Alleinerziehend, na und?

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eure meinung ist gefragt

Thema: eure meinung ist gefragt

mich würde jetzt mal eure meinung interessieren. ich hatte ja schon geschrieben, dass wir uns für ein kind entschieden haben. jetzt gibt es ja noch mehrere möglichkeiten - technisch gesehen. a) via naturalis - ein potenzieller vater ist vorhanden, wobei da zwei varianten möglich sind (direkt oder indirekt) b) anonyme spende z.b. in dänemark. hier wäre ein favorit von uns: http://www.diersklinik.de/ im hinblick auf meinen sohn - welche variante haltet ihr für sinnvoller? falls wir uns für b) entscheiden, dann eher anonym oder so, dass das kind den vater später kennenlernen kann? eure meinung interessiert mich sehr, besonders im hinblick auf den vater - kennen oder nicht? lg flo

Mitglied inaktiv - 01.01.2011, 12:23



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Ich verstehe dich nicht ganz. Warum wendet ihr euch nicht an eine Kinderwunschklinik? Die können euch bestimmt weiter helfen. Was genau meinst du mit Punkt a)? Vielleicht schreibst du nochmal konkreter. LG S

von suchepotentenmannfürsleben am 01.01.2011, 12:32



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Variante A - wenn der potentielle Vater sich kümmern und die Verpflichtungen dem Kind gegenüber wahrnehmen möchte...(kümmern, Unterhalt etc) Ich finde es wichtig für die Kleinen, daß sie eine Vaterfigur haben - nicht zwingend der leibliche...insofern wäredas bei punkt B zu bedenken..

von Thaga am 01.01.2011, 12:39



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Ich weiß nicht, käme bestimmt auch die Umstände des Einzelfalles an... Ich kenne eine Familie, da leben die beiden männlichen Partner und die beiden weiblichen Partner mit insgesamt drei leiblichen Kindern quasi in einer "großen WG", da funkionierte Variante a) "via naturalis" wunderbar. Ob das Ganze dabei allerdings "direkt oder indirekt" praktiziert wurde, habe ich keine Ahnung! ;-) Unter anderen Umständen hielte ich allerdings eine Samenspende nach Variante b) für besser, da ist doch für alle Beteiligten der Rahmen vorher festgelegt und abgesteckt und man kann sich auch emotional besser darauf einstellen, könnte ich mir vorstellen..? Ich wäre dabei allerdings, wenn möglich, für die Variante, dass das Kind - wenn es denn mal möchte - die Möglichkeit bekommen könnte, den Spender kennen zu lernen. (Wobei es wohl auch manchmal gut klappt, wenn bei so einer Konstellation der Vater von Kind 1 auch der Vater von Kind 2 werden möchte uund die Kinder so quasi "gleichgestellt" werden...)

von Leena am 01.01.2011, 12:45



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... ich denke da praktisch, aber denkfehler darfst du gerne korrigieren. du bist homosexuell - dass du auf frauen stehst, bedeutet aber noch lange nicht, dass du nicht auf normalem wege ein kind empfangen kannst. ich würde da einfach nach dem motto "was unterm strich rauskommt" den willigen (!) samenspender schnappen, mich mit dem vergnügen (auch wenn das kein vergnügen ist) - und gucken, ob es fruchtet. die kosten für irgendwelche samenbanken und künstliche befruchtungen und was weiss ich würde ich mir aus geizgründen erst mal sparen - eifersuchtsgefühle und moralische überlegungen aber auch.

von spiky73 am 01.01.2011, 14:58



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Ich hab`s dann wohl falsch verstanden In eurem Fall würde ich dann auf die Samenspende zurückgreifen und die Version mit nicht- anonymen Spender wählen. Spikys Idee einfach den nächstbesten zu schnappen fände ich nicht gut genug durchdacht. Was, wenn der Vater dann "Ansprüche" an das Kind stellt, das würde das Kinderleben sehr durcheinander wirbeln. Naja, das wird es auch so. Denn selbst wenn das Kind den leiblichen Vater kennt, wird dieser bei einer Samenspende nie ein richtiger Vater fürs Kind sein. Er könnte ja theoretisch der Vater von hunderten von Kindern sein.... LG S

