. Trotzdem im täglich Umgang mit anderen Kindern ist Adrian der "Konflikttyp", der dann auch gern mal seinen Bruder leiden lässt und ich mir ständig irgendwelches Gelaber anhören kann. Das empfinde ich schon als anstrengend und wenn ich dann so les, was du dir tagtäglich von deinem Umfeld anhören und verarbeiten musst, dann zieh ich wirklich den Hut vor dir. Ich wünsch dir, dass das schnell mit der Kur klappt und euch was bringt. Ich empfand unsere Kur vor zwei Jahren als sehr entspannend. Insbesondere tat es mir auch gut, vermeintlich glückliche Mütter zu erleben und zu sehen, dass nicht alles "Gold ist was glänzt". Und in dieser Kur waren auch wirklich beide Kinder wie Engel. Alle immer so: "Du hast es doch so gut, deine Kinder benehmen sich und hören auf dich!" Und wirklich in dieser Situation nahm ich bewusst war, dass es mich durchaus schlimmer hätte treffen können, wobei ich vorher immer dachte: "Boah, irgendwas musst du wohl erziehungstechnisch grundlegend falsch gemacht haben, wenn die Erzieherinnen dich ständig zu labern......" Das war wirklich mal Entspannung pur, weil da wirklich niemand an irgendwas rumkritisiert hat, sondern allenfalls Hilfe angeboten hat. Von daher wünsch ich dir, dass du da eine ähnlich gute Zeit verleben kannst, von der du noch lange Kraft gewinnst.

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 08:08



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ich kenne mich nicht aus mit adhs, habe aber mit suka diese problematik oft diskutiert und ich kenne ihren simon. ich weiß auch von einer freundin, daß es bei ihrem sohn diagnostiziert ist und er medikamente bekommt, mit deren hilfe es ihm sehr sehr gut geht und er nächstes jahr aufs gymnasium gehen wird. deswegen schließe ich mich zu 100% desirée an. schau, daß du zum doc kommst, laß ihn anschaun, diagnostizieren und behandeln. mich hat noch nie ein arzt nach dem vater gefragt, wenn es um medis ging... vielleicht erledigen sich dann manche dinge von allein...

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 09:43



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Ja genau, ich denke, der Knackpunkt ist, dass er die Medikamente nicht bekommt - es hört sich tröstlich an, was Du über Deine Freundin beschreibst. Am 9. Mai geht es um die Wurscht, da ist Termin bei der ADS Ärztin wg. der Medikation. Bis 15. Mai MUSS Tom zustimmen. Die ADS Ärztin macht es von Toms Unterschrift abhängig, ABER: ich habe schon Trick 17 angewendet und im Juni einen weiteren Termin bei einem anderen Arzt ausgemacht, der ADS Kinder behandelt. Und der würde Noah dann nochmals testen und dann gebe ich ihm einfach ohne Toms Erlaubnis die Medizin. Ich hab mit Noah gesprochen, dass dann alles besser werden wird und hab ihn viel in den Arm genommen, ganz ganz viel in den Arm genommen und ihm gesagt: "Ich lasse dich NIE alleine, ganz egal, was geschieht, wir zwei packen das und boxen es durch, damit dir geholfen wird und es dir bald besser geht." Noah hatte Tränen in den Augen und hat sich ganz fest an mich gekuschelt und er hat mir gesagt, dass er mich ganz doll lieb hat und ich die beste Mama auf der ganzen weiten Welt bin. Das weiß ich. Ich kämpfe und gebe nicht auf. Niemals. Egal, was passiert, ich liebe meinen Sohn über alles.

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 12:37



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ich weiß gar nicht, warum die ärztin es vom vater abhängig macht, aber sei´s drum, das kind ist schon im brunnen. gut daß du den anderen doc in petto hast. du betonst immer, daß du dein kind liebst, tanja, ich halte das für selbstredend, er ist dein sohn!!! natürlich tust du alles für ihn, niemand bezweifelt das und auf tom ist gepfiffen. ich hab dir schon mal gesagt, für mich schimmert bei dir immer ein schlechtes gewissen durch. das brauchst du nicht zu haben!!! und mit hilfe eines profis wird auch das adhs kein unlösbares problem bleiben. es gibt immer einen weg.

