Alleinerziehend, na und?

Forum Alleinerziehend, na und?

Fahrgemeinschaft - Was tun ?

Thema: Fahrgemeinschaft - Was tun ?

Problem bahnt sich an. Mein Kind hat einmal wöchentlich Orchesterprobe, ca. 8km entfernt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gaaaanz schlecht zu erreichen. Deshalb haben wir seit einem Jahr eine Fahrgemeinschaft, mit der Mutter seines Schulfreundes, der auch im Orchester spielt. Ich bringe die Kinder hin, und sie holt sie wieder ab. Die beiden Jungs sind seit der Grundschulzeit zusammen in der Schule, nun auch auf der weiterfürenden in einer Klasse, und verstanden sich ( mit kleinen Ausnahmen ) gut......BISLANG ! Seit Wochen nun beherrscht uns jeden Donnerstag nur noch ein Thema. X soll nicht mehr mit uns mitfahren. Und J. (mein Kind), fährt auch dort nicht mehr mit. Sie können sich offenbar nicht mehr riechen. Was ich so raushöre, ist permanenter Streit mit X. in der Klasse, bzw. unter den Jungs. Derzeit hat er scheinbar einen sehr schweren Stand. Für mich sind die angeführten Gründe Kinderk....., für die Jungs wiegen sie schwer, das Ganze grenzt schon an Mobbing. Wenn beide Jungs in meinem Auto sitzen, herrscht Eiszeit, man kann die Luft förmlich schneiden. Es wird kein Wort gewechselt zwischen den beiden. Auch meine Auflockerungsversuche laufen ins Leere. Seinerzeit hatte ich mich mit der Mutter von X. die mir sehr sympathisch ist, auf die Fahrgemeinschaft geeinigt, und es lief gut. Die Mutter treffe ich regelmäßig ( ist auch eine Kundin von mir), und daraus ergeben sich meist recht lange Schwätzchen. Nun ist mein Kind selbst aktiv geworden !!!! Und versucht selbst eine Fahrgemeinschaft zu finden. Ähhhhmmmmm.....die hat er auch schon aufgetan, und versucht mir die schmackhaft zu machen. Eine Mutter hier aus dem Ort, deren Sohn auch im Orchester spielt. Beide Jungs spielen Saxophon, und treffen sich des öfteren mal zum üben. Gestern eröffnet mir mein Kind, die Mutter wolle sich mal mit mir besprechen. Und nun habe ICH ein Problem. Ich mag die Frau nicht. Ums ganz deutlich zu sagen......unsympathischer könnte sie mir gar nicht sein. Ich will keinen Deal mit der ! Ich geh ihr wenn möglich aus dem Weg. Das kann ich meinem Kind aber SO nicht verklickern. Dann wäre da noch die andere Mutter, der ich nur sehr ungerne die Fahrgemeinschaft kündigen würde, sie müsste dann nämlich beide Fahrten hin und zurück selbst übernehmen. Für X wäre bei der anderen Mutter kein Platz, da Auto dann voll. Mein Gewissen plagt mich gerade sehr. Ich möchte einerseits die andere Mutter nicht enttäuschen, andererseits herrscht jeden Donnerstag dicke Luft im Auto, und mein Kind würde sehr gerne mit den anderen Kindern mitfahren, mit denen er auch regen privaten Kontakt hat. Dann denke ich aber wieder, wenn ich jetzt X aus meinem Auto werfe, wird sich die Lage sicherlich nicht entspannen. Im Gegenteil, es wird noch schlimmer werden. Ich sehe jetzt schon, wie mein Kind begrüßt wird, wenns aus dem Auto steigt, und X links liegen gelassen wird. Er tut mir schon sehr leid. Aber alles Reden fruchtet gerade nicht bei meinem Kind, da unterliegt er wohl voll dem Gruppenzwang. Mutter von X ist das Mobbingproblem übrigens bekannt. Was machen ? Ratlos bin ! Birgit