von suchepotentenmannfürsleben am 01.01.2011, 15:55



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... ich habe das nicht so verstanden, dass erst noch ein williger vater gefunden werden muss - und ich habe auch nicht hier geschrieben, dass anderssein das prinzip "marmeladenglas vorm herrenklo in der stammkneipe" anwenden soll. von daher ist es jetzt nicht so prickelnd, wenn mir das wort im mund umgedreht wird. ich gehe nämlich durchaus davon aus, dass anderssein und ihre partnerin sich im vorfeld mit dem potenziellen vater gedanken gemacht haben und weiterhin machen werden. wobei mir einfach die version "vater wird eingebunden" am besten gefällt. meine meinung? wenn der hausfreund der biologische vater ist und das verhältnis ist entspannt etc., dann halte ich das ganze noch nicht mal für die schlechteste konstellation, um ein kind großzuziehen. vielleicht einfacher, besser und stressfreier, als sich noch mit dem biologischen vater liebesmäßig auseinandersetzen zu müssen. wie es rechtlich aussieht - ob die partnerin das kind adoptieren kann (also mutter und mutter) und der biologische vater aus der finanziellen verpflichtung aussen vor ist - und ob die "zweite mutter" (keine ahnung, wie man das sonst nennt?) irgendwelche rechte am kind haben kann, weiss ich nicht. aber darüber haben sich die beteiligten sicher schon informiert? wie würde das aussehen?

von spiky73 am 01.01.2011, 18:31



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willige väter gäbe es. bisher sagen die auch, sie wollen kein recht am kind haben. aber wer weiß schon wie das aussieht, wenn das baby dann geboren ist. uns macht es schon angst, dass der erzeuger dann ansprüche am kind stellen könnte. auf den anderen seite hätte das kind später die möglichkeit, seinen leiblichen vater wirklich kennenzulernen und in näheren kontakt zu treten. wir wollen nämlich gern eine richtige kleine familie sein und fänden es nicht so gut, wenn wir das kind mit dem vater teilen müssten. männliche vorbildpersonen gibt es in unserem nahen freundeskreis sehr viele, daran wir es nicht mangeln. die samenspende wäre eine gute möglichkeit, aber sehr teuer. außerdem machen wir uns sorgen, wie das für das kind sein wird, später einmal davon zu erfahren so entstanden zu sein. je mehr wir überlegen, umso mehr wird klar, dass wir den vater nicht in die kindeserziehung einbeziehen wollen. wir wollen keine familie mit 3 elternteilen. findet ihr das schlimm? lg flo