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 12:57



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Guten Morgen :-) ICH habe ein ADHS-Kind UND Aupair :-) Ob die Mädels das "abkönnen" kann man nie vorher sagen, soviel vorneweg, aber: für mich ist es eine tolle Lösung. Für mich, die Kinder und den Austausch mit einem großen Kind / Tochter die man dazu bekommt. Es ist hier definitiv um KLASSEN leichter seit mein Großer "Hilfe" in den Medikamenten hat. Da ist er tagsüber ein fröhliches, temperamentvolles 8aber nicht ausrastendes oder überbordendes) Kind. OK, wenn abends die Wirkung nachlässt ist es eh' "mein Ding"...*g* Da kann sich das Aupair raushalten und froh sein, daß es zu 99% tagsüber nicht "so" ist :-) Wenn Du also einen Umzug in Kaufnehmen würdest und evtl. auch mal, daß man schneller ein neues Mädels suchen muß als gedacht (kam auch schon bei mir vor...), dann wäre das sicher keine schlechte Lösung. Ich bin superflexibel, ich kann morgens um 5 wegfahren oder auch mal nachts um 23 Uhr heimkommen. Und ich bin (nach der Eingewöhnungsphase) auch mal 2-3 Tage am Stück weg. Das geht! Ich kann mir auch mal erlauben, statt um 5 erst um 8 heimzukommen, weil ich im Stau stehe oder der Auftrag fertig werden muß. Das Mädel beginnt den "Dienst" Mittags dann, wenn der Große aus der Schule kommt und bei uns geht es bis ca. 6 Uhr abends. Danach "übernehme" ich. So komme ich auf die ca. 30 Std. pro Woche. Kosten liegen inkl. allem bei ca. 450 EUR. Die teurere Miete für eine größere Wohnung jetzt nicht ganz eingerechnet. Vielleicht hast Du Glück und erwischt ein Mädchen "Deiner" Sprachen, dann kannst Du auch noch täglich üben :-) ...das mache ich... :-) Viele Grüße Désirée

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 10:14



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Aber wo finde ich einen Job, wo ich mir für 700 Euro eine Wohnung leisten kann und noch für 450 Euro ein Au Pair? Wie schaffst Du das? Was für einen Job machst Du denn?

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 12:28



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Steige wegen der Kinderbetreuung mal deinem Jugendamt aufs Dach. Am Besten mit dem Arbeitsamt im Hintergrund. Das kann dann ganz schnell gehen mit einem Betreuungsplatz. *flöt* Ich habe als Alleinerziehende mit 13 Monate alten Kind einen Job gesucht. Ich konnte mir den Job sogar aussuchen. Ich habe halt in der Bewerbung schon erwähnt, dass eine Kinderbetreuung gesichert ist. Da musst Du Dir von Jugend- und Arbeitsamt helfen lassen. Denn ohne Betreuung kein Job. Das sehen die Ämter ganz schnell ein. Für die Finanzierung der Betreuung gibt es Hilfen. Zum einen die steuerliche Absetzbarkeit (Freibetrag auf LStKarte), zum anderen Förderungen und Hilfszahlungen vom Jugendamt. Grundsätzlich würde ich aber mit der Umverteilung der Betreuung warten, bis Noah in Behandlung ist. Erst dann kannst Du einschätzen, wie Du alles am Besten regelst. Zum Arzttermin: Laß Dir von der Ärztin die Diagnose und ihren Behandlungsvorschlag schriftlich geben, wenn die Medikamentation an der Unterschrift des Ex scheitert. Das drückst Du Deiner Anwältin in die Hand. Ratz Fatz wird ein Richter die Einverständniserklärung für den Vater unterschreiben. Richter mögen sowas garnicht... *fg* Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen!! Gruß Corinna

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 13:42



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Ich weiß es, meine Anwältin hat meinem Ex eine Frist gesetzt, bis zum 15.Mai, wenn er bis dahin nicht seine Zustimmung erteilt, geht es zum Familiengericht. Die Hilfe übers Jugendamt und über die TaMu Vermittlung hier vor Ort ist ja ganz schön, aber auch die wird es nicht lange schaffen. Mit meinem Kind schafft es nur jemand, der ihm knallharte Grenzen steckt und ihm keine Schwächen zeigt. Sonst hat jeder verloren.