von Birgit22 am 10.12.2010, 17:58



Antwort auf Beitrag von Birgit22

Meiner Meinung nach mußt Du Deinem Kind nicht sagen, daß Du die andere Mutter nicht leiden kannst. Aber Du kannst Deinem Kind sagen, daß der Fahrgemeinschafts-Deal für BEIDE Parteien gilt und DU (!!!) ihn einfach nicht einseitig "kündigen" kannst. Schließlich hast Du Dich verpflichtet, das andere Kind mitzunehmen und es wäre nicht fair, diese Abmachung ohne Alternative - auch für das andere Kind - einfach zu canceln.Das heißt: Auch wenn Dein Kind auf der Rückfahrt mit der "neuen" Mutter mitfahren kann, so mußt Du doch auf der Hinfahrt das "ungemochte" Kind weiterhin mitnehmen. Mit der Begründung würde ich das auch der neuen Mutter gegenüber vertreten. Die andere Mutter ist eine gute Bekannte - und die läßt man nicht einfach im Regen stehen. Insofern hat Dein Kind die Chance, auch für das andere Kind eine Alternative aufzutun - oder mit dem Arrangement weiter zu leben. Tja, und dann würde ich mit mit meinem Kind vielleicht doch mal ein ernstes Gespräch zu Themen wie Freundschaft, Achtung, Respekt, Mobbing und Ausgrenzung führen. Er muß den Jungen nicht mögen - aber er sollte zumindest fair und respektvoll mit ihm umgehen. (Und dazu gehört eben auch, daß man bestehende Verabredungen nicht einfach aufkündigt, weil einem gerade danach ist.) Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 10.12.2010, 19:55



Antwort auf Beitrag von Birgit22

Ich würde die Sache bei der Mobbingproblematik anpacken. Daran scheint - in welcher Intensität auch immer - dein Sohn auch beteiligt zu sein. Grund genug, nachzuhaken. Es gibt eine Vereinbarung mit der Mutter von X. Auch dein Sohn muss lernen, dass man Vereinbarungen und selbst auferlegte Verpflichtungen nicht nach dem Prinzip der Lust einfach so aufkündigen kann, sondern sie gewissenhaft wahrnimmt. Im gleichen Atemzug könnte dein Sohn eine Lektion zu Achtung voreinander, Respekt, Freundschaft, Empathie und Konfliktbewältigung vertragen. Das was dein Sohn tut, ist nicht gerade nett. Das würde ich ihm sehr unverblümt klar machen. LG S

von suchepotentenmannfürsleben am 10.12.2010, 20:36



Antwort auf Beitrag von Birgit22

Manchmal gibt es Dinge die Kinder nicht entscheiden, wenn ich sage XY fährt zB mit dann ist das so. Entweder er akzeptiert das oder er läuft.

von bobfahrer am 11.12.2010, 08:06



Antwort auf Beitrag von Birgit22

Ich würde so eine Fahrgemeinschaft nur am Leben erhalten, wenn es für beide Seiten funktioniert, Eltern und Kinder. Also würde ich weder dauerhaft ein Kind mitnehmen, mit dem mein eigenes nur herumstreitet, noch würde ich mit Eltern "zusammenarbeiten", mit denen ich selbst einfach nicht klarkomme. Das sind Dinge, die nur auf freundschaftlicher Basis funktionieren und Freundschaft kann man nicht erzwingen (und es ist für mich noch kein Mobbing, btw). Ich finde übrigens nicht, dass man jetzt "für alle Zeiten" mit der anderen Mutter eine Fahrgemeinschaft bilden muss, nur weil man das einmal vereinbart hat. Zumal es in meinen Augen kein wirklicher Notfall ist - wenn die andere Mutter kein Auto hätte, wäre es noch was anderes. Aber es bringt sie nicht um, ihr Kind selbst hinzubringen oder sich mit jemand anderem zusammenzutun. Interessant wäre noch zu wissen, was X davon hält, möchte er überhaupt noch bei euch mitfahren?

von berita am 11.12.2010, 08:43



Antwort auf Beitrag von Birgit22

Ich finde es schwierig, weil du genauso argumentierst wie dein Sohn. Du willst mit der anderen Mutter ja auch nichts zu tun haben. Dein Sohn soll sogar mit X im Auto sitzen, obwohl sie gerade nicht klarkommen. Wie alt ist er denn? Ich finde es irgendwie klasse, dass er sich um Alternativen kümmert. Aber, das ist tatsächlich auch auf dem Hintergrund des Mobbings zu sehen. Das würde ich zeitgleich versuchen aufzuklären. Wenn in diesem Zusammenhang es angebracht scheint, die Fahrgemeinschaft aufrechtzuerhalten, kannst du so auch handeln und es verständlich machen.