Mitglied inaktiv - 01.01.2011, 19:35



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hallo flo, diese denkweise finde ich ehrlich gesagt "bloed". wenn man naemlich bei den nackten tatsachen bleibt, dann hat das kind eine biologische mutter, naemlich diejenige, die es austraegt und zur welt bringt - und einen biologischen vater. die partnerin der mutter ist da aussen vor. sie hat schliesslich, wenn man es genau nimmt und linsen spaltet, keinerlei verwandschaftsverhaeltnis zum kind. das ist so - und da beisst keine maus den faden ab. was die emotionale ebene angeht, sieht es dann wieder anders aus. sie kann das kind lieben und als zu sich zugehoerig empfinden, aber das macht sie doch hoechstens zu einer zweiten (sozialen) mutter. nicht aber zu einem vater. vielleicht kann ich da aber auch nicht von meinem blickpunkt als (alleinerziehende) mutter abruecken: ich koennte mit sicherheit ein fremdes kind NIE so lieben wie mein eigenes, das ich geboren habe. ich war erst mit einem kind seit dem tag seiner geburt alleine und bin es jetzt mit zweien (meine kleine kennt ihren vater gar nicht, sie entstand aus einem one night stand, was uebrigens ziemlich bescheiden ist...) und ich kann meinen kindern nicht den vater ersetzen... sehe aber, dass die kinder sich beide nach ihren vaetern sehnen. denn selbst die kleine mit ihren 3 jahren aeussert schon gelegentlich den wunsch, dass doch ihr daddy sie mal besuchen kommen soll. auch wenn ich mir sicher bin, dass sie zu 80% nicht weiss, worueber sie da spricht, bin ich mir aber genauso sicher, dass sie jetzt schon dabei ist, ein bewusstsein zu entwickeln, dass in ihrem leben etwas essentielles fehlt... und letztendlich sei mir noch die frage erlaubt: was ist eine "richtige kleine familie"? gibt es auch "falsche kleine familien"?? ich muss gestehen, ich komme aus einer nach aussen "intakten" familie. innen stimmt ueberhaupt nichts. und habe irgendwo auch die sehnsucht nach der rama-geschichte, wollte es auch immer selbst besser machen. aber je aelter ich werde, desto milder urteile ich ueber grossfamilien. ich meine jetzt so im urspruenglichen sinn, mit grosseltern, tanten, onkels und so weiter. nicht eine kernfamilie aus vater, mutter und 22 kindern... ich denke naemlich inzwischen, dass genau diese grossfamilie vielleicht schwierige konstellationen etwas entzerrt und dem einzelnen mehr rueckhalt bietet... und von daher ist euer spruch von der "richtigen kleinen familie" schon etwas egoistisch... was ich auch immer noch nicht genau verstanden habe, ist die rechtliche seite. wie wird das denn gehandhabt? in der geburtsurkunde wir die (leibliche) mutter eingetragen, und das wars? was geschieht, wenn der mutter etwas zustoesst? tritt dann nicht das jugendamt auf den plan und entscheidet, wo das kind hinkommt? auf welcher rechtlichen grundlage verbleibt das kind dann in der "richtigen kleinen familie" mit der frau, die eben nicht seine mutter, vater, tante ist? wie ist da die rechtslage? (wobei wir dann wieder den bogen zum anfang des postings geschlagen haetten) weisst du da mehr drueber? es wuerde mich naemlich wirklich und echt interessieren... lg, martina...

von spiky73 am 01.01.2011, 21:07



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Ich habe mal im Netz gestöbert... Kosten für eine donogene IUI sind um die 500 Euro. Die vorherige Diagnostik kann ein FA in Deutschland machen. Zusätzlich sollte die leibliche Mutter schon mal den Zyklus beobachten (NFP/Sensiplan) um den ES zu beobachten und Hormonstörungen zu erkennen. Dann kann eine IUI im natürlichen Zyklus vorgenommen werden. OK, 500 Euro sind nicht wenig, aber da nach einer Schwangerschaft ein Gehalt ja zumindest teilweise wegbricht vielleicht doch machbar? Klar ist es günstiger den Samen eines Bekannten zu nehmen. Die Kosten für eine IUI in Deutschland wären dann um die 200 Euro. Mir wäre es anonym lieber... Ich kann euch da voll verstehen. Rechtlicher Aspekt: Stiefkindadoption ist bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften nicht möglich. Ein Notfallvertretungsrecht steht dem nicht leiblichen Elternteil nur zu, wenn ihr "verpartnert" seid, also eine offizielle Lebenspartnerschaft eingegangen seid. Gleiches gilt für den Fall der Fälle, dass die leibliche Mutter stirbt. Hier ist eine Verbleibeanordung (tolles Wort oder?) nur für den eingetragenen Lebenspartner möglich. Ist ein leiblicher Vater greifbar hat dieser IMMER Vorrang. Nur wenn eine Vormundschaft hier nicht möglich oder vom leiblichen Vater nicht gewollt ist, kann auf die (Stief-)Mutter zurückgegriffen werden. Also vom aktuellen Recht her: auf jeden Fall Spendersamen nehmen und die Unterlagen aufbewahren um den Nachweis erbringen zu können. Gruß Corinna

von shinead am 02.01.2011, 10:50



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Ich würde als Mann niemals Vater eines Kindes werden wollen wenn ich nicht in einer Beziehung zur Mutter stehe, also mit ihr zusammen bin. Niemals.