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 20:09



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Genau weil dein Prinz nicht der einfachste ist, solltest Du vielleicht die Zeit, die Dir bis zum neuen Job bleibt nutzen um für ihn eine Therapie gut auf den Weg zu bringen. Ob das nun medikamentös, oder psycholigisch läuft, ist ja egal. Aber ein bisschen Zeit, bis er sich wieder gefangen hat, solltest Du euch geben... War da nicht was, dass Dein Ex Dir auch noch Unterhalt zahlen muss/soll? Laß Dir die Kündigung des Betreuungsvertrages mit der Tamu auf jeden Fall schriftlich geben. Denn nur so kannst du auch gegenüber dem Amt belegen, dass Du nicht aus Jux und Dollerei den Job schmeißt... Erst wenn Dein Sohn wieder im Lot ist und ein (neues) Gleichgewicht gefunden hat, kannst Du wieder durchstarten. Bis dahin ist seine Gesundheit das wichtigste. Lieben Gruß Corinna

Mitglied inaktiv - 02.05.2008, 10:06



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Tanja, Deine Beiträge versetzen mich immer mehr in Staunen! Den ganzen Streß machst Du Dir meines Erachtens selbst. Warum versuchst Du nicht eine Festanstellung zu finden, oder hast Du das schon? Sorry, wenn ich das überlesen habe! Mit einer Kur bei einer freiw. Krankenversicherung ist es soweit ich weiß auch nicht so einfach, hast Du da mal dort nachgefragt? Mit Noah, hm, da finde ich verläßt Du Dich gerade sehr auf die ADHS Diagnose. Aber das ist sicher nicht alles, was den kleinen Kerl belastet. Er hat ja die letzten Jahre auch ziemlich viel durchgemacht, die Trennung, die unregelmäßige Arbeitssituation und ncih einiges mehr, was Du im Laufe der Zeit hier geschrieben hast! Hat Noah denn außer Dir noch eine andere regelmäßige Bezugsperson? Wer brachte ihn denn immer zum Turnen, wo er rausgeflogen ist? Ist er tatsächlich rausgeflogen, oder hast Du ihn rausgenommen, weil Du mehrfach auf sein Verhalten angesprochen wurdest! Sind Dir seine Ausraster peinlich? Hast Du das Gefühl als Mutter versagt zu haben? Viele Kinder haben oft Ausraster, im Moment bekomme ich das mit, wenn ich mit meiner Maus zum schwimmen gehe, was da am Ende oft los ist...aber haben alle diese Kinder ADHS? Du wirkst sehr hektisch, zumindest bei Deinen Beiträgen fällt mir das immer auf, bist Du tatsächlich so unruhig? Dann schreibst Du immer wieder von Kursen, die Du machst bei der VHS zB. Wann sind die, Abends? Was ist da mit Noah? Wer paßt auf? Machst Du Dir da nicht wieder selbst Streß? Mich bringt ein Elternabend immer schon total aus dem Konzept, für Kurse habe ich weder Zeit, noch einen Sitter, noch Geld übrig! Meiner Meinung nach, solltest Du Eure gesamte Situation mal überdenken, in Ruhe, evtl. mit einer Fachkraft (ich war damals bei der Frauenbeauftragten des Kreises!) und mal einen Plan machen, was Du für wann ändern kannst! Im Moment sieht es so aus, als ruderst Du Dich aus einer Situation raus, aber gleich in die nächste rein! Siehe Küche, kannst Du Dich noch über Deine Küche freuen, wenn Du jetzt diese hohen Schulden bei der Krankenkasse hast! Tu erstmal was für Dich, laß Dir helfen und mach nicht alles von einem Medikament für Noah abhängig! Neulich schriebst Du hier was von BurnOut, das solltest Du nicht auf die leichte Schulter nehmen, paß auf Dich auf! Gruß von Cat

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 13:56



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du hast es ausführlich beschrieben, was ich auch denke. und, das weiß ich aber nicht sicher, ich denke, eine adhs-diagnose kann erst im schulalter gestellt werden....so sagte es mir zumindest meine freundin. aber ich kenne noah nicht, ich kenne auch tanja nicht, aber bei mir kommt auch einiges sowas von unstet an....