von Sternspinne am 11.12.2010, 09:03



Antwort auf Beitrag von Birgit22

Sternspinne hat gesagt, was mir auch durch den Kopf gegangen ist. Du hast die gleichen Gründe wie dein Sohn. Nur dass du am Hebel sitzt und entscheiden kannst. Ein Lösungsversuch wäre, beide Kinder und ihr Mütter setzt euch zusammen und besprecht das Problem. Die Kinder sollen schildern, woher das Problem in der Schule kommt und ob beide nicht mehr miteinander fahren wollen. Ihr Mütter hört euch das an und entscheidet, wie es mit der Fahrgemeinschaft weiter geht.

von Schreckschraube am 11.12.2010, 10:09



Antwort auf Beitrag von Schreckschraube

Zu beachten wäre auch, dass DU den Fahrgemeinschaftsdeal eingegangen bist. Dein Sohn möchte Deinen Deal nun nicht mehr und einen eigenen machen. Soweit ok. Auch das er sich um Alternativen kümmert ist toll! Das Mobbing ist natürlich sch... und da würde ich ihn gehörig ins Gebet nehmen und auch Konsequenzen aufzeigen. Es sind schon genügend Schüler deswegen durchgedreht oder haben sich aufgeknüpft, das muss nicht noch einmal passieren! Vielleicht kann man in der Klasse auch mal einen entsprechenden "Kurs" als Projektarbeit machen.

von shinead am 11.12.2010, 10:48



Antwort auf Beitrag von shinead

Ja, von dieser Warte aus habe ich es noch nicht betrachtet. Ich verlange etwas von meinem Kind, was ich selbst nicht möchte. Wobei aber ich nicht mit der anderen Mutter im Auto mitfahren müsste. Ich müsste mich nur mit ihr absprechen, wer wann fährt. Aber die Abmachung, wie sie jetzt gerade ist, passt für mich perfekt. Neue Fahrgemeinschaft würde für mich bedeuten, jeden Donnerstag was anderes, da auch mehrere Kinder beteiligt sind, und die andere Mutter auch teilweise bei den Proben anwesend ist. Da müsste jeder Do. neu organisiert werden. Ich werde es also lassen wie es ist. Denn es ist mein Deal, und ich bin diejenige die die dann ständig umorganisieren darf. Und ich gebe zu, ich käme mir der Mutter von X gegenüber ziemlich schäbig vor, denn die hat selbst 4 Kinder, und ist dankbar über nur eine Fahrt die sie absolvieren muss.Neue Fahrgemeinschaft zu finden, wird schwer werden. Was das Mobbing betrifft, es ist ein leidiges Thema, was mich wirklich ankotzt ! Ich nehme mein Kind in schöner Regelmäßigkeit ins Gebet deswegen. Das Problem ist auch der Klassenlehrerin und anderen Eltern bekannt. Sollte vielleicht wirklich mal als Tagespunkt auf einem Elternabend landen, und zwar mit Kindern !! Über dieses Thema will ich mich auch gar nicht weiter auslassen, würde mich Stunden und blutende Finger kosten. Danke jedenfalls für die Meinungen. Ich habe mich jetzt entschieden. LG Birgit

von Birgit22 am 11.12.2010, 18:41



Antwort auf Beitrag von shinead

Nun ja, der Fahrgemeinschaftsdeal ist ja in erster Linie ein Deal für die Mütter - denn die werden entlastet, nicht die Kinder. Die Kinder haben zunächst mal eine Priorität - daß sie zur Probe kommen. Wenn sie dann mit einem Freund im Auto sitzen, ist das ein Bonus, kein Pflichtprogramm. Was anderes ist es, wenn die Kinder grundsätzlich alleine fahren und "nur" einen Freund zur Begleitung in der U-Bahnfahrt brauchen. Da ist es dann Sache des Kindes - denn dann ist es mir latte. Aber Elternbring- und -holdienste werden hier zwischen den Eltern geklärt, nicht zwischen den Kindern - und zwar sogar noch in Fumis Alter. Die Eltern entscheiden, welchen Umweg zu fahren sie bereit sind, ob sie lieber nur Holen oder nur Bringen oder jede zweite Woche Holen und Bringen, und durchaus auch mit wem sie solche Absprachen treffen. Ich würde z.B. auch keine Fahrgemeinschaft bilden mit einer Mutter, die mir als unzuverlässig bekannt ist - da kann mein Kind deren Kind noch so toll finden. Ich nehme auch kein Kind mit, das nicht hört und dem ich im U-Bahnhof immer hinterherhechten muß. Schließlich geht es um MEINE Zeit und MEINE Organisation und MEINE Nerven und MEINE Verantwortung. Feddich.

Mitglied inaktiv - 11.12.2010, 22:03