von bobfahrer am 01.01.2011, 15:10



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Ganz klar: Das Kind sollte seinen Vater kennen, oder kennenlernen können. Gute Freunde von mir, standen vor der selben Frage. Die Kleine ist mittlerweile 4, und hat einen regen Kontakt zu ihrem Vater. Allerdings hatten die beiden Mütter das Glück, einen sehr guten Freund zu haben, der schwul ist, und sich die Vaterrolle selbst für sich gewünscht hat. Gruß Petra

von Petsy am 01.01.2011, 15:28



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kind adoptieren

von Pedilein am 01.01.2011, 16:50



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Ich denke, daß es für gleichgeschlechtliche Paar sehr viel schwerer ist, ein Kind zu adoptieren. Zudem kann ich gut verstehen, wenn man ein eigenes Kind haben möchte. Das ist schon etwas anderes als eine Adoption. Was die Frage angeht, kann man wenig raten. Solche Situationen muß jeder mit sich selbst austragen. Grüße

Mitglied inaktiv - 01.01.2011, 19:19



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Hm also ich kenne Eure Geschichte jetzt nicht. Aber ich denke, alles andere als eine "natürlich Zeugung" (egal ob jetzt per GV oder anders) ist mit wahnsinnig viel Geld, Zeit, Papierkrieg und Organisation verbunden. Ich würde sagen: Lasst Euch von dem Samenspender "aushelfen", versucht normal schwanger zu werden und lasst den Mann dann am Leben des Kindes teilhaben, wenn er es möchte. Er ist ja immerhin der biologische Vater des Kindes. Was bei einer evtl. Erkrankung des Kindes ja auch nicht ganz unwichtig wäre (Organspende, Knochenmarkspende)...wobei das natürlich keiner hofft für das Kleine.

von Joni76 am 01.01.2011, 18:48



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Version A bedeutet: Da sind Eltern, nämlich Mutter und Vater, auch wenn sie kein Paar sind. Das Kind lebt im Prinzip Patchwork von Anfang an. Version B ist m.E. für eine Familie die bessere Lösung. Mal als Vergleich: In einer heterosexuellen Beziehung ist der Mann zeugungsunfähig. Was tut man? Man nutzt (anonymen) Spendersamen. In eurem Fall kann die männliche Bezugsperson ein Bekannter oder Verwandter sein. Aber eben jemand ohne Vaterrechte. Gruß Corinna

von shinead am 01.01.2011, 19:28



Antwort auf Beitrag von shinead

Ich glaube, es gibt gar keine "falsche" oder "richtige" Antwort auf Deine Frage. Nimmst Du einen anonymen Spender, hast Du natürlich den Vorteil, dass der "potenzielle Vater" seinen Samen ja bewusst und in der Annahme gespendet hat, dass er das daraus dann hoffentlich entstehende Kind wohl nicht kennen lernen wird. Also auch keine Ansprüche seinerseits. Nachteil: Es ist unwahrscheinlich, dass das Kind seinen Erzeuger je kennen lernen wird, und das musst DU dann verantworten, da es damals ja Eure Wahl war. Stelle ich mir für ein Kind einerseits sehr schwierig vor. Andererseits, und hier kommen wir zum Nachteil der anderern Version: Was, wenn ein bekannter Vater spendet und dann tatsächlich Ansprüche stellt? (was ja immerhin menschlich nachvollziehbar wäre!?) Die Nachteile liegen klar auf der Hand: Es wird dann nie nur Dich, Deine Freundin und das Kind, sondern eben auch noch einen Vater geben. Ebenso, wenn das Kind eines Tages auf die Idee kommt, seinen Vater dringend zu brauchen. Spätestens in der Pubertät ist das durchaus möglich! Vorteile: Euer Kind hat eben die Chance, seine Wurzeln vollständig zu kennen und zu wissen, wo es "herkommt". Das halte ich für JEDEN Menschen sehr wichtig. Ich wollte diese Entscheidung nicht treffen müssen, da sie ethisch gesehen sehr kontrovers zu betrachten ist. Und doch finde ich, Ihr solltet das Recht auf ein Kind ebenso haben wie ein heterosexuelles Paar.... Ich ganz persönlich würde mich wohl für eine anonyme Samenspende entscheiden...

von angry.me am 02.01.2011, 15:07