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 14:13



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Bitte, gerade bei Dir war ich verwundert, da ich es oben so las als tutest Du auch mit in dieses Horn! Mir wurde vor einiger Zeit auch nahegelegt, mein Kind auf ADHS untersuchen zu lassen und ich habe es nicht getan. Ich habe ihre Lebenssituation geändert, (ohne vorher unzählige Tests bei unzähligen Ärzten zu machen um total verunsichert zu werden!) und in ihrem neuen Umfeld kräht kein Hahn mehr nach ADHS! Im übrigen kenne ich tatsächlich einen Jungen mit ADHS sehr gut und alle anderen die ich bisher persönlich kennengelernt habe, auch medikamentöse Fälle, sind mit diesem Jungen in keinster Weise zu vergleichen!

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 14:34



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ich habe wenig ahnung von adhs. wenn es hilfen gibt sollte man die in anspruch nehmen und dann ist es ggf für die betroffenen sicher ein rettungsanker. das hat aber nichts mit tanja an sich zu tun. ich denke, sie fängt viel an und bringt wenig zuende. auch dieses ewige hin und her mit tom, jetzt auch noch das anwaltsgedöns, das ist alles STRESS pur!!! dann gab es mal frank, jetzt gibt es toni, auch beruflich mischt sie überall mit. ich hoffe, ich selber bin/war/werde niemals so unruhig in allen bereichen meines lebens sein....

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 14:58



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Ich bin unruhig, sehr sogar, aber ich halte auch jeglichen Streß von mir fern. Der der sein muß, also Arbeit und Kind, reicht mir vollkommen, alles andere hat Pech gehabt! Tue ich das nicht, komme ich zu kurz, in Folge davon auch mein Kind, weil ich unzufrieden werde! Tanjas Leben kenne ich zuwenig, nur das was sie hier schreibt und allein das Lesen ihrer Postings reicht mir um nervös zu werden! Ich hoffe sie kriegt bald die Kurve und reitet sich nicht noch immer weiter rein! Noah reflektiert sicher auch zu einem Großteil ihre persönlichen Umstände!

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 15:11



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ich kenne auch nur die postings und sie hat halt viel geschrieben und preisgegeben, deswegen erlaube ich mir eine meinung. wir sind beides fische, deswegen kann ich gewisse denk-und verhaltensweisen gut nachvollziehen, aber nicht immer für gutheißen.

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 15:20



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Liebe Cat, nein, ich will mir den Stress nicht selbst machen, aber meine Nerven sind nicht die besten, das hast Du gut erkannt. Ja, ich habe 2 Jahre lang versucht, eine Festanstellung zu finden, ohne Erfolg. Mit Noah verlasse ich mich nicht zu sehr auf die ADHS Diagnose. Ich weiß auch, dass Noah einfach zu viel durch gemacht hat in den letzten Jahren und ich denke auch, Du hast schon gemerkt, dass mich das alles sehr belastet und ich denke auch, dass sich die Gesamtsituation negativ auf Noah ausgewirkt hat und auch noch auswirkt. Vielleicht mache ich mir zu viel Stress, weil ich als Mutter gut sein will. Ich hatte eine Mutter, die mich kaum in den Arm nahm und nie Zeit hatte. All das wollte ich besser machen und es stürzt mich alles in Konflikte, glaub mir das. Ich war ein unglückliches einsames Kind in einem Kinderhort, den ich hasste. Ich will nicht denselben Fehler, den meine Mum bei mir gemacht hat, bei Noah machen. Ja, ich sollte meine Gesamtsituation überdenken. Da hast Du auch recht. In Ruhe? Wo hab ich denn Ruhe? Ich weiß nicht, wann ich zuletzt mal tief durchgeatmet habe und jetzt stehe ich wieder in der Küche und streiche. Ja, ich kann mich über die neue Küche freuen. Die alte ist nach knapp 20 Jahren fast auseinander gefallen. Und kochen etc. war der pure Kampf. Ich freue mich, Noah und mir endlich leckere Sachen zubereiten zu können, Arbeitsfläche zu haben und vieles mehr. Die Küche ist schon bezahlt, zum Glück hab ich das in BAR getan und insofern reißt die kein Loch mehr in meinen Geldbeutel. Du hast geschrieben "Im Moment sieht es so aus, als ruderst Du Dich aus einer Situation raus, aber gleich in die nächste rein!" Das Gefühl habe ich leider auch, vielleicht kann meine Therapeutin hier helfen. Leider bin ich auch deshalb so innerlich getrieben, weil ich von meiner Familie so erzogen wurde, dass man sich mit den Haaren aus dem Sumpf ziehen muss, wenn man sich reinreitet. Das tue ich jeden Tag und dennoch hab ich das Gefühl, nichts ändert sich, nichts verbessert sich. Ich komme mir vor wie Sisiphus aus der griechischen Sage, der einen schweren Steinbrocken den Hang hochrollen musste und sobald er oben angekommen war, entglitt ihm der Stein und rollte wieder runter und er begann von vorn.

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 20:19



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Denkst Du denn daran, daß Du Deine Geschichte - ob Du willst oder nicht - Deinem Kind mit "aufhalst"? Das ist einfach so, das wird sich auch nie komplett vermeiden lassen - leider. Aber es hilft, wenn man das weiß. Du hast Deinen Hort gehasst und Dir gewünscht, daß Deine Mutter mehr Zeit für Dich hat. Ich wäre mir nicht so sicher, ob Noah da nicht DEINE Ängste, Probleme, Erinnerungen, Schuldzuweisungen auslebt. Fumi hat ADS und ich bin mir ziemlich sicher, daß ich auch ADS hatte oder sogar noch habe. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß meine Depressionen damit zusammenhängen. Das hat Vorteile: Ich kann mich gut in sie hineindenken, ich kann viel verstehen, was sie tut, ich kann vieles besser einordnen. Aber die große Gefahr ist, daß ich MEINE ADS in das Kind reindenke. Daß ich denke, ich weiß, wie sie tickt, weil ich ja auch so war - und in Wirklichkeit tickt sie ganz anders, weil sie eben nicht eine Kopie von mir ist, sie ist nicht mein erweitertes Selbst. Und die zweite Gefahr ist, daß ich sie auf die ADS reduziere. Daß jede Zickigkeit, jede schlechte Note, jeder Streit mit einer Schulkameradin - kurz, daß JEDES Problem oder Problemchen nur noch mit ihrer ADS zu tun hat. Aber sie ist eben nicht nur "das Mädchen mit der ADS". Sie ist auch die kleine große Zicke, die mitten in der Pubertät steckt. Sie ist auch die große Schwester, die Eifersuchtsattacken wegen ihrem Bruder hat. Sie ist auch das Mädchen, das abends müde und genervt ist und deswegen austickt. Und manchmal ist sie auch das Mädchen, das für die Bio-Probe nicht gelernt hat und sie deswegen in den Sand setzt. Und - fast noch wichtiger - sie ist eben auch die große Schwester, die sich liebevoll um ihren kleinen Bruder kümmert. Sie ist auch das Mädchen, das ihre Probleme mit anderen Mädchen sehr gut lösen kann. Sie ist auch das Mädchen, das unglaublich selbstständig ist. In vielen dieser Punkte ist sie ganz anders als ich. Ich fürchte, daß Noah im Grunde Deine Erwartungen erfüllt. Daß er ganz brav und lieb so ist, wie Du meinst, daß er sein sollte. Daß seine Aggressionen, wenn Du nicht bei ihm bist, im Grunde Deine Wut und Enttäuschung auf und über Deine Mutter, Deinen Ex und Deine Situation widerspiegeln. Und wegen der Selbstorganisation und dem Verzetteln: Hast Du mal überlegt, Dich selber auf AD(H)S testen zu lassen? Hast Du Dich mal mit den Symptomen erwachsener AD(H)S-ler beschäftigt? Ich glaube einfach, daß Du mittelfristig Deinem Kind nicht helfen kannst, solange Du Dir selber nicht hilfst. Du dokterst im Grunde an den Symptomen herum, solange Du an Deinem Kind herumdokterst. Deswegen MUSST Du Dir die Zeit nehmen, über DICH nachzudenken, wenn Du Deine/Eure Probleme langfristig wirklich lösen willst. Ich habe jetzt ungefähr 30 Minuten an dem Text herumgefeilt, damit er nicht zu heftig rüberkommt. Aber ich bin müde und habe Kopfschmerzen, deswegen kann es sein, daß mir das nicht gelingt. Ich hoffe, Du kannst das trotzdem ein bisschen annehmen. Ich will Dir nichts Böses, ich will Dir helfen. In dem Kurs, den ich derzeit mache, werden viele Elemente der Kommunikationspsychologie vermittelt, was ich total spannend finde. Einer der wichtigsten Sätze, den ich im Umgang mit allen Menschen, GERADE aber im Umgang mit meinen Kindern, unglaublich hilfreich fand, ist der: Jeder Mensch wählt jederzeit das im Rahmen seiner Handlungsoptionen beste Verhalten aus. Das gilt für Noah, aber das gilt AUCH für Dich. Und es gilt und galt für Deine Mutter. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 21:15



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Suuuper Beitrag, Elisabeth! Ist genau das, was mir auch durch den Kopf ging! Gruß, ahm

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 21:23



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Vielen Dank für die ausführlichen Antworten auf meine vielen Fragen! Elisabeth hat genau das nochmal präzise auf den Punkt gebracht, was ich eigentlich meinte, Du siehst in allem was Noah macht oder nicht macht jetzt ADHS und unabhängig davon ob er es hat oder nicht, ist es nicht für alles ein Grund oder gar eine Ausrede! Menschen wie wir finden selten Ruhe, auch ich bin nämlich so Rastlos und kaum zu einer Pause bereit, aber ich nehme mir dann eben kaum was vor, so schütze ich mich selbst. Heute zB haben wir nichts gemacht, waren zuhause, haben gespielt, keine Veabredung, kein Grillen. Heute abend kam dann ein Freund vorbei, das war mir dann schon fast zuviel, da ich es anders geplant hatte. Ruhe muß man sich gönnen, wenn man nicht gerade die Ruhe selbst ist. Selbst bei meiner Tochter merke ich, dass sie Nichtstu-Tage genießt, sie hat sich heute nicht einmal gelangweilt und die meißte Zeit ganz für sich alleine in ihrem Zimmer gespielt, gemalt und gebastelt! Mach nicht für alles Dein Elternhaus verantwortlich, irgendwann muß man sich davon abgrenzen, sonst geht man zugrunde. Therapeuten reden einem das gerne ein, dass das einzige Problem in der Erziehung liegt. Aber was wäre wenn? Andere Erziehung = nur andere Probleme!? Du bist jetzt erwachsen, die Erziehende und die, die Verantwortung trägt für Noah, aber auch für Dich. Nimm diese Verantwortung an und höre auf Steine auf Berge zu rollen, wenn sie sowieso immer wieder nach unten rollen. Du mußt Dich nicht so unter Druck setzen, beim nächsten VHS Kurs, den Du gerne machen würdest, mach ihn doch mal bewußt nicht und setz Dich dann während des Kurses in ein Cafe oder in die Badewanne oder mit Noah ins Kino und freu Dich über die gewonnene freie unverplante Zeit! Zum Schluß noch ein von mir sehr geliebtes Zitat von Jack Dawson 'Nichts wird ihr Leben so sehr vereinfachen wie die Beschränkung auf die Angelegenheiten, die sie selbst ändern können!' Gruß von Cat

Mitglied inaktiv - 01.05.2008, 22